DE104690C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: , Bekleidungsindustrie.

CARL HAUPT in DRESDEN-N. Haarbinder.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1898 ab.

Vermittelst dieses Haarbinders sollen statt der bisher verwendeten Frisurkämme, Schnürchen oder Bänder und sonstigen umständlichen und unzulänglichen Bindemittel die Haare am Kopfe zweckmäfsig und sicher büschelförmig, ohne dafs sie jedoch eng zusammengedrängt werden, zusammengehalten bezw. eingebunden werden, um darauf bequem eine volle Frisur vornehmen zu können.

Zu diesem Zwecke wird ein U-förmiges, aus einem Metallstreifen oder auch Celluloid oder dergleichen gebildetes Lager verwendet, welches vorzugsweise so geformt ist, dafs dem Haarbüschel, wie er vom Kopfe in dasselbe einläuft, nach drei Seiten eine breite An- und Auflage geboten ist.

An diesem Lager ist an einem oder an beiden Enden ein ebenfalls U- oder V-förmiger Greifer mit der Spitze nach der Lagerhöhlung gewendet so drehbar angeordnet, dafs er in jeder ihm gegebenen Stellung stehen bleibt.

Der Greifer wird dabei am besten so lang gewählt und seine Spitze so gestellt, dafs sie den in dem Lager ruhenden Haarbüschel durchgreift und dabei den einen Theil desselben an den einen Lagerschenkel heranzieht, den anderen dagegen an den anderen Lagertheil drückt und dadurch dem Büschel trotz seiner Einbindung ein volles Aussehen verleiht.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer solchen Haarspange oder eines solchen Haarbinders, und zwar in Fig. 1, 2 und 3 im Aufrifs, Grundrifs und Seitenrifs geöffnet, in Fig. 4 geschlossen und in den Fig. 5 und 6 in der Anordnung geschlossen veranschaulicht, bei der an jedem Ende des Lagers oder festen Spangentheiles α ein Greifer b gelenkig angeordnet ist.

Diese beiden Greifer b kreuzen sich in der Schlufsstellung so (Fig. 4), dafs . sie vier Abtheilungen bilden, und zwar eine zwischen ihren Kreuzungsstellen, je eine neben denselben zwischen den Greiferbogen und den. Spangenenden und eine darunter, in welchen die Haare so fest- und zusammengehalten werden, dafs weder die Spange auf dem Büschel sich drehen noch wenden noch unbeabsichtigterweise abgleiten kann, vielmehr eine nicht hinderliche, den Büschel gut, dabei aber lose zusammenhaltende zweckmäfsige Unterlage für die darauf vorzunehmende Frisur bildet.

Man gebraucht diesen Haarbinder oder die Spange so, dafs man erst die Haare mit der einen Hand zu einem Büschel zusammendreht, dann die Spange oder das Lager a mit seitwärts nach oben gedrehten Greifern (Fig. 1 bis 3) so dicht -wie möglich am Kopf von unten an den Büschel heranschiebt und darauf die Greifer einen nach dem anderen in den Büschel eindrückt (Fig. 4, 5 und 6).

Sollte nur ein Greifer b Verwendung finden, so könnte derselbe zweckmäfsig durch eine an dem freien Ende des festen Spangentheiles angeordnete Oese und dann erst durch den Haarbüschel greifen, um die Bindung desselben zu bewirken.

Das Lager oder der feste Spangentheil kann federnd gewählt werden, damit er bei starken Haaren etwas nachgeben kann.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Haarbinder, welcher dadurch das Haar genügend festhält, ohne dasselbe einzuklemmen, dafs an einem U-förmigen Lager (a) für den Haarbüschel beweglich angeordnete Greifer (b) das im Lager liegende Haar umfassen und gleichzeitig durchdringen.
2. 2. Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Haarbinders, bei welcher an dem Büschellager beziehentlich festen Spangentheil (a) zwei Greifer (b) angeordnet und diese so lang und mit ihren Spitzen so gerichtet sind, dafs sie, während sie den im Lager ruhenden Haarbüschel durchgreifen, diesen in vier Theile theilen und ihn dadurch theils zwischen sich selbst und theils an das Lager angedrückt gebunden und ausgebreitet zweckentsprechend festhalten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.