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Schachtauskleidung mit Doppelzylinder und Betonmantel Bei Schachtauskleidungen,
die aus zwei Stahlzylindern und einem von diesen umschlossenen Betonmantel bestehen,
sind die beiden Stahlzylinder, abgesehen von den nur zum besseren Verbund mit dem
Betonmantel dienenden Verankerungselementen, im allgemeinen auch miteinander durch
Verankerungselemente verbunden. Letztere sind z. B. in Gestalt von gitter- oder
scheibenartigen Ringen einerseits an der Außenseite des Innenzylinders und andererseits
an der Innenseite des Außenzylinders durch Verschrauben oder Verschweißen befestigt.
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Im Interesse einer Herabsetzung der Montagezeit werden die einzelnen
aufeinanderzusetzenden Zylinderschüsse möglichst lang, z. B. mit einer Länge von
3 bis 4m, ausgeführt. Dabei sind die Verankerungselemente an den Stoßstellen
der Zylinderschüsse, d. h. an deren Enden angeordnet, so daß ihr Abstand
in Längsrichtung der Schachtauskleidung etwa gleich einer ganzen Schußlänge ist,
also nach dem erwähnten Zahlenbeispiel 3 bis 4 in beträgt.
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Bei einem so großen Abstand der Verankerungselenlente voneinander
besteht erfahrungsgemäß insbesondere an den druckhaften Stellen des Gebirges die
Gefahr, daß sich vornehmlichder Innenstahlzylinder von dem Betonmantel unter Ausbeulen
abhebt. Eine solche Deformation der Stahlzylinder ist unbedingt zu vermeiden. Dies
kann zwar an sich durch Abstandsverringerung der Verankerungselemente erreicht werden.
Dabei besteht aber die grundsätzliche Schwierigkeit, daß der vor Einbringen ödes
Betonrnantels zwischen den beiden Stahlzylindern befindliche Ringraum meist für
ein Begehen zu eng ist und deshalb fertigungs- und montagemäßig die Voraussetzung
für den Einbau von Verankerungselementen in einer gewissen Entfernung von den Schußenden
nicht mehr gegeben ist. Infolgedessen mußte man sich bisher entweder mit der Gefahr
einer Ausbeulung abfinden oder die Schüsse entsprechend kürzer wählen und dadurch
den Nachteil eines größeren Zeitaufwandes für die Erstellung der Schachtauskleidung
in Kauf nehmen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, daß auch bei einer
Schußlänge von z. B. 3 bis 4 in auf den Vorteil vergleichsweise geringerer
Verankerungsabstände nicht verzichtet zu werden braucht. Dabei ist die Tatsache
wesentlich, daß die Steifigkeit der Auskleidung gegen Ausbeulen stärker als linear
mit -einer Verringerung des Verankerungsabstandes anwächst, d. h. also bei
halbem Verankerungsabstand mehr als doppelt so groß wird.
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Demgemäß macht sich die Erfindung eine in anderem Zusammenhang, nämlich
zwecks Anordnung von Konsol- und Zusatzringen als Sicherung in bruchgefährdeten
Zonen, vorgesehene gegenseitige Versetzung der einzelnen Ringe von zwei zu
- einer Schachtauskleidung gehörenden Tübbingsäulen in Längsrichtung um etwa
eine halbe Ringlänge zunutze. In Anwendung dieser Maßnahme besteht die Erfindung
darin, daß die Verankerung' selemente wechselseitig an einem Zylinder etwa in der
Schußmitte und an dem jeweils anderen Zylinder etwa am Schußende befestigt sind
und dadurch ihre Abstände der halben Schußlänge der beiden Zylinder entsprechen.
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Auf diese Weise wird einerseits erreicht, daß die Beulsteifigkeit
der Auskleidung trotz einer fertigungs-und montagemäßig vorteilhaften Länge der
Stahlzylinderschüsse genügend groß ist, um auch hohen Beanspruchungen an druckhaften
Stellen des Gebirges einwandfrei gewachsen zu sein. Andererseits ergeben sich bei
der Montage keine Schwierigkeiten, weil infolge der Versetzung der beiden Stahlzylinder
um eine halbe Schußlänge die Befestigung der Verankerungseleinente nicht nur am
Ende, sondern auch etwa in der Mitte jeweils eines Schusses des äußeren oder inneren
Stahlzylinders ohne weiteres möglich ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise den schrittweisen Aufbau
einer derartigen Schachtauskleidung.
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Nach Fig. 1 wird mit einem Außenzylinderschuß 1
begonnen,
an dessen Innenseite etwa in der Schußmitte ein gitter- oder scheibenförmiger Verankerungsrin
1- 2 mittels einer schon in der Werkstatt hergestellten Schweißnaht
3 befestigt ist (alle derartigen Werkstatt-Schweißnähte 3 sind dreieckförmig
dargestellt). Wegen der Versetzung der Innen- und Außenschüsse gegeneinander wird
mit einem Innenschuß 4 begonnen,
der nur halb so lang ist wie der
Außenschuß 1,
also von dessen Unterkante bis an den ersten Verankerungsrin-2
heranreicht. Nach Einsetzen des Außenschusses 1 und des halben Innenschusses
4 wird letzterer am oberen Rande mittels einer Schweißnaht 5
am Innenumfang
des Verankerungsringes 2 befestigt (alle derartigen Montage-Schweißnähte
5 sind kreisförmig dargestellt). Für die Ausführung der Montage-Schweißnaht
5 ist im Schacht eine an sich bekannte Montagebühne vorgesehen, z. B. aufgehängt.
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Anschließend wird ein zweiter Innenschuß 6
(Fig. 2) auf den
ersten Innenschuß 4 aufgesetzt. Der Innenschuß 6 hat die normale, also dieselbe
Länge wie der Außenschuß 1 und ist wie dieser in der Mitte, je-
doch
auf seiner Außenseite, mit einem durch Werkstatt-Schweißnaht3 befestigten Verankerungsring2
versehen, der an seinem Außenumfang durch eine Montage-Schweißnaht5 mit dem oberen
Ende des Außenschusses 1 verbunden wird.
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Auf den zweiten Innenschuß 6 folgt der zweite Außenschuß
1 (Fig* 3), der mit dem ersten Außenschuß verschweißt wird, solange
dieser mit seinem oberen Ende noch aus dem Schacht herausragt und die Stoßstelle
der beiden Außenschüsse für die Herstellung der äußeren Montage-Schweißnähte
5 bequem zugänglich ist. Desgleichen wird der vorher auf der Innenseite in
der Mitte des oberen Außenschusses 1
angeschweißte Verankerungsring 2 beim
Einbau dieses Schusses mit dem oberen Ende des Innenschusses 6 verbunden.
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Der bisher geschilderte Aufbau setzt sich in der Weise fort, daß jeweils
die Montage eines weiteren Innenzylinderschusses 6 (Fig. 4) mit -einem weiteren
Außenzvlinderschuß 1 (Fig. 5) abwechselt. Dabei sind alie Stellen,
an denen jeweils eine Montage-Sch-weißverhindung5 hergestellt werden soll, gut zuel
gänglich. Wie die Fig. 2 bis 5 erkennen lassen, ist der Ab-
stand der
Verankerungsringe 2 voneinander etwa t> zn ,gleich einer halben normal-en Schußlänge
und beträgt also nur 1,5 m bei einer Schußlänge von 3 m.
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Nach Maßgabe der geschilderten, schußweise erfolgenden Aufführung
der beiden Stahlzylinder kann auch, wie in der Zeichnung an-edeutet die Betonfüllung
7 abschnittweise eingebracht werden. In Abweichung von der Darstellung könnte
als erster Abschnitt auch ein normaler Innenzylinderschuß und ein halber Außenschuß
vorgesehen werden, der mit seinem oberen Rande aus dem Schacht so lange herausragt,
bis er mit dem folgenden Außen-Schuß b normaler Länge verschweißt ist.
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An dem erfindungsgemäßen Prinzip und dessen grundsätzlichen Vorzügen
ändert sich nichts, wenn die Schweißverbindungen ganz oder teilweise durch Schraub-
oder Nietverbindungen ersetzt werden; solche Verbindungen lassen sich während der
Montage ebensogut wie die Montage-Schweißnähte 5 herstellen. Ferner ist es
gleichgültig, ob die Schachtauskleidung nach Maßgabe- ihrer-jeweils montierten Teillänge
in einen bereits bis zur Endteufe fertig gestellten Schacht eingeschwommen oder
im Zuge der Abteufarbeiten nach und nach abgesenkt wird.
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Die Verankerungselemente 2 können als durchbrochene Scheibenringe
oder als -ein aus einzelnen Stäben bestehendes Fachwerk ausgebildet sein.
Wesentlich ist nur, daß die Verankerungselemente sowohl an dein Außen- als auch
an dem Innenzylinder befestigt sind und daß sie keinen geschlossenen Ring bilden,
sondern Durchlässe- für das Einbringen der Betonfüllung frei lassen.