DE104951C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

(Wisconsin, V. St. A.).

.Trockenapparat mit durch Dampfmantel geheizten Trögen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1897 ab.

Trockenvorrichtungen, welche sich zum Trocknen sehr nasser, breiiger Massen, wie Biertreber, eignen und aus mehreren über einander angeordneten, durch Dampf oder Heifsluft beheizten, mit Rührwerken oder Rühr- und Heizvorrichtungen versehenen, vom Gute nach einander durchlaufenen Trögen bestehen, sind bereits bekannt (s. z. B. Patentschrift Nr. 68313). Gegenüber dieser letzteren Vorrichtung zeichnet sich die vorliegende dadurch aus, dafs die dampf beheizten Tröge oben vollständig offen, aber in ein unten gegebenenfalls mit besonderen Lufteinlafslöchern, oben mit Luftauslafs versehenes, im Uebrigen nach aufsen geschlossenes Gehäuse eingebaut sind, und zwar derart, dafs die Kopfwände der Tröge von den Gehäusekopfwänden baulich getrennt sind, und die Tröge in entsprechenden Aussparungen der Gehäusekopfwände frei verschiebbar liegen. Dadurch erreicht man unter Verzicht auf die Nutzbarmachung der ausgezogenen Wasserdämpfe zur äuiseren Beheizung der oberen Tröge eine leichte und schnelle Ableitung der Brüden und vermeidet Condensation der emporsteigenden Brüden an den Böden der oberen Tröge. Die Trogwandungen sind dem kühlenden Einflufs der Aufsenluft entzogen. Weil die Tröge oben ihrer ganzen Ausdehnung nach offen sind, kann man leicht zu den Rührwerken bezw. Heizvorrichtungen gelangen und Betriebsstörungen beseitigen. Vermöge der angegebenen Lagerung der Tröge können sich dieselben ohne Schädigung des Apparates, insbesondere ohne Klemmen der Rührwerkswellen in ihren Lagern und ohne Lockerung der Dampfröhrenanschlüsse, frei ausdehnen und zusammenziehen; es kann auch jeder Trog sammt Rührwerk für sich ohne längere Betriebsunterbrechung ausgewechselt werden. Insoweit durch die behandelte Neuerung eine gröfsere Betriebssicherheit gewährleistet wird, ist dies für die Verarbeitung von Biertrebern besonders werthvoll, weil diese einer schnellen Zersetzung unterliegenden Abfälle rasch bewältigt werden müssen.

Ein schnelles Abführen der Abdämpfe wird freilich auch bei der Trockenvorrichtung nach Patentschrift Nr. 85100 angestrebt und bei der Natur des mit dieser Vorrichtung bestimmungsgemäfs zu behandelnden Trockengutes (Körnerfrüchte) auch wohl erreicht, für breiige, schmierige Masse aber ist diese Vorrichtung ihrer ganzen Bauart nach nicht geeignet, insbesondere würden sich die Maschen der Siebcylinder bald verstopfen. Wie aus der Patentschrift Nr. 85100 im Vergleich mit der vorliegenden Beschreibung hervorgeht, sind im Uebrigen die beiden Vorrichtungen nach Arbeitsmitteln und Arbeitsweise wesentlich verschieden.

Fig. ι ist ein senkrechter Längenschnitt durch das Gehäuse; die Tröge selbst mit ihren Kopfwänden sind links der senkrechten Mittellinie in Ansicht, rechts im Schnitt gezeichnet.

•Fig. 2 stellt im oberen Theil einen mittleren, senkrechten Querschnitt durch die Vorrichtung, im unteren Theil eine äufsere Kopfansicht

von links (Fig. i) mit Schnitt durch den Hohlzapfen der Heiz- und Rührvorrichtung des untersten Troges und unter Fortlassung der Antriebsräder dar.

Das kastenförmige Gehäuse α ist unten zweckmäfsig mit den durch Drehschieber b (Fig. 2) beherrschten Lufteinlafslöchern, oben mit dem Luftabzugsschlot c versehen. An diesem Schlot kann ein Sauglüfter angeschlossen sein, oder es kann auch ein Drucklüfter in das Gehäuse hineinblasen. Die Stirnwände des Gehäuses bauen sich aus Theilstücken d auf, so dafs mit Hülfe desselben Gufsmodelles Vorrichtungen von verschiedener Trogzahl aufgebaut werden können. Das Gehäusedach tragen die Abschlufsstücke e. In den aus Fig. 2 (oben) ersichtlichen Aussparungen der Theilstücke d ruhen die oben offenen, im Profil U-förmigen, mit dampfdurchströmten Doppelwänden versehenen Tröge f. Auf die Trogränder, welche von den zwischen die beiden Blechwände eingelegten Eisenstangen g (Fig. 2 oben) gebildet werden, drücken die Schrauben h, doch nur so viel, um die Tröge genügend festzuhalten, ohne deren Ausdehnung und Zusammenziehung zu hindern. An den Kopfenden werden die Tröge durch die Kopfwände oder -Platten i nach aufsen abgeschlossen, welche sich dem Umrifs nach mit den Aussparungen in d und e (also nicht blos mit den Trogprofilen) decken. Diese Platten sind von den Kopfwänden d und e des Gehäuses unabhängig, können dagegen mit den Rümpfen oder Schloten k und / unbedenklich aus einem Stück_x gegossen sein. Durch einen Rumpf / (Fig. 1 links oben) tritt das Gut in den ersten Trog ein; die auf einander passenden Rümpfe k und Z des ersten und zweiten bezw. zweiten und dritten Troges leiten das Gut von einem Trog zum anderen; der Rumpf k des untersten Troges (Fig. 1 rechts) läfst das getrocknete Gut austreten. :

Die Tröge sind also in ihrer baulichen Ausführung ganz unabhängig vom Gehäuse, in dem sie sich mit ihren Kopfenden verschieben können. Ihre Längenausdehnung und -Zusammenziehung kann der Vorrichtung in keiner Weise schädlich werden. Nach Lösen der Schrauben h kann jeder Trog sammt seinem Rührwerk aus dem Gehäuse herausgenommen werden. Zu diesem Zweck sind auch das Rührwerk m des oberen Troges bezw. die Heiz- und Rührvorrichtungen η der beiden unteren Tröge in den Kopfplatten i, also vom Gehäuse unabhängig gelagert. Im Uebrigen kommen die Ausführung der Heiz- und Ruhrvorrichtungen, deren Antrieb, die Dampf-Zu- und -Ableitungen hier nicht weiter in Betracht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Trockenapparat mit durch Dampfmäntel beheizten Trögen (f), welche vom zu-trocknenden Gut der Reihe nach durchlaufen werden und mit Rühr- oder Heiz- und Rührvorrichtungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dafs die Tröge oben ihrer ganzen Ausdehnung nach offen und in einem unten gegebenenfalls mit Lufteinlas, oben mit Luftauslafs versehenen, im Uebrigen gegen die Aufsenluft geschlossenen Gehäuse über einander derart angeordnet sind, dafs die durch besondere Kopfplatten (i) abgeschlossenen Tröge in Aussparungen der 'Gehäusekopfwände frei ausdehnbar und zusammenziehbar und je für sich leicht auswechselbar ruhen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.