DE1045989B - Verfahren zum Betrieb von Druckgefaessen - Google Patents

Verfahren zum Betrieb von Druckgefaessen

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DE1045989B
DE1045989B DEF24130A DEF0024130A DE1045989B DE 1045989 B DE1045989 B DE 1045989B DE F24130 A DEF24130 A DE F24130A DE F0024130 A DEF0024130 A DE F0024130A DE 1045989 B DE1045989 B DE 1045989B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
autoclave
pressure
gas
interior
operating pressure
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Pending
Application number
DEF24130A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Rast
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
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Publication of DE1045989B publication Critical patent/DE1045989B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J3/00Processes of utilising sub-atmospheric or super-atmospheric pressure to effect chemical or physical change of matter; Apparatus therefor
    • B01J3/04Pressure vessels, e.g. autoclaves

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Betrieb von Druckgefäßen Bei Arbeiten im Druckgefäß, z. B. Autoklav aus Eisen, gilt es noch immer als sehr schwierig, saure, ganz besonders stark salzsaure Lösungen bei erhöhter Temperatur zu verarbeiten. Verbleiung des Autoklavs oder Einsatz eines Silberfutters sind nur sehr unbefriedigende Auswerte, da man auf diese Weise den kompliziert geformten Autoklavdeckel kaum schützen kann; Anfressnngen des Metalls und Verunreinigung des Inha;lts sind unvermeidlich.
  • Sind die Säuren noch flüchtig, wie z. B. Salzsäure oder Essigsäure. so wird das Arbeiten derart mißlieh, daß man es unter solchen Bedingungen in der Regel überhaupt vermeidet.
  • Es ist bekannt, zum Betrieb von Druckgefäßen bei erhöllter Temperatur Autoklaven mit gegen chemische Angriffe beständigen Einsatzgefäßen zu verwenden, die mit Spielraum im Druckgefäß angeordnet sind und deren Inneres mit Inertgas gefüllt und mit dem Innenraum des Druckgefäßes durch mindestens eine Öffnung oder ein Ventilpaar in Verbindung steht.
  • Hier hesteht die Gefahr, daß der Salzsäuredampf während der Reaktionsperiode und der Abkühlungsperiode durch die kleine Öffnung herausqualmt und dann im heißen Zustand an die Eisenwand des Autoklavs kommt.
  • Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß während der Reaktionsperiode und l>is zum Ende der Abkühlungsperiode stets eine Einwärtsströmung in den Innenraum durch Nachpressen von Inertgasen aufrechterhalten wird.
  • Beispiel 1 Abb. 1 zeigt eine Laboratoriumsapparatur der vorgeschlagenen Art. Es handle sich um eine Reaktion, welelle in salzsaurer Lösung bei 2500 C in Gegenwart eines schlammigen Bodenkörpers ausgeführt werden muß; 1 ist der Autoklav aus gewöhnlichem Eisen, der auf der um den Drehpunkt 2 schwenkbaren Unter lage 3 als Sahaukelautoklav montiert ist, 4 ist ein zvlindrischer Glasbehälter mit halbrundem Boden 5 (rechts) und einem durch eine Feder 6 festgellaltenerll Schliffstopfen 7 (links). Bei 8 hat der Behälter 4 auf der Oberseite ein 1 mm großes Loch für das Einströmen des inerten Gases, z. B. Stickstoff unter Druck. 9 sind vier in den Boden eingeblasene Schwellen, welche dazu dienen, einen festen Schlamm - B. Raney-Nickel bei Hydrierungen - beim Schaukeln am völligen Hin- und Hergeschwemmtwerden zu hindern, so daß er immer größtenteils an den Schwellen hängenbleibt (zur Verbesserung der Berührung des Schlamms mit dem Gas).
  • Der Autoklav wird nach der Beschickung in lang-Same schaukelnde Bewegung gesetzt und dann hochgebeizt. Gleichzeitig wird Stickstoff durch die Deckel- leitung 10 in solchem Tempo aufgepreßt, daß am Loch 8 immer eine schwache Einwärtsbewegung des Gases stattfindet, also kein HCI nach außen dringen kann. Der Druck steigt bis zum Ende der Reaktion immer noch langsam an. Das Eisen des Autoklavs wird also nicht angegriffen. Erst nach völligem Erkalten wird der Stickstoff abgelassen, wobei nur sehr wenig HCI nach außen gelangt. Der Autoklav wird dann geöffnet.
  • Beispiel 2 Eine Hydrierung mit Raney-Nichel soll in verdünnt essigsaurer Lösung bei 2000 C ausgeführt werden.
  • Man verfährt wie im Beispiel 1 unter Aufpressen von Wasserstoff in solchem Tempo. daß bis zum Schluß der Reaktion und des Erkaltens der Druck immer noch langsam ansteigt und am Loch 8 bis zum Schluß schwache Einwärtsbewegung des Gases stattfindet.
  • Ist beispielsweise der vorgeschriebene Hydrierungsdruck 150 at. so führt man die Hydrierung bei von 150 bis 155 at steigendem Druck durch und läßt während des Erkaltens den Druck noch auf 160 at ansteigen. Das Eisen des Autoklavs kann nicht angegriffen werden, da bis zum Schluß kein Essigsäuredampf an die Eisenwandunggelangt. Das ständige schwache Nachströmen von Wasserstoff wird durch in die Druclrgasleitung eingeschaltete Manometer und Strömungsmanometer kontrolliert.
  • Zur Füllung und Entleerung des Glasgefäßes wird das kleine Loch 8 z. B. mit einer Kunststoffolie verklebt.
  • Das Glasgefäß wird im Autoklav so in ein Bett gelagert, daß es beim Schaukeln seine Lage nicht ändern kann.
  • Beispiel 3 Eine Erhitzung einer Substanz mit Salzsäure wird wie im Beispiel 1 ausgeführt; das Loch 8 wird aber wie in Abb. 2 gestaltet, um eine eventuell doch herausgespritzte geringe Menge der sauren Flüssigkeit aufzufangen und mit dem Gasstrom wieder ins Innere des Glasgefäßes zurückzubefördern.
  • Beispiel 4 Für technische Zwecke kann man das Innengefäß aus dickem Glas fertigen, bei noch größerem Inhalt aus Porzellan oder säurefestem Ton. Das Loch kann gebohrt werden.
  • Die Frequenz und Amplitude der Schaukelbewegung werden dadurch ermittelt, daß man das mit Wasser teilweise gefüllte Glasgefäß für sich (ohne Autoklav) auf die Unterlage schnallt und die Bewegung so einreguliert, daß das Loch nicht benetzt wird Die Abkühlungskurve kann so aufgenommen werden, daß man eine Füllung mit Wasser oder Diphenyl in der später beabsichtigten Höhe vornimmt und ohne Gasdruck auf 100 oder 2500 C erhitzt. Durch ein im Wasser bzw. Diphenyl angebrachtes Thermoelement kann man die Abkühlungsgeschwindigkeit der Füllung als Funktion der Zeit und der Manteltemperatur festlegen. Man weiß dann bei der Abkühlung stets den gerade herrschenden Dampfdruck der Wasserfüllung; der Druck des Inertgases muß denselben mindestens etwas übertreffen.
  • Zweck stärkerer Abkühlung des Autoklavinhalts kann man am Schluß durch die Heizscblange Kühisole leiten, während der Autoklav noch unter Druck steht.
  • Auf diese Weise bekommen sogar höchst aggressive Gase, wie Chlor, Stiehstoffdioxyd usw., einen so niedrigen Partialdruck in der Gasphase, daß das Entspannen des Inhalts ohne Angriff des Eisenmanteis möglich wird. Man kann also mit diesen sehr agressiven Stoffen arbeiten, ohne Auskleidungen mit Silber, Tantal oder ähnlichen Materialien benutzen zu müssen.
  • Die Innenseite des Eisenmantels kann mit Graphit Siliconöl od. ä. gepflegt werden.
  • Beispiel 5 Wie Beispiel 4; die Aufheizung erfolgt induktiv, die Tiefkühlung durch einen C O.,-gekühlten Luftstrom.
  • Das Loch des Einsatzgefäßes kann in einem ein setzbaren Glasstopfen 11 (Abb. 3) angeordnet werden.
  • Es kann auch bei 8 weggelassen und im Verschlußstopfen 7 angebracht sein. Auf diese Weise ist man beim Schaukeln an keine Bedingungen mehr gebunden, da der eindringende Gasstrom die Öffnungen stets frei hält.
  • Beispiel 6 Bei einem Versuch zur Holzverzuckerung mit konzentrierter Salzsäure soll Holz mit Salzsäure, die mit H Cl von 10 at Überdruck gesättigt ist, bei 300 C aufgeschlossen werden. Man verwendet Stopfen 12 (Abb. 4) und preßt durch 13 trockenes H Cl-Gas auf, so daß 300 C eingehalten werden, und preßt dann während der Abkühlungsperiode Luft nach, so daß bis zur Erreichung von 00 C am Loch 13 schwache Einströmung herrscht, wobei ein Enddruck von etwa 20 at erreicht wird. Dann entspannt man langsam, öffnet den Autoklav, nimmt den Einsatz heraus, stellt ihn schräg oder senkrecht und saugt den Inhalt durch ein weites Glasrohr heraus.
  • Die Innenseite des Eisenmantels kann vorher mit Paraffinöl ausgerieben werden.
  • Beispiel 7 Eine Substanz soll in salzsaurer Lösung im Autoklav bei höherer Temperatur chloriert werden, Man verwendet den Verschlußstopfen 12 (Abb. 4) und ordnet ihn auf der dem Gas eintritt abgewendeten Seite des Einsatzes an. Dann preßt man die erforderliche Menge Chlor in der Kälte auf und schiebt durch Nachpressen einer größeren Menge Stickstoff das Chlorgas praktisch vollständig durch das Loch im Stopfen in das Innere des Einsatzes. Dann erwärmt man unter Schaukeln auf die gewünschte Temperatur und läßt abkühlen, wobei man dafür sorgt, daß bis zum Schluß am Loch immer noch schwache Einströmung herrscht. Nach Abkühlung auf -200C entspannt man langsam, öffnet den Autoklav, nimmt den Einsatz heraus, nimmt den Stopfen ab und entleert den Einsatz durch Aussaugen oder Ausschütten.
  • Die Innenwand des Einsatzes kommt nur kurz mit kaltem, stark mit N2 verdünntem Chlor und Chlorwasserstoffgas in Berührung.
  • Zahlenbeispiel Angenommen, eine ursprüngliche Beschickung des Gasraum mit Chlor unter 3 at genüge, um das nötige Chlor bereitzustellen. Dann ist anzunehmen, daß eine Naehpressung des fünffachen Volumens Stickstoff, also Erhöhung des Gesamtdruckes auf 18 at, bequem hinreichen würde, um praktisch alles Chlor vor sich herzusehieben und in das Innere des Einsatzes zu bringen, besonders wenn man den toten Raum zwischen Eisenmantel und Einsatz möglichst klein wählt.
  • Beispiel 8 Im Einsatzgefäß werden im Verschluß stopfen 12 an Stelle der Öffnung 13 ein Paar Bunsenventile 14, 15 (Abb. 5) oder an Stelle des Lochs 8 Klappenventile 16, 17 (Abb. 6) angeordnet, welche aus wärmebeständigem Kunststoff oder kunststoffumkleidetem Stahl gefertigt sind. Der Gasdurchtritt wird dadurch so groß, daß die Steuerung des Autoklavs keine Schwierigkeiten mehr verursacht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Betrieb von Druckgefäßen bei erhöhter Temperatur mit gegen chemische Angriffe beständigen Einsatzgefäßen, die mit Spielraum im Druckgefäß angeordnet sind und deren Inneres mit Inertgas gefüllt und mit dem Innenraum des Druckgefäßes durch mindestens eine Öffnung oder ein Ventilpaar in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß während der Reaktionsperiode und bis zum Ende der Abkühlungsperiode stets eine Einwärtsströmung in den Innenraum durch Nachpressen von Inertgasen aufrechterhalten wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 286 853, 388127, 595 306.
DEF24130A 1957-10-09 1957-10-09 Verfahren zum Betrieb von Druckgefaessen Pending DE1045989B (de)

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DEF24130A DE1045989B (de) 1957-10-09 1957-10-09 Verfahren zum Betrieb von Druckgefaessen

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0978310A2 (de) * 1998-08-07 2000-02-09 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zum Dosieren eines flüssigen, gasförmigen oder in überkritischem Zustand vorliegenden Mediums in einen Druckreaktor

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE286853C (de) *
DE388127C (de) * 1924-01-10 Erdoel U Kohle Verwertung Akt Druckgefaess zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen
DE595306C (de) * 1932-02-03 1934-04-10 Aristid V Grosse Dr Ing Vorrichtung zur Durchfuehrung von Reaktionen bei erhoehten Drucken

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DE19835914A1 (de) * 1998-08-07 2000-02-17 Basf Ag Verfahren zum Dosieren eines flüssigen, gasförmigen oder in überkritischem Zustand vorliegenden Mediums in einen Druckreaktor
EP0978310A3 (de) * 1998-08-07 2000-08-30 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zum Dosieren eines flüssigen, gasförmigen oder in überkritischem Zustand vorliegenden Mediums in einen Druckreaktor

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