DE1055514B - Verfahren zum Eindampfen von Schwefelsaeure - Google Patents

Verfahren zum Eindampfen von Schwefelsaeure

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DE1055514B
DE1055514B DEP17072A DEP0017072A DE1055514B DE 1055514 B DE1055514 B DE 1055514B DE P17072 A DEP17072 A DE P17072A DE P0017072 A DEP0017072 A DE P0017072A DE 1055514 B DE1055514 B DE 1055514B
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water vapor
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sulfuric acid
heating gases
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DEP17072A
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English (en)
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Dipl-Ing Harry Pauling
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HARRY PAULING DIPL ING
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HARRY PAULING DIPL ING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/88Concentration of sulfuric acid

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zum Eindampfen von Schwefelsäure In der Schwefelsäureindustrie und den schwefelsäureverwendenden Industrien tritt häufig die Aufgabe auf, das Begleitwasser aus der Schwefelsäure in sogenannten Konzentrierungsanlagen abzudampfen.
  • Während außerhalb der USA. im wesentlichen nach dem Pauling-Verfahren (feuerbeheizter guß-Eiserner Kessel mit Dephlegmierkolonne) gearbeitet wird, sind in den USA. noch Verfahren im Gebrauch, die in Anlehnung an das Kessler- bzw. Gaillard-System mit direkter Beheizung der Schwefelsäure durch Heizgase arbeiten.
  • Daneben verwendet man neuerdings wieder die sogenannten Tauchbrenner, sofern die Schwefelsäure auf nicht mehr als etwa 75 % konzentriert werden soll. Ferner verwendete man noch die sogenannten Rauchgaskolonnen in Kombination mit Pauling-Kesseln, wobei die zu konzentrierende etwa 69%ige Schwefelsäure durch direkte Berührung mit den Abgasen der Pauling-Kessel erhitzt und auf etwa 72 bis 73% vorkonzentriert wird.
  • Nun ist aber bei der Konzentrierung unter direkter Beheizung besonders im Gebiet der mehr als 90%igen Schwefelsäure eine überaus störende Erscheinung das Auftreten von Nebeln, die sich nicht mehr ohne weiteres rektifizieren oder auswaschen lassen. Hierzu führt W a e s e r in seinem »Handbuch der Schwefelsäurefabrikation«, 1930, S.1364, unter anderem an, daß die üblichen Mittel der technischen Filtration und Kondensation versagen oder nur einen Teilerfolg haben, weil die Teilchengröße der Nebel bei Größenordnungen von l0-5 bis 10-7 cm liegt und die Teilchen vollkommen den Gesetzen der Brownschen Bewegung folgen. Er zitiert hierzu eine Reihe von Forschern und entsprechende Veröffentlichungen.
  • In der Praxis war man daher gezwungen, zu einer Reihe von Hilfsmaßnahmen zu greifen, um den Schwefelsäureverlust infolge Nebelbildung in technisch zulässigen Grenzen zu halten. Diese Maßnahmen bestanden unter anderem in der Nachschaltung von großen Koksfiltern hinter die Dephlegmiereinrichtungen (Kess 1 e r-G a i 11 a r d) oder elektrischen Gasreinigungen (Chemico, USA.), um die groben Nebel zurückzuhalten, wie auch trotz der hierbei eintretenden Verschlechterung des Gesamtwirkungsgrades in der gleichzeitigen Herabsetzung der Heizgastemperaturen durch Zumischung von Luft, weiterhin auch in der Herabsetzung der Endkonzentration der erzeugten Schwefelsäure.
  • So arbeitete man z. B. mit etwa 700° C beim Gaillard-System, mit etwa 300 bis 500° C beim Kessler-System und etwa 600° C beim Chemico-System. Nur in Ausnahmefällen und entsprechend hohem technischem Aufwand hat man das Gaillard-System bei Heizgastemperaturen um 1000° C betrieben. Mit unverdünnten Flammengasen konnte man, wie z. B. beim Tauchbrenner, nur dann arbeiten, wenn man Schwefelsäure auf nicht mehr als etwa 75% konzentrierte und damit im Gebiet allerkleinster Schwefelsäuredampfdrücke blieb.
  • Es fehlte daher nicht an Bemühungen, diese: Verhältnisse zu verbessern. So wird z. B. in der schweizerischen Patentschrift 85 567 vorgeschlagen, die Heizgase mit Gasen zu vermischen, welche die Konzentrierungsapparatur schon passiert und dabei Wasserdampf aufgenommen haben. Wenn hierdurch auch die Verhältnisse bei dem Konzentrierungsvorgang nicht wesentlich beeinflußt wurden, wie sich aus der Mischungsrechnung ergibt, so wurde jedoch durch die Einführung eines Gaskreislaufes die in den Koksfiltern od. dgl. späterhin zu behandelnde Abgasmenge beträchtlich herabgesetzt. Eine Beeinflussung des Charakters der auftretenden Nebel war aber offensichtlich nicht möglich, weshalb sich dieses Verfahren auch nicht in die Praxis eingeführt hat.
  • Ähnlich erging es dem Verfahren nach der französischen Patentschrift 898 023, wonach vorgeschlagen wurde, die Verbrennungsgase und die zu konzentrierende Säure im Gleichstrom zu führen. Abgesehen davon, daß nach diesem Vorschlag die Säure in die Verbrennungsgase verstäubt und dadurch zur Verdampfung gebracht werden soll, wodurch zwangläufig nur ein Gleichstrombetrieb möglich ist, ist dieser Vorschlag nur, eine Abänderung des Gaillard-Systems. Da aber zur Verdampfung der eingestäubten Säure auf jeden Fall Temperaturen eingehalten werden müssen, die erheblich über der Siedetemperatur der stärksten Schwefelsäure liegen., war es unvermeidlich, daß hierdurch noch stärkere Nebelbildung und größere Schwierigkeiten auftraten als bei dem Gaillard-System, welches nur mit einer teilweisen Verdampfung der eingestäubten Säure arbeitete, so daß auch diesem Verfahren der praktische Erfolg versagt bleiben mußte.
  • Bisher gab es keinen Weg, bei hohen Heizgastemperaturen und höchsten Schwefelsäurekonzentrationen das Auftreten nicht kondensierbarer Nebel vonvornherein zu vermeiden bzw. die Beschaffenheit eventuell auftretender Nebel von vornherein so zu beeinflussen, daß sie sich in üblichen Dephlegmierkolonnen glatt rektifizieren bzw. auffangen lassen.
  • Es wurde nun entgegen der bisherigen Anschauung gefunden, daß man sehr wohl das Auftreten von Nebeln bzw. die Beschaffenheit der Nebelteilchen maßgeblich beeinflussen kann, wenn man die physikalischen Bedingungen bei ihrer Entstehung insofern grundlegend verändert, als man den Partialdruck des Wasserdampfes in den Heizgasen vor ihrer Berührung mit der höchstkonzentrierten Säure beträchtlich erhöht.
  • Es wurde weiter beobachtet, daß je nach der Konzentration derjenigen Säure, die zur Rektifikation der Abgase verwendet wird, die Wasserdampfpartialdruckerhöhung in den Heizgasen über ein jeweils bestimmtes 1dindestmaß hinaus erfolgen muß, ehe der erfindungsgemäße Effekt der glatten Rektifizierbarkeit eintritt.
  • Es ist erfindungsgemäß an sich gleichgültig, auf welche Weise der Wasserdampfpartialdruck in den Heizgasen erhöht wird. Der einfachste wenn auch kostspieligste Weg ist die Zumischung von anderweitig erzeugtem Wasserdampf zu den Heizgasen.
  • Die Wirkung der Wasserdampfpartialdruckerhöhung bzw. der Wasserdampfzumischung beruht nun nicht etwa darauf, daß hierdurch die Gemischtemperatur herabgesetzt wird, vielmehr tritt die erfindungsgemäße Wirkung auch dann ein, wenn der Wasserdampf vor seiner Zumischung auf die Temperatur der Heizgase vorgewärmt wird.
  • Erfindungsgemäß gibt es jedoch einen sehr eleganten Weg, um die Zumischung von Fremd dampf zu vermeiden. Er besteht darin, daß man Wasserdampf in einer Vorstufe des Eindampfprozesses aus der verdünnten Säure dadurch erzeugt, daß man die unverdünnten Heizgase in direkte Berührung mit der verdünnten Schwefelsäure bringt und aus ihr durch entsprechende Bemessung des Säurequantums so viel Wasser verdampft, wie zur notwendigen Erhöhung des Wasserdampfpartialdruckes in den Heizgasen erforderlich ist, und sodann erst das Heizgas-Wasserdampf-Gemisch in der Hauptstufe des Eindampfens mit der konzentriertesten Schwefelsäure in Berührung bringt.
  • Im Sinne des Verfahrens wird man am zweckmäßigsten die verdünnte Säure und die Heizgase in der Vorstufe im Gleichstrom führen, um in demjenigen Konzentrationsbereich der Schwefelsäure, in dem bereits die ersten Nebel auftreten könnten, den Wasserdampfpartialdruck in den Heizgasen bereits so stark erhöht zu haben, daß keine unkonden.sierb aren Nebel mehr auftreten können.
  • Da auf diese Weise in der Vorstufe gewonnene Dampf-Heizgas-Gemisch hohe Gehalte an Schwefelsäure aufweisen kann, wird in einem solchen Fall das Gemisch verfahrensgemäß im Gegenstrom rektifiziert. Diese Rektifikation erfolgt zweckmäßigerweise mit einem Teil der verdünnten Schwefelsäure.
  • Bei der Konzentrierung äußerst stark verdünnter Schwefelsäure kann das aus der Vorstufe austretende Gemisch so stark wasserdampfhaltig sein, daß es bei der folgenden Gegenstromrektifikation nicht mehr zti den höchsten Säurekonzentrationen führt. In einem solchen Fall wird erfindungsgemäß das aus der Vorstufe austretende Dampf-Heizgas-Gemisch vor seinem Eintritt in die Rektifikationseinrichtung zusätzlich direkt oder indirekt aufgeheizt, wonach auch die höchsten Säurekonzentrationen erzielt werden.
  • Wenn mit Rücksicht auf den erforderlichen Wasserdampfpartialdruck in den Heizgasen und die Zusammensetzung der verdünnten Schwefelsäure die Vorstufe mit der gesamten verdünnten Schwefelsäure beaufschlagt werden muß, müßte die Rektifikation gegebenenfalls mit Wasser erfolgen. Sie kann jedoch erfindungsgemäß viel zweckmäßiger dadurch erfolgen, daß man die Rektifikationseinrichtung mit dein Ablauf der Vorstufe beaufschlagt.
  • Unter diesen Bedingungen oder auch dann, wenn die Rektifikation mit wasserhaltiger Schwefelsäure erfolgt und infolge ihrer Konzentration oder ihrer Dampfdruckverhältnisse unter Umständen kein reiner Wasserdampf in den Abgasen erzielt wird, wird erfindungsgemäß das Abgas einer Nachrektifikation mittels Wasser oder verdünnter Schwefelsäure unterworfen und der Ablauf dieser Nachrektifikationsstufe erfindungsgemäß vorzugsweise der Hauptrektifikatiönsstufe zugeführt.
  • In vielen Fällen gestattet die Zusammensetzung der zu konzentrierenden Säure bezüglich ihres Wassergehaltes nicht, den Wasserdampfpartialdruck in der erforderlichen Höhe einzustellen. Andererseits kann es auch aus Gründen der Betriebsöicherheit zweckmäßig sein, einen höheren Wasserdampfpartialdruck einzustellen, als an sich erforderlich ist. In diesen Fällen wird erfindungsgemäß ohne Wasserzufuhr von außen und ohne Verschlechterung der Wärmebilanz des Verfahrens die zu konzentrierende Säure in direkte Berührung mit dem die Rektifikation verlassenden Gas-Dampf-Gemisch gebracht, dadurch aufgeheizt und verdünnt. Die Kondensationswärme des Wasserdampfes wie auch die auftretende Verdünnungswärme bleiben hierbei als fühlbare Wärme in der zu konzentrierenden Säure erhalten, so daß auf diese Weise praktisch ohne Wärmeverluste ein zusätzlicher Wasserkreislauf eingestellt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Eindampfen von Schwefelsäure unter direkter Berührung der Säure mit Heizgasen, dadurch gekennzeichnet, daß der Partialdruck des Wasserdampfes in den Heizgasen vor ihrer Berührung mit der höchstkonzentrierten Säure so stark erhöht wird, daß das Entstehen nicht kondensierbarer Nebel unterbleibt. ?. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Wasserdampfpartialdruckes- den Heizgasen Wasserdampf ohne gleichzeitige Zuführung inerter Gase zugemischt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Wasserdampfpartialdruckes den Heizgasen der in einer Vorstufe des Eindampf ens der Säure erzeugte Wasserdampf zugemischt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des erforderlichen Wasserdampfpartialdruckes der Heizgase diese mit der verdünnten Säure der Vorstufe des Eindampfens der Säure im Gleichstrom in Berührung gebracht werden. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Vorstufe mit Wasserdampf beladenen Heizgase, gegebenenfalls nach vorheriger zusätzlicher Aufheizung, mit verdünnter Schwefelsäure oder Wasser im Gegenstrom rektifiziert werden. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Wasserdampfpartialdruckes der Heizgase über das der Zusammensetzung der zu konzentrierenden Säure entsprechende Maß hinaus ohne Wasserzufuhr von außen die zu konzentrierende Säure in direkte Berührung mit dem die Rektifikation verlassenden Gas-Dampf-Gemisch gebracht und dadurch aufgeheizt und verdünnt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 898 023; schweizerische Patentschrift Nr. 85 567; britische Patentschrift Nr. 547 244.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH85567A (de) * 1917-11-23 1920-06-16 Norsk Hydro Elektrisk Verfahren zur Konzentration von Schwefelsäure.
GB547244A (en) * 1941-04-08 1942-08-19 Power Gas Ltd Improvements in process and apparatus for the concentration of sulphuric acid
FR898023A (fr) * 1942-11-17 1945-04-09 Dynamit Aktien Ges Vormals Alf Procédé de concentration d'acide sulfurique dilué

Patent Citations (3)

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FR898023A (fr) * 1942-11-17 1945-04-09 Dynamit Aktien Ges Vormals Alf Procédé de concentration d'acide sulfurique dilué

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