DE1056088B

DE1056088B - Verfahren zur Herstellung nichtgewebter Flaechengebilde mit auf beiden Seiten unterschiedlicher Oberflaechenbeschaffenheit

Info

Publication number: DE1056088B
Application number: DES42179A
Authority: DE
Inventors: Dr Kurt Sponsel
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co
Current assignee: VP Schickedanz AG
Priority date: 1954-12-31
Filing date: 1954-12-31
Publication date: 1959-04-30

Description

Verfahren zur Herstellung nichtgewebter Flächengebilde mit auf beiden Seiten unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung nichtgewebter Flächengebilde mit auf beiden Seiten unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit. Mit Hilfe des Verfahrens gelingt es, waschbeständige, dauerhafte, einseitig rauhe, nähbare, nichtgewobene Vliese herzustellen. Bisher konnten nichtgewobene Vliese sich noch nicht in der Textilindustrie durchsetzen, weil die bisherigen bekanntgewordenen Herstellungsverfahren zu umständlich, teuer und demzufolge die Ersparnisse durch Wegfall des Webens oder Wirkens zu gering waren.
Nicht gewobene Vliese werden als geleimte Watten z. B. für Verpackungszw'ecke und Tapetenbahnen eingesetzt.
Die bei den erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten langkettigen Polyrneren werden vom Vlies wie von einer Art Sieb vom Tiefereindringen abgehalten, sie lagern sich auf der Vliesoberfläche ein-bzw. beidseitig ab und sammeln sich schließlich zu größeren Tröpfchen an, ohne in das Vliesinnere einzudringen. Die erstankommenden Tröpfchen saugen gewissermaßen die später folgenden Tröpfchen auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften auf. Wird nun das so behandelte Vlies getrocknet, dann ist die Abbindung der Fasern nur an der Oberfläche erfolgt. Anschließend erfolgt erfindungsgemäß die Trennung mittels mechanischer Mittel, z. B. eines Messerhammers oder Batteurs, wobei zwei Faserflächen mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit erhalten werden.
Beispiel 1 Einwickelvlies für Zellstoffwatten, Baumwollwatte oder Celluloseschwämme zur Verwendung als Damenbinden Ein vierschichtiges Bauinwollkardenvlies (40 g/qn-1) wird mit einer wässerigen Lösung mit einem Gehalt von 0,50/9 hochviskoser Methylcellulose, 0,5% Glycerin und 0,002% substantivem Farbstoff bei 20,' C mit einer Zerstäuberdüse in 70 cm Abstand beiderseits besprüht. Diese Lösung wird in einer Stärke von etwa 200 g je qm aufgetragen, anschließend wird über zwei Papiertrockenzylinder bei 110' C getrocknet. Darauf wird mit einem Messerhammer (Batteur) das Vlies getrennt und jede der beiden Hälften gesondert aufgewickelt. Das Vlies hat vor der Behandlung einen Trockengehalt von 92 bis 96%" nach dem Besprühen einen Trockengehalt von 17%. Im Anschluß an die Trockenbehandlung bei 110' C steigt der Trockengehalt wieder auf 981/o. an.
Die beiden getrennten Vlieshälften ergeben nach dem Abscheren ein einseitig glattes Baumwollkardenvlies mit etwa 20 g je qm Gewicht.
Auch Kondensationspolymere, wie z. B. das Kondensat aus Diphenylolpropan und Epichlorhydrin als 501/oige Lösung in Dimethylacetal, sind einzusetzen.
Eine 41/eige wässerige Lösung von Polyvinvialkohol und 2011/oigem Glyoxal (techn.) ergibt wasserfeste, saugfähige Vliese.
Beispiel 2 Tapetenbahn mit Schallschluckwirkung Ein sechs- bis achtschichtiges Kardenvlies aus Linters von 80g/qrn wird mit einer niedrigviskosen wässerigen 5%igen Methylcelluloselösung besprüht, über Papiertrockenzylinder bei 130' C in der Hänge getrocknet, mit einem Messerhammer (Batteur) geteilt, abgeschert und aufgerollt. Durch die Trocknung bei 130' C wird eine Wasserbeständigkeit erhalten. Diese Wasserbeständigkeit läßt sich noch durch Zusatz von 10"/i) Melaminharze enthaltende wässerige Lösungen verbessern.
Beispiel 3 Nähbares Textilmaterial Ein vierschichtiges Polyamidl-ardenvlies von 80g7qrn Gewicht wird mit einer 5011/oigen Lösung eines Di-epoxykondensationspolymeren in Dimethylacetal beiderseitig besprüht und in 7 Minuten über Trockenzylinder bei 100' C getrocknet, wobei Umsetzung zwischen den Amidgruppen der des Polyamids mit dem Epoxyäther des Harzbindemittels erfolgt. Nach, 2 Tagen ist die Ätherbildüng vollständig geworden; das Vlies ist wasch- und chemikalienfest, sowie lösungsmittelbeständig gebunden. Durch halbierendes Trennen werden zwei nur auf einer Seite glatte Polyamidvliese erhalten, die als Blusen-Oberstoffe, für Unterwäsche oder Filtertücher verwendet werden können.
Beispiel 4 Pelzähnliches Textilmaterial Ein achtschichtiges Kammzugwollvlies von 160 gfqm Gewicht wird mit, einer Lösung aus 30% eines Polyepoxyllondeilsationsproduktes und 10% N-Stearylpropylendiamin oder des Äthylendiaminstearates in Dimetlylacetal beiderseitig besprüht. Nach der Trocknung bzw. chemischen Umsetzung wird das Material halbierend getrennt, gauffriert und gefärbt. Durch Auftrag eines Polyamidkunstharzschaumes auf der glatten Seite des Vlieses wird ein Überzug mit großem Wärmehaltevermögen geschaffen. Auf der Haarseite kann mit üblichem Pelzfärbeverfahren gefärbt werden.

Claims

PATENTANSPROCHE:: 1. Verfahren zur Herstellung nichtgewebter Flächengebilde mit auf beiden Seiten unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit, dadurch gekennzeichnet, daß mehrschichtige Kardenvliese aus Textilien aller Art beidseitig mit Lösungen langkettiger Polymeren besprüht und dann getrocknet werden, worauf der erhaltene Vlieskörper in seiner Stärke etwa halbierend getrennt wird und beide Hälften in an sich bekannter Weise für den jeweiligen Verwendungszweck fertiggestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Behandlungslösungen noch Reaktionsbeschleuniger, Hilfsmittel, Farb- und bzw. oder Füllstoffe zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 626 214; schweizerische Patentschrift Nr. 288 511; Ref. schwedische Patentschrift Nr. 139 478, C. 1955, S. 3281/3282.