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Vorrichtung zum Abschleifen der durch Tuschieren kenntlich gemachten
erhöhten Punkte von Gleitflächen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Abschleifen der durch Tuschieren kenntlich gemachten erhöhten Punkte von Gleitflächen
u. dgl.
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Die besten Betriebsergebnisse bei der Herstellung ou Gleitflächen
waren bisher festzustellen, wenn diese Gleitflächen aus einem gegossenen Werkstoff
bestanden und ihre Endbearbeitung durch Schaben vorgenommen wurde. Hierbei wurden
die mit einer Tuschierplatte od. dgl. mit einem Farbstoff kenntlich gemachten hoben
Punkte und Stellen mit einem Schabewerkzeug abgeschabt. Danach wurde die Fläche
von neuem eingefärbt und wieder geschabt und diese Arbeit so oft wiederholt. bis
die Einfärbung eine genügend genaue Gleichmäßigkeit der Fläche erkennen ließ. Derartig
geschabte Flächen ergeben eine sehr gute Gleitfähigkeit, weil die immer noch vorhandenen
vertieften Stellen der Gleitfläche als Ölkammern wirken. Das Schaben erfordert aber
eine sehr lange Arbeitszeit und geübte Arbeitskräfte. Zur Ersparnis von Arbeitszeit
und geschulten Arbeitskräften hat man versucht, die Gleitflächen auf bekannte Weise
zu schleifen. Es zeigte sich jedoch, daß derart geschliffene Flächen schwer aufeinander
gleiten, weil bei ihnen das Öl der Schmierung einen sehr dünnen, zusammenhängenden
Film bildet und ein ziemlich festes Aneinanderkleben der Flächen verursacht.
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Es ist bekannt, Zeichnungen oder andere Bildvorlagen durch eine Fotozelle
zum Fräsen von Kurven abzutasten. Zweck derartiger Kopierfräsmaschinen ist es, daß
das zu bearbeitende Werkstück eine gefräste Kurve erhält, die eine räumlich getreue
Abbildung der als Vorlage dienenden Kurve darstellt.
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Im Gegensatz hierzu hat die Erfindung die Aufgabe zu lösen, der zunächst
in ihrer Gesamtheit unregelmäßigen Oberfläche eines Werkstückes eine ebenfalls in
ihrer Gesamtheit gleichmäßige Oberfläche zu geben. Diesem Zweck dient erfindungsgemäß
eine Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch die Verwendung an sich bekannter
lichtelektrischer Steuerung zum zeilenweisen Abtasten der farbig markierten Fläche,
wobei der fotoelektrische Befehlsgeber die Schleifscheibe über farblose Stellen
im Schnellgang, über eingefärbte Stellen im Langsamgang steuert.
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Die erfindungsgemäß zu bearbeitenden Flächen sind zunächst meist verhältnismäßig
stark unregelmäßig. Nach jedem Tuschieren und Abschleifen der aus der Fläche herausragenden
Erhöhungen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung nimmt die Gleichmäßigkeit der
Oberfläche zu. Wenn am Schluß des sich mehrfach wiederholenden Abschleifens noch
geringe muldenartige Vertiefungen der Oberfläche vorhanden sind, dienen diese Vertiefungen
in der üblichen Weise zur Aufnahme des Schmierölfilms.
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Es ist bekannt, Meßbalken entlang einer Linie abzutasten. Die Fehler
einer Linie treten aber erheblich stärker in Erscheinung als bei der Fläche einer
Tuschierleiste, die in ihrer Geradheit wesentlich länger erhalten bleibt und durch
das Hin- und Herschieben beim Tuschieren vorhandene Unebenheiten dieser Leiste nicht
so deutlich in Erscheinung treten läßt, weil viele Bezugspunkte der Leiste mit der
zu schleifenden Fläche in Berührung gebracht werden. Außerdem wird bei der bekannten
Vorrichtung das zu bearbeitende Werkstück als Träger des Werkzeuges benutzt. Es
kann immer nur ein Teil der Führungsbahn geschliffen werden, da ein Abschnitt entsprechend
der Entfernung der Tragrollen zu den Schleifscheiben zunächst überhaupt nicht geschliffen
werden kann. Erst durch Umsetzen des Werkstückträgers um 180° kann dieser Abschnitt
geschliffen werden. Das setzt außerdem voraus, daß die zu schleifende Führungsbahn
eine bestimmte Länge hat, die erheblich größer als der Abstand der Tragrollen zu
den Schleifscheiben sein muß. Das Ergebnis der Schleifoperation ist hierbei eine
glattgeschliffene Fläche, die aber für Führungsbahnen nicht gut geeignet ist, weil
der auf den Führungsbahnen haftende Ölfilm weggedrückt wird und die aufeinander
gleitenden Teile festkleben.
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Schließlich gibt es noch ein prioritätsälteres Verfahren zum Anpassen
von gegeneinander beweglichen Führungsbahnen von Schlittenführungen, insbesondere
an Werkzeugmaschinen, bei dem die Führungsbahnen eines :Maschinenteiles, insbesondere
des Maschinenbettes, oberflächengehärtet und geschliffen und die Führungsbahnen
des Gegenstückes, insbesondere des Bettschlittens oder Supportes, ungehärtet bearbeitet
und vorgeschabt werden. Bei diesem Verfahren wird geschützt, daß die ungehärtet
bearbeiteten und gegebenenfalls
vorgeschabten Führungsbahnen des
Gegenstückes an der Oberfläche gehärtet und nach dem Härten mit den gehärteten und
geschliffenen Gegenführungsbahnen, insbesondere des Maschinenbettes, tuschiert werden,
wonach die erhöhten Punkte durch eine diese angreifende Schleif- oder Läppscheibe
nachbearbeitet werden. Zum Schleifen bedient man sich hierbei einer kleinen, mit
Handgriff versehenen Schleifscheibe, deren Feineinstellung auf die Relativverstellung
der Schleifscheibe gegenüber ihrer Auflage wirkt, die zur Abstützung der Schleifscheibe
auf dem Werkstück dient, so daß mit ihr eine Feinstanstellung der von Hand geführten
Schleifscheibe gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück bewirkt werden kann.
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Bei der erfindungsgemäßen, unter Verwendung der an sich bekannten
lichtelektrischen Steuerung zur Abtastung der farbig markierten Flächen arbeitenden
Vorrichtung kann die Schleifscheibe oder das Werkstück der Länge der zu bearbeitenden
Gleitflächen entsprechende Längsbewegungen ausführen, wobei außerdem der Schleifscheibenbreite
etwa entsprechende schrittweise Querbewegungen zwischen Schleifscheibe und Werkstück
eingeschaltet werden, um auch die volle Breite der zu bearbeitenden Gleitfläche
zu bestreichen.
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Die Querbewegung wird zweckmäßig nur an einem Ende der Längsbewegung
vorgenommen, so daß die Schleifscheibe nur während der einen Längsbewegung arbeitet,
während der Rückbewegung aber leer läuft, und zwar zweckmäßig im Schnellgang. Bei
Werkstücken anderer Form können diese Bewegungen natürlich der Form des Werkstückes
angepaßt werden. Bei runden Flächen würde z. B. an Stelle der Längsbewegung eine
Kreisbewegung treten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit ihrem abwechselnd wirksam werdenden
Schnellgang und Langsamgang verbindet hohe Präzision mit großer Arbeitsgeschwindigkeit.
Zwecks Schaltung des Schnellganges über den nicht eingefärbten Stellen kann ein
zweiter. gleicher Befehlsgeber vorgesehen sein, der vor dem ersten - dem eigentlichen
Hauptbefehlsgeber - angeordnet ist und dadurch früher zur Wirkung kommt als der
Hauptbefehlsgeber. Der zweite Befehlsgeber schaltet also die Längsbewegung schon
auf langsamen Arbeitsgang, ehe der Hauptbefehlsgeber die erste einer ungefärbten
Stelle folgende eingefärbte Stelle erreicht hat. Hierdurch wird ein Überfahren der
ersten eingefärbten Stelle mit größerer Sicherheit verhindert, als wenn ein einziger
Befehlsgeber beide Aufgaben zu erfüllen hat.
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Da die Befehlsgeber nicht im Wirkungsbereich der Schleifscheibe untergebracht
werden können, werden sie zweckmäßig um einen bestimmten, auch veränderbaren Betrag
vor der Schleifscheibe angeordnet. Die von den Befehlsgebern ausgehenden Impulse
müssen daher um den entsprechenden Betrag später auf die Beistellung der Schleifscheibe
einwirken.
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Zur Überbrückung dieses Betrages wird zwischen Befehlsgeber und Schleifscheibenbeistelleinrichtung
ein Befehlsübertrager eingeschaltet. Der Befehlsübertrager besteht z. B.. aus einem
mit der Längsbewegung gleichsinnig und mit der gleichen oder in bestimmtem Verhältnis
größeren Geschwindigkeit ablaufenden Aggregat, bei dem durch die Fotozelle des Befehlsgebers,
sobald eine eingefärbte Stelle mit ihr abgetastet wird, ein oder, wenn die gefärbte
Stelle lang ist, auch entsprechend mehrere von in größerer Anzahl vorgesehener Elemente
in eine Bereitschaftsstellung gebracht werden, die in dem Augenblick, in dem die
Schleifscheibe über der zugehörigen gefärbten Stelle steht - also zu entsprechend
späterer Zeit -, z. B. mittels einer weiteren fotoelektrischen Zelle die Beistellung
der Schleifscheibe der Länge der gefärbten Stelle entsprechend bewirken. Sobald
die Elemente an der fotoelektrischen Zelle vorbeigewandert sind, hört deren Wirkung
auf, und die Schleifscheibe kehrt jedesmal in ihre Grundstellung zurück, um sofort
wieder beigestellt zu werden, sobald wieder ein weiteres in Bereitschaftsstellung
befindliches Element in den Wirkungsbereich der zuletzt erwähnten fotoelektrischen
Zelle eintritt.
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Sobald die vorher in Bereitschaftsstellung gebrachten Elemente ihre
Aufgabe erfüllt haben, werden sie durch geeignete Mittel, z. B. eine Weiche, wieder
in ihre unwirksame Grundstellung zurückgeschoben.
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Der Befehlsübertrager kann z. B. aus einer flachen, runden, mit einem
in der Nähe des Umfangs und in gleichem Abstand zu diesem ringsherum laufenden schmalen
Lichtschlitz versehenen Scheibe bestehen, die z. B. so schnell gedreht wird, daß
die Drehgeschwindigkeit des Lichtschlitzes der Geschwindigkeit der Bewegung zwischen
Werkstück und Schleifscheibe entspricht und deren Lichtschlitz durch eine Vielzahl
schmaler segmentförmiger, mit je einer neben dem Lichtschlitz liegenden Fensteröffnung
versehenen Lamellen abgedeckt ist, die durch eine feststehende, nur an einer Stelle
um etwa die Breite einer Lamelle unterbrochene, an einer anderen Stelle mit einer
Weiche versehene, sonst über den ganzen Kreis reichende Führungsschiene in ihrer
den Lichtschlitz abdeckenden Grundstellung gehalten werden, wobei im Bereich der
Unterbrechung ein mit einem Magneten in Verbindung stehendes Stützglied angeordnet
ist, das fortgezogen wird und eine oder mehrere Lamellen je nach Länge der eingefärbten
Stelle aus der Grundstellung so weit heraustreten läßt, daß deren Fensteröffnung
dem Lichtschlitz gegenübersteht, sobald der Befehlsgeber eine eingefärbte Stelle
der zu bearbeitenden Fläche abtastet und durch den dadurch vom Befehlsgeber ausgehenden
Impuls dem Magneten des Stützgliedes Strom zugeführt wird, worauf, nach Weiterwanderung
der geöffneten Fensteröffnung um den entsprechenden Betrag, ein Lichtstrahl durch
die oder diese Fensteröffnungen auf die dort vorgesehene Fotozelle trifft und hierdurch
die Beistellung der Schleifscheibe bewirkt wird, worauf dann die Weiche die Lamellen
in ihre Grundstellung zurückführt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch für das Vorschleifen der
Flächen eingerichtet sein.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 eine schematische Seitenansicht dieser Vorrichtung,
teilweise im Schnitt, Abb. 2 eine schematische Vorderansicht von Abb. 1, teilweise
im Schnitt, Abb. 3 eine schematische Darstellung der Beistelleinrichtung für die
Schleifscheibe, Abb. 4 und 5 als Beispiel einen als runde Scheibe ausgeführten Befehlsübertrager
in Vorderansicht und senkrechtem Schnitt, Abb.6 und 7 vergrößerte Teildarstellungen
von Abb. 4 bzw. 5, und zwar ist Abb. 7 ein Schnitt durch Abb. 6 in der Linie n-b.
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An den oberen Holmen 2 eines rahmenartigen Maschinengestells 1 ist
eine Längsführung 3 befestigt, auf der ein Längsschlitten 4 gleitet, der durch ein
zweckmäßig stufenlos regelbares Arbeitsganggetriebe 5 langsam bzw. durch ein Schnellganggetriebe
G schnell mittels einer Gewindespindel ? hin und her bewegt wird. Die Gewindespindel
7 ist an der Längsführung 3
drehbar gelagert und greift in eine
am Längsschlitten 4 befestigte Mutter B.
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An der unteren Seite des Längsschlittens 4 ist ein Querschlitten 9
geführt, der durch beliebige, bekannte Mittel nach jeder Arbeitsbewegung des Längsschlittens
4 schrittweise verstellt werden kann.
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An einem am Querschlitten 9 befestigten Lagerbock 10 ist ein Hebelarm
11 drehbar gelagert, der an seinem freien Ende eine Schleifscheibe 12 trägt. Der
Antrieb der Schleifscheibe 12 kann durch einen zweckmäßig ebenfalls am Lagerbock
10 und in der Drehachse 13 des Hebelarmes 11 befestigten Elektromotor 14 mittels
Riemens 15 od. dgl. erfolgen.
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Auf dem Gestell 1 ruht eine Grundplatte 16, auf der ein in Rundführungen
17 und 18 drehbarer Rundtisch 19 aufliegt. Auf dem Rundtisch 19 ist ein mittels
Spindelgetriebe 20 in der Höhe beliebig verstellbares Bett 21 befestigt, das einen
Tisch 22 zur Aufnahme des Werkstückes 23 trägt, der um Schwenklager 24 bis in die
in Abb. 2 der Zeichnung strichpunktiert gezeichnete Lage seitlich schwenkbar ist.
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Am Werkstück 23 sind abzuschleifende Unebenheiten a, b, c und d dargestellt.
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Am Querschlitten 9 ist vor der Schleifscheibe 12 eine fotoelektrische
Kammer 25 und gegebenenfalls auch noch eine zweite fotoelektrische Kammer 26 angeordnet,
die als Befehlsgeber wirken. Die Kamer 25 ist die Hauptkammer, die Kammer 26 die
Nebenkammer.
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Am Querschlitten 2 ist ferner eine in Abb. 3 schematisch als Beispiel
dargestellte Beistelleinrichtung für die Schleifscheibe 12 angeordnet. Bei diesem
Beispiel wirkt eine durch einen Magneten 27 und eine Gegenfeder 28 verdrehbare Exzenterscheibe
29 über einen Stößel 30 auf den die Schleifscheibe 12 tragenden Hebelarm 11. Ein
einstellbarer Anschlag 31, gegen den ein Ansatz 32 der Exzenterscheibe 29 anschlägt,
begrenzt die -Verdrehung der Exzenterscheibe 29 und damit auch die Beistellung der
Schleifscheibe 12.
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An geeigneter Stelle der Maschine ist ein in den Abb. 4 bis 7 schematisch
als Beispiel dargestellter Befehlsübertrager angeordnet. Dieser besteht bei vorliegendem
Beispiel aus einer flachen, runden Scheibe 33, in die in der Nähe des Umfanges und
in gleichem Abstand zu diesem ringsherum laufend ein schmaler Lichtschlitz 34 eingearbeitet
ist. Die Verbindung des sich hierdurch ergebenden äußeren Ringes mit dem inneren
Scheibenteil kann durch beliebige durchsichtige Mittel erfolgen. Die Scheibe 33
wird gleichzeitig mit der Längsbewegung der Schleifscheibe 12 so schnell angetrieben,
daß die Umfangsgeschwindigkeit des Lichtschlitzes 34 der Geschwindigkeit der Längsbewegung
der Schleifscheibe 12 entspricht. Der Lichtschlitz 34 wird durch eine Vielzahl schmaler,
segmentförmiger Lamellen 35 völlig abgedeckt, die jede mit einer in der Grundstellung
innerhalb des Lichtschlitzes 34 liegenden Fensteröffnung 36 versehen sind und durch
eine an einer vorzugsweise untenliegenden Stelle 37 um mehr als die Breite einer
Lamelle unterbrochenen und an einer anderen, in der Drehrichtung von der Stelle
37 entfernt liegenden Stelle mit einer Weiche 38 versehenen, sonst aber über den
ganzen Kreis reichenden, feststehenden Führungsschiene 39 in ihrer den Lichtschlitz
34 abdeckenden Grundstellung gehalten werden.
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Im Bereich der Durchbruchstelle 37 ist ein unter der Wirkung eines
Magneten 40 stehendes Stützglied 41 angeordnet, das ein unerwünschtes Herabfallen
der über die Durchbruchstelle hinwegbewegten Lamellen 35 verhindert. Eine unterhalb
der Durchbruchstelle 37 vorgesehene feststehende Brücke 42 fängt die gegebenenfalls
durch die Durchbruchstelle 37 durchfallenden Lamellen 35 in einer Höhe auf, in der
die Fensteröffnungen 36 über dem Lichtschlitz 34 stehen und in den Lamellen 35 eingearbeitete
Einschnitte 43 in der Höhe der Führungsschiene 39 liegen. In einem Abstand 44, bei
dem die Bogenlänge des Lichtschlitzes 34 dem Abstand 45 der Achse des Befehlsgebers
25 vom Scheitel der Schleifscheibe 12 entspricht, ist im Punkt 46 einerseits der
Scheibe 33 eine Lichtquelle 47 und andererseits der Scheibe 33 eine fotoelektrische
Zelle 48 angeordnet.
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Die nur mit dem Hauptbefehlsgeber 25 ausgerüstete Vorrichtung arbeitet
in folgender Weise: Nachdem das Werkstück 23 auf den Tisch 22 fest aufgespannt ist,
wird mittels der Spindelgetriebe 20 das Bett 21. so hoch gestellt, daß die zu schleifende
Oberfläche des Werkstückes 23 in den Wirkungsbereich der Schleifscheibe 12 kommt.
Die Einstellung wird mit Hilfe eines am Querschlitten 9 befestigten Meßgerätes 49
so vorgenommen, daß möglichst viele Punkte der zu schleifenden Oberfläche des Werkstückes
23 von der wirksamen Fläche der Schleifscheibe 12 gleich weit entfernt liegen. Wird
jetzt die Längsbewegung eingeschaltet, so kommt zuerst das Schnellganggetriebe 6
in Gang und bewegt den Längsschlitten 4 in Richtung des Pfeiles 50 so lange im Schnellgang,
bis der Befehlgeber 25 an den Rand einer eingefärbten Stelle, z. B. an a, herankommt.
In diesem Augenblick wird durch die Wirkung der im Befehlsgeber 25 befindlichen
fotoelektrischen Zeile das Schnellganggetriebe 6 ausgeschaltet und das langsame
Arbeitsganggetriebe 5 eingeschaltet, so daß die Bewegungsgeschwindigkeit des Längsschlittens
4 entsprechend herabgesetzt wird. Gleichzeitig wird durch die Wirkung der im Befehlsgeber
25 befindlichen fotoelektrischen Zelle der Magnet 40 unter Strom gesetzt und dadurch
das Stützglied 41 aus dem Bereich der Lamellen 35 herausgezogen. Eine oder nach
Länge der eingefärbten Stelle auch nacheinander mehrere der Lamellen 35 verlieren
ihre Stütze, fallen bis auf die Brücke 42 herab und fädeln sich mit ihrem Einschnitt
43 auf die Führungsschiene 39 auf, wobei die zugehörigen Fensteröffnungen 36 sich
dem Lichtschlitz 34 gegenüberstellen. Im weiteren Verlauf der Längsbewegung des
Schlittens 4 und der Drehbewegung der Scheibe 33 kommt die wirksame Fläche der Schleifscheibe
12 an den Rand der bereits abgetasteten Stelle a und das erste geöffnete Fenster
36 in den Bereich des von der Lichtquelle 47 ausgehenden Lichtstrahles. Hierdurch
wird die fotoelektrische Zelle 48 erregt und veranlaßt ein Einschalten des Magneten
27. Durch diesen wird die Exzenterscheibe 29 gedreht, bis deren Ansatz 32 an den
Anschlag 31 anschlägt, wobei durch den Stößel 30 die Schleifscheibe 12 beigestellt
und zur Wirkung kommt. Sind die herausgetretenen Lamellen am Punkt 46 vorbeigewandert,
so erhält die Fotozelle 48 kein Licht mehr, so daß der Magnet 27 wieder stromlos
wird, die Exzenterscheibe29 durch die Feder 28 wieder zurückgedreht und die Schleifscheibe
12 unter der Wirkung einer Feder 51 wieder in ihre wirkungslose Stellung zurückgestellt
wird.
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Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, als eingefärbte Stellen vom
Befehlsgeber 25 abgetastet werden, dementsprechend Lamellen 35 aus ihrer Grundstellung
heraustreten, Fenster 36 geöffnet werden und dann entsprechend später die Fotozelle48
belichtet und verdunkelt wird.
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Die am Punkt 46 vorbeigewanderten Lamellen 35 werden durch die Weiche
38 in ihre Grundstellung zurückgebracht
und stehen somit für eine
weitere Schaltung wieder zur Verfügung. Hieraus ergibt sich, daß bei der beschriebenen
kreisförmigen Anordnung der Lamellen 35 der Umfang des Lichtschlitzes nicht der
Länge des Längsweges der Schleifscheibe 12 entsprechen muß, sondern daß die Schleifscheibe
12 auch dann im richtigen Augenblick beigestellt wird, wenn nur der Weg 44 in einem
bestimmten, der Konstruktion angepaßten Verhältnis zum Abstand 45 steht. Es ist
daher zulässig, den Lichtschlitz 34 erheblich schneller kreisen zu lassen, als die
Schleifscheibe 12 zu bewegen, oder, anders ausgedrückt, es ist daher zulässig, jedem
Millimeter Schleifscheibenweg zwei oder mehr Millimeter Lichtschlitzweg zuzuteilen,
so daß auf letzterem, auf einer bestimmten Wegeinheit, anstatt nur einer zwei oder
mehr Lamellen 35 untergebracht werden können, die ja aus Gründen der Herstellung
eine gewisse Breite nicht unterschreiten können. Ist z. B. . eine Lamelle 3 mm breit
und ist das Verhältnis von Schleifscheibenweg zu Lichtschlitzweg 1:3, so kann schon
bei jedem Millimeter Schleifscheibenweg eine Bei- und Abstellung der Schleifscheibe
12 stattfinden. Die Genauigkeit der Schleifarbeit würde dadurch wesentlich erhöht
werden.
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An Stelle oder neben der Schaltung im Befehlsgeber 25 zur Umschaltung
vom Schnellgang zum Arbeitsgang und umgekehrt können auch an die Fotozelle 48 solche
elektrischen Einrichtungen angeschlossen sein, die bewirken, daß bei Verdunklung
dieser Fotozelle das Schnellganggetriebe 6 eingeschaltet und das Arbeitsganggetriebe
5 abgeschaltet und bei Belichtung dieser Fotozelle das Arbeitsganggetriebe 5 eingeschaltet
und das Schnellganggetriebe 6 abgeschaltet wird, so daß eingefärbte Stellen der
zu bearbeitenden Werkstückoberfläche stets im langsamen Arbeitsgang, nicht eingefärbte
Stellen dagegen stets im Schnellgang von der Schleifscheibe 12 überfahren werden.
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Bei der Umschaltung der Getriebe 5, 6 vom Schnellgang zum Arbeitsgang,
die bei der vorhergehend beschriebenen Ausführung entweder von der im Befehlsgeber
25 befindlichen Fotozelle oder von der Fotozelle 48 des Befehlsübertragers vorgenommen
wird, kann es vorkommen, daß die von den Fotozellen ausgelösten Schaltungen entweder
ganz ausbleiben oder aber nicht schnell genug ablaufen, so daß die Schleifscheibe
12 mehr oder weniger zu spät beigestellt wird und aus diesem Grunde die eingefärbten
Stellen nur teilweise oder gar nicht abgeschliffen werden.
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Bei der Fotozelle des Befehlsgebers 25 können diese Schaltfehler insbesondere
dann vorkommen, wenn der Schnellgang sich über längere Wege erstreckt und dadurch
eine nicht unerhebliche Massenwirkung der schnell bewegten Schlitten 4 und 9 auftritt.
Um die Schalt- und Arbeitsfehler auszuschließen, die durch die Fotozelle des Befehlsgebers
25 möglich sind, kann in weiterer Entwicklung der Erfindung kurz vor dem Befehlsgeber
25 noch ein zweiter Befehlsgeber 26 angeordnet werden, der die Getriebe 5, 6 schon
auf den langsamen Arbeitsgang umschaltet, bevor der Befehlsgeber 25 eine von ihm
abzutastende eingefärbte Stelle erreicht hat. Der Befehlsgeber 25 kommt demzufolge
langsam an die eingefärbten Stellen heran, so daß die in ihm befindliche Fotozelle
mit Sicherheit anspricht und die hier möglichen Schaltfehler nicht mehr vorkommen
können.
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Bei der Fotozelle 48 können Schaltfehler dann vorkommen, wenn die
eingefärbten Stellen sehr dicht aufeinander folgen und aus diesem Grunde in kurzen
Zeitabständen von Schnellgang auf Arbeitsgang und umgekehrt geschaltet werden müßte.
Da aber bei einer dichten Aufeinanderfolge von eingefärbten und nicht eingefärbten
Stellen der durch Schnellgänge erzielbare Zeitgewinn unerheblich und wirtschaftlich
nicht ins Gewicht fallend ist, kann in solchen Fällen auf die Schnellgänge überhaupt
verzichtet werden.
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Wie schon vorhergehend beschrieben wurde, wird der Schnellgang eingeschaltet,
sobald die Fotozelle 48 durch eine im Befehlsübertrager in Grundstellung befindliche
Lamelle 35 verdunkelt wird.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Einrichtung vorgesehen,
die auf die von der Fotozelle 48 zum Schnellganggetriebe 6 führende elektrische
Leitung einwirkt und diese mittels Unterbrecherkontakt so lange unterbricht und
daher die Einschaltung des Schnellganggetriebes 6 verhindert, solange zwischen den
aufeinanderfolgenden eingefärbten Stellen sich nur nicht eingefärbte Stellen befinden,
die kürzer sind als der Abstand 52.
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Diese Einrichtung besteht z. B. aus einem vor- und zurückstellbaren
Zählwerk, das den elektrischen Unterbrecherkontakt für das Schnellganggetriebe 6
enthält, der nur geschlossen ist, wenn das Zählwerk auf Null steht, dagegen bei
jedem vom Befehlsgeber 25 bzw. 26 beim Abtasten der eingefärbten Stellen entstehenden
und ausgehenden Impuls um je einen Schritt vom Nullpunkt fortgeschaltet wird und
bei jeder Beistellung der Schleifscheibe 12 um je einen Schritt auf den Nullpunkt
hingeschaltet wird.
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Hat also der Befehlsgeber 26 eine von diesem bis zur Schleifscheibe
12 reichende Strecke 52 des Werkstückes 23 abgesetzt und liegen auf dieser Strecke
mehrere eingefärbte Stellen, so wurde durch die im Befehlsgeber 26 durch die eingefärbten
Stellen erregten Impulse der Unterbrecherkontakt des Zählwerkes um die den eingefärbten
Stellen entsprechende Schrittzahl vom Nullpunkt des Zählwerkes fortgeschaltet.
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Am Schluß der Abtastung der Strecke 52 tritt die erste der abgetasteten
eingefärbten Stellen unter die Schleifscheibe 12, -die im gleichen Augenblick unter
Vermittlung des Befehlsübertragers beigestellt wird. Gleichzeitig wird aber auch
der Unterbrecherkontakt des Zählwerkes um einen Schritt auf den Nullpunkt des Zählwerkes
hingeschaltet, so daß von den vom Befehlsgeber 26 veranlaßten Vorwärtsschritten
des Unterbrecherkontaktes einer zurück getan wird.
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Liegen im weiteren Verlauf der Längsbewegung vor dem Befehlsgeber
26 auf längeren Strecken keine eingefärbten Stellen, so kann während dieser Längsbewegung
im Befehlsgeber 26 kein Impuls entstehen, durch den ein weiteres Fortschalten des
Unterbrecherkontaktes vom Nullpunkt des Zählwerkes veranlaßt wird, sondern es werden
inzwischen lediglich die vorher abgetasteten eingefärbten Stellen nach und nach
unter die Schleifscheibe 12 treten und von ihr abgeschliffen, wobei in gleichem
Takt mit jeder Beistellung der Schleifscheibe 12 der Unterbrecherkontakt um je einen
Schritt auf den Nullpunkt hingeschaltet wird, bis alle eingefärbten Stellen abgeschliffen
sind und zum Schluß der Unterbrecherkontakt den Nullpunkt des Zählwerkes erreicht
hat und der Kontakt geschlossen ist.
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Jetzt ist die Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen Fotozelle
48 und dem Schnellganggetriebe 6 wieder aufgehoben, das Schnellganggetriebe 6 wird
wieder eingeschaltet und bleibt so lange eingeschaltet, bis wieder eine eingefärbte
Stelle vorkommt und vom Befehlsgeber 26 abgetastet wird, wodurch der Schnellgang
abgeschaltet und der Arbeitsgang wieder eingeschaltet wird.
Befinden
sich dagegen auf einer Strecke, die länge ist als die Strecke 52, eine Anzahl eingefärbter
Stellen, deren Abstände voneinander, also die nicht ein. gefärbten Stellen, stets
kürzer sind als die Streck( 52, so wird im Verlauf der Längsbewegung der Unterbrecherkontakt
einerseits durch die vom Befehlsgebet 26 kommenden Impulse vom Nullpunkt des Zählwerkes
fortgeschaltet, andererseits aber auch durch die bei der Betstellung der Schleifscheibe
12 vorkommenden Impulse zum Nullpunkt des Zählwerkes hingeschaltet. Da aber bei
dem letzten Beispiel keine der eingefärbten Stellen länger ist als die Strecke 52,
so sind die durch den Befehlsgeber 26 bewirkten Schaltungen zahlreicher als die
vom Beistellimpuls bewirkten Schaltungen. Es wird also der Nullpunkt des Zählwerkes
so lange nicht erreicht und daher der langsame Arbeitsgang so lange eingeschaltet
bleiben, bis eine nicht eingefärbte Stelle in den Bereich von Befehlsgeber 26 und
Schleifscheibe 12 kommt, die länger ist als die Strecke 52. Erst in diesem Falle
kommt das Zählwerk in die Nullstellung, wird der Unterbrecherkontakt geschlossen
und das Schnellganggetriebe 6 eingeschaltet.
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An Stelle des Befehlsgebers 26 kann auch der Befehlsgeber 25 die den
Unterbrecherkontakt vom Nullpunkt des Zählwerkes fortschaltenden Impulse geben.
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In Abb. 8 der Zeichnung ist ein Beispiel für das erwähnte Zählwerk
schematisch dargestellt.
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Auf einer Achse 53 sitzen drehbar zwei miteinander verbundene, am
Umfang entgegengesetzt gezahnte Schaltscheiben 54. Auf der Achse 53 sitzt außerdem
ein Hebel 55, der eine doppelseitig wirkende Schaltklinke 56 trägt, die durch Magneten
57; 58 wechselseitig betätigt wird und durch die die Schaltscheiben 54 schrittweise
entweder in der einen oder anderen Richtung gedreht werden. An den Scheiben 54 sitzt
ein Kontakt 59 und diesem gegenüber, am Gestell befestigt, ein Kontakt 60, durch
die die elektrische Verbindung zwischen Fotozelle 48 und Schnellganggetriebe 6 entweder
hergestellt oder unterbrochen wird. Die Stellung, in der die Verbindung hergestellt
ist, wurde vorstehend als Nullstellung bezeichnet. Der Magnet 57 steht mit dem Befehlsgeber
26 bzw. 25 in Verbindung, während der Magnet58 an die Schaltung der Betstellung
für die Schleifscheibe 12 angeschlossen ist.
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Zieht der Magnet 57 bei einem vom Befehlsgeber kommenden Impuls an,
so legt er zuerst die Schaltklinke 56 nach links um, so daß sie in die Zahnung der
einen Scheibe 54 eingreift. Dann wird durch die weitere Einwirkung des Magneten
57 die Scheibe 54 nach links verdreht und der Kontakt 59 vom Kontakt 60 fortgezogen.
Zieht dagegen der Magnet 58 unter der Wirkung eines von der Betstellung der Schleifscheibe
12 kommenden Impulses an, so wird die Schaltklinke 56 nach rechts umgelegt, die
Scheibe 54 nach rechts gedreht und der Kontakt 59 dem Kontakt 60 wieder genähert,
bis gegebenenfalls beide auch aneinanderstoßen und dadurch der Kontakt geschlossen
und die Verbindung zwischen Fotozelle48 und Schnellganggetriebe 6 wiederhergestellt
ist.
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Die vorstehende Arbeitsbeschreibung bezog sich auf die Bearbeitung
einer der Breite der Schleifscheibe 12 entsprechenden Werkstückbreite während einer
Längsbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück. Bei breiteren Werkstücken muß außer
der erwähnten Längsbewegung auch noch eine Querbewegung stattfinden, die auf irgendeine
bekannte Weise durchgeführt werden kann, indem z. B. der Querschlitten 9 schrittweise
verstellt wird.