DE1049585B - Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten

Info

Publication number
DE1049585B
DE1049585B DENDAT1049585D DE1049585DA DE1049585B DE 1049585 B DE1049585 B DE 1049585B DE NDAT1049585 D DENDAT1049585 D DE NDAT1049585D DE 1049585D A DE1049585D A DE 1049585DA DE 1049585 B DE1049585 B DE 1049585B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
parts
weight
copolymer
mixture
graft
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DENDAT1049585D
Other languages
English (en)
Inventor
Cambridge Ronald George Wreyford Norrish (Großbritannien)
Original Assignee
Ronald GeorgeWreyford Norrish, Cambridge und The Distillers Company Limited, Edinburgh (Großbritannien)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Publication date
Publication of DE1049585B publication Critical patent/DE1049585B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F257/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of aromatic monomers as defined in group C08F12/00

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Graft Or Block Polymers (AREA)

Description

KL.:
INTERNAT. KL. C 08 f
PATENTAMT
'#£■■
N11854IVb/39c
ANMELDETAG: 17. FEBRUAR 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2 9. J A N U A R 1 9 5 9
Unter Mischpolymerisaten werden gewöhnlich solche Polymerisationsprodukte verstanden, die durch Polymerisation eines Gemisches von zwei oder mehr monomeren Verbindungen erhalten worden sind. Die sich ergebenden Mischpolymerisate enthalten, die polymerisierten monomeren Gruppierungen aller anwesenden Monomeren, die in regelmäßiger oder ungeordneter Weise innerhalb des Moleküls verteilt sind, und zwar in Verhältnissen, die von der Konzentration der Monomeren in der ursprünglichen Mischung und. ihrer verhältnismäßigen Reaktivität abhängen. Im Gegensatz hierzu umfaßt der hier gebrauchte Ausdruck Pfropfmisdhpolymerisat polymerisierte Produkte, die mitunter aus von einem einzelnen polymerisierbaren Material sich ableitenden Polymerisationsketten. (Hauptketten) bestehen, an die chemisch eine Anzahl Polymerisatketten gebunden, sind, die sich von dem gleichen oder einem anderen polymerisierbaren Material (Zweigketten) ableiten, wobei diese Zweigketten ein freies Ende besitzen. Diese Begriffsbestimmung umfaßt als Pfropfmischpolymerisate auch polymerisierbares Material, in welchem die Hauptketten selbst Mischpolymerisate im, gewöhnlichen Sinne und die Zweigketten verschiedene Mischpolymerisate, ebenfalls im gewöhnlichen Sinne, sind. Besonders nützliche Produkte werden dadurch erhalten, daß man zur Erzeugung der Seitenketten polymerisierbares Material anwendet, das vollständig verschieden von dem zur Erzeugung der Hauptketten benutzten ist. Auf diese Weise gewinnt man nämlich Pfropfmischpolymerisate, in welchen die chemische Zusammensetzung der Hauptketten von der der Zweigketten verschieden ist, wodurch sich wertvolle Mischungen der Eigenschaften ergeben, können.
Es ist bekannt, daß mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Naphthalin und Anthracen, durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht von geeigneter Wellenlänge vorübergehend in angeregte Triplettzustände übergeführt werden..
Es wurde nun festgestellt, daß vielkernige aromatische Kohlenwasserstoffreste, selbst wenn, sie an eine Polymerisatkette gebunden sind, durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht noch aktiviert werden können und daß sich solche aktivierten Reste zum Initiieren von Polymerisationsreaktionen unter Erzeugung von Pfropfmischpolymerisaten verwenden lassen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein mehrkernige aromatische, an die Polymerisatkette gebundene Kohlenwasserstoffreste enthaltendes Polymerisat in einem Medium verteilt oder auflöst, das eine polymerisierbare olefinisch ungesättigte Verbindung enthält, und die Polymerisation der Ver-Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten
Anmelder:
Ronald George Wreyford Norrish,
Cambridge,
und The Distillers Company Limited, Edinburgh (Großbritannien)
Vertreter: Dr. W. Schalk und Dipl.-Ing. P. Wirth,
Patentanwälte, Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 18. Februar 1955
Ronald George Wreyford Norrish,
Cambridge (Großbritannien), ist als Erfinder genannt worden
bindung durch Einwirkung von ultraviolettem Licht auf das die vielkernige aromatische Kohlenwasserstoffreste enthaltende Polymerisat initiiert.
Als Ergebnis liefert die vorliegende Erfindung ein Pfropfmischpolymerisat, das aus Hauptketten, an die mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffreste geknüpft sind, und aus an die Hauptketten über die mehrkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffreste gebundenen Zweigketten besteht und das polymerisierte Einheiten einer olefinischen Verbindung enthält.
Das mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffreste an die Polymerisatkette gebunden enthaltende Polymerisat wird durch Polymerisieren oder Mischpolymerisieren derartige Reste enthaltender polymerisierbarer Verbindung hergestellt. Beispiele solcher mehrkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe sind Napthalin, Anthracen, Phenanthren, Triphenylen, Chrysen, Pyren, 3,4-Benzphenanthren, 1,2-Benzanthracen, 1,2,5,6-Dibenzanthracen, Perylen, Rubren und Corotien. Am besten geeignete Polymerisate gewinnt man durch Polymerisieren der Alkenylderivate von vielkernigen aromatischen Verbindungen,
. 809 747/471
ζ. B. den Vinylnaplhrthalinen, den Vinylanthracenen, den Isopropenylnaphthalineri ■und den Isopropenylanthracenen.
Wenn das die mehrkernigen aromatischen 'Kohlenwasserstoffreste enthaltende Polymerisat durch Homopolymerisation des ungesättigten Derivates der aromatischen Verbindung dargestellt wird, fällt es als ein Polymerisat mit einem hohen Gehalt an mehrkernigen aromatischen Resten an. Es empfiehlt sich jedoch,
Inerte Verdünnungsmittel lassen sich anwenden.
Resten hergestellt, welche entlang einer Mischpolymerisatkette angeordnet sind. Beispielsweise kann das Mischpolymerisat gemäß der Formel
-(M)n-(Ar)-(M)n-
betrachtet werden, wobei Ar die polymerisierte Einheit des ungesättigten Derivates der mdhrkernigen
Sollte sich das Polymerisat nicht glatt in der ungesättigten Verbindung lösen, so kann man ein gemeinsames Lösungsmittel in dem Reaktionsmedium an-5 wenden.
Die Polymerisationstemperatur kann in einem weiten Bereich liegen; doch soll man sie nicht so hoch wählen, daß die olefinische Verbindung (Verbindungen) dadurch in beträchtlichem Ausmaß thermische
als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pfropf- 10 Polymerisation miteinander erfahren und dabei PoIymischpolymerisaten Mischpolymerisate ungesättigter merisatketten, die an das Ausgangspolymerisat geDerivate , der mehrkernigen aromatischen Verbin- bunden sind, bilden. Weiterhin bedeutet Polymerisadungen mit anderen, damit polymerisierbaren Mono- tion der äthylenisch ungesättigten Verbindungen nieren zu verwenden. Sehr verschiedenartige Mono- untereinander, daß das endgültige Reaktionsgemisch meren lassen sich mit den ungesättigten mehrkernigen 15 polymerisiertes Material enthält, das von dem Pfropf-Derivaten der aromatischen Verbindungen copoly- mischpolymerisat verschieden ist. Wünscht man reine merisieren und daher für. die Herstellung der Aus- Pfropfmischpolymerisate zu erzeugen, so ist es daher gangspolymerisate für das erfindungsmäßige Ver- notwendig, besondere Reinigungsmaßnahmen vorzufahren verwenden. Zum Beispiel läßt sich Styrol mit nehmen, um die unerwünschten, nicht aus Pfropf-Vinylnaphtlhalin unter Bildung von geeigneten Aus- 20 material bestehenden Stoffe zu entfernen,
gangsstoffen (»polymerisieren. Weitere, an Stelle von Die Pfropfmischpolymerisation wird, wie gesagt,
Styrol geeignete Monomeren sind Vinylacetat, Acryl- durch die Einwirkung von ultraviolettem Licht auf nitril, Methylester der Methylaorylsäure und die in dem Ausgangspolymerisat vorhandenen mehr-Butadien. kernigen aromatischen Kohlenwasserstoffreste ini-
Brauchbare Pfropfmischpolymerisate werden aus 25 tiiert. Die Bezeichnung ultraviolettes Licht wird in Mischpolymerisaten mit mehrkernigen aromatischen dem gewöhnlichen Sinne gebraucht und bedeutet
Strahlen mit einer Wellenlänge von weniger als ungefähr 4000 Ä. Die praktisch anwendbare untere Grenze der Strahlenwellenlänge ist von der Durchlässigkeit 30 des Materials abhängig, aus dem die Reaktionsgefäße usw. gefertigt sind. Beispielsweise läßt weiches Glas Strahlen nicht unterhalb etwa 3500 Ä, Pyrexglas nicht unter etwa 3000 Ä und Quarz nicht unter etwa 2000 Ä durch. Wellenlängen zwischen ungefähr 2000 aromatischen Verbindung, M die Einheit des Mono- 35 und 4000 Ä sind für die meisten Zwecke geeignet. Es meren, mit dem es copolymerisiert ist, und η die wurde festgestellt, daß die Absorption des ultra-Durchschnittszahl von Monomereinheiten zwischen violetten Lichtes durch diese mehrkernigen aromaden einzelnen mehrkernigen aromatischen Resten be- tischen Reste von der Wellenlänge des angewendeten deuten. Der Wert von η kann weitgehend schwanken, Lichtes abhängt und daß, je stärker die Absorption und zwar von Null, wenn das Ausgangsmaterial ein 4-° des Lichtes, um so größer die Aktivierung der Reste Homopolymerisat des ungesättigten Derivates der und um so schneller die Pfropfmischpolymerisation vielkernigen aromatischen, Verbindung ist, bis z.B. vor sich geht. Man kann zwar die Pfropfmischpoly-100 oder mehr. merisation mit Hilfe von unfiltriertem ultraviolettem
Eine beliebige polymerisierbare olefinische Verbin- Licht initiieren, doch ist es vorteilhaft, das Licht zu dung, deren Polymerisation durch die Einwirkung 45 filtrieren, damit das Polymerisationsgemisch nur von ultraviolettem Licht geeigneter Wellenlänge auf Licht im günstigsten Wellenlängenbereich ausgesetzt die vielkernige aromatische Verbindung, deren Reste wird. Auf diese Weise kann man die Pfropfmischsich in dem Ausgangsstoff vorfinden, initiiert wird, polymerisation leicht regeln und unerwünschte Nebenläßt sich verwenden. Die am meisten geeigneten Ver- reaktionen, die durch Bestrahlung mit nicht bevorbindungen besitzen wenigstens eine Gruppe mit der 5° zugten Wellenlängen initiiert werden, verhindern Strukturformel CH2 = CC! im Molekül. Wendet oder einschränken.
man mehr als eine olefinische polymerisierbare Ver- Beliebige Quellen für das ultraviolette Licht, z. B.
bindung an, dann sind die entstehenden Pfropfmisch- Sonnenlicht, können Anwendung finden; es wird jepolymerisatseitenketten selbst Mischpolymerisate im doch vorgezogen, eine künstliche Quelle, z. B. eine gewöhnlichen Sinne. Beispiele von geeigneten Ver- 55 Ouecksilberlampe oder eine Kohlenelektrodenbogenbindungen sind Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril, Meth- lampe, zu benutzen. Ebenso läßt sich ein bekanntes acrylsäuremethylester und Butadien. .. optisches Filter zur Ausblendung der Bestrahlung
Das erfindungsmäßige Verfahren wird durch Be- verwenden. Infolgedessen sollen besondere Vorrichstrahlen einer Lösung oder Dispersion des die viel- tungen aus Silicaglas oder gleichwertigem durchsichkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffreste enthal- 60 tigern Material für irgendwelche Fenster od. dgl., tenden Polymerisats in einem die ungesättigte Ver- durch die man Licht mit Wellenlängen von weniger bindung enthaltenden Medium mit ultraviolettem als 3000 Ängströmeinheiten leitet, zur Anwendung Licht durchgeführt. Vorzugsweise besteht das Medium gelangen. Die Quelle des ultravioletten Lichtes und die aus der zu polymerisierenden ungesättigten Verbin- optischen Filter od. dgl. können innerhalb oder außerdung. Am besten wird das Verfahren mit einer homo- 65 halb des Polymerisationsgefäßes untergebracht werden, genen Reaktionsmischung durchgeführt, die leicht Die Auswahl der Wellenlänge oder ihres Bereiches
erhalten wird, wenn die verwendete olefinisch unge- für die Erzeugung irgendeines besonderen Pfropfsättigte Verbindung oder mehrere derselben Flüssig- mischpolymerisate hängt in erster Linie von der ketten sind und das die aromatischen Kohlenwasser- Absorption des ultravioletten Lichtes durch die in Stoffreste enthaltende Polymerisat darin löslich ist. 70 dem Ausgangspolymerisat vorhandenen vielkernigen
aromatischen Reste ab. Praktisch wurde gefunden, daß diese häufig ungefähr die gleiche ist wie die Absorption durch den reinen vielkernigen aromatischen Kohlenwasserstoff, von dem sich der Rest ableitet. Es ist offensichtlich wünschenswert, daß das zur Initiierung der Pfropfmischpolymerisation benutzte Licht der Höchstabsorption der vorhandenen vielkernigen aromatischen Reste entspricht. Man muß jedoch beachten, daß es bei einem Polymerisatausgangsmaterial aus einem Mischpolymerisat einer ungesättigten vielkernigen aromatischen Verbindung und einem anderen Monomeren wichtig ist, daß eine Einheit in dem Mischpolymerisat, das sich von dem anderen Monomeren herleitet, die benutzte Strahlung nicht in größerem Maße absorbiert als ein mehrkerniger aromatischer Rest. In der Praxis wurde festgestellt, daß die Absorptionskurve des ultravioletten Lichtes durch polymerisierte Einheiten, die von dem anderen Monomeren sich herleiten, ungefähr die gleiche ist wie die des reinen Homopolymerisate, das sich von dem Monomeren ableitet. Infolgedessen kann man durch Ermittlung dieser letzten Kurve und Vergleich derselben mit der Absorptionskurve der mehrkernigen aromatischen Reste den geeignetsten Wellenlängenbereich für das ultraviolette Licht bei der Anwendung in dem erfindungsmäßigen Verfahren auswählen. Solches Licht wird in größerem Maßstab durch einen vielkernigen aromatischen Rest absorbiert als durch eine von dem anderen Monomeren, das bei der Herstellung des Mischpolymerisatausgangsmaterials benutzt wurde, sich herleitende Einheit. Dies braucht nicht Licht von einer Wellenlänge zu sein, die am stärksten von den mehrkernigen aromatischen Resten absorbiert wird. Für viele mehrkernige aromatische Reste findet sich das Höchstmaß der Absorption innerhalb eines Wellenlängenbereiches von 2400 bis 3000 Ängströmeinheiten und z. B. im Fall von Naphthalinresten zwischen 2400 und 2800 Angströmeinheiten.
Für die vorliegende Erfindung kann man eine beliebige, gewöhnlich bei der Photopolymerisation benutzte Maßnahme anwenden. Es ist natürlich wichtig, daß keine in der Reaktionsmischung anwesende Verbindung das ultraviolette Licht, das die Pfropfmischpolymersiation zustande bringen soll, in einem solchen Ausmaß absorbiert, daß die Reaktion dadurch gestört oder vielleicht gar verhindert wird.
Das Pfropfmischpolymerisat wird durch eine der in der Kunstharztechnik bekannten Methoden isoliert. Wird das Pfropfmischpolymerisat in Mischung mit bei der Nichtpfropfpolymerisation von olefinisch ungesättigter Verbindung gebildetem polymeren! Material erhalten, so wird die Reinigung des sich ergebenden Produktes häufig am besten durch Benutzung eines Lösungsvorgangs vorgenommen. Die aktivierten mehrkernigen aromatischen Reste setzen Polymerisationsreaktionen in Gang, bei welchen das eine Ende der sich bildenden polymeren Seitenkette chemisch an die initiierenden mehrkernigen aromatischen Reste geknüpft wird.
Die Pfropfmischpolymerisate nach der Erfindung lassen sich für alle diejenigen Zwecke verwenden, für welche bisher bekannte Additionspolymerisate benutzt wurden. Sie sind besonders wertvoll, weil durch geeignete Auswahl der Ausgangsstoffe Produkte von bisher unbekannten Eigenschaftszusammenstellungen erzielt werden. Beispielsweise ist es bekannt, daß Polystyrol und Polyacrylnitril deutlich verschiedene Eigenschaften besitzen. Pfropfmischpolymerisate, die Hauptketten vom Styroltypus und Seitenketten aus Polyacrylnitril enthalten, weisen eine Mischung der Eigenschaften des Polystyrols und des Polyacrylnitrile auf.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten. Die Gewichtsteile stehen zu den Raumteilen in demselben Verhältnis wie Kilogramm zu Litern.
Beispiel 1
Ein Mischpolymerisat aus Styrol und a-Vinylnaphthalin wurde durch Erhitzen von mönomerem Styrol, das 1 Volumprozent a-Vinylnaphthalin enthielt, während 90 Stunden auf 100° C und dann während weiterer 20 Stunden auf 150° C hergestellt. Das Mischpolymerisat wurde in Methylenchlorid gelöst und durch Eingießen in Methylalkohol ausgefällt. Das abfiltrierte Mischpolymerisat wurde bis zum konstanten Gewicht getrocknet.
0,1 Gewichtsteile dieses Mischpolymerisats wurden in 10 Raumteilen Acrylnitril gelöst und die Lösung in einem Quarzgefäß mit Licht von einer Niederdruckquecksilberlampe, die derart abgeschirmt war, daß sie in der Hauptsache Strahlen mit einer Wellenlänge von 3130 Ä lieferte, bestrahlt. Die Temperatur in der Lösung betrug 25° C. Nach 15 Minuten fiel ein Pfropfmischpolymerisat aus. Die Bestrahlung wurde weitere 15 Minuten fortgesetzt. Es wurden 0,11 Gewichtsteile eines Polymerisats gesammelt, das laut Analyse 55% Acrylnitrileinheiten enthielt und ein Molekulargewicht von etwa 150000 besaß.
Zum Vergleich wurde ein gleiches Volumen Acrylnitril der gleichen Bestrahlung für die gleiche Dauer ausgesetzt. Eine Ausfällung fand nicht statt.
In ähnlicher Weise ergab die Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen Polystyrol bei einer 30 Minuten währenden Bestrahlung keine Ausfällung.
Beispiel 2
14 Gewichtsteile eines Mischpolymerisats von Styrol und a-Vinylnaphthalin, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurden in einem Gemisch von 10 Raumteilen Styrol und 10 Raumteilen Acrylnitril aufgelöst. Das Gemisch wurde 3 Stunden mit dem Licht einer Quecksilberlampe durch ein Filter, so daß die Wellenlänge praktisch im Bereich von 3000 bis 3200 A lag, bestrahlt. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Pfropfmischpolymerisat durch die Zugabe von Methylalkohol aus der Lösung gefällt. Es wurde abfiltriert, mit Methylalkohol gewaschen und ergab 40,5 Gewichtsteile des Produktes.
Die Analyse zeigte, daß das Pfropfmischpolymerisat 25,8% Acrylnitrileinheiten enthielt und daß es daher aus dem ursprünglichen Mischpolymerisat aus Styrol und Vinylnaphthalin bestand, dem Seitenketten aus normalen Mischpolymerisatketten des Styrols und Acrylnitril aufgepfropft waren.
Das ursprüngliche Mischpolymerisat war in Toluol löslich und hatte einen Übergangspunkt zweiten Grades bei 84° C und einen Brechungsexponenten von 1,589. Das Pfropf mischpolymerisat war in Toluol unlöslich, hatte einen Übergangspunkt zweiten Grades von 98,5° C und den Brechungsexponenten 1,569.
Beispiel 3
1,8 Gewichtsteile des gleichen Styrol -Vinylnaphthalin-Mischpolymerisats, wie es im Beispiel 1 angewendet war, wurden in einer Mischung von 15 Raumteilen Benzol und 35 Raumteilen Vinylacetat gelöst. Die Lösung wurde auf 20° C gehalten und 3V2 Stunden

Claims (5)

  1. mit Licht von 2000 bis 3200 Ä Wellenlänge be- Unter den genau gleichen Bedingungen lieferte ein
    strahlt; Das erzeugte Pfropfmischpolymerisat wurde Gemisch von Acrylnitril in Benzol, das kein PoIy-
    dureh den Zusatz von Methylalkohol isoliert, abfil- vinylnaphthalin enthielt, keine Ausfällung irgendeines
    triert, mit Methylalkohol gewaschen und ergab 2 Ge- Polymerisats.
    wichtsteile des Produktes. Eine ähnliche Lösung von 5 .
    Vinylacetat in.Benzol zeigte bei einer ähnlichen Be- [ atentansprüche:
    strahlung in Abwesenheit von Styro'l-Vinylnaphthalin- . 1. Verfahren, zur Herstellung von Pfropfmisch-
    Mischpolymerisat praktisch keine Polymerisation. . polymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man
    π :■■■·: ι 4 ", - · ein SäHi££23,il£ JSS^JJsche KoMenwasserstoi|-
    tseispiel 4 10 resteT die an"die'Poiymerisatkette gebundm'sind,
    0,042 Gewichtsteile des im Beispiel 1 beschriebenen enthaltendes Polymerisat, das durch Polymerisa-
    Misichpolymerisats . aus Styrol und Vinylnaphthalin tiorPeines mehrkernigen Vinylaromaten, gegebe-
    wurden in 1.0 Raumteilen Methylacrylsäuremethylester nenfalls zusammen mit anderen polymerisierbaren
    gelöst und das Gemisch mit Licht von Wellenlängen Olefinverbindungen, gewonnen ist, in einem Medi-
    im wesentlichen Bereich von 3000 bis 4000 Ä IV2 Stun- 15 um auflöst oder darin dispergiert, welches eine
    den bestrahlt. Zu dem Reaktionsgemisdh wurde Me- "pölymerisierbare blermische Verbindung enthält,
    thylalkohol gegeben, .wodurch 0,42 Gewichtsteile po- S^dfe" Polymerisation der Verbindungen durch
    lymeres Material ausgefällt wurde.. (Unter ähnlichen Einwirkung von uUjr^iojeXtem_JLicht auf das die Bedingungen lieferte reiner Methylacrylsäuremethyl- ; vi.elkernigen aromatischenKohlenwasserstoffreste
    ester 0,30. Gewichtsteile polymerisierten Methylacryl- 20 . enthaltende Polymerisat initiiert,
    säuremethylester.) ...
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
    Das Polymerisationsprodukt wurde durch den lang- zeichnet, daß die vielkernigen aromatischen Koh-
    samen. Zusatz von 35 Raumteilen Methylalkohol zu lenwasserstoffreste polymerisierte Einheiten von
    einer l%igen Lösung des Produktes in Benzol fraktio- Alkenylnaphthalin oder Alkenylanthracen sind,
    niert Die erste Fraktion wog 0,22 Gewichtsteile und 25
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
    war praktisch reiner Polymethylacrylsäuremethylester. gekennzeichnet, daß die pölymerisierbare ungesät-
    Die zweite Fraktion bestand in der Hauptsache aus tigte aufpfropfbare Verbindung mindestens eine
    dem Pfropfmischpolymerisat und wog 0,19 Gewichts- Gruppe der Struktur CH2 = Cd aufweist,
    teile.. Dieses war in Aceton unlöslich und wurde daher
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch geauch nicht angegriffen. Im Gegensatz hierzu werden 30 . kennzeichnet, daß die Reaktion in einem homoge-
    sowohl das . ursprüngliche Styrol-Vinylnaphthalin- nen Gemisch vorgenommen wird- ■
    Mischpolymerisat als. auch, der Polymethylacrylsäure-
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge-
    methylester durch Aceton aufgequollen. . kennzeichnet, daß das die mehrkernigen -aroma ti-
    . . sehen Kohlenwasserstoffreste enthaltende PoIy-
    xJeispiei ο ^ merisat ein Mischpolymerisat einer ungesättigten
    0,16 Gewichtsteile Polyvinylnaphthalin wurden in mehrkernigen aromatischen Verbindung und einer
    einem Gemisch von 20 Raumteilen Acrylnitril und 20 anderen monomeren Verbindung ist und das zur
    Raumteilen Benzol aufgelöst. Die Lösung wurde in Initiierung der Pfropfung benutzte ultraviolette
    einem Reaktionsgefäß aus Pyrexglas bei 51° C 3 Stun- Licht eine solche Wellenlänge besitzt, daß es in
    den mit Licht von einer Hochintensitätsquecksilber- 40 -größerem Ausmaß von einem vielkernigen aroma-
    lampe bestrahlt. 0,365 Gewichtsteile Pfropfmischpoly- tischen Kohlenwasserstoffrest absorbiert wird als
    merisat fielen aus. Diese enthielten laut Analyse 89,4 von einer polymerisierten Einheit, die sich von
    Gewichtsprozent, polymerisierte Acrylnitrileinheiten. der anderen monomeren Verbindung herleitet.
    © 809 747/471 1.59
DENDAT1049585D 1955-02-18 Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten Pending DE1049585B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB4856/55A GB788175A (en) 1955-02-18 1955-02-18 Graft copolymers

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1049585B true DE1049585B (de) 1959-01-29

Family

ID=9785097

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT1049585D Pending DE1049585B (de) 1955-02-18 Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten

Country Status (3)

Country Link
US (1) US2902420A (de)
DE (1) DE1049585B (de)
GB (1) GB788175A (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3265772A (en) * 1962-03-27 1966-08-09 Du Pont Cross-linked blended polymers containing polymeric acryloxy benzophenones
GB1234134A (de) * 1968-05-15 1971-06-03

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2735830A (en) * 1956-02-21 Polymerization of acrylonitrile in the
US2610962A (en) * 1946-12-03 1952-09-16 Dow Chemical Co Styrene copolymer mixtures
US2505067A (en) * 1947-09-29 1950-04-25 Alexander H Kerr & Co Catalytic photopolymerization process and compositions
NL74258C (de) * 1949-05-02
US2738319A (en) * 1952-12-05 1956-03-13 Monsanto Chemicals Metal mercaptides as photosensitizers in photopolymerization

Also Published As

Publication number Publication date
GB788175A (en) 1957-12-23
US2902420A (en) 1959-09-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE827554C (de) Verfahren zum Polymerisieren von Verbindungen vom Vinyltyp
DE900275C (de) Verfahren zur Polymerisation einer ungesaettigten photopolymerisierfaehigen Verbindung
DE1795089B2 (de) Photopolymerisierbares Material
DE1955271B2 (de) Unter Lichteinwirkung härtbare Überzugsmasse
DE1106077B (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinen Polymeren der Alkyl- und Cycloalkylacrylate und -methacrylate
DE1570963A1 (de) Verfahren zur Polymerisation eines polymerisierbaren Monomeren
DE1264067B (de) Verfahren zur Photopolymerisation von Acrylsaeureestern
DE2812951A1 (de) Hydroxylgruppen enthaltende fluessige polymerisate und verfahren zu ihrer herstellung
DE1049585B (de) Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten
DE907349C (de) Verfahren zur Suspensions-Polymerisation ungesaettigter organischer Verbindungen, welche eine CH: C <-Gruppe im Molekuel enthalten
DE915267C (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen, polymeren, wasserunloeslichen Sulfonierungsprodukten
EP0328979A2 (de) Makroporöse ionenselektive Austauscherharze
DE1520611A1 (de) Verfahren zur Herstellung von expandierbaren Styrolmischpolymerisaten
DE1162083B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymaleinsaeureanhydrid
DE1006159B (de) Verfahren zur Suspensions-Polymerisierung von Vinylmonomeren
DE1048417B (de) Verfahren zur Herstellung von polymerem Material
DE2363325A1 (de) Verfahren zur herstellung von pfropfcopolymeren
DE1959052A1 (de) Photopolymerisationsverfahren
DE2030296C3 (de) Pfropfpolymerisat, Verfahren zu dessen Herstellung sowie seine Verwendung zur Herstellung von synthetischem Papier. (
DE2500523A1 (de) Optisch aktive polymere, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE1570855C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Pfropfmischpolymerisats
DE2628761C2 (de) Suspensionspolymerisationsverfahren
DE2237256B2 (de) Verfahren zur Herstellung von an kristalline anorganische Salze gebundenen Polymeren
DE2130070B2 (de) Verfahren zur Photopolymerisation von Acryl-, Methacrylverbindungen oder Styrol in Gegenwart von Azoverbindungen
DE1947715C3 (de) Speichermaterial zur Signalaufzeichnung unter Unifärbung photochromer Substanzen