DE1046991B - Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzstoffen und deren Extrakten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Zur Herstellung von Kaffee-Ersatzstoffen verwendet man verschiedene pflanzliche Produkte, wie z. ß. Samenkörner, Früchte, Wurzeln usw., die einem Röstvorgang unterworfen werden. Es sind z. B. als Ausgangsstoffe Erdnüsse, Runkelrüben, Kolanüsse, Johannisbrot, Gerste, Cichorienwurzeln, Sojabohnen, Hornkleesamen, Kakaobohnen, Weinbeerenkerne, Erdmandelgrasknollen und Hanfsamen bekannt.

Um möglichst gute Kaffee-Ersatzstoffe aus Mischungen der verschiedenen pflanzlichen Produkte zu erhalten, muß jedes einzelne dieser Produkte getrennt von den anderen dem für seine Korngröße und Zusammensetzung am besten geeigneten Röstverfahren unterworfen werden. Die dabei erzeugten Aromastoffe gehen jedoch bei der nachfolgenden Lagerung und beim anschließenden Mischen und Mahlen sowie durch die nicht völlig luftdichte Verpackung zum größten Teil wieder verloren.

Ziel der Erfindung ist es daher, Kaffee-Ersatzstoffe herzustellen, mit denen man Aufgüsse zubereiten kann, deren Geschmack und Aroma denjenigen der Aufgüsse aus echtem, natürlichem Kaffee viel näher kommen als das Aroma und der Geschmack der Aufgüsse, die mit den bisher bekannten und verwendeten Ersatzstoffen erhalten werden. Die herzustellenden Kaffee-Ersatzstoffe sollen ferner konzentrierte Extrakte oder Trockenpulver liefern, die in Wasser, Milch usw. völlig löslich sind und hierbei organoleptische Eigenschaften entwickeln, die denjenigen des echten Kaffees oder des koffeinfreien Kaffees möglichst nahe kommen.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch gewährleistet, daß einer Mischung von für diesen Zweck bekannten pflanzlichen, in geeigneter Weise gerösteten Ausgangsstoffen, wie z. B. Arachidis semen, Beta vulgaris, Colae semen, Fructus ceratoniae, Hordeum sativum vulgäre, Radix cichori, Sojae semen, Semen foenugraeci, Theobromum cacao und Vitis vinifera semen od. dgl., zusätzlich der in geeigneter Weise geröstete Grundstoff Gossypium semen in irgendeiner seiner Arten in einem Verhältnis zwischen 20 und 60% zugesetzt und anschließend die gesamte Mischung gemeinsam gemahlen wird.

Zweckmäßigerweise werden hierbei die oben angeführten gerösteten Ausgangsstoffe in folgendem Mengenverhältnis verwendet:

Arachidis Semen 15 bis 40%

Beta vulgaris 5 bis 10%

Colae semen 5 bis 10%

Cannabis indicae fructus 20 bis 50%

Fructus ceratoniae 10 bis 20%

Cyperus esculentus 5 bis 10%

Hordeum sativum vulgäre .... 10 bis 20%
Radis cichori 6 bis 12%

Verfahren

zur Herstellung von Kaffee-Ersatzstoffen und deren Extrakten

Anmelder:

Jesus Camon Cano,
Saragossa (Spanien)

Vertreter: Dr.-Ing, E. Hoffmann, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 34

Beanspruchte Priorität:
Spanien vom 9. März 1957

Jesus Camon Cano, Saragossa (Spanien),
ist als Erfinder genannt worden

Semen foenugraeci 2 bis 10%

Theobroma cacao 1 bis 4%

Vitis vinifera semen 6 bis 15%

Sojae semen 15 bis 40%

Die Anwesenheit all dieser gerösteten pflanzlichen Rohstoffe im Gemisch ist aber nicht immer notwendig. So können z. B. einige der erwähnten Rohstoffe durch andere ersetzt werden, wobei die Anteilsmengen der verwendeten Rohstoffe in zweckmäßiger Weise geändert werden können.

Die Verwendung von Gossypium semen (Baumwollsamen) in irgendeiner seiner Arten in richtiger Weise bei der Herstellung eines Kaffee-Ersatzstoffes und seiner löslichen Extrakte verbessert deren Qualität erheblich. Durch den Zusatz von Baumwollsamen können auch einige der obenerwähnten Rohstoffe ganz oder teilweise entfallen. Auf diese Weise wird ein koffeinfreier Kaffee-Ersatz erzeugt, dessen organoleptische Eigenschaften denen des echten Kaffees gleichen.

Um die Verluste an Duftstoffen möglichst zu vermeiden, müssen bei der Herstellung des Kaffee-Ersatzes geeignete technische Verfahren angewendet werden, und zwar sowohl beim Mischen der vorher in zweckmäßiger Weise gerösteten Bestandteile als

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auch bei deren Vermählen, beim Lagern u. dgl. Die ; Verluste können gegebenenfalls auch durch eine spätere Aromatisierung unter Verwendung einer angemessenen Menge einer Kaffee-Essenz guter Qualität ausgeglichen werden.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann aber auch ein koffeinhaltiger Kaffee-Ersatz dadurch erzeugt werden, daß der Mischung eine entsprechende Menge einer geeigneten Koffeinverbindung beigegeben wird. ίο

Aus den Kaffee-Ersatzstoffen gemäß der Erfindung können ebenso wie aus echtem Kaffee nach bekannten Verfahren konzentrierte oder trockene Extrakte mit oder ohne Koffeingehalt hergestellt werden, welche sich in Wasser, Milch od. dgl. völlig auflösen lassen und organoleptische Eigenschaften aufweisen, die denen der aus echtem Kaffee gewonnenen Produkte gleichen oder zumindest derart ähnlich sind, daß Unterschiede kaum festgestellt werden können.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatzstoffen und -Extrakten mit verbessertem Aroma und Geschmack, dadurch gekennzeichnet, daß einer Mischung von für diesen Zweck bekannten pflanzlichen, in geeigneter Weise gerösteten Ausgangsstoffen, wie z. B. Arachidis semen, Beta vulgaris, Colae semen, Fructus ceratoniae, Hordeum sativum vulgäre, Radix cichori, Sojae semen, Semen foenugraeci, Theobromum cacao und Vitis vinifera semen od. dgl., zusätzlich der in geeigneter Weise geröstete Grundstoff Gossypium semen in irgendeiner seiner Arten in einem Verhältnis zwischen 20 und 60 %> zugesetzt und anschließend die gesamte Mischung gemeinsam gemahlen wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Beitter : »Kaffee-Ersatzstoffe«, 1918, S. 43 und48.

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