DE117347C

DE117347C -

Info

Publication number: DE117347C
Application number: DENDAT117347D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES A

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Neuerung an Apparaten zum Entfetten und Trocknen von thierischen Kadavern und Fleischabfällen jeder Art, wie solche Apparate z. B. durch die amerikanische Patentschrift 573714 von 1894 bekannt geworden sind.

Der besondere Zweck des Erfindungsgegenstandes zum Unterschiede von den bekannten Einrichtungen besteht darin, den Entfettungsund Trocknüngsprocefs bei Trennung der verschiedenen Kadävertheile zu beschleunigen und einen höheren Gewinn an Fett und anderen brauchbaren Producten zu erzielen, ferner bei gleichzeitiger Entfettung und Trocknung der in die einzelnen Siebe sortirten Kadävertheile, wie Fleisch, Knochen,. Fell u. s. w., zu verhüten, dafs das auf einem Siebe gewonnene Fett nochmals mit dem anderen zu entfettenden Material der übrigen Siebe in Berührung kommt, was bei den bisher bekannten Apparaten, wie auch bei dem oben angeführten einen erheblichen Uebelstand darstellt.

Die neue Wirkung des vorliegenden Apparates, d. h. die bedeutend bessere Entfettung, wird erreicht bei den etagenförmig in einem Cylinder untergebrachten Sieben durch die Anordnung von zwischen den einzelnen Sieben liegenden trichterförmig vertieften Blechen, welche in der Mitte je mit einem Abflufsstutzen versehen sind, derart, dafs die Brühe von dem gesammten, dem Entfettungsprocefs unterworfenen und auf die verschiedenen Siebe entsprechend seiner Beschaffenheit vertheilten Material in einen gemeinschaftlichen Sammelraum abfliefsen kann. Eine Beschleunigung des Entfettungsprocesses wird dadurch erreicht, dafs dem Dampf, da er an die Siebe von allen Seiten herantreten kann, gröfsere Angriffsflächen als bei den anderen Apparaten geboten werden. '

Die Zeichnung veranschaulicht den neuen Apparat durch eine Figur im Verticalschnitt.

Die Einrichtung des Apparates ist folgende:

Derselbe besteht aus einem doppelwandigen Cylinder ab, in welchem am unteren Ende ein Siebboden angebracht ist, welcher den Sammelraum für die Brühe nach oben hin abschliefst und den besonderen Zweck hat, etwa nach unten fallendes Material von dem Sammelraum und der Abflufsleitung zurückzuhalten. Die zur Aufnahme der Kadävertheile vorgesehenen, in angemessenen Abständen über einander angeordneten Siebe d sind ringsum von Wandungen d^l umgeben. Unter dem Siebe d befindet sich ein gegen die Mitte hin vertiefter Boden e. Diese Böden e sind in der Mitte mit je einer Oeffnung und daselbst mit nach unten gerichteten kurzen Rohrstutzen e¹ versehen, welche letztere in Rohrstutzen f hineinragen, welche von den Sieben d aus nach oben gerichtet sind. Auf diese Weise wird ein gemeinschaftlicher Abflufskanal für die Brühe geschaffen.

Diese Siebe können einzeln in den Cylinder hineingelassen und einzeln oder auch zu mehreren zusammen aus demselben ausgehoben werden. Zu diesem Zwecke sind an den Siebwänden d¹ mehrere mit Haken versehene

Flacheisen g angebracht, welche mit den winklig abgebogenen Enden gleichzeitig die Böden e und die Siebe d stützen. Mittelst der Haken werden die Siebe mit einem Kettenzug verbunden.

Die Einströmung des Dampfes in den inneren Cylinder geschieht durch das Rohr h. Die durch Einwirkung des Dampfes extrahirte drühe sammelt sich in dem Raum s und wird Burch das Abflufsrohr i in die zur Abscheidung des Fettes dienenden Apparate übergeleitet. Nach vollständiger Entfernung der Brühe werden die zurückbleibenden Stoffe der Trocknung unterworfen. Hierbei wird der Dampf aus dem inneren Cylinder abgelassen und durch das Rohr k Dampf in den Hohlraum zwischen Wandung α und b eingelassen.

Nach erfolgter Trocknung kann dann das Material je nach seiner Art zu Fleischmehl oder Knochenmehl verarbeitet werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Apparat zum Entfetten und Trocknen von Kadavern und Fleischabfällen jeder Art, bestehend aus einem Cylinder mit etagenförmig über einander liegenden Sieben, gekennzeichnet durch die Anordung von nach der Mitte trichterförmig vertieften und an der tiefsten Stelle in nach unten gerichtete Rohrstutzen (e¹) auslaufenden Böden (e) unter den einzelnen Sieben und von nach oben gerichteten, die Stutzen (e^l) umfassenden Rohrstutzen (f) an den Sieben selbst, damit der Dampf von oben und unten zu jedem Sieb freien Zutritt erhält und die extrahirte Brühe durch einen gemeinschaftlichen, durch die Rohre (e¹ und f) gebildeten Kanal in den Sammelraum (s) abfliefst, ohne wiederholt mit dem nach seiner Beschaffenheit sortirten und auf die einzelnen Siebe vertheilten, zu entfettenden Material in Berührung zu kommen. ^v

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.