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Verfahren zur Herstellung von Isorhödan-Steroiden Bekanntlich bestehen
zwischen Halogenierung und Rhodanierung organischer Verbindungen weitgehende Parallelen.
Man kann sich zur Einführung des Rhodanrestes in organische Verbindungen im Prinzip
ganz analoger Methoden bedienen wie zur Einführung von Halogen. So. kennt man entsprechend
der direkten. Halogenierung mit freiem Halogen auch eine direkte Rhödänierung mit
freiem Rhodan, N-C=S - S-C-N, unter Substitution C-ständiger Wasserstoffatome durch
den Rhodanrest - S - C - N. Des weiteren ist es möglich, entsprechend der Addition
von Halogenwasserstoffsäure an Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen -an letztere
auch Rhodanwasserstoffsäure zu addieren. Gegenüber der Einführung von Halogen :bestehen
bei der Einführung des Rhodanrestes jedoch gewisse Besonderheiten, die sich aus
der Existenz des Rhodanrestes in isomereii Formen (vgl. Tautomerie Rhodanwasserstoffsäure-Isorhodanwasserstoffsäure,
N-C-SH=z;#:: HN=C=S) ergeben. Es läBt sich daher nicht allgemein mit Sicherheit
vorhersagen, ob bei den erwähnten Reaktionen im Einzelfalle eine Rhodanverbindung
R - S - C - N oder aber die entsprechende Isorhodanverbindung R = N = C = S entsteht.
Häufig entstehen beide Verbindungstypen nebeneinander, wobei es meist nicht mit
Sicherheit zu entscheiden ist, ob eine gegebenenfalls gebildete Isorhodanverbindung
primär entsteht oder ob sie das Produkt einer nachträglichen Umlagerung ist. Bekannt
sind die relativ leicht erfolgenden Umwandlungen der Rhodanwasserstoffsäureallylester
in Isorhodanwasserstoffsäureallylester (Senföle), die zudem mit der Verschiebung
einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung verknüpft sind.
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Vollends unabsehbar waren bei diesem Stande der Technik die Resultate
einer Anwendung der bekannten Methoden zur Einführung des Rhodanrestes auf Verbindungen
der Steroidreihe vor allem dann, wenn man sich die Herstellung von Isorhodanverbindungen
dieser Reihe zur Aufgabe macht.
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In der Steroidreihe kennt man bisher überhaupt erst eine einzige Isorhodanverbindung,
nämlich das 7-Cholesteryl-isothiocyanat (vgl. britische Patentschrift 714 624),
welches als untergeordnetes Nebenprodukt neben der normalen Rhodanverbindung bei
der direkten Rhodanierung des Cholesterins mit freiem Rhodan erhalten wurde. Da
zudem freies Isorhodan bisher nicht bekannt ist, kommt die direkte Isorhodanierung
als Weg zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden nicht in Frage. Auch die Addition
der tautomeren Rhodanwasserstoffsäure an ungesättigte Steroide erschien zur Herstellung
von Isorhodan-Steroiden von vornherein nicht sehr geeignet, obwohl bei der Einwirkung
von Rhodanwasserstoffsäure auf Olefine unter allerdings energischen Bedingungen,
die zur Anwendung auf die wesentlich empfindlicheren Steroide an sich kaum in Frage
kommen können, vorwiegend Isorhodanverbindungen entstehen (vgl. Klason: J. prakt.
Chem. [2], Bd. 35, S. 407 [1887]; Kharasch: j. Am. chem. Soc., Bd. 59, S. 1580 [1937];
N aylor: J. chem. Soc. [London]; 1945, S. 247; USA.-Patent-Schriften 2 411869.
und 2 689 255; Brit. Rubber Producers Research Assoc.: Rubber Chem. Techn., Bd.
19, S. 34/35 [1946]; Luskin, J. org. Chemistry, Bd. 21; S. 1430 [1956]).
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Bei der Addition von Rhodanwasserstoffsäure an einfache aliphatische
und alicyclische a,ß-ungesättigte Ketone, wie Mesityloxyd und substituierte Cyclohexenone,
die den am meisten interessierenden Steroiden, insbesondere - den Steroidhormonen,
wesentlich näher stehen, sollen nach Literaturangaben (vgl. USA.-Patentschrift 2
395 453 und Luskin: J. Am. chem. Soc., Bd. 78, S.4965 [1956]) normale Rhodanverbindungen
erhalten werden.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, daB beim Behandeln a,ß-ungesättigter
Steroidketone mit Rhodanwasserstoffsäure - unter noch näher zu erläuternden, relativ
milden Bedingungen - die Rhodanwasserstoffsäure in ihrer tautomeren Form an die
mit der Keto= gruppe in Konjugation stehende Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
addiert wird, wobei der Isorhodanrest in die ß-Stellung zur Ketogruppe tritt. Bemerkens-Werterweise
bleibt eine gegebenenfalls zusätzlich im Steroidmolekül vorliegende isolierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
hierbei unverändert.
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Die als Ausgangsstoffe dienenden Steroidketonekönnen statt oder neben
den schon genannten isolierten Doppelbindungen
zusätzlich noch
andere weitere Substituenten, wie isolierte Oxogruppen und/oder Hydroxylgruppen,
aufweisen und dabei, z. B. am C-Atom 17, auch Seitenketten besitzen.
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Bevorzugte Ausgangsstoffe sind z. B. d4-3-Keto-, d 1-3-Keto-, d 9(11)-12-Keto,
d 16-20-Ketosteroide wie Testosteron, d4-Androsten-llß-ol-3,17-dion, Methyltestosteron,
Progesteron, 11-Hydroxy-progesteron, Reichstein-S-acetat, Hydrocortisonacetat, 3-Keto-d
4-bisnorcholensäuremethylester, d 1-Androsten-17ß-ol-3-on, d 9 c">-Dehydrohecogeninacetat,
d 16-Dehydropregnenolon, d 16-Dehydroprogesteron.
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Bei Anwesenheit mehrerer a,ß-ungesättigter Ketogruppierungen im Molekül
des Ausgangsstoffes kann die Addition der Rhodanwasserstoffsäure entweder partiell
nur an einer oder auch an sämtlichen CO konjugierten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
erfolgen.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen Isorhodan-Steroide sollen, insbesondere
soweit sieden Isorhodanrest in den pharmakologisch interessanten Stellungen 1, 5,
9 und 16 tragen, als Arzneimittel oder als Zwischenprodukte für die Herstellung
von Arzneimitteln verwendet werden.
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So kommen sie beispielsweise als Zwischenprodukte für die Einführung
von Amino- bzw. Hydroxylgruppen (bzw. von deren funktionellen Ableitungen) in die
betreffenden Stellungen von Steroiden in Frage.
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Die Umsetzung der a,ß-ungesättigten Steroidketone mit Rhodanwasserstoffsäure
erfolgt erfindungsgemäß unter milden, der Empfindlichkeit der Ausgangsstoffe angepaßten
Bedingungen. Man arbeitet vorteilhaft im Zweiphasensystem, wobei die Rhodanwasserstoffsäure
in konzentrierter, etwa 259/siger wäßriger Lösung, das Steroid dagegen in einem
indifferenten, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, vorzugsweise einem halogenierten
Kohlenwasserstoff wie Methylenchlorid, angewandt wird. Beide Phasen werden durch
mehrstündiges energisches Rühren oder Schütteln in innige Berührung gebracht. Die
Umsetzung erfolgt bereits bei Zimmertemperatur. Ausschluß von Sauerstoff und Licht
ist zwecl,2näßig.
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Wegen der langen Reaktionszeit muß die in konzentrierter wäßriger
Lösung ziemlich unbeständige Rhodanwasserstoffsäure in großem Überschuß angewandtwerden,
Es hat sich daher als zweckmäßig erwiesen, die anzuwendende Rhodanwasserstoffsäure
nicht von vornherein auf einmal. einzusetzen, sondern die wäßrige Phase im Laufe
der Reaktionszeit ein oder mehrmals durch frischbereitete Mengen konzentrierter
wäßriger Rhodanwasserstoffsäure zu ersetzen.
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Bei der Durchführung der nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
1 bis 11 bedient man sich der folgenden allgemeinen Arbeitsvorschrift: 1,0 g a,ß
ungesättigtes Ketosteroid wird in 50 ml Methylenchlorid gelöst und unter Stickstoff
bei Zimmertemperatur mit 40 ml einer etwa 25a/@gen, wäßrigen Rhodanwasserstoffsäure
18 Stunden geschüttelt (Lichtausschluß). Die überschüssige Rhodanwasserstoffsäure
wird mit festem Natriumbicarbonat bis = schwach sauren Reaktion neutralisiert, dann
saugt man von ausgeschiedenen Polymerisationsprodukten ab. Die organische Phase
wird abgetrennt und die wäßrige wird zweimal mit 14lethylenchlorid nachextrahiert.
Die vereinigten Methyienchloridsxtrakte -werden mit Natriumbicarbonatlösung und
Wasser rhodanidfrei und neutral gewaschen, über l#Tatriumsuifat getrocknet und im
Vakuum eingeengt.
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Die Isorhodan-Steroide hinterbleiben häufig als gelbliches Öl, das
gewöhnlich durch Anreiben reit Methanol, Äther oder Aceton-H exan schnell zur Kristallisation
gebracht werden kann. Beispiel 1 5-Isorhodan-androstan-(bzw: -testan)-17ß-ol-3-on-acetat
11,5 g Testosteronacetat werden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift mit Rhodanwasserstoffsäure
umgesetzt. Nach 18 Stunden ersetzt man die Rhodanwasserstoffsäure durch eine frischbereitete
Rhodanwasserstofflösung und setzt das Schütteln wie oben für weitere 18 Stunden
fort. Nach der oben angegebenen Aufarbeitung erhält man 13,1 g öliges, blaßgelbes
Rohprodukt, aus dem sich nach dem Anreiben mit Äther-Hexan 9,9 g kristalline Verbindung
vom Schmelzpunkt 127 bis 132°C isolieren lassen. Durch mehrmaliges schnelles Umkristallisieren
aus Methanol erhält man die reine, beständige 5-Isorhodan-Verbindung vom F. = 137,5
bis 140°C (Zersetzung; Blättchen) = 2,7 g. Analyse: C22Ha1D3NS.
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Berechnet ..... C 67,80, I3 8,03, N 3,61, S 8,25 ° (o; gefunden
...... C67,7, i3 8,1, N 3,f6, S 8,1 a/0. jajD = +43° (Methylenchlorid,
c = 1,03).
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IR:
(- N CS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande) / 5,79 g, (Acetat)
15,83
1. (3-Keto) - Schulter / 8,03 lt (Acetat).
CH, : a g 3 O H = 1540 (Charakteristisch für - N = C = S). |
s ös 3 0 = 3640. |
Weder im UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes d4-3-Keton
vorhanden, Beispiel 2 5-Isorhodan-17a-methyl-androstan-(bzw. -testan)-17ß-oi-3-on
10,10 g Methyltestosteron werden nach der allgemeinen Herstellungsmethode
mit wäßriger Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt; nach 18 Stunden wird die wäßrige
Säure abgetrennt und durch frischbereitete Rhodanwasserstofflösung ersetzt. Die
Reaktionszeit wird um weitere 18 Stunden auf insgesamt 36Stunden erweitert. Nach
der üblichen Aufarbeitung erhält man 11,0g eines gelblichen, schaumigen Produktes,
das nach dem Anreiben mit Äther-Aceton-Hexan kristallisiert; F. = 131 bis 138°C
(9,1 g). Nach dem Umkristallisieren aus Essigester-Hexan und zweireal. aus Aceton-Hexan
erhält man 2,7g der reinen Isorhodanverbindung; F. = 145 bis 148° C (Zersetzung).
Analyse: C2jH3,02NS. |
Berechnet . .. . . C 69,80, H 8,64, N 3,86, S 8,87°/0; |
gefunden ...... C 70,2, H 8,9, N 4,0, S 8,8 0/0. |
[a] ö = -I-12' (Methylencblorid, c = 1,03). |
IR: (OH) / 4,67 bis 4,71 (-NCS) breite, |
sehr starke kegelförmige Bande / 5,83 |
(3-Keto). |
UV : E 29 3 o H = 2140 (Charakteristisch für -.N = -C = S). |
-'20H3 OH -3030. |
Weder im UV- noch im IR Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes d 4-3-Keton
vorhanden.
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Beispiel 3 5-Isorhodan-androstan-(bzw. -testan)-llß-ol-3,17-dion
Aus 4,8 g d 4-Androsten-1 lß-ol-3,17-dion .erhält Tran nach der allgemeinen Arbeitsmethode
6,0 g Rohprodukt; durch 3maliges Umkristallisieren aus Essigester-Hexan werden 0,9
g reines .5-Isorhodan-androstan-(bzw. -testan)-ilß-ol-3,17-dion als erstes Kristallisat
erhalten; F. = 150 bis 1S1° C (farblose Nadeln.
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Analyse: C20H"03NS.
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Berechnet ..... C 66,43, H 7,53, N 3,88, S .8,87-0/0; gefunden
...... C 66,6, H 7,4, N 3,7, S 8,6p/0. [a] = r144° (Methylenchlorid, c =
1,025).
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ö IR: (OH) / 4,77u (-NCS) breite, sehr
starke, kegelförmige Bande / 5,79 bis 5,83 u (3- und 17-Keto).
UV: 8C246 3 H = 2024 (Charakteristisch für -
N = C = S). |
- 0H3 OH = 2650. |
Weder im UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes d 4-3-Keton
vorhanden.
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Beispiel 4 16ß-Isorhodan-d 5-pregnen-3f-ol-20-on-acetat
Aus 8,3 g d 16-Dehydropregnenolon-acetat erhält man nach dem allgemeinen Herstellungsverfahren
9,5 g Rohprodukt, das, mit Methanol angerieben, 7,8 g kristallines Produkt vom Schmelzpunkt
112 bis 117°C ergibt. Die Isorhodanverbindung ist nach zweimaligem Umkristalli-
sieren aus Methanol rein; 6,9 g vom Schmelzpunkt 118 |
bis 120° C. |
Analyse: C"H33O3INS. |
Berechnet ..... C 69,36, H 8,00, N 3,37, S 7,710/0; |
gefunden ...... C 69, 1, H 8, 1,
N 3,4, S 7,60/0. |
[a]17 = -23° (Methylenchlorid, c = 1,03). |
IR: Schulter; 4,76 #t (-NCS) breite, sehr |
starke, kegelförmige Bande / 5,78 #t (Acetat) |
5,86 #t (20-Keto) / 8,07 (Acetat) / 9,68 |
(Acetat). |
UV : 82H3 O H =1250 (Charakteristisch für - N = C = S). |
sCH O °H= |
E OH |
-130,5 |
Weder im
UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes d-16
20-Keton vorhanden.
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Beispiel 5 5,16ß-Di-isorhodan pregnan-(bzw. -aHopregnan) 3,20-dion
5,0g d i0-Dehydroprogesteron werden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift mit Rhodanwasserstoffsäure
umgesetzt; die Addition an die dis Doppelbindung ist nach etwa 3 Stunden beendet.
Zur Vervollständigung der Addition an die A4-Doppelbindung wird .die Rhodanwasserstofflösung
nach 18 Stunden durch frische, 25°/0ige Rhodanwasserstoffsäure ersetzt und die Reaktionsdauer
auf insgesamt 36 Stunden ausgedehnt.
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Den schaumigen, amorphen Rückstand .(6,3.g) behandelt man in der Siedehitze
mit Methanol. Man dekantiert noch heiß vom ausgefallenen, weißen Rückstand ab, wäscht
ihn noch zweimal mit wenig heißem Methanol und dekantiert jeweils ab; 1,2 g, F.
= 166 bis 169° C. Nach dem Umkristälüsieren aus Methanol erhält man 0,95 g reine
Di-isorhodan-Verbindung vom F. = 186 bis 186,5° C.
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Analyse: C"H"02N,S2.
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Berechnet ..... C 64,16, H 7,03, N 6,51, S 14,89 0/0; gefunden
...... C 64,1, 1-17,2, N 6,9, S 14,7 0/0. [a3211 = +17° (Methylenchlorid,
c = 1,01).
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IR: (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande / 5,84 bis 5,87
u (3- und 20-Keto).
U C.HOH_ |
V::-'i48 - 2800 (Charakteristisch für - N = C
= S). |
E23 o H - 5940. |
Weder im UV- noch im IR-Spektruzn sind Anzeichen für nicht umgesetztes d4-3-Keton
bzw. dis-20-Keton vorhanden.
Beispiel 6 5-Isorhodän-pregnan-(bzw.
-allopregnan)-17a-ol-3,20-dion-17-capronat
10 g 17a-Hydroxyprogesteron-capronat werden -nach der oben angegebenen allgemeinen
Arbeitsvorschrift mit 250/9iger Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt; nach 20 Stunden
erneuert man die Säure und. schüttelt nochmals 20 Stunden. (Als Rhodanwasserstoffsäure
benutzt man entweder eine destillierte Säure oder ein Gemisch von Alkahrhodanidlösung
und verdünnter Schwefelsäure entsprechender Konzentration.) Aus dem bei der eingangs
beschriebenen Aufarbeitung entfallenden öligen Rückstand gewinnt man durch Anreiben
mit absolutem Äther 4,0 g kristallines Rohprodukt; aus den Mutterlaugen wird unverändertes
Ausgangsmaterial wiedergewonnen. Das kristalline Rohprodukt wird zweimal aus Methanol
und einmal aus Isopropyläther umkristallisiert. Man erhält 2,1 g reines 5-Isorhodan-Steroid
von F. = 158 bis 159,5°C (Zersetzung). Analyse: C28H4104N5.
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Berechnet ..... C68,96, H8,47, N2,87, S6,570[,;
gefunden
...... C69,0, H8,6, N3,0, S6,80/,. [a] D = -}- 56° (Methylenchlorid,
c = 1,09).
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I R : (- N C S) breite, sehr starke, kegelförmige Bande / 5,82 bis
5,87 #t (3-, 20- und Ester-CO) 18,53#t C-O-Capronät.
U V : F249 3 OH = 1530. |
- CH; OH = 2950. |
E206 |
Weder im UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes d4-3-Keton
vorhanden.
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Beispiel 7 1 e-Isorhodan-androstan-17ß=ol-3-on
1,2 g Androst-l-en-17ß-ol-3-on werden in 60 ml Methylenchlorid gelöst und mit 50
ml einer 8°/oigen wäßrigen Rhodanwasserstofflösung in überschüssiger verdünnter
Schwefelsäure nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 18 Stunden behandelt. Das amorphe
rohe Umsetzungsprodukt wird aus Isopropyläther - Aceton umkristallisiert; Ausbeute
= 1,0 g vom Schmelzpunkt 125 bis 126'C (Zersetzung). Analyse: C"H2902NS.
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Berechnet ..... C69,13, H8,41, N4,03, S 9,23 ()/o; gefunden
...... C69,5, H8,6, N4,1, S 9,2 °/o. [a] D = + 103° (Methylenchlorid, c =
1,00).
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IR:
(OH) / 4,82a (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande % 5,83 p, (3 -- C =
O).
U V : a2 H3 O H = 1190. |
` cH,OH = |
E207 2340. |
Weder im UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht unigesetztes d 1-3-Ketön
vorhanden.
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Beispiel 8 5-Isorhodan-19-nor-17a-methyl-androstan-(bzw.--testan)-17ß-ol-3-ori
8 g 19-Nor-17a-methyltestosteron werden in 400m1 Methylenchlorid gelöst und mit
320m1 einer 8o/oigen, wäßrigen Rhodanwasserstofflösung in überschüssiger verdünnter
Schwefelsäure nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift behandelt. Die Addition der
Rhodanwasserstoffsäure an die d 4-Doppelbindung ist in 2 Stunden praktisch beendet.
Rohausbeute = 10,3 g. Hieraus durch Kristallisation aus Aceton-Hexan 6,6 g reine
5-Isorhodan-19-nor-Verbindüng vom Schmelzpunkt 120,5 bis 122,5°C (Zersetzung).
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Analyse: C29H2902NS.
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Berechnet ..... C69,13, H8,41, N4,03, S9,231)/,); gefunden
...... C69,2, H8,7, N4,1, S9,20/,.
[a]" = -E- 39° (Methylenchlorzd,
c = 1,09).
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IR:
(O H) / 4,83 #t und 5,05 (-NCS) breite, sehr starke kegelförmige Bande / 5,82g (3-Keton).
U V : -'9,47 3 H = 1290. |
E 0H3 o H = 2290. |
Keine Hinweise im
UV- und im IR-Spektrum auf nicht umgesetztes 4 &-3-Keton.
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Beispiel 9 5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-(bzw. -testan)-17ß-ol-3-on
5,0 g 19-Nor-17a-äthinyl-testosteron werden wie in den Beispielen
7 und 8 mit 80/0iger Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt. Aus 6,6 g Rohprodukt erhält
man durch Umkristallisieren aus Aceton-Hexan 5,0 g reines 5-Isorhodan-19-nor-steroid;
F. = 155 bis 157°C (Zersetzung). Analyse: C2iH"02NS.
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Berechnet ..... C70,55, H7,61, N3,92, S8,970/0; gefunden
...... C70,6, H7,9, N3,9, S9,00/0. [a] ö = -I- 46° (Methylenchlorid,
c = 1,02).
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IR:
(O H) / 3,13a (-C-CH) / 4,87#t (- N C S) breite, sehr starke, kegelförmige Bande/
5,89 bis 5,91 (3-Keton).
U V : E2 H3 OH = 1240. |
s 0H3 H = 1940. |
Im
UV- und im IR-Spektrum sind keine Hinweise auf nicht umgesetztes d 4-3-Keton
vorhanden.
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Beispiel 10 5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-(bzw. -testan)-17,B-ol-3-on-17-acetat
5,0 g 17a-Äthinyl-19-nor-testosteron-acetat werden in 250 ml Chloroform gelöst und
6 Stunden mit einer Lösung von Rhodanwasserstoffsäure unter Stickstoff geschüttelt
(aus 130 ml 600/0iger Ammoniumrhodanidlösung + 70 ml 730/0iger Schwefelsäure). Nach
der allgemeinen Aufarbeitung erhält man 6,0 g Rohprodukt, das aus Isopropyläther
unter Zusatz von wenig Aceton umkristallisiert wird: 4,9 g reines 5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinylandrostan-(bzw.
-testan)-17,B-ol-3-on-17-acetat vom Schmelzpunkt = 141 bis 143°C (Zersetzung).
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Analyse: C"H"03NS.
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Berechnet ..... C69,05, 1 17,29, N3,50, S8,020/,;
gefunden
...... C69,0, 1 17,5, N3,6, S8,20/,.
[a] ö = -(- 32° (Methylenchlorid, c =
1,00).
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IR:
(Äthinyl-) / 4,80a und 4,91 (- NCS) / 5,03 (Schulter) / 5,75a (C = 0-acetat) / 5,83#t
(20-Keton) / 7,95#t, 8,03#L, 8,14#t (Acetat) und 9,74a (Acetat).
4 4-3-Keton nicht mehr nachweisbar. Beispiel 11 5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-(bzw.
-testan)-17ß-ol-3-on-17-önanthat
5,0 g 17a-Äthinyl-19-nor-testosteron-önanthat werden, wie im Beispiel 10 beschrieben,
6 Stunden mit Rhodanwasserstoffsäure behandelt. Aus 5,4g Rohprodukt werden nach
dem Umkristallisieren aus Isopropyläther-Aceton 5,2 g reines 5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-(bzw.
-testan)-17,B-ol-3-on-17-önanthat erhalten; F. = 125 bis 126,5°C.
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Analyse: C"H3903NS.
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Berechnet ..... C71,60, 1 18,31, N2,98, S6,830/0; gefunden
...... C71,8, H8,3, N2,7, S6,40/0. [a121 = + 34° (Methylenchlorid,
c = 1,00).
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IR:
(Äthinyl) / 4,89 und 5,03a (- NCS) / 5,77a (C = 0 - Ester) / 5,83 #t (isol. 3-Keton)
/ 9,76 t, (C = 0, Ester).
U V : s26 3 H = 1490. |
E ä H3 OH = 3550. |
d 4-e-Keton nicht mehr nachweisbar. Beispiel 12 2,0g 19-Nor-17a-methyltestosteron
werden in 100m1 Aceton gelöst und mit einer Rhodanwasserstofflösung (aus 28,5 g
Ammoniumrhodanid in 20 ml Wasser + 9,5m1 960/0iger Schwefelsäure in 20 ml Wasser)
versetzt. Man läßt 4 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, verdünnt dann mit 21 Wasser
und extrahiert nach dem Neutralisieren mit Essigester. Die Extrakte werden neutral
und rhodanidfrei gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Aus 2,6 g Rohprodukt erhält man nach dem Umkristallisieren aus Aceton-Hexan 2,1
g praktisch reines 5-Isorhodan-19-nor-17a-methylandrostan-(bzw. -testan)-17ß-ol-3-on;
F. = 117 bis 118°C (Zersetzung).
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Die physikalischen Daten stimmen mit den im Beispiel 8 gegebenen überein.