DE10561C - Apparate zur Darstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure aus Schwefel- und Kupferkiesen - Google Patents

Apparate zur Darstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure aus Schwefel- und Kupferkiesen

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DE10561C
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E. C. E. LABOIS und L. L. LABOIS in Paris
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/70Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

1879.
Klasse 12.
ELIE CELESTIN ERNEST LABOIS und LEON LOUIS LABOIS in PARIS.
Apparate zur Darstellung von Schwefelkohlenstolf und Schwefelsäure aus Schwefel-
und Kupferkiesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1879 ab.
Der Schwefel ist aus den Pyriten nur schwierig zu gewinnen. Aus 100 kg chemisch reinem Pyrit erhält man nur 26 bis 27 kg Schwefel. Die Pyrite enthalten gewöhnlich nur 40 bis 46 pCt. Schwefel, von dem man nach vorliegender Methode 20 bis 23kg gewinnen kann.
Der Zweck dieser Erfindung besteht darin, aus den Pyriten durch Destillation das gröfstmögliche Quantum von Schwefel zu gewinnen, d. h. bis dafs ein Atom S aus Fe S2 fast vollständig entfernt ist, und unmittelbar hierauf die nicht weiter zu reducirenden Reste, während sie noch heifs sind,, zur Schwefelsäurefabrikation zu verwenden. Durch diese auf einander folgenden Operationen resultirt eine beträchtliche Ersparnifs an Rohstoff, Arbeit und Brennmaterial'
Auf beiliegender Zeichnung ist eine Disposition von Apparaten dargestellt, welche im wesentlichen nur als Beispiel dienen sollen, da Modificationen derselben je nach örtlichen Verhältnissen vorgenommen werden können.
Fig. ι ist ein Verticalschnitt eines zur Fabrikation von Schwefelkohlenstoff dienenden Apparates.
Fig. 2 ist ein Apparat, welcher durch einen Kanal oder Gang mit dem vorbezeichneten verbunden ist und direct zur Schwefelsäurefabrikation verwendet wird. Man errichtet in einem besonders hierzu eingerichteten Brennofen α eine feuerfeste Retorte b, welche mit den drei Abzweigungen c, dunaf versehen ist.
Die oberste Abzweigung c erhält den Rumpf e, in welchen die zu behandelnden Pyrite gebracht werden, als Aufsatz; letzterer nimmt den Helm e', der den Verschlufs bildet, in seinem unteren Theile auf.
Die zweite Abzweigung d verlängert sich zu der Röhre d1; unter dieser befindet sich ein Holzkohlenrost. Die Röhre d' kann mittelst des Registers d" geschlossen werden.
Die am unteren Ende der Retorte befindliche dritte Abzweigung / verlängert sich durch eine hermetisch verschiebbare gufseiserne Röhrenleitung oder sonst eine feuerfeste Leitung Ji bis zum ersten der zur Schwefelsäurefabrikation dienenden Apparate, Fig. 2. Zum Zweck der Verbindung der Retorte b mit der Leitung h kann man z. B. ein gufseisernes Verbindungsstück k, welches mit dem Schieber r versehen ist, verwenden; man kann aber auch irgend eine andere beliebige Verbindung herstellen.
Die Leitung h führt zum Röstofen i, an welchem sich der Kanal j befindet; letzterer führt zu einem Thurm /, in welchem sich die übergerissenen festen Theilchen absetzen und aus welchem die Gase durch die Röhre m in die Bleikammer η gelangen. In letzterer sammeln sich die unreinen Gase und in den nächstfolgenden Bleikammern die gereinigten Gase.
Während der vorbeschriebenen ersten Operation (Fabrikation des Schwefelkohlenstoffs) wird das Verbindungsstück k entweder einfach mittelst des Schiebers r, oder gleichzeitig vermittelst des letzteren und einer feuerfesten Wand, welche man dann später auf irgend eine Weise fortschafft, geschlossen. Durch die Oeffnung h1 können ohne Mühe, vermittelst eines Schüreisens, die Pyritmassen zum Herausgleiten aus dem Kanal f gebracht werden.
Die Pyritmassen und die Holzkohlen werden in passendem Verhältnifs durch den Rumpf c in die Retorte b eingeführt. Hierauf wird die Masse durch Kohlenfeuer (durch Oeffnung ο eingeführt) so lange geheizt, wie man es für zweckmäfsig erachtet, d. h. bis zur Reaction, welche sich gerade wie bei der Fabrikation des Schwefelkohlenstoffs mit Hülfe von Schwefel zeigt.
Die durch die Röhre d' streichenden Dämpfe werden durch das darunter befindliche Holzkohlenfeuer erhitzt. Der eintretende Schwefelkohlenstoff wird dann in. bekannter Weise condensirt.
Hat der Pyrit bei diesem Verfahren ungefähr 15 pCt. seines Gewichts verloren (was sich erfahrungsmäfsig feststellen läfst), so schliefst man den Schieber d", schafft den feuerfesten Verschlufs in dem Verbindungsstück k fort, stellt die Verbindung mit h her und öffnet den Schieber r, um die warmen Pyritmassen durch die Röhre oder den Gang h auf den Pyritrost in den Raum i gelangen zu lassen; hierauf beginnt die Fabrikation der Schwefelsäure.
Die Retorte b, die sich in einer höheren Lage als der Röstofen i befindet, kann zweck-
mäfsig von letzterem durch eine besondere Mauer getrennt sein. Wie oben bemerkt, wird, bevor das Entleerungsregister r geöffnet wird, der Schieber d" geschlossen, um den Lufteintritt in b zu verhindern; man kann aber auch in anderer Weise operiren, indem man während der Entleerung der warmen neue kalte Pyritmassen durch den Rumpf nachfüllt. Gewahrt man beim Austritt f das leicht an der Farbe zu erkennende frische Erz, so schliefst man den Schieber r. Die Zeitbestimmung, um circa 12 bis 15 pCt. Schwefel oder mehr zu erhalten, hängt von der Gröfse des Apparats, der Intensität des Feuers, der Art des Pyrits etc. ab.
Dies ist jedoch gleichgültig, in Bezug auf die Producte, denn was bei der ersten Operation verloren geht, wird bei der zweiten mehr gewonnen.
Die aus der Retorte b durch das Rohr h zum Rost gelangenden Pyritmassen haben einen bedeutend höheren Wärmegrad als zur Röstung nothwendig ist. Dieselben nehmen auf ihrem Wege durch Anwendung von Gebläsewerken noch ein Quantum Sauerstoff auf, wodurch sie in den folgenden Apparaten und Oefen die noch in ihnen enthaltenen 25 bis 30 pCt. Schwefel abgeben. Die Destillationsretorte kann aufrecht oder geneigt stehen, aus einer oder mehreren Abtheilungen bestehen; zweckmäfsig wird eine halbcylindrische Form von 50 cm Durchmesser und 80 cm Höhe, mit einem Inhalt von ungefähr 177 1 sein. Wird dieselbe zu zwei Drittel gefüllt, so enthält sie ungefähr 600 kg Erz, welche 120 kg Schwefel ergeben, welche in Schwefelkohlenstoff umgewandelt werden. Vier solcher Operationen täglich ergeben also 400 bis 500 kg. Die correspondirende Verbindungsretorte fafst etwa 300 1 und hat auf 50 cm Durchmesser eine Höhe von 1,50 m. An Stelle der Röhre h kann, wenn die örtlichen Dispositionen eine Anlage, wie hier beschrieben, nicht gestatten, d. h. wenn die Entfernung zwischen beiden Apparaten zu grofs wäre, der Transport der heifsen Pyritmassen auch durch geschlossene Wagen oder Karren geschehen; ein solches Transportmittel ist in Fig. 3 dargestellt.
Man kann auch, anstatt die Pyritmassen zuerst in einer Retorte, in einem besonderen Apparat destilliren und dann die zweite Operation unmittelbar nach der ersten in den Schwefelsäureapparaten vornehmen, von dem Wärmegrad, welchen die Rückstände der ersten Operation noch besitzen, Nutzen ziehen und in nachbezeichneter Weise billigeres Product erzielen.
In einer in geeigneter Weise angebrachten Retorte wird eine erste Destillation in den vorbeschriebenen Grenzen vorgenommen und die Producte dieser Destillation werden durch eine der vorbeschriebenen analogen Einrichtung abgeführt.
Nachdem diese Zuleitung geschlossen worden, öffnet man eine andere, welche mit den Schwefelsäureapparaten in Verbindung steht, wobei man den Rückständen die nöthige Luft zuführt. Man kann also beide Operationen in auf einander folgender Weise in ein und demselben Apparat vornehmen, d.h. zuerst destilliren· und hierauf rösten.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Der Apparat zur Bereitung von Schwefelkohlenstoff direct aus Pyriten und Kohle, bestehend aus einer mit drei Hälsen . versehenen Retorte, welche in einem besonders eingerichteten Ofen eingesetzt ist und die von oben die Pyrit- und Holzkohlenmassen aufnimmt, dieselben destillirt und deren Gase durch eine über Holzkohlenfeuer liegende Röhre behufs Bildung von Schwefelkohlenstoff führt; die rückständigen Pyritmassen treten durch, eine am unteren Ende der Retorte befindliche Oeffnung aus; das Ganze im wesentlichen wie beschrieben und in Fig. ι der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
2. Die Leitung, welche die Destillationsretorte und den Schwefelsäureröstofen mit einander verbindet, eventuell mit Schürloch versehen.
3. Die Anwendung von geschlossenen Wagen an Stelle der unter 2. erwähnten Leitung zum Transport der heifsen Pyritmassen aus dem Apparat zur Fabrikation des Schwefelkohlenstoffs in den Schwefelsäureröstofen.
4. Die beschriebenen und dargestellten Apparate in ihrer Gesammtheit zur gleichzeitigen Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure oder Schwefel und Schwefelsäure aus den Schwefel- und Kupferkiesen.
5. Die Anwendung eines und desselben Apparats, um die beiden Hauptoperationen hinter einander, wie beschrieben, vorzunehmen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT10561D Apparate zur Darstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure aus Schwefel- und Kupferkiesen Active DE10561C (de)

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