DE1052978B - Verfahren zur thermischen Spaltung fluessiger Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur thermischen Spaltung fluessiger KohlenwasserstoffeInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description
Es ist bekannt, flüssige Kohlenwasserstoffe dadurch thermisch zu spalten, daß man Sauerstoff oder sauerstoffhaltige
Gase unter die Oberfläche der zu spaltenden flüssigen Kohlenwasserstoffe einleitet und
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche zur Entzündung bringt. Bei diesem Verfahren oxydiert der Sauerstoff
in einer umgekehrten Flamme einen Teil der flüssigen Kohlenwasserstoffe. Durch die dabei entstehende Verbrennungswärme
wird ein entsprechender Teil der flüssigen Kohlenwasserstoffe thermisch gespalten. Die
gasförmigen Krackprodukte steigen durch die Flüssigkeit auf und werden dabei unmittelbar abgeschreckt,
so daß der bei den Kracktemperaturen erreichte Reaktionszustand sofort einfriert. Die bei
diesem Verfahren erhaltenen Reaktionsprodukte sind neben Kohlenoxyd, Kohlendioxyd und Ruß: Wasserstoff,
Paraffin-, Olefin und Acetylen-Kohlenwasserstoffe. Das Krackgas, ist praktisch frei von SauerstofE.
Bei der technischen Durchführung dieses. Verfahrens treten jedoch verschiedene Nachteile auf. So
wird der entstehende Ruß beim Durchgang der gasförmigen
Reaktionsprodukte durch die flüssigen Kohlenwasserstoffe von diesen zum größten Teil ausgewaschen
und verbleibt darin suspendiert. Da der Ruß in einer sehr feindispersen Form anfällt, erhöh*
er die Viskosität der Flüssigkeit sehr schnell so· weit,
daß der Reaktionsablauf gestört wird.. Erfahrungsgemäß
tritt dies dann ein,, wenn die Rußmenge etwa 100 g/I der flüssigen Kohlenwasserstoffe überschreitet.
Es ist daher erforderlich,, die Kohlenwasserstoffe
durch Filtration oder Sedimentation laufend vom Ruß zu befreien. Der dabei anfallende Ruß ist stark
mit flüssigen Kohlenwasserstoffen durchsetzt und kann aus Gründen der Qualität nur noch zum Verheizen
verwendet werden.. Infolge seiner feindispersen Form hält er flüssige Kahfenwa&s er stoße in
Mengen gebunden* die das 4- bis. Sfache seines Gewichtes
betragen, so daß. mit dem Abscheiden desRußes auch ein wesentlicher Anteil der Kohlenwasserstoffe
verlorengeht Neben diesen wirtschaftlichen' Nachteilen bereitet schon die Trennung des Rußes
von den niedrigersiedenden Benzin-Kohlenwasserstoffen erhebliche technische Schwierigkeiten. Diese
Schwierigkeiten werden bei der Verwendung von Rohölen so groß, daß es niaht mehr wirtschaftlich ist,,
öl und Ruß voneinander zu trennen.. Beim Erreichen der kritischen Rußb.eladung von etwa IQO g Ruß/l Öl
wird das öl der Verhetzung zugeführt Ein. weiterer
Nachteil liegt darin, daß ein Teil des gebildeten Rußes, an der Mündung des. Sauerstoffzuführuingsrohres
als feste Kruste anwächst und das Brennerrohr
innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeiträume: von diesem Krustesa, befreit werden muß.
Es. wurde gefunden,, daß man- zum Spalten flüssiger
Verfahren zur thermischen Spaltung
flüssiger Kohlenwasserstoffe
flüssiger Kohlenwasserstoffe
Anmelder:
Chemische Werke Hüls
Chemische Werke Hüls
Aktiengesellschaft,
Marl (Kr. Recklinghausen}
Marl (Kr. Recklinghausen}
Dr. Alfred Schmidt, Dr. Herbert Schmidt
und Dr. Walter Jahnentz, Marl (Kr. Recklinghausen) r
sind als, Erfinder genannt worden
Kohlenwasserstoffe, wobei die zum Spalten notwendige Wärme ki den zu spaltenden Kohlenwasserstoffen
durch Verbrennen eines Teils der Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen
Gasen erzeugt wird, vorteilhaft so verfährt,- daß. die
Zuführung des Sauerstoffs oder der sauerstoffhaltigen Gase in den Spaltraum über der Oberfläche der
flüssigen Kohlenwasserstoffe erfolgt und so auf die Oberfläche gerichtet ist, daß durch die bei der Zündung
entstehende Flamme ein Teil deF an der Oberfläche
befindlichen flüssigen Kohlenwasserstoffe verbrennt. Der Sauerstoff bzw. die sauerstoffhaltigen
Gase strömen gegen die Flüssigkeitsaberfläche. Dabei kann die Austrittstelle in einem rechten oder einem
beliebig spitzen Winkel zur Flüssigkeitsoberfläche liegen.
Die Zündung des Sauerstoffs kann so erfolgen^ daß·
man im Sauerstoff Wasserstoff oder ein beliebiges anderes brennbares Gas, z, B. Methan,, brennen läßt.
Das Zuführungsrohr für den Sauerstoff wird dabei zweckmäßig nach dem Prinzip des Sehweißbrenners
konstruiert Naeh der Zündung tritt der Sauerstoff
auch ohne das brennbare Hilfsgas als Flamme, mit der
Flüssigkeitsoberfläche in Reaktion.. Man kann dem Sauerstoff zur Regulierung oder Änderung des Reaktionsverlaufs
auch Wasserdampf oder Inertg.asei. wie z. B. Stickstoff, zusetzen und seine Temperatur so
weit erhöhen,, daß der Zündpunkt erreicht wird und
der eingeleitete Sauerstoff sofort mit d'er Flüssigkeit
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reagiert. Um die Zündung zu ermöglichen oder zu er- '
leichtern und den Energieaufwand, der für die Spaltung der Kohlenwasserstoffe durch Verbrennen des
Öles aufgebracht wird, zu erniedrigen, kann der Sauerstoff auch vorerhitzt werden. Dieses Vorerhitzen 5·
kann beispielsweise so erfolgen, daß man im Sauerstoffstrom ein brennbares Gas, z. B. Wasserstoff,
brennen läßt oder den Sauerstoff durch von außen beheizte Röhren zum Brenner leitet.
Das Verfahren kann unter Überdruck oder unter Unterdruck durchgeführt werden. Überdruck wird
zweckmäßig angewendet, um die Flüssigkeitstemperatur auf die Zündtemperatur zu steigern, wenn der
Zündpunkt der flüssigen-Kohlenwasserstoffe oberhalb --ihres Siedepunktes liegt. Unterdruck wird man besonders
dann anwenden, "wenn es sich um höhersiedende flüssige Kohlenwasserstoffe handelt.
Beim Verfahren nach der Erfindung verbrennt der Sauerstoff an der Flüssigkeitsoberfläche einen Teil
der flüssigen Kohlenwasserstoffe. Die dabei entwickelte Wärmemenge spaltet einen anderen Teil der
flüssigen Kohlenwasserstoffe in gasförmige, vorwiegend ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Diese durch
Krackung entstehenden gasförmigen Kohlenwasserstoffe werden, unmittelbar, an der Flüssigkeitsoberfläche
durch die Flüssigkeit selbst abgeschreckt, so 'r
daß der sich bei der Krackung einstellende Reaktionszustand stabilisiert .wird. JDämit ist ein zusätzliches
Abschrecken, wie es normalerweise bei allen Krackverfahren von Kohlenwasserstoffen notwendig ist,
überflüssig.
Hierin ist ein wesentlicher Fortschritt des Verfahrens zu sehen, da sich besonders beim Abschrecken
mit Wasser bei den bekannten Krackverfahren schwer trennbare Emulsionen von flüssigen Kohlenwasserstoffen,
Ruß und Wasser bilden, die unvermeidliche Kohlenwasserstoffverluste zur Folge haben. Schreckt
man die Reaktionsgase mit den zu spaltenden flüssigen Kohlenwasserstoffen dadurch ab, daß man das Spaltgas
durch die flüssigen Kohlenwasserstoffe leitet oder mit den verdüsten flüssigen Kohlenwasser stoßen in ■*«
intensive Berührung bringt, so wird infolge des innigen Kontaktes von Gas und Flüssigkeit der größte
Teil des bei der Spaltung anfallenden Rußes von den zu spaltenden flüssigen --Kohlenwasserstoffen aufgenommen.
Da der Ruß sich dabei in den zu spal- ;
fenden flüssigen Kohlenwasserstoffen anreichert, treten die obenerwähnten Schwierigkeiten bei der
Trennung von Ruß und flüssigen Kohlenwasserstoffen ein.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat vor den bekannten
Verfahren insbesondere den wesentlichen Vorteil, daß der bei der Reaktion sich bildende Ruß
zum weitaus überwiegenden - Teil nicht in die zu krackenden flüssigen Kohlenwasserstoffe übergeht.
Dazu ist die Berührung der den Ruß enthaltenden gasförmigen Reaktionsprodukte mit der Flüssigkeitsoberfläche zu kurz und zu wenig intensiv. Der Hauptanteil
des Rußes verbleibt in den Krackgasen und kann daraus nach bekannten Verfahren in einfacher
Weise abgeschieden werden. Damit entfällt die bisher notwendige, technisch sehr schwierige und deswegen
unwirtschaftliche laufende Trennung von öl und Ruß.
Es war nicht vorauszusehen, daß es bei dem Verfahren nach der Erfindung möglich ist, den Sauerstoff
in der zur Verfügung stehenden außerordentlich kurzen Reaktionszeit vollständig an einer verhältnismäßig
kleinen Flüssigkeitsoberfläche zur Reaktion zu bringen und dabei gleichzeitig eine sekundäre Reaktion
des zugefühften'Sauerstoffs mit bereits entstandenen
Krackgasen zu vermeiden. Ebenso war überraschend, daß nach erfolgter Reaktion die außerordentlich
kurze Berührungszeit der gebildeten gasförmigen- Reaktionsprodukte mit der Flüssigkeitsoberfläche vollständig ausreicht, um die erforderliche
schnelle Abkühlung der heißen Reaktionsgase auf Temperaturen unter 500° C zu bewirken. Man war
bisher der Auffassung, daß nur ein inniger Kontakt zwischen den Spaltgasen und der Abschreckflüssigkeit
oder Hindurchleiten der Spaltgase durch die Abschreckflüssigkeit das notwendige schnelle Abschrecken
bewirken würde.
Als weiterer überraschender, nicht vorauszusehender Vorteil zeigt sich bei dem Verfahren nach
der Erfindung, daß es möglich ist, den Sauerstoff- und Kohlenwasserstoffverbrauch zur Erzeugung einer bestimmten
Menge an ungesättigten Kohlenwasserstoffen gegenüber den bekannten Verfahren erheblich
herabzudrücken. Da dabei die Menge der entstehenden Verbrennungsgase im Verhältnis zu den entstehenden
Krackgasen geringer wird, steigt die Konzentration der erwünschten Krackprodukte, wie Acetylen-und
Äthylen, im Reaktionsgemisch wesentlich höher an als bei den bekannten Verfahren. Dadurch ermäßigen
sich die Kosten für die Abtrennung der wertvollen ungesättigten Kohlenwasserstoffe aus. dem Reaktionsgemisch. . ;
-. Beispiel
In einem in der Abbildung dargestellten Reaktionsgefäß 1 von 33 1 Inhalt wird mit Hilfe eines Standanzeigers
3 eine gewünschte Standhöhe an flüssigen Kohlenwasserstoffen gehalten. In 4 cm Abstand von
der Flüssigkeitsoberfläche ist der Düsenmund der Sauerstoffzuführung 2 angeordnet. Zur Spaltung gelangt
ein Dieselöl der Siedelage 200 bis 325° C. Durch die Sauerstoffzuführung 2 wird Sauerstoff in
einer Menge von 1,53 Nm3Zh zugeführt und in dem
Raum über den flüssigen Kohlenwasserstoffen zur Entzündung gebracht. Diese erfolgt durch einen
kleinen, in der Abbildung nicht gezeigten Methan-Sauerstoffhilfsbrenner, der nach der Zündung wieder
aus dem Reaktionsgefäß entfernt wird. Die Temperatur des Dieselöles im Reaktionsgefäß steigt auf
105° C an und liegt damit über dem Taupunkt des bei der .Spaltreaktion gebildeten Wasserdampfes. Es
tritt damit keine Kondensation von Wasserdampf im Reaktionsgefäß ein.
Mit einer Spaltgastemperatur von 126° C wird das. Spaltgas über die Leitung 4 eimer ..Anlage zur Gasreinigung
zugeführt, in welcher eine Kondensation von mitgenommenen Kohlenwasserstoffdämpfen und
Wasserdampf sowie die Abtrennung des Rußes aus dem Spaltgas stattfindet. Das rußfreie Spaltgas wird
in einer Menge von 3,99 Nm3/h seiner weiteren Verwendung
zugeführt. Die kondensierten Kohlenwasserstoffe werden über die Leitung 5 im das Reaktionsgefäß 1 zurückgeleitet. 70 % des in dem Reaktionsgefäß bei der Spaltung gebildeten Rußes werden von
dem Spaltgas mitgenommen und von dem Gas abgetrennt. 30% des Rußes verbleiben im Reaktionsgefäß. Zur Ausschleusung dieses Rußes wird eine ölmenge
von 01,14 kg/h über die Leitung 6 dem Reaktionsgefäß
entnommen und dadurch in dem Öl eine Rußkonzentration von 50 g im Liter aufrechterhalten.
Bei dieser Konzentration kann die Anlage störungsfrei
betrieben werden. Über die Leitung 7 wird eine für die Konstanthaltung des Flüssigkeitsspiegels im
Reaktionsgefäß 1 erforderliche Menge an Dieselöl zu-
Claims (1)
1. Verfahren zur thermischen Spaltung flüssiger vom Normaldruck abweichenden Druck (UnterKohlenwasserstoffe, wobei die zum Spalten not- druck oder Überdruck) ausgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©809770/486 3.59
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1957C0015384 DE1052978B (de) | 1957-08-27 | 1957-08-27 | Verfahren zur thermischen Spaltung fluessiger Kohlenwasserstoffe |
GB998158A GB824622A (en) | 1957-08-27 | 1958-03-28 | Improvements in the thermal cracking of liquid hydrocarbons |
FR1200862D FR1200862A (fr) | 1957-08-27 | 1958-04-25 | Procédé de craquage d'hydrocarbures liquides |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1957C0015384 DE1052978B (de) | 1957-08-27 | 1957-08-27 | Verfahren zur thermischen Spaltung fluessiger Kohlenwasserstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1052978B true DE1052978B (de) | 1959-03-19 |
Family
ID=25949392
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1957C0015384 Pending DE1052978B (de) | 1957-08-27 | 1957-08-27 | Verfahren zur thermischen Spaltung fluessiger Kohlenwasserstoffe |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1052978B (de) |
FR (1) | FR1200862A (de) |
GB (1) | GB824622A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1148997B (de) * | 1959-03-26 | 1963-05-22 | Basf Ag | Verfahren zur Entfernung und Verwertung des bei der Flammenspaltung von Kohlenwasserstoffen entstehenden Russes |
-
1957
- 1957-08-27 DE DE1957C0015384 patent/DE1052978B/de active Pending
-
1958
- 1958-03-28 GB GB998158A patent/GB824622A/en not_active Expired
- 1958-04-25 FR FR1200862D patent/FR1200862A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1148997B (de) * | 1959-03-26 | 1963-05-22 | Basf Ag | Verfahren zur Entfernung und Verwertung des bei der Flammenspaltung von Kohlenwasserstoffen entstehenden Russes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB824622A (en) | 1959-12-02 |
FR1200862A (fr) | 1959-12-24 |
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