DE1044094B - Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der Reserpsaeurereihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der Reserpsaeurereihe

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DE1044094B
DE1044094B DEC13611A DEC0013611A DE1044094B DE 1044094 B DE1044094 B DE 1044094B DE C13611 A DEC13611 A DE C13611A DE C0013611 A DEC0013611 A DE C0013611A DE 1044094 B DE1044094 B DE 1044094B
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William Irving Taylor
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der 12eserpsäurereihe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der Reserpsäurereihe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen der Reserpsäurereihe, die das Gerüst der allgemeinen Formel enthalten und die in der 3-,15-und20-Stellungdem stereochemischen Aufbau des Reserpins entsprechen und mindestens einen Substituenten im Ring E enthalten, mit N-oxydierenden Mitteln, besonders Peroxyden, behandelt.
  • Es ist bekannt, daß Brucin und Strychnin sich in N-Oxyde überführen lassen (vgl. z. B. H.-G. B oi t, Fortschritte der Alkaloidchemie seit 1933, 1950, S. 274, oder Journal of the Chemical Society [London, Bd.1948, S. 703 bis 705). Diese Alkaloide besitzen nach Karrer, Lehrbuch der organischen Chemie, Auflage 1954, S. 872, die allgemeine Formel Diese weicht jedoch wesentlich von derjenigen der beim Verfahren der Erfindung verwendeten Ausgangsstoffe ab. So sind darin beide Stickstoffatome tertiär gebunden, ferner sind sie nicht in einem Pyridoindolring miteinander verknüpft, und es fehlt diesen Verbindungen die a,ß-ständige Doppelbindung. Durch die Arbeiten von Witkop und Mitarbeitern (vgl. z. B. Elderfield's Heterocyclic Compounds, Bd. 3, Ausgabe 1952, S. 66, 67, 101 und 241, und Journal of the American Chemical Society, Bd. 75, 1953, S. 3371 bis 3376) ist andererseits bekanntgeworden, daß Indol- und Tetrahydroharmangerüste mit dem charakteristischen Aufbau bei der Behandlung mit N-oxydierenden Mitteln, wie Wasserstoffperoxyd, Perbenzoesäure, Ozon oder katalytisch angeregtem Sauerstoff, tiefgreifende Änderungen an der a,ß-ständigen Doppelbindung erleiden, wobei Oxydationsprodukte entstehen, die am (-ständigen Kohlenstoffatom eine sauerstoffhaltige Gruppe angelagert enthalten. So beschreiben Witkop und Fiedler in den Annalen der Chemie, Bd.558, 1947, S.91 bis 98, die folgende Umsetzung. wobei sie als erwähnenswert hervorheben, daß bei dieser Reaktion kein N-Oxyd entsteht. Es war deshalb überraschend, festzustellen, daß nach dem Verfahren der Erfindung N-Oxyde erhalten werden, die den folgenden Aufbau besitzen. Als Ausgangsstoffe dienen solche Verbindungen, die dem vorstehenden formelmäßigen Aufbau entsprechen, besonders solche, die in mindestens einer der 16-, 17- oder 18-Stellung einen Substituenten, wie eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe, eine freie oder veresterte Carboxylgruppe oder eine freie oder abgewandelte, z. B. ketalisierte Ketogruppe, enthalten. Diese Verbindungen können noch weitere Substituenten, z. B. in 11-Stellung eine niedermolekulare Alkoxy-, wie eine Methoxygruppe, enthalten. Vorzugsweise verwendet man Verbindungen der allgemeinen Formel in der R gleich Wasserstoff oder eine Methoxygruppe, R2 eine Hydroxylgruppe und R1 eine freie oder veresterte Carboxylgruppe, oder R2 eine veresterte Hydroxylgruppe und R1 eine veresterte Carboxylgruppe bedeutet. Solche Verbindungen sind die Reserpsäure und ihre Ester mit Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Propanol oder Butanol, das Reserpsäurelacton, die entsprechenden Verbindungen der Derserpidinsäure, Ester der Reserpsäure, bei denen sowohl die Oxygruppe als auch die Carboxylgruppe verestert sind, wie Reserpin, Rescinnamin, niedermolekulare Reserpsäurealkylester mit Säuren, wie Sulfonsäuren, z. B. p-Toluolsulfonsäure, vorzugsweise Carbonsäuren, wie aliphatischen, besonders unsubstituierten oder substituierten niedermolekularen Alkancarbonsäuren, z. B. Essigsäure, Propionsäure, Bernsteinsäure oder Halogenessigsäuren, aromatischen Carbonsäuren, in ersterLinieBenzoesäure, p-Chlor-, p-Methyl-, p-Acetylaminobenzoesäure, Salicylsäure, 3,4-Dihydroxy-, 3,5-Dihydroxy-, 2-Methyl-4,6-dihydroxy-, 2,3,4-Trihydroxybenzoesäure, Benzoesäuren, die mindestens eine Alkoxygruppe enthalten, wie 4-:@Tethoxy-, 3,4-Dimethoxy-, 3,4-Methylendioxy-, 3,4,5-Triäthoxy- oder 3,4,5-Trimethoxybenzoesäuren, Syringa-, O-Carbäthoxy- oder Propoxysyringasäure, Vanillin- oder Isovanillinsäure, araliphatischen Carbonsäuren, wie Mandel-, Tropa-, Zimt- oder 3,4,5-Trimethoxyzimtsäuren, oder monocyclischen heterocyclischen Carbonsäuren, wie Furan-, Thiophen-, Pyrrol- oder Pyridincarbonsäuren, z. B. Furan-(2)-carbonsäure, Thiophen-(2)-carbonsäure, Nicotin-, Isonicotin- oder Chinolincarbonsäuren, oder die entsprechenden Diester der Deserpidinsäure, wie Deserpidin, ferner 18-Halogendesoxyreserpsäure und ihre Ester, Reserpinol, Deserpidinol, Reserpindiol oder Deserpidindiol und ihre Ester, 3-Epiallo-yohimbin, 3-Epi-a-yohimbinsäure und ihre Ester und Anhydro-reserpsäureaJkylester.
  • Die Ausgangsstoffe sind bekannt oder können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. So lassen sich die Reserpsäure und deren Mono- und Diester z. B. nach dem in den deutschen Patentanmeldungen C 9319 IVb/12 p und C 12448 IVb/12 p, die Deserpidinsäure und ihre Mono- und Diester nach den in den deutschen Patentanmeldungen C 12034 IVb/12p und C 14335 IVb/12 p beschriebenen Verfahren erhalten.
  • Das Verfahren der Erfindung läßt sich mit N-oxydierenden Mitteln, wie Wasserstoffperoxyd oder Ozon, durchführen; vorteilhaft verwendet man dazu jedoch anorganische oder organische Persäuren, wie Monoperschwefelsäure, p-Toluolpersulfonsäure, in erster Linie organische Percarbonsäuren, wie Peressigsäure, Monoperphthalsäure und besonders Perbenzoesäuren, wie die Perbenzoesäure selbst. Die Oxydation kann in Ab- oder vorzugsweise in Anwesenheit von Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol, Äthylenchlorid, Methylenchlorid, Chloroform oder Essigester, durchgeführt werden. Die Ausgangsstoffe können als freie Basen oder als Salze verwendet werden. Um eine Oxydation des Kerns der Verbindung zu verhindern, vermeidet man vorzugsweise erhöhte Temperaturen und einen Überschuß an Oxydationsmitteln.
  • Je nach der Arbeitsweise erhält man die neuen N-Oxyde in freier Form oder als Salze. Aus den freien Verbindungen lassen sich in üblicher Weise, z. B. durch Zufügen von Säuren, Salze gewinnen. Aus den Salzen erhält man, z. B. durch Behandeln mit Alkali, die freien Basen. Falls die erhaltenen Verbindungen freie Carbonsäuren enthalten, lassen sich davon auch Salze mit Metallen, wie mit Alkali-oder Erdalkalimetallen, herstellen.
  • Die entstandenen N-Oxyde, die veresterte Hydroxyl-und bzw. oder Carboxylgruppen im Ring E enthalten, wie die Reserpsäure- oder Deserpidinsäuremono- und -diester-N-oxyde, lassen sich alkalisch verseifen und solche, die freie Oxy- und bzw. oder Carboxylgruppen enthalten, mit veresternd wirkenden Mitteln in die Ester überführen. Je nach der Arbeitsweise ist es möglich, entweder beide Estergruppen oder aber nur die veresterte Hydroxylgruppe zu verseifen. Um diesen oder jenen Zweck zu erreichen, kann man mit verschiedenen, stärker oder schwächer alkalisch verseifend wirkenden Mitteln oder mit den gleichen unter verschieden starken Bedingungen arbeiten, wie in Gegenwart oder Abwesenheit von Wasser, bei tieferen oder höheren Temperaturen oder während einer kürzeren oder längeren Zeitdauer. Durch längeres Erhitzen lassen sich beide Estergruppen der Diester-N-oxyde mit der Lösung eines Alkalihydroxydes, wie Kaliumhydroxyd, in einem Alkohol, wie Methanol, verseifen. Wird mit demselben Mittel unter milderen Bedingungen z. B. nur kurze Zeit erhitzt, so wird nur die veresterte Oxygruppe verseift. Zur teilweisen Verseifung läßt man jedoch als alkalisches, verseifend wirkendes Mittel besonders ein, solches einwirken, das aus einer veresterten Hydroxylgruppe die Hydroxylgruppe unter Bildung eines Esters, also durch Alkoholyse, in Freiheit setzt, wobei je nach den angewandten Bedingungen eine Umsetzung der Carbalkoxygruppe erfolgt. Man arbeitet deshalb vorzugsweise in wasserfreien Alkoholen in Gegenwart von Alkoholaten, wie Alkalimetall- oder Aluminiumalkoholaten oder anderen die Alkoholyse bewirkenden Mitteln, wie Natriumcarbonat oder Piperidin. In wasserfreiem Methanol, z. B. in Anwesenheit eines Alkalimetallmethylates, wie Natriummethylat oder Aluminiumtertiär-butylat, Piperidin oder Natriumcarbonat, entsteht der Methylester. Wird die Alkoholyse in anderen wasserfreien Alkoholen, wie Äthanol oder Butanol, in Anwesenheit der entsprechenden Alkoholate, z. B. Natriumäthylat bzw. -butylat oder anderen die Alkoholyse bewirkenden Mitteln, durchgeführt, so erhält man die entsprechenden Äthyl- bzw. Butylester-N-oxyde. Die Ester-N-oxyde lassen sich durch weitere Behandlung mit einem alkalisch stärker verseifend wirkenden Mittel in die entsprechender. Säure-N-oxyde überführen.
  • N-Oxyde mit veresterter Carboxylgruppe können auch erhalten werden, indem man ein Säure-N-oxyd unmittelbar oder über seine funktionellen Derivate mit einem Alkohol in den Ester überführt. Dazu kann man das Säure-N-oxyd oder eines seiner Salze mit solchen veresternden Mitteln behandeln, die eine Carboxylgruppe in eine veresterte Carboxylgruppe überzuführen vermögen. Vorzugsweise setzt man ein Säure-N-oxyd mit Diazoalkanen, wie Diazomethan, um, oder man verestert mit Alkoholen, besonders Alkanolen, z. B. in Gegenwart starker Säuren, wie der Halogenwasserstoffsäuren.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Verbindungen können als Zudschenprodukte zur Herstellung von Heilmitteln dienen. Sie wirken teilweise bereits selbst beruhigend und sind als Heilmittel verwendbar. Ganz besonders wirken die N-Oxyde der Diester der Reserpsäure und Deserpidinsäure beruhigend und können als Heilmittel zur Behandlung von nervösen Zuständen verwendet werden. Ein besonderer Vorteil dieser N-Oxyde gegenüber den entsprechenden tertiären Aminen ist ihre erhöhte Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln, wie Alkoholen.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert. Beispiel l Zu 640 mg Deserpidin, gelöst in 30 cm3 Methylenchlorid, gibt man tropfenweise bei 0°C 3,62 cm3 einer 0,61 n-Lösung von Perbenzoesäure in Chloroform. Nach 15 Minuten wäscht man die Reaktionsmischung mit verdünntem Ammoniak, dann mit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und dampft sie zur Trockne ein. Den Rückstand kristallisiert man aus einer Mischung aus Methylenchlorid und feuchtem Essigsäureäthylester um und erhält das Deserpidin-N-oxyd vom F. = 215 bis 217°C unter Zersetzung.
  • Durch Zufügen von Salzsäure zu einer methanolischen Lösung des Deserpidin-N-oxyds gewinnt man das kristalline Deserpidin-N-oxyd-hydrochlorid, F. = 217 bis 220'C unter Zersetzung. Auf die gleiche Weise können das entsprechende Sulfat, Nitrat, Perchlorat oder Phosphat erhalten werden. Beispiel 2 204 mg 0-(3',4',5'-Trimethoxycinna.moyl)-deserpidinsäuremethylester löst man in 50 cm3 Methylenchlorid und tropft in die Lösung 1,1 cm3 einer 0,61 n-Lösung von Perbenzoesäure in Methylenchlorid bei O' C ein. Man läBt die Mischung 15 Minuten stehen, wäscht die Lösung mit verdünntem wäBrigem Ammoniak, dann mit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und dampft sie zur Trockne ein. Den Rückstand kristallisiert man aus feuchtem Essigester um und erhält das 0-(3',4',5'-Trimethoxycinnamoyl)-deserpidinsäuremethylester-N-oxyd, das bei 214 bis 216°C unter Zersetzung schmilzt.
  • In der gleichen Weise entsteht aus dem 0-(3',4'-Dimethoxybenzoyl)-deserpidinsäuremethylester das 0-(3',4'-Dimethox-ybenzoyl)-deserpidinsäuremethylester-N-oxyd, F. = 212 bis 213°C unter Zersetzung; aus dem 0-Furoyl-(2')-deserpidinsäuremethylester das 0-Furovl-(2')-deseipidinsäuremethylester-N-oxyd, F. _ 218 bis 220°C unter Zersetzung; aus dem Reserpin das Reserpin-N-oxyd, F. =218 bis 220°C unter Zersetzung; aus dem Rescinnamin das Rescinnamin-N-oxyd, F ._ 217°C unter Zersetzung; aus dem 0-Acetyl-reserpsäuremethylester das 0 .,#-cetylreserpsäuremethylester-N-oxyd, F. = 258°C unter Zersetzung; aus dem 0-(0'-Carbopropoxysyringoyl)-reserpsäuremethylester das 0-(0'-Carbopropoxysyringoyl)-reserpsäuremethylester-N-oxyd, F. = 208 bis 209°C unter Zersetzung, und aus dem 0-Nicotinoyl-reserpsäuremethylester das 0-Nicotinoyl-reserpsäuremethylester-N-oxyd, F. = 206 bis 208°C unter Zersetzung. Beispiel 3 Man behandelt 89 mg O Acetyl-deserpidinsäuremethylester, gelöst in 10 cm3 Methylenchlorid, tropfenweise mit 0,676 cm3 einer 0,615 n-Lösung von Perbenzoesäure in Chloroform bei O' C und arbeitet die Reaktionsmischung in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise auf. Man erhält 0-Acetyl-deserpidinsäuremethylester-N-oxyd vom F. _ 220°C unter Zersetzung. Beispiel 4 Zu 47 mg 0-Acetyl-deserpidinsäure-n-butylester, gelöst in 20 cm3 Methylenchlorid, gibt man 0,212 cm3 einer 0,945 n-Lösung von Perbenzoesäure in Methylenchlorid, wäscht die Reaktionsmischung mit verdünntem Ammoniak, dann mit Wasser und trocknet sie über Natriumsulfat. Die Lösung wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand, das 0-Acetyl-deserpidinsäure-n-butylester-N-oxyd, in Methanol aufgenommen. Durch Zugabe von Salzsäure erhält man das kristalline Hydrochlorid des 0-Acetyl-deserpidinsäure-n-butylester-N-oxyds vom F. = 235 bis 236°C unter Zersetzung.
  • Verwendet man an Stelle der Salzsäure Schwefelsäure, Salpetersäure, Perchlorsäure oder Phosphorsäure, so erhält man die entsprechenden schwefelsauren, salpetersauren, perchlorsauren oder phosphorsauren Salze.
  • In gleicher Weise gewinnt man aus dem O-Nicotinoyldeserpidinsäuremethylester das 0-Nicotinoyl-deserpidinsäuremethylester-N-oxyd, F. = 208 bis 209°C unter Zersetzung und aus dem 0-Acetyl-reserpsäure-n-butylester das 0-Acetyl-reserpsäure-n-butylester-N-oxyd, F. = 225 bis 227°C unter Zersetzung. Beispiel 5 Eine Lösung von 6,5 g Reserpin in 200 cm3 Methylenchlorid wird tropfenweise mit 24,2 cm3 einer 0,892 n-Lösung von Monoperphthalsäure in Chloroform bei -5'C versetzt. Man zieht die Reaktionslösung mit verdünntem Ammoniak aus, wäscht sie mit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und dampft sie zur Trockne ein. Der Rückstand wird aus feuchtem Äthylacetat umkristallisiert und das erhaltene Reserpin-N-oxyd durch Chromatographie über aktivem Aluminiumoxyd weitergereinigt. Es schmilzt bei 218 bis 220°C unter Zersetzung; Ausbeute 20,50/,. Beispiel 6 a) 22,8 cm3 einer 0,03 Ti-Lösung von Ozon in Essigsäureäthylester werden zu einer Lösung von 204 mg Reserpin in 50 cm3 Chloroform gegeben. Man läBt die Mischung 2 Stunden im Eisbad stehen, filtriert die entstandenen Kristalle ab, löst sie in einer Mischung aus Methylenchlorid und Methanol und schüttelt die Lösung stark mit verdünntem Ammoniak. Man wäscht sie dann mit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und dampft sie zur Trockne ein. Das entstandene Reserpin-N-oxyd wird aus einer 3lischung aus Methylenchlorid und feuchtem Äthylacetat umkristallisiert, F. = 218 bis 220°C unter Zersetzung.
  • b) Zu 0,20g Reserpin-N-oxyd, gelöst in 5 cm3 Methanol, gibt man 0,4 g Kaliumhydroxyd in 1 cm3 Wasser. Die Reaktionsmischung wird ungefähr 2 Stunden unter Rückfluß und unter Stickstoff gekocht. Nach dem Abkühlen fügt man 0,6 cm3 Eisessig zu, dampft die Mischung im Vakuum zur Trockne ein, behandelt den Rückstand 3mal mit je 10 em3 Aceton und filtriert sie nach jeder Behandlung. Die vereinigten Filtrate werden unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft und das erhaltene Reserpsäure-I"'-oxyd aus Methanol umkristallisiert, F. = 240 bis 242°C unter Zersetzung.
  • c) Zu einer Aufschlämmung von 0,46 g Reserpsäure-N-oxyd in 15 cm:' Methanol, welche zur teilweisen Lösung erc:ärrnt und dann im Eisbad gekühlt wird, gibt man 120 cm"- einer ätherischen Lösung von Diazomethan, erhalten aus 3,3 g Nitrosomethylharnstoff. Man läßt die Reaktionsmischung mehrere Stunden unter teilweisem Schütteln im Eisbad, dann bei Eisbadtemperatur weitere 11/2 Stunden und bei Raumtemperatur ungefähr 16 Stunden stehen, dampft die Lösung unter Normaldruck auf 30 cm-und im Vakuum zur Trockne ein. Man erhält rohes Reserpsäuremethylester-',\'-oxyd.
  • 0,1 g davon werden in 1 cm3 Methanol gelöst und mit 0,1 cm3 einer 17 °/jgen Salpetersäure versetzt. Das entstandene Reserpat-N-oxyd-nitrat wird abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert. Es schmilzt bei 250 bis 253'C unter Zersetzung.
  • Auf die gleiche Weise, ausgehend von anderen Diazoalkanen, wie Diazoäthan oder Diazopropan, erhält man die entsprechenden Reserpsäureäthyl- bzw. -propylester-\-oxy de. Geht man an Stelle von Reserpsäure-I\T-oxyd vom Deserpidinsäure-N-oxyd aus, so erhält man die entsprechenden Deserpidinsäurealkylester-N-oxyde.
  • d) Zu 0,19g Reserpin-N-oxyd gibt man eine Lösung von 0,02 g N atrium in 10 cm3 Methanol, kocht die Mischung unter Rückfluß '/,Stunde, kühlt und verdünnt sie mit 10 cm3 Wasser. Man macht die Mischung durch vorsichtige Zugabe von konzentrierter Salzsäure stark sauer, extrahiert sie mit 20 cm3 Äther und dann noch 2mal mit je 10 cm3 Äther. Die Ätherextrakte werden für sich je 2mal mit je 5 cm3 einer 5 a/oigen Natriumchloridlösung gewaschen. Man gibt die beiden Natriumchloridlösungen zu der bei der Extraktion erhaltenen wäßrigen Schicht, macht diese wäßrige Lösung mit konzer_triertem wäßrigem Ammoniak alkalisch und extrahiert sie 3mal mit je 10 cm3 Methylenchlorid. Die vereinigten Extrakte werden über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Den Rückstand löst man in Äthylacetat, filtriert die Lösung von ungelösten Anteilen ab, dampft die Lösung im Vakuum ein und löst den festen Rückstand erneut in 1 cm- Methanol. Zu dieser Lösung gibt man 0,1 cm3 17°/oiger Salpetersäure und erhält nach dem Abfiltrieren der entstandenen Kristalle das Reserpsäuremethylester-N-oxyd-nitrat, das nach dem Umkristallisieren aus Methanol bei 249 bis 251°C unter Zersetzung schmilzt.
  • In der gleichen Weise erhält man mit Natriumäthylat das @thyl-reserpsäureäthylester-N-oxyd.
  • e) Das Reserpin-N-oxy d läßt sich auf folgende Weise in seine Salze überführen.
  • Zu einer Lösung von Reserpin-N-oxyd in Äthanol gibt man einen schwachen Überschuß an Perchlorsäure, wodurch Reserpin-N-oxyd-perchlorat vom F. = 240 bis 242°C unter Zersetzung auskristallisiert. Zu einer Lösung von Reserpin-N-oxyd in Methanol fügt man einen schwachen Überschuß verdünnter Salzsäure, filtriert das entstandene Salz ab und kristallisiert es durch Lösen in einer Mischung aus heißem Methylenchlorid und Methanol und Abdestilheren des Methylenchlorids um. Man erhält das Reserpin-N-oxyd-hydrochlorid vom F. = 235 bis 238°C unter Zersetzung.
  • In gleicher Weise werden das Reserpin-N-oxyd-sulfat, F. = 236 bis 237°C unter Zersetzung, Reserpin-N-nitrat, F. = 242 bis 250°C unter Zersetzung, und Reserpin-N-oxyd-oxalat, F. --- 210 bis 212°C unter Zersetzung, erhalten. Beispiel 7 0,411 g Reserpsäuremethylester werden mit 2,06 cm3 einer 0,962 n-Lösung von Perbenzoesäure in Methylenchlorid behandelt. Man läßt die Mischung 15 Minuten im Eisbad stehen, dampft sie dann zur Trockne ein und kristallisiert den Rückstand aus Methanol um. Man erhält das Reserpsäuremethylester-N-oxyd-benzoat vom F. = 160°C unter Zersetzung.
  • In der gleichen Weise läßt sich Deserpidinsäuremethylester oder Deserpidinsäure zu Deserpidinsäuremethyester-N-oxyd bzw. Deserpidinsäure-N-oxyd oxydieren.
  • Aus Reserpsäure erhält man in gleicher Weise das Reserpsäure-N-oxyd-benzoat vom F. = 222 bis 225'C unter Zersetzung. Beispiel 8 0,321 g 3-Epi-a-yohimbin, gelöst in 30 cm3 Methylenchlorid, werden bei O' C mit 2,92 cm3 einer 0,61 n-Lösung von Perbenzoesäure in Chloroform behandelt. Nach 15 Minuten Stehen dampft man die Reaktionsmischung zur Trockne ein und kristallisiert den Rückstand aus Methanol-Wasser um. Das erhaltene 3-Epi-a-yohimbin-N-oxyd-benzoat sintert bei 149°C und schmilzt bei 160°C.
  • Das 3-Epi-a-yohimbin, das als Ausgangsstoff verwendet wird, kann auf folgende Weise erhalten werden. Man perkoliert 40 kg eines feingepulverten Wurzelmaterials von Rauwolfia serpentina Benth. so lange, bis man mit Mayers Reagens keine Alkaloid-Reaktion mehr erhält. Der Methanolextrakt wird im Vakuum zur Trockne eingedampft, Diatomeenerde zugefügt und der Rückstand 3mal mit insgesamt 201 Wasser durchgearbeitet. Dann gibt man 201 Äther, der 10 % Methanol enthält, zu, stellt den pA-VVert durch Zufügen von wäßrigem Ammoniak auf 7 ein, rührt die Mischung 10 Minuten und trennt die organische Schicht ab. Die wäßrige Lösung wird erneut mit 201 Äther, der 10)/, Methanol enthält, überdeckt und der pg-Wert auf 9,2 gebracht. Nach 10 Minuten. Rühren trennt man die wäßrige Schicht ab, klärt die organische Schicht durch Filtrieren und rührt sie 30 Sekunden mit 350 cm3 2 n-Salzsäure. Die wäßrige Schicht wird rasch abgetrennt und die organische Schicht 4mal mit 150 cm3 2 n-Salzsäure extrahiert, wobei man jedesmal Z Minuten rührt. Die beiden ersten Säureextrakte werden zum Extrakt I vereinigt und die letzten drei zum Extrakt II. Nach 3stündigem Stehen bei 5°C werden aus Extrakt I 35 g und aus Extrakt 1I 3,5 g einer kristallinen Verbindung erhalten. Eine weitere Menge von 20 g kristalliner Verbindung wird aus den Filtraten nach 18 Stunden gewonnen. Die Mutterlaugen werden vereinigt und die basischen Anteile durch Zufügen eines Überschusses von wäßrigem Ammoniak ausgefällt. Man rührt die Mischung einige Stunden gut durch und läßt sie über Nacht bei 5°C stehen, wobei der gummiartige Niederschlag in eine granulierte Form übergeht. Man filtriert den schwachbraunen Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser und trocknet ihn, im Vakuum bei 40°C. 7 g dieses Rückstandes werden in 50 cm3 Benzol gelöst, an 200 mäßig aktivem Aluminiumoxyd, das mit Säure gewaschen wurde, adsorbiert und aus der Kolonne mit Benzol, dann mit Benzol, das in steigenden Mengen Aceton enthält, und schließlich nochmals mit je 50 cm3 Methanol eluiert. Man erhält das 3-Epi-a-yohimbin aus den ersten drei Methanolextrakten, die vereinigt und zur Trockne eingedampft werden. Es läßt sich aus Methanol-Wasser im Verhältnis 1:1 umkristallisieren und schmilzt bei 124 bis 128°C; (in Pyridin).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der Reserpsäurereihe, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Reserpsäurereihe, die das Gerüst der allgemeinen Formel enthalten und die in der 3-, 15- und 20-Stellung dem stereochemischen Aufbau des Reserpins entsprechen und mindestens einen Substituenten im Ring E enthalten, mit N-oxydierenden Mitteln, besonders Peroxyden, behandelt, falls es erforderlich ist, entweder die in den entstandenen N-Oxyden enthaltenen veresterten Hydroxyl- und bzw. oder Carboxylgruppen im Ring E in bekannter Weise mit alkalisch wirkenden Mitteln verseift, die in den entstandenen N-Oxyden enthaltenen freien Hydroxyl- und bzw. oder Carboxylgruppen im Ring E in bekannter Weise mit veresternd wirkenden Mitteln umsetzt, oder die entstandenen Salze in bekannter Weise in die freien Verbindungen oder die freien Verbindungen in ihre Salze umwandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Reserpinreihe der allgemeinen Formel in der R gleich Wasserstoff oder eine Methoxygruppe, R2 eine Hydroxylgruppe und R1 eine freie oder veresterte Carboxylgruppe, oder R2 eine veresterte Hydroxylgruppe und R1 eine veresterte Carboxylgruppe bedeutet, besonders Reserpsäure oder Deserpidinsäure bzw. deren Mono- oder Diester mit freier oder veresterter Oxygruppe, wie Reserpin, Deserpidin, Rescinnamin, als Ausgangsstoffe verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als N-oxydierende Mittel Persäuren, besonders organische Persäuren, wie Perbenzoesäure, verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: H.-G. B o it, Fortschritte der Alkaloidchemie seit 1933, 1950, S. 274, Absatz 1 und 4; Journal of the Chemical Society (London), Bd. 1948, S. 703 bis 705; Helvetica Chimica Acta, Bd. 37, 1954, S.59 bis 75.
DEC13611A 1955-09-23 1956-09-03 Verfahren zur Herstellung von N-Oxyden von Verbindungen der Reserpsaeurereihe Pending DE1044094B (de)

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DE1152422B (de) * 1959-07-29 1963-08-08 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von racemischem und optisch aktivem 18-O-Methyl-reserp-saeuremethylester
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