DE1056308B

DE1056308B - Auf Metallen haftende UEberzugsmasse

Info

Publication number: DE1056308B
Application number: DEC15499A
Authority: DE
Inventors: Dr Gottfried Sprock; Rudolf Graetz
Original assignee: Chemische Werke Huels AG
Current assignee: Huels AG
Priority date: 1957-09-19
Filing date: 1957-09-19
Publication date: 1959-04-30

Description

Auf Metallen haftende Uberzugsmasse Zum Überziehen von Metalloberflächen, beispielsweise von- Galvanisiergestellen und sogenannten Skin Plates, verwendet man häufig Polyvinylchloridplastisole, das sind pastenförnüge Überzugsmassen aus Polyvinylchlorid und Weichmachungsmitteln, die dann nach dem Überziehen durch Erwärmen geliert werden. Die schlechte Haftung von gelierteni weichgemachtem Polyvinylchlorid auf Metalloberflächen bringt jedoch erhebliche Nachteile mit sich. Man war deshalb meist gezwungen, die zu überziehenden Metalle vorher mit einem Haftgrund zu versehen. Dadurch sind jedoch immer drei Arbeitsgänge erforderlich, nämlich das Aufbringen des Haftgrundes, das Aufbringen des Polyvinylchloridplastisols und das Gelieren. Außerdem war man in der Wahl des Haftgrundes behindert, weil dieser die Geliertemperatur des Polyvinylchloridplastisols von etwa 170 bis 180' C vertragen muß, ohne zerstört zu werden. Daneben können Spachtel bzw. Ausfüllmassen für Metall, Holz usw. auf Basis von ungesättigten Polyesterharzen mit Zusatz von Füllstoffen bzw. Pigmenten, monomeren polymerisierbaren Stoffen, wie z. B. Styrol und Weichmachungsmitteln, hergestellt werden. Die Aushärtung dieser Massen erfolgt mit organischen peroxydischen Katalysatoren. Weiterhin sind thixotrope Mischungen auf Basis von Alkydharzen unter Verwendung mineralischer Füllstoffe, gegebenenfalls unter Zusatz von Vinylacetat -Vinylchlorid - Copolymerisaten in untergeordneten, die Eigenschaften der Überzugsmasse nicht bestimmenden Mengen sowie Überzugs- und Imprägniermittel in Form einer flüssigen Suspension bekannt, wobei neben polymerisierbaren flüssigen Dispergiermitteln als disperse Phase ein feinverteiltes festes Material aus Polyvinyl-,chlorid, Vinylacetat oder einem Mischpolymerisat eines Vinylhalogenids und eines Vinylesters vorliegt.
Es wurde gefunden, daß man eine besser auf Metall haftende Überzugsmasse auf der Basis von Polyvinylchloridplastisolen erhält, wenn man a) 0,5 bis 2,0 Gewichtsteile eines Polyvinylchloridplastisols aus 60 bis 40 Gewichtsprozent eines Polyvinylchlorids und 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Weichmachungsmittels, b) 0,5 bis 2,0 Gewichtsteile eines ungesättigten Polyesterharzes aus 60 bis 100 Gewichtsprozent eines ungesättigten Polyesters und 40 bis 0 Gewichtsprozent einer flüssigen monomeren Vinylverbindung oder eines organischen, das Polyesterharz lösenden Lösungsmittels, wie Butylacetat, c) 0,125 bis 0,5 Gewichtsteile eines Keton-Formaldehyd-Kondensationsharzes vom Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow-Nagel zwischen 70 und 90' C und d) 0 bis 0,5 Gewichtsteile eines Mono- oder Dialkyläthers eines Glykols, dessen Alkylg#uppen 1 bis 4 C-Atome besitzen, mischt. Als Polyvinylchlorid eignen sich die handelsüblichen pulverförnügen bis feinkörnigen Qualitäten mit K-Werten zwischen 55 und 80, die beispielsweise durch Emulsionspolymerisation oder gegebenenfalls auch durch Suspensionspolymerisation gewonnen sein können. Als Weichmachungsmittel verwendet man vorzugsweise nichtflüchtige Ester, wie Dioctylphthalat. Die Polyvinylchloridplastisole können zwischen 60 und 40, vorzugsweise etwa 60 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid und 40 bis 60, vorzugsweise etwa 40 Gewichtsprozent des Weichmachungsmittels enthalten. Die Überzugsmassen. können 0,5 bis 2,0 Gewichtsteile des Polyvinylchloridplastisols enthalten. Im allgemeinen verwendet man 0,8 bis 1,6 Gewichtsteile. Weiterhin enthalten die Überzugsmassen 0,5 bis 2,0, vorzugsweise 0,8 bis 1,6 Gewichtsteile eines ungesättigten Polyesterharzes. Unter ungesättigten Polyesterharzen werden Mischungen aus 60 bis 100, vorzugsweise 70 bis 100 Gewichtsprozent eines ungesättigten Polyesters und 0 bis 40, vorzugsweise 0 bis 30 Gewichtsprozent einer flüssigen monomeren Vinylverbindung bzw. eines den Polyester lösenden Lösungsmittels, wie Butylacetat, verstanden. Ungesättigte Polyester sind aufgebaut aus Mischungen ungesättigter und gesättigter Dicarbonsäuren, beispielsweise Maleinsäure und Phthalsäure, einerseits und gesättigten zweiwertigen Alkoholen, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol oder Glykolen mit ringförmigem Kohlenstoffskelett mit Endomethylenbrücke, andererseits. Als flüssige monomere Vinylverbindungen eignen sich vorzugsweise aromatische Vinylverbindungen, wie Styrol, aber auch Vinyltoluol und Divinvlbenzol. Während die ungesättigten Polyesterharze Beschleuniger und Katalysatoren nicht enthalten, ist ihnen als Stabilisator Hydrochinon beigefügt in Mengen von 0,005 bis 0,02 0/" optimal 0,010/0.
Die Überzugsmassen enthalten außerdem noch 0,125 bis 0,5, vorzugsweise 0,125 bis 0,25 Gewichtsteile emies Keton-Formaldehyd-Kondensationshaxzes. - Besonders geeignet ist ein Acetophenon-Formaldehyd-Kondensationsprodukt mit einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow-Nagel von 70 bis 82'C.
Falls die Komponenten miteinander nicht ausreichend verträglich sind - bei dem Tiefziehtest auf Blech tritt dann Weißfärbung der tiefgezo'genen gelierten Paste auf -, kann es zweckmäßig sein, der Überzugsmasse noch 0 bis 0,5, vorzugsweise 0,25 bis 0,5 Gewichtsteile des Monoalkyläthers eines Glykols zuzusetzen. Als Glykole dienen vorzugsweise Äthylenglykol und Butylenglykol. Die Alkylgruppen können 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome in der Kette enthalten.
Die Komponenten der Überzugsmassen können in beliebiger Reihenfolge miteinander gemischt -werden. Um ein vorzeitiges Gelieren der Polyvinylchloridplastisole und der ungesättigten Polyesterharze zu vermeiden, ist beim Mischen darauf zu achten, daß die Temperatur 60'C, zweckmäßig 50' C, nicht überschreitet. Man kann den überzugsmassen weiterhin Füllstoffe, wie Schiefer- und Quarzmehl, Talkum, Asbest und Pigmente, beispielsweise Titandioxyd und Eisenoxydfarben, z. B. in Mengen von 8 Gewichtsprozent, bezogen auf die Überzugsmassen, zusetzen.
Die Überzugsmassen zeichnen sich vor den bekannten Überzugsmassen für Metalle durch eine ausgezeichnete und überlegene Haftfestigkeit aus. Sie sind dabei porenfrei und gewährleisten so einen insbesondere bei Galvanisiergestellen und Skin Plates zuverlässigen Korrosionsschutz auch bei stärkerer Beanspruchung.
Beispiel 1 Eine Mischung aus 60 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid (K-Wert 70) und 40 Gewichtsteilen Dioctylphthalat wird mit 100 Gewichtsteilen eines mit 0,010/, Hydrochinon stabilisierten ungesättigten Polyesterharzes, bestehend aus 65 Gewichtsprozent eines aus Maleinsäure, Phthalsäure und einem nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 953 117 aus Cyclopentadien über eine Oxoreaktion und anschließende Hydrierung erzeugten cyclischen Diol durch Verestem erhaltenen ungesättigten Polyesters und 35 Gewichtsprozent Styrol, sowie mit 25 Gewichtsteilen eines Acetophenon-Formaldehyd-Kondensationsharzes mit einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow-Nagel von 76 bis 82'C und mit 25 Gewichtsteilen Mono-äthylglykol vermischt.
Beispiel 2 Eine Mischung aus 60 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid (K-Wert 70) und 40 Gewichtsteilen Dioctylphthalat wird mit 100 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesterharzes, bestehend aus 100 Gewichtsprozent des im Beispiel 1 verwendeten ungesättigten Polyesterharzes, sowie mit 25 Gewichtsteilen eines Acetophenon-Formaldehyd-Kondensationsharzes mit einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow-Nagel von 76 bis 82'C und mit 25 Gewichtsteilen Monoäthylglykol vermischt. - - - - Beispiel-3- - 90 Gewichtsteile Polyvinylchlorid und 60 Gewichtsteile Dioctylphthalat werden-vermischt mit 50 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 verwendeten- ungesättigten Polyesterharzes aus 65 Gewichtsprozent ungesättigtem Polyester und 35 Gewichtsprozent Styrol, mit 25 Gewichtsteilen eines Acetophenon-Formaldehyd-Kondensationsharzes mit einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow-Nagel von 76 bis 82'-C und mit 25 Gewichtsteilen Monoäthylglykol. Der erhaltenen Paste können 50 bis 150 Gewichtsteile Titandioxyd einverleibt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH Auf Metallen haftende Überzugsmasse auf der Basis von Polyvinylchloridplastisolen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an a) 0,5 bis 2 Gewichtsteilen eines Polyvinylchloridplastisols aus 60 bis 40 Gewichtsprozent eines Polyvinylchlorids und 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Weichmachungsmittels, b) 0,5 bis 2 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesterharzes aus 60 bis 100 Gewichtsprozent eines ungesättigten Polyesters und 40 bis 0 Gewichtsprozent einer flüssigen. monomeren Vinylverbindung, c) 0,125 bis 0,5 Gewichtsteilen eines Keton-Formaldehyd-Kondensationsharzes vom Erweichungspunkt 70 bis 90' C, - d) 0 bis 0,5 Gewichtsteilen eines Mono- oder Dialkyläthers eines Glykols, dessen Alkylgruppen 1 bis 4 C-Atome haben. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 900,858; deutsche Auslegeschrift Nr. 1003 379; USA.-Patentschrift Nr. 2 631 137.