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Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zum Entdrehen einer in Strangform
fortlaufenden Gewebebahn und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zum Entdrehen einer in Strangform
fortlaufenden Gewebebahn und eine Steuervorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Bei vielen Behandlungsarten für Textilgewebe, beispielsweise beim
Bleichen, Färben, Waschen von Gewebebahnen, ist es üblich, das Gewebe in Strangform
durch die Behandlungsflüssigkeit od. dgl. zu führen. Bei dieser Behandlung der Gewebebahnen
ist es oft schwierig, eine Verdrehung des Stranges zu verhüten. Nach der Behandlung
muß der Strang geöffnet werden, um die Bahn weiterzubehandeln, beispielsweise um
sie auf Trockenzylindern oder Spannrahmen in ausgebreitetem Zustand zu trocknen.
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Es ist hierbei üblich, den Strang vor dem Ausbreiten der Bahn durch
eine Entdrehungsvorrichtung zu führen, um etwaige Verdrehungen zu beseitigen und
das Öffnen der Bahn zu erleichtern.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekanntgeworden, um die
Verdrehung einer solchen in Strangform fortlaufenden Gewebebahn anzuzeigen und mittels
dieser Anzeige eine Entdrehungsvorrichtung zu steuern.
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Die bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art hatten jedoch eine Reihe
von Nachteilen, insbesondere waren sie nicht genügend empfindlich und nicht genau
genug; darüber hinaus waren sie verhältnismäßig kompliziert. Der Zweck der Erfindung
besteht darin, diese Nachteile zu beseitigen und ein verbessertes Verfahren sowie
eine verbesserte Vorrichtung zu schaffen, um die Anwesenheit und Richtung einer
Verdrehung mit größerer Empfindlichkeit und Genauigkeit festzustellen und eine bessere
und einfachere automatische Steuerung der Entdrehungsvorrichtung zu erzielen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Strang, kurz
bevor er durch einen auf seine Kanten ausgeübten seitlichen Zug geöffnet wird, zwischen
zwei mit ihm im Berührungseingriff stehenden, in axialer Richtung verschiebbaren
Anzeigewalzen hindurchgeführt wird, deren gleichzeitige, entgegengesetzte axiale
Verschiebung den Drehsinn der Entdrehungsvorrichtung beeinflußt. Das neue Steuerverfahren
reagiert mit großer Schnelligkeit und Empfindlichkeit auf jede durch eine Strangverdrehung
hervorgerufene Drehbewegung des zwischen den Anzeigewalzen hindurchgehenden Strangs,
der vorzugsweise vor den Anzeigewalzen derart flachgedrückt worden ist, daß er die
Anzeigewalzen hochkant durchläuft. Durch die sich entgegengesetzt bewegenden Anzeigewalzen
werden vorzugsweise Kontakte betätigt, die derart ausgebildet und geschaltet sind,
daß eine Betätigung der Entdrehungsvorrichtung nur dann stattfindet, wenn beide
Anzeigewalzen gleichzeitig eine axiale Verschiebung nach entgegengesetzten Richtungen
ausführen.
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Die Verwendung von zwei sich entgegengesetzt bewegenden Walzen ist
bei Faltenverlegevorrichtungen von strangförmigem Gut bereits bekannt. Bei diesen
älteren Vorrichtungen handelt es sich jedoch um getrieblich gekuppelte angetriebene
Walzen, die den Strang beeinflussen, und nicht um frei bewegliche vom Strang beeinflußte
Walzen.
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Die Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels hervor.
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Fig. 1 ist ein Grundriß einer Steuerungsvorrichtung nach der Erfindung;
Fig.2 ist eine Endansicht der gleichen Vorrichtung, vom unteren Ende der Fig. 1
aus gesehen; Fig.3 ist eine Seitenansicht der in Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung;
Fig. 3a ist ein Querschnitt, im wesentlichen nach Linie 3a - 3a der Fig.
3; Fig.4 ist ein Querschnitt, im wesentlichen nach Linie 4-4 der Fig. 3; Fig.5 ist
ein Querschnitt, im wesentlichen nach Linie 5 - 5 der Fig. 3; Fig. 6 ist eine Seitenansicht
der Anzeigewalze, teilweise im Schnitt dargestellt; Fig. 7 ist eine schematische
Darstellung der elektrischen Steuerung der Entdrehungsvorrichtung.
Die
in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung ist mit Hilfe eines als Ganzes mit dem
Bezugszeichen 10 bezeichneten Gestells an der Decke oder einer sonstigen Stützkonstruktion
befestigt. Das Gestell 10 trägt eine Welle 12 (Fig. 3), auf der das
verhältnismäßig große Rillenrad 14 drehbar angeordnet ist. Jede der beiden Seiten
des Gestells 10 besteht aus einem Winkeleisen 10a (Fig. 3) und einem nach unten
ragenden U-Eisen 10 b, an dessen unterem Ende sich eine Lagerbuchse 10 c für die
Welle 12 befindet.
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Ein Führungsauge 16 ist mittels eines Joches 18 (Fig. 3) einstellbar
derart an der Welle 12 angeordnet, daß es einen Gewebestrang R, der von einer (in
der Zeichnung nicht dargestellten) Entdrehungsvorrichtung kommt, in die Rille des
Rades 14 führt. Das Führungsauge 16 kann mit einem Ausschnitt 18a eines Ouerballeens
18b (Fig. 1) des Joches 18 verschweißt sein, dessen Arme 18 c drehbar auf die Enden
der Welle 12 aufgesetzt sind.
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Ein zweites Joch 20 (Fig. 1, 3 und 4) hat Arme 20 a,
die ebenfalls drehbar auf die Enden der Welle 12 aufgesetzt sind: die Arme
20 d greifen über die Arme 18 c hinüber. Die Arme 20a haben eine Reihe
von Löchern 21 (Fig. 3), die im Kreisbogen um die Achse der Welle 12 herum angeordnet
sind, so daß jedes der Löcher 21 von einem ähnlichen Loch 19 des Joches 18 überdeckt
werden kann. Die aneinander anliegenden Arme der Joche 18 und 20 können durch Schraubenbolzen
22 in jeder gewünschten Stellung miteinander und mit der senkrechten Stütze 10 b
verbunden werden.
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Der Ouerbalken 20 b des Joches 20 trägt eine Platte
24, die an ihm mit Hilfe von Bolzen 26 einstellbar befestigt ist. Jeder der Bolzen
26 ragt durch eine Lagerbuchse 24 a der Platte 24 und durch einen Schlitz 20c des
Ouerbalkens 20b hindurch und ist mit einer Mutter 27 versehen.
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Erfindungsgemäß sind an der Platte 24 zwei Walzen 28 und 30 beiderseits
der Rille des Rades 14 angeordnet, deren Achsen zueinander parallel und zur Achse
der das Rad 14 tragenden Welle 12 im rechten Winkel angeordnet sind. Die Platte
24 trägt ferner zwei Walzen 32 und 34, deren Achsen zueinander parallel und im rechten
Winkel zu den Achsen der Walzen 28 und 30 angeordnet sind. Die ersten beiden Walzen
28 und 30 werden als Kompressionswalzen bezeichnet und dienen dazu, den Gewebestrang
R, der von der Rille des Rades 14 abläuft, derart flachzudrükken, daß der flache
Strang im wesentlichen hochkant stehend zwischen den Walzen 32 und 34, die im folgenden
als Anzeigev#alzen bezeichnet werden, hindurchgeführt wird. Von den Walzen 32 und
34 läuft der Strang zu einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Einrichtung,
die den Strang öffnet und die Gewebebahn voll ausbreitet.
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Wie in der Zeichnung, insbesondere Fig. 3, dargestellt. läuft der
Strang R in im wesentlichen vertikaler Richtung auf das Rad 14 auf und in im wesentlichen
horizontaler Richtung vom Rade 14 ab, um zwischen die beiden Walzenpaare 28, 30
und 32, 34 geführt zu werden. Es versteht sich jedoch, daß die beiden Walzenpaare
und der Führungsring 16 mit Hilfe der beiden Joche um die Achse der Welle 12 verschwenkt
und mittels der Bolzen oder Stifte 22 in verschiedener Stellung festgestellt werden
können.
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Erfindungsgemäß sind die Anzeigewalzen 32 und 34 derart angeordnet,
daß sie sich unabhängig voneinander in Achsrichtung verschieben können, wenn der
in Hochkantstellung zwischen ihnen hindurchgeleitete, fachgedrückte Strang eine
Drehung vollführt, wobei sie, wie später beschrieben wird, elektrische Schaltkontakte
zur Steuerung der Entdrehungsvorrichtung betätigen.
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Wenn der zwischen die Walzen 32 und 34 eintretende, flachgedrückte
Strang keine nennenswerte Verdrehung aufweist, wird er keine nennenswerte Drehung
zwischen den Walzen ausführen, so daß auch keine nennenswerte Axialverschiebung
der Walzen eintritt. In diesem Falle läuft der flachgedrückte Strang hochkant, im
wesentlichen senkrecht zu den Achsen der Walzen, zwischen diesen hindurch; die zusammengedrückte
Masse des Stranges öffnet sich hinter den Walzen 32 und 34 infolge des im wesentlichen
gleichen, nach entgegengesetzten Seiten gerichteten Zuges einer nicht dargestellten
Öffnungsvorrichtung auf die Kanten der Gewebebahn, ohne daß eine nennenswerte Drehung
des flachgedrückten Stranges zwischen den Walzen eintritt. Weist jedoch der zwischen
den Anzeigewalzen hindurchlaufende, flachgedrückte Strang eine Verdrehung auf, so
hat der nach beiden Seiten gerichtete Zug der Öffnungsvorrichtung zur Folge, daß
sich die unter Zugspannung befindlichen Kanten des Stranges gleich nach ihrem Verlassen
der Kompressionswalzen 28 und 30 drehen. Eine Drehbewegung des Stranges zwischen
den Walzen 32 und 34 bewirkt, daß diese in Richtung ihrer Achsen nach entgegengesetzten
Seiten verschoben werden. Die Richtung der jeweiligen Verdrehung des Stranges bestimmt
die Richtung der Drehbewegung des Stranges, wobei diese Drehbewegung in einer solchen
Richtung erfolgt, daß die vorhandene Strangverdrehung straff gezogen wird.
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Es ist wichtig, eine falsche Drehungssignalgebung des flachgedrückten
Stranges zwischen den Walzen 32 und 34 zu verhindern; eine solche falsche Signalgebung
könnte durch die Entdrehungsvorrichtung hervorgerufen werden, wenn nicht besondere
Mittel vorgesehen wären, um sie zu verhindern. Die Kompressionswalzen 28 und 30
verhindern mit Sicherheit jede Drehbewegung des Stranges an ihrer Eingriffsstelle
mit dem Strang, so daß jede Drehbewegung der zwischen den Walzen 32 und 34 befindlichen
Strangteile infolge des Zuges der Öffnungsvorrichtung notwendigerweise lediglich
von der Verdrehung dieses Teils des Stranges abhängt. Die Walzen 28 und 30 verhindern
auch, daß die letztgenannten Drehbewegungen auf den vor den Walzen 28 und
30, also auf den nach der Entdrehungsvorrichtung zu gelegenen Teil des Stranges
übertragen werden.
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Die, Verschiebungen der beiden Walzen in entgegengesetzten axialen
Richtungen infolge einer in dem zwischen den Walzen hindurchgeführten Strang vorhandenen
Verdrehung ergibt ein wirksames Mittel zur Steuerung einer Entdrehungsvorrichtung
bekannter Art, durch welche die Verdrehung des Gewebestranges aufgehoben wird, bevor
der Strang hinter den Walzen 32 und 34 geöffnet und ausgebreitet wird. Die in Achsrichtung
verschieblichen Walzen 32 und 34 reagieren in empfindlicher Weise auf Verdrehungen
verhältnismäßig kleiner Größe. Ihre Verschiebung nach entgegengesetzten Richtungen
wird, wie bereits erwähnt, dazu benutzt, um einen Stromkreis zur Betätigung einer
Entdrehungsvorrichtung zu schließen und diese in einer solchen Drehrichtung zu betätigen,
daß die Verdrehung des Stranges beseitigt wird. Werden die beiden Walzen 32 und
34 jedoch aus irgendeinem Grunde gleichzeitig in derselben Richtung verschoben,
so wird der Stromkreis für die Betätigung der Entdrehungsvorrichtung nicht geschlossen.
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Kompressionswalzen 28 und
30 an ihrem oberen Ende drehbar an der Platte 24 befestigt. Die Walze 28 ist um
eine Welle 36 (Fig. 4) drehbar, deren oberes Ende abnehmbar in einem Lagerteil 38
a eines U-Eisens 38 (Fig. 1) befestigt ist, das mittels der Schrauben 40 mit der
Platte 24 verbunden ist. Die Walze 28 kann ein hohler, beiderseits offener Zy linder
aus Messing, Aluminium oder einem anderen 1%Iaterial sein. Zwei im Abstand voneinander
angeordnete Lagerplatten 42 und 44 sind in dem Zylinder befestigt. Die Welle 36
ragt durch Bohrungen dieser Lagerplatten hindurch. Ihr unteres Ende ist abgesetzt
und mit Gewinde versehen, um eine Mutter 46 aufzunehmen, mittels derer der Zylinder
auf der Welle 38 gehalten wird. Das untere Ende des Zylinders ist vorzugsweise durch
einen Stopfen oder Deckel 48 verschlossen. Das obere Ende des Zvlinders wird durch
eine Kappe 50 abgedeckt, die mit dem Lagerteil 38 d verbunden und in geringem Abstand
vom Zylinder angeordnet sein kann.
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Die Walze 30 ist um die Achse eines Stiftes 32 (Fig.4) schwenkbar,
dessen oberes Ende mit der Platte 24 verbunden ist. Die Walze ist an einer Stütze
befestigt, die mit dem allgemeinen Bezugszeichen 54 (Fig. 4) bezeichnet ist. Die
Stütze 54 hat eine Buchse 56, die drehbar auf den Zapfen 52 aufgesetzt ist. Der
Zapfen 52 hat einen ringförmigen Einschnitt 53 in der Nähe seines unteren Endes;
eine Halteschraube 57 der Buchse 56 ragt in den Einschnitt 53 des Stiftes hinein.
Die Arme der Stütze 54 gehen in schräger Richtung von der Buchse 56 zu einem Lagerteil
54a
an ihren freien Enden. Das obere Ende der Welle 31, auf der der Walzenzylinder
drehbar gelagert ist, ist mit dem Lagerteil 54a verbunden, beispielsweise mittels
einer Schraube 54b. Das Lagerteil 54a trägt eine Kappe 54 c, die fest mit ihm verbunden
ist und das obere, offene Ende des Zylinders 30 abdeckt, welch letzterer ähnlich
ausgebildet ist wie der Zylinder der Walze 28. Eine einstellbare Zugfeder 58 drückt
die beiden Zylinder ständig gegeneinander. Das eine Ende dieser Feder ist bei 50
mit der Platte 24 und ihr anderes Ende am Kopf einer Schraube 52 befestigt, die
durch eine Bohrung eines Lappens 54 d des Lagerteils 54a der Stütze 54 hindurchtritt.
Hinter dem Lappen 54 d ist eine einstellbare Mutter 24 auf die Schraube aufgesetzt.
Die Spannung der Feder 58 wird derart eingestellt, daß eine ausreichende Kompression
des Stranges R erzielt wird, der von dem Rillenrad 14 abläuft und zwischen den Walzen
28 und 30 hindurchtritt.
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Die Anzeigewalzen 32 und 34 sind drehbar und gleitbar auf die Wellen
66 und 68 aufgesetzt. Die Welle 66 der Rolle 32 ist an ihren Enden mit im wesentlichen
parallel zueinander angeordneten Armen 70 (Fig. 2 und 3) verbunden, deren jeder
einstellbar an einer der beiden Tragstangen 72 und 74 befestigt ist. Die oberen
Enden der Tragstangen 72 und 74 sind an einem U-Eisen 76 befestigt, das seinerseits
an den äußeren Enden der beiden Tragbuchsen 24ca der Platte 24 befestigt ist. Wie
in der Zeichnung dargestellt, hat jeder der Arme 70 (Fig. 3) an seinem Ende eine
Buchse 71, die an der Tragstange 72 bzw. 74 befestigt ist. Das untere Ende der Tragstangen
72 und 74 ragt durch die Buchse 71 hindurch. Jede der Buchsen 71 hat zwei Halteschrauben
71 a, um die Buchse in der gewünschten Stellung mit der Haltestange 72 bzw. 74 zu
verbinden. Die Haltestangen haben eine Abflachung 73 bzw. 75, in die die Schrauben
71 a eingreifen. Die Welle 68 für die andere Anzeigewalze 34 ist an ihren Enden
mit den beiden, im wesentlichen parallel zueinander angeordneten Armen 78 (Fig.
1 und 3) verbunden. Die anderen Enden dieser Arme sind mit einer Achse 79 verbunden,
die an ihren Enden drehbar in vorspringenden Lappen der Buchsen 80 (Fig. 3) gelagert
ist. Jede der Buchsen 80 ist auf einer der beiden Tragstangen 72 und 74 mit Hilfe
der Schrauben 81 (Fig. 3) befestigt. Eine Feder 82 (Fig. 3) wirkt auf die Walze
34 derart ein, daß sie der Schwerkraft entgegenwirkt; sie kann so eingestellt werden,
daß sie einen erheblichen Teil des Eigengewichts der Walze ausgleicht; der zwischen
den Anzeigewalzen hindurchlaufende Strang R kommt daher nur in leichten Eingriff
mit diesen Walzen. Wie aus der Zeichnung zu ersehen, ist das eine Ende der Feder
82 an einem Vorsprung 83 (Fig. 3 a) befestigt, der mit der Achse 79 fest verbunden
ist. Ihr anderes Ende ist am Kopf einer Schraube 84 befestigt, die durch eine Bohrung
eines mit dem U-Eisen 76 fest verbundenen Lappens 77 hindurchtritt. Eine einstellbare
Mutter 86 ist hinter dem Lappen 77 auf die Schraube 64 aufgesetzt. Die Feder 82
wird normalerweise derart eingestellt, daß sie im wesentlichen das Gewicht der Walze
34 und der mit ihr verbundenen Teile derart ausgleicht, daß die Walze 34 sich nur
ganz leicht auf den Strang R legt, so daß die Walzen 32 und 34 mit verhältnismäßig
geringer Kraft in Reibeingriff mit den gegenüberliegenden schmalen Kanten des flachgedrückten
Stranges kommen, wenn dieser hochkant zwischen ihnen hindurchläuft.
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Die Wellen 66 und 68 der Walzen sind verhältnismäßig lang, so daß
sie eine ausreichende Axialverschiebung der Walzen auf ihnen gestatten. Die Oberflächen
der Walzen 32 und 34 sind vorzugsweise mit ringförmigen Nuten (Fig. 6) versehen
oder in anderer Weise derart ausgebildet, daß ein Gleiten der schmalen Kanten des
flachgedrückten Stranges gegenüber den Walzen weitgehend verhindert wird. Vorzugsweise
können in die -Nuten der Walzen 32 und 34 Gummiringe oder Dichtungsringe 33 eingelegt
werden, wie am besten aus Fig. 6 zu ersehen, um einen guten Reibeingriff der Walzen
mit dem Strang zu erzielen und mit Sicherheit zu erreichen, daß jede Drehbewegung
des mit den Anzeigewalzen in leichtem Reibeingriff stehenden Stranges eine axiale
Verschiebung dieser Walzen in entgegengesetzten Richtungen bewirkt.
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Die obenerwähnten, normalerweise geöffneten elektrischen Kontakte
an den gegenüberliegenden Enden der Anzeigewalze 32 können auch innerhalb der ringförmigen
Gehäuse 88 und 90 angeordnet sein. Der Betätigungsstift 89 (Fig. 7) ist dabei in
dem Gehäuse 88 (Fig. 5) am einen Ende der Walze 32 angeordnet und der Betätigungsstift
91 im Gehäuse 90 am anderen Ende der Walze 32. In ähnlicher Weise können die Kontakte
zu beiden Seiten der Anzeigewalze 34 in den ringförmigen Gehäusen 96 und 98 angeordnet
sein, wobei der Betätigungsstift 97 in dem Gehäuse 96 am einen Ende der Walze 34
und der Betätigungsstift 99 im Gehäuse 98 am anderen Ende dieser Walze angeordnet
ist. Die Federn 89' und' 91' (Fig. 7) setzen der Schließbewegung der Betätigungsstifte
89 und 91 und die Federn 97' und 99' der Schließbewegung der Betätigungsstifte 97
und 99 einen nachgiebigen Widerstand entgegen.
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Die in den Gehäusen 88, 90, 96 und 98 angeordneten Schaltkontakte
sind im Speisestromkreis einer Entdrehungsvorrichtung bekannter Art angeordnet,
die imstande ist, eine Gegendrehung des Stranges
zu bewirken, so
daß die Verdrehung aufgehoben wird. Fig.7 zeigt schematisch eine einfache elektrische
Schaltung, wobei die Entdrehungsvorrichtung, die in beiden Drehrichtungen angetrieben
werden kann, mit dem Bezugszeichen 104 bezeichnet ist. Diese Vorrichtung wird in
der einen Drehrichtung betätigt, ,v enn die Walze 32 nach links und die Walze 34
nach rechts verschoben wird, und in der entgegengesetzten Drehrichtung, wenn die
Walze 32 nach rechts und die Walze 34 nach links verschoben wird. Die Entdrehungsvorrichtung
wird jedoch nicht in Betrieb gesetzt, wenn beide Walzen sich gleichzeitig nach derselben
Seite verschieben, was infolge von Vibrationen oder infolge einer Ouerverschiebung
des Stranges R eintreten kann.
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.Nach jeder Betätigung der Entdrehungsvorrichtung infolge axialer
Verschiebung der Walzen 32 und 34 nach entgegengesetzten Richtungen bewirken die
Federn der Betätigungsstifte derjenigen Kontakte, die geschlossen wurden, daß die
Walzen 32 und 34 im wesentlichen wieder in ihre neutrale Stellung zurückgeführt
werden. Diese Rückführbewegung der Walzen führt sie jedoch nicht ganz bis zu ihrer
neutralen Stellung zurück; die Differenz ist gleich dem Spiel, das zur Verhütung
eines unerwünscht häufigen Startens und Anhaltens des Motors der Entdrehungsvorrichtung
vorgesehen ist.