DE1048067B - Fungizide Mittel - Google Patents

Fungizide Mittel

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DE1048067B
DE1048067B DEM33537A DEM0033537A DE1048067B DE 1048067 B DE1048067 B DE 1048067B DE M33537 A DEM33537 A DE M33537A DE M0033537 A DEM0033537 A DE M0033537A DE 1048067 B DE1048067 B DE 1048067B
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Germany
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copper
acid
water
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thioglycolic acid
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DEM33537A
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English (en)
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Dr Ernst Schubert
Dr Werner Maessing
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Merck KGaA
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E Merck AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C323/00Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Fungizide Mittel Die fungizide und bakterizide Wirksamkeit der Mercaptoessigsäure (= Thioglykolsäure) ist bekannt. Jedoch besteht der Nachteil, daß Mercaptoessigsäure infolge ihrer Azidität für Pflanzenschutzzwecke ungeeignet ist. Es ist auch beschrieben, daß Mercaptoessigsäure die fungizide Wirkung verschiedener Queclçsilber- oder Kupferverbindungen teilweise oder vollständig aufhebt (Pflanzenschutzberichte, Bd. 10 [1953], S. 83, Zeile 10 ff.). Man erklärt diese Tatsache - wie sie auch schon früher von F. Fildes in The British Journal of Experimental Pathology, Bd. 21, S. 67, insbesondere S. 73, Zeile 11 ff. (1940), beschrieben worden ist - damit, daß die wirksame Schwermetallverbindung durch SH-Verbindungen in ihrer Wirlisamkeit blockiert wird.
  • Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß die schwer in Wasser löslichen Umsetzungsprodukte der Thioglykolsäure und der bei Herstellung dieser Säure anfallenden Nebenprodukte mit Metallen oder Metallsalzen (inklusive Metalloxyden) hervorragende fungizide Wirkungen, insbesondere gegen phytopathogene Pilze, aufweisen und pflanzenverträglich sind. Thioglykolsäure gewinnt man üblicherweise durch Umsetzung von Chloressigsäure mit anorganischen Hydrosulfiden, vorzugsweise NaS H. Dabei und bei der Reinigung der Thioglykolsäure durch Destillation entstehen eine Reihe von Roh-, Destillations- und Nebenprodukten, z. B. Thiodiglykolsäure, Dithiodiglykolsäure, 2,2,5,5-Tetra-(carboxymethylmercapto)-t,4-dithian und andere schwefelhaltige Derivate und Polykondensationsprodukte, die alle tür sich oder in den anfallenden Mischungen und Rohzuständen für die Gewinnung von Metallverbindungen nach vorliegender Erfindung benutzt werden können. Die durch Umsetzung der genannten Produkte mit Metallsalzen oder Metallen erhaltenen Verbindungen können das Metall salzartig, komplexartig oder chelatartig gebunden enthalten. Die beschriebene Herstellungsweise der erfindungsgemäßen Fungizide schließt die Bindung des Metalls an Kohlenstoff aus. Die fungizide Wirkung metallorganischer Verbindungen (auch von Derivaten der Thioglykolsäure) ist bekannt. Es müssen zu ihrer Herstellung aber metallorganische Verbindungen benutzt werden, was eine wirtschaftliche Verwendung ausschließt.
  • Bei Herstellung der Fungizide nach der Erfindung können als Metalle alle salzbildenden Metalle, z. B. Cu Ag, Zn, Cd, Hg, Al, Ti, Sn, Pb und Fe, Verwendung finden, also auch solche Metalle, die sonst keine fungiziden Eigenschaften zeigen. Besondere Vorteile werden mit den Kupferverbindungen erzielt, die man durch Umsetzen der Thioglykolsäure oder der obengenannten Derivate mit Kupfer oder einem wasserlöslichen Kupfersalz erhält. Speziell gewinnt man so aus Thioglykolsäure ein Cuprosalz der Formel Cu 5 - C H2 - CO OH, aus Thiodiglykolsäure ein Kupfersalz der Formel und aus der bis-anhydro-Thioglykolsäure ein Cuprosalz der Summenformel C4H4O3S2ClCu2.
  • Die Herstellung der nach der Erfindung zu verwendenden Fungizide erfolgt durch Umsetzung der Metalle oder ihrer Salze mit Thioglykolsäure oder den genannten Roh-, Neben- oder Destillationsprodukten, vorzugsweise in Lösung, vor allem in wäßriger Lösung. Die beim Stehenlassen oder schwachen Erwärmen gebildeten Metallverbindungen fallen, da sie schwer löslich sind, aus und können auf einfache Weise abgetrennt, gegebenenfalls gewaschen und getrocknet werden. Es ist zweckmäßig, auf möglichst feinverteilte Abscheidung zu achten, was z. B. durch Fällen in größerer Verdünnung oder in Anwesenheit eines Emulgators gefördert werden kann.
  • Durch gleichzeitige Verwendung mehrerer Metalle bzw.
  • Metallsalze können Mischverbindungen bzw. Gemische mehrerer Metallverbindungen erzielt werden.
  • Aus den so erhaltenen Wirkstoffen werden durch Verschneiden mit Füll- und Verdünnungsmitteln unter Zusatz der üblichen Grundlagen, die z. B. Netz-, Haft- oder Dispergiermittel enthalten können, für den speziellen Anwendungszweck geeignete Fungizide in Stäube-, Streu-, Suspensionsform oder in irgendeiner anderen der üblichen Gebrauchsformen hergestellt. Selbstverständlich können dem End- oder Vorprodukt auch andere für die Verwendung als Fungizid erwünschte Wirkstoffe, wie andere Fungizide, Schädlingsbekämpfungsmittel, Pflanzennährstoffe, Spurenelemente, Pflanzenhormone usw., beigegeben werden.
  • Die Prüfungen der beschriebenen fungiziden Metallen bindungen der Thioglykolsäure und/oder der bei deren Herstellung anfallenden Nebenprodukte haben ergeben, daß sie ein sehr breites Wirkungsspektrum gegen die verschiedensten phytopathogenen Pilze besitzen. Sie sind wirksam z. B. gegen Phytophthora infestans sowohl an Kartoffeln als auch an Tomaten, Venturia inaequalis, Rhizoctonia solani, Alternaria tenuis, Septoria apll,.
  • Macrosporium sarcinaeforme, Plasmopara viticola, Tilletia tritici und Cercospora beticola. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die genannten Verbindungen auch gegen schwefelempfindliche Pilze, wie z. B. Erysiphe graminis und Erysiphe polygoni, wirksam sind. Diese sogenannte » Schwefehvirksamkeft« ist bei einigen Verbindungen so hoch, daß - legt man den Schwefelanteil in den erfindungsgemäßen Fungiziden zugrunde - die WNsirksamkeit des organisch gebundenen Schwefels mehrfach stärker ist als die des freien anorganischen Schwefels.
  • Deshalb bieten die genannten Verbindungen auch den Vorteil, daß man in einem Arbeitsgang und mit einem Präparat bei gleichzeitigem Befall von kupfer- und schwefelempfindlichen Pilzen eine wirksame Doppelbekämpfung z. B. im Obstbau (Schorf und Mehltau) oder im Weinbau (Peronospora und Oidium) durchführen kann.
  • Des weiteren haben Freilandversuche gezeigt, daß die genannten Verbindungen, die praktisch wasserunlöslich sind, eine sehr lange Wirkungsdauer auf den Pflanzen besitzen, die zum Teil durch die gute Haftfähigkeit und Regenbeständigkeit bedingt ist. So haben z. B. Feldversuche gegen Krautfäule an Kartoffeln die Überlegenheit von Kupferverbindungen nach der Erfindung gegenüber konventionellen fungiziden Kupferpräparaten und auch gegenüber dem als besonders gut fungizid wirksam bekannten Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat deutlich gezeigt. Die Bestimmung der Erträge an Kartoffeln und der Stärkegehalte hat gezeigt, daß die Kupferverbindungen nach der Erfindung im Gegensatz zu den konventionellen Kupfervergleichspräparaten keine Schockwirkung auf die behandelten Pflanzen ausüben. Auch in vielen anderen Prüfungen haben sich die nach der Erfindung zu verwendenden Kupferverbindungen besonders bewährt. Auf den Kupfergehalt bezogen zeigen sie vielfach eine Wirkung, die etwa 10mal so stark ist wie die Wirkung der üblichen Fungizide auf Basis Kupferoxychlorid. Auf Fertigpräparat bezogen heißt das, daß wirkungsmäßig 1 Teil Cu in den Fungiziden nach der Erfindung 10 Teilen Cu in handelsüblichen Kupferoxychloridpräparaten gleichwertig ist.
  • Beispiel 1 Unter Rühren werden in eine Lösung von 9,6 g Thioglyliolsäure in 300 ml Wasser 9,9 g Kupfer(I)-chlorid portionsweise eingetragen. Nach Abnutschen, Waschen und Trocknen des Reaktionsproduktes (Ausbeute 15,5 g) wird es in verdünnter Sodalösung gelöst. Durch Zugabe von 2 n-Salzsäure fällt die freie Cuprothioglykolsäure als gelber, flockiger Niederschlag aus, der abgesaugt, gewaschen und getrocknet wird. Das rohe wie auch das aufgereinigte Reaktionsprodukt kann als Wirkstoff für Schädlingsbekämpfungsmittel Verwendung finden.
  • 80 - Gewichtsteile des Reaktionsproduktes werden mit 10 Gewichtsteilen Bolus und 10 Gewichtsteilen Zellpech in einer Stiftmühle vermahlen. Das so bereitete Spritzpulver gibt mit Wasser eine haltbare Suspension. Es hat einen Gehalt von 32,8 01o Cu und wird mit einem handelsüblichen Kupferoxychlorid-Spritzpulvcr mit einem Gehalt von 49% Cu verglichen.
  • Im Sporenkeimungstest mit Venturia inaequalis (Objektträgerspritzung) wurde mit obiger Formulierung eine 95<)l0ige Sporenabtötung durch eine Konzentration der Spritzbrühe von 0,8°/o erreicht. Das Vergleichspräparat e. reichte eine 92°/Oige Sporenabtötung bei einer Konzent.aíion der Spritzbrühe von 6,4 <>l<>.
  • Beispiel 2 258 g basisches Kupfercarbonat werden mit 11 Wasser angeteigt und bei 20"C in eine Vorlage von 350 g Thiodiglykolsäure in 4,5 1 Wasser portionsweise als Brei eingetragen. Es wird kräftig gerührt. Nach etwa 2 Stunden Idingt die starke CO2-Entwicklung ab. Anschließend wird noch 3 Stunden auf dem Dampfbad unter Rühren erhitzt. Der Niederschlag wird dann abgenutscht, neutral gewaschen und bei 105°C im Trockenschrank getrocknet.
  • Ausbeute 470 g.
  • 800/0 des Reaktionsproduktes werden mit 5 0/, Talkum und 15% Sulfitlaugepulver vermahlen. Das so hergestellte Spritzpulver, das in Wasser stabile Suspensionen ergibt, wird mit einem handelsüblichen Kupferoxychlorid-Spritzpulver und mit Bordobrühe verglichen.
  • Im Sporenkeimungstest mit Macrosporium sarcinaeforme wurden nach der Probit-Methode die nachfolgenden LD95-Werte bestimmt.
  • Formulierung nach Beispiel 2 .................. 1,92 mg Cu/l Wasser Kupferoxychlorid-Spritzpulver.. 7,84 mg Cu/l Wasser Bordobrühe ........ 3,0 mg Cu/l Wasser Beispiel 3 20,0 g Kupfer(I)-chlorid werden mit 100 ml Wasser angeschlämmt und eine Lösung von 9,2 g Thioglykolsäure in 200 ml Wasser zugetropft. Nach Beendigung des Zutropfens wird das Gemisch unter kräftigem Rühren bis auf 100°C erhitzt, wobei der zunächst entstandene gelbe Niederschlag kristaflinisch wird. Die gelbgrünen bis bräunlichgelben Kristalle werden abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Ausbeute 22,0 g.
  • Aus 2,0 kg des Reaktionsproduktes mit 0,2 kg Bolus und 0,3 kg Emulgator wird durch Vermahlen ein Spritzpulver hergestellt, welches mit einem handelsüblichen Kupferoxychlorid-Spritzpulver verglichen wird.
  • Im Sporenkeimungstest mit Venturia inaequalis (Spritzmittel-Sporen-Mischung) wird durch die nachfolgenden Mittelkonzentrationen die Keimung von Venturiasporen zu 100% verhindert.
  • Formulierung nach Beispiel 3 (38,5% Cu-Gehalt) ............ 0,0025% Kupferoxychlorid-Spritzpulver (49% Cu-Gehalt) ..................... 0,025%.
  • Die Spritzpulverformulierungen nach Beispiel 1 bis 3 wurden gegen schwefelempfindliche Pilze im Vergleich mit Netzschwefel getestet.
  • Im Sporenkeimungstest mit Erysiphe polygoni wurden - auf Schwefel in den Präparaten bezogen -folgende LD95-Werte ermittelt: Formulierung nach Beispiel 1 ............. 19,5 mg Schwefel/l Wasser Beispiel 2 .............. 15,1 mg Schwefel/1 Wasser Beispiel 3 .............. 8,1 mg Schwefel/1 Wasser Netzschwefel 29,6 mg Schwefel/l Wasser Beispiel 4 In einem 400-1-Kessel werden 40 kg der bei der Herstellung von Thioglykolsäure anfallenden Nebenprodukte in 1601 Wasser gelöst. Anschließend werden portionsweise 10 kg Kupferpulver eingetragen. Nach mehrstündigem Erhitzen wird das gebildete Reaktionsprodukt abfiltriert, neutral gewaschen und getrocknet.
  • An Stelle von Kupferpulver können auch Kupferoxychlorid, basisches Kupfercarbonat, Kupfer(I)-chlorid oder Kupfervitriol verwendet werden.
  • Analog lassen sich durch Zugabe von anderen Metallpulvern (z. B. Zink, Eisen, Aluminium) oder Salzen des Zn, Fe, Al, Pb, Cd, Ti, Hg oder Ag die entsprechenden Metallverbindungen der bei der Herstellung der Thioglykolsäure anfallenden Nebenprodukte gewinnen.
  • 40 kg des Reaktionsproduktes mit Kupferpulver werden mit 5 kg Bolus und 5 kg Zellpech vermahlen. Das so hergestellte Spritzpulver (A) mit 33,8% Cu-Gehalt wurde im Feldversuch zu Krautfäule an Kartoffeln mit einem handelsüblichen Kupferoxychlorid-Spritzpulver (B) mit 490/0 Cu-Gehalt und einem handelsüblichen Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat-Spritzpulver (C) verglichen.
  • Folgende Eruteerträge wurden erzielt:
    Aufwand- Ernteertrag
    Präparat menge (Kartoffeln)
    A Formulierung nach
    Beispiel 4 ............... 4 kg/ha 367,6 kg/ha
    B Kupferoxychlorid-Spritz-
    pulver ................... 6 kg/ha 324,8 kg/ha
    C Zink-äthylen-bis-dithio-
    carbamat-Spritzpulver .... 2 kglha 344,0 kg/ha
    D unbehandelt ............... - 301,6 kg/ha
    Die geernteten Kartoffeln hatten folgende Stärkegehalte in Prozenten: A Formulierung nach Beispiel 4 14,20/0 Stärke B Kupferoxychlorid-Spritzpulver . 13,60/0 Stärke C Zink-äthylen-bis-dithiocarbamat-Spritzpulver ..................... 13,9% Stärke D unbehandelt .................... 13,7% Stärke Folgende Versuchsergebnisse bei Phytophthora an Tomaten wurden in Feldversuchen, je Parzelle zwölf Pflanzen, erzielt (Präparate wie vorher):
    Gewicht
    Konzen- der
    Präparat traticn Früchte Geddhe
    Früchte
    A Formulierung nach
    Beispiel 4 ............ 0,5% 423 25,95 kg
    B Kupferoxychlorid-
    Spritzpulver .......... 0,5% 387 23,1 kg
    C Zink-åthyien-bis-dithio-
    carbamat-Spritzpulver.. 0,25% 390 21,7 kg
    Dunbehandelt - 348 11,9 kg
    Im Sporenkeimungstest mit Alternaria tenuis wurden folgende LD 50-Werte in mg Cu/l Wasser ermittelt: Spritzmittelformulierung aus Reaktionsprodukt mit Kupferpulver .................... 5,73 mg Cu/l Wasser Spritzmittelformulierung aus Reaktionsprodukt mit Kupferoxychlorid.................. 3,21 mg Cu/1 Wasser Spritzmittelformulierung aus Kupferoxychlorid (Vergleich) .. 10,5 mg Cu/l Wasser Im Sporenkeimungstest mit Venturia inaequaliswurden folgende LD 50-Werte in mg Cu/ml bestimmt: Reaktionsprodukt mit basischem Kupfercarbonat ........ 0,86 mg Cu/ml Kupfer(I)-chlorid ................. 0,23 mg Cu/ml Kupfersulfat ...................... 0,48 mg Cu/ml Kupferoxychlorid (Vergleich) ...... 5,51 mg Cu/ml Im Sporenkeimungstest mit Venturia inaequalis wurden folgende LD 50-Werte in mg Präparat/ml bestimmt: Reaktionsprodukt mit Aluminiumchlorid ............... 7,6 mg Präp./ml Quecksilber(II)-acetat ........... 0,18 mg Präp./ml Cadmiumsulfat 0,8 mg Präp./ml Eisen(III)-chlorid .............. 2,8 mg Präp./ml Titansulfat ..................... 8,0 mg Präp./ml Bleiacetat ...................... 5,0 mg Präp./ml Kupferoxychlorid (Vergleich) 9,5 mg Präp./ml Beispiel 5 182,2 g (1 Mol) Dithiodiglykolsäure werden in 750 ml Wasser gelöst. In diese Lösung werden 63,6 g (1 Mol) Kupferpulver eingetragen. Anschließend wird auf dem Dampfbad 53 Stunden unter Rühren erhitzt; es entsteht ein sehr feinteiliger, dunkelbrauner Niederschlag, der nach dem Erkalten abgesaugt, gewaschen und an der Luft getrocknet wird.
  • 100/0 des Reaktionsproduktes lassen sich mit 880/0 Talkum und 2% Kolophonium zu einem Stäubemittel vermahlen, das gute fungizide Eigenschaften besitzt.
  • Beispiel 6 Eine Lösung von 271,5 g (1 Mol) Sublimat in 3 1 Wasser läßt man unter sehr lebhaftem Rühren zu einer Lösung von 92,1 g (1 Mol) Thioglykolsäure tropfen. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt, gewaschen und an der Luft getrocknet.
  • 80% des Reaktionsproduktes werden mit 10% Bolus und 10 0/<> Emulgator zu einem Spritzpulver vermahlen.
  • Dieses zeigt gute fungizide Wirkung im Sporenkeimungstest mit Venturia inaequalis.
  • Beispiel 7 100,0 g Thiodiglykolsäure werden in 11 Wasser gelöst.
  • 212,5 gQuecksilber(II)-acetat werden in 11 Wasser gelöst.
  • In eine Vorlage von 1,5 1 Wasser werden beide Lösungen gleichmäßig unter lebhaftem Rühren zugetropft. Der entstandene weiße Niederschlag wird abgenutscht, neutral gewaschen und getrocknet.
  • Analog läßt sich die Quecksilberverbindung der Dithiodiglykolsäure herstellen.
  • Zur Gewinnung der entsprechenden Zinkverbindung der Thiodiglykolsäure wird unter sonst gleichen Bedingungen eine Lösung von Zinkacetat oder eines anderen Zinksalzes zur Thiodiglykolsäurelösung gegeben.
  • 3,2 Gewichtsteile der Quecksilberverbindung der Thiodiglykolsäure werden mit 93,8 Gewichtsteilen Bonus und 3,0 Gewichtsteilen Paraffinöl verrieben. Das so bereitete, gut haftende Beizmittel hat einen Hg-Gehalt von 1,60/0.
  • Es wurde im Tilletia-tritici-Test (Erdversuch) mit einem handelsüblichen Quecksilber-Beizmittel (1,60/0 Hg-Gehalt) in der Dosierung von 200 g/100 kg Weizen verglichen. Bei der obigen Formulierung wurde die Keimung der Tilletiasporen zu 91 0/o, bei dem Vergleichspräparat zu 62 0/o, im Kontrollversuch zu 0 % unterbunden. Keimversuche haben gezeigt, daß die Substanz gut pflanzenverträglich ist.
  • Beispiel 8 24 g 2,2,5,5,-Tetra- (carboxymethylmercapto) - 1,4- dithian werden unter Zugabe von 65,2 ml 2 n-Natronlauge in 21 Wasser gelöst. In diese neutrale Lösung läßt man eine Lösung von 64 g Quecksilber(II)-acetat in 500 nil Wasser bei Zimmertemperatur unter Rühren innerhalb 1 Stunde hineintropfen. Anschließend wird noch 2 Stunden nachgerührt. Der gelbliche Niederschlag wird abgesaugt, gewaschen und an der Luft getrocknet.
  • Läßt man methanolische Lösungen von 2,2,5,5-Tetra-(carboxymethylmercapto) -1,4-dithian und Quecksilber-(II)-acetat zusammentropfen, so fällt sofort das Umsetzungsprodukt aus, das abgesaugt und getrocknet wird 3,6 Gewichtsteile des Reaktionsproduktes werden mit ,4 Gewichtsteilen Talkum und 2,0 Gewichtsteilen Vaselinöl verrieben. Das so hergestellte Beizmittel haftet gut und hat einen Hg-Gehalt von 1,6 0/o. Es wurde im Tilletia-tritici-Test (Erdversuch) in einer Aufwandmenge von 200 g/100 kg Weizen mit einem handelsüblichen Quecksilber-Beizmittel mit 1,6 0/o Hg-Gehalt verglichen.
  • Die Formulierung verhinderte die Keimung der Tilletiasporen zu 86G/o, das Vergleichspräparat zu 62°/o; unbehandelt: 00/o.
  • Das Reaktionsprodukt ist für Pflanzen gut verträglich.
  • Es wurde die orale Toxizität bei der Maus bestimmt.
  • Folgende DL 50-Werte in mg Hg/kg wurden im Vergleich mit dem bekannten Beizmittelwirkstoff Äthylquecksilberchlorid ermittelt: Für Wirkstoff nach Beispiel 7 wurde gefunden: Als orale DL 50 » 39,4 mg Hg/kg für Wirkstoff nach Beispiel 8 26,4 mg Hg/kg für Äthylquecksilberchlorid ......... 18,2 mg Hg/kg Die Wirkstoffe nach den Beispielen 7 und 8 sind also für Warmblüter ungiftiger als Äthylquecksilberchlorid.
  • PATENTANSPROCHE 1. Fungizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an in Wasser schwer löslichen Umsetzung produkten der Thioglykolsäure und/oder der bei Herstellung dieser Säure anfallenden Roh-, Neben-oder Destillationsprodukte mit Metallen, Metalloxyden oder Metallsalzen, vorzugsweise Kupfer oder Kupfersalzen.

Claims (1)

  1. 2. Fungizides Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es noch andere Schädlingsbekämpfungsmittel, Spurenelemente, Pflanzennährstoffe und/oder Pflanzenhormone enthält.
    3. Fungizides Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es das Fällungsprodukt von Thioglykolsäure oder eines bei der Herstellung von Thioglykolsäure anfallenden Roh-, Neben- oder Destillationsprodukts mit einer wäßrigen Lösung eines Kupfersalzes enthält.
    4. Fungizides Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend Cuprothioglykolsäure der Formel CuS -CH2- COOH.
    5. Fungizides Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend thiodiglykolsaures Kupfer der Formel 6. Fungizides Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend das Cuprosalz einer bis-anhydro-Thioglykolsäure der Summenformel C4H4O3S2ClCu3.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 1 589599.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1589599A (en) * 1924-04-24 1926-06-22 Kharasch Morris Selig Water soluble metallic organic compound and process of making the same

Patent Citations (1)

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US1589599A (en) * 1924-04-24 1926-06-22 Kharasch Morris Selig Water soluble metallic organic compound and process of making the same

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