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Förderkanal für Hochkantbandanlagen mit einem V-förmig gefalteten
Förderband Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung des Förderkanals von Hochkantbandanlagen
mit sogenanntem Band, das im Querschnitt V-förmig gefaltet ist und das flächenhafte
Fördergut, wie z. B.
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Briefe od. dgl., mit seinen beiden Bandschenkeln ganz oder teilweise
umfaßt. Derartige Förderbandanlagen werden zum Verteilen der Briefe von einer Absendestelle
zu einer oder mehreren Empfangsstellen benutzt.
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Im Gegensatz zu Hochkantbandanlagen, bei denen ein Flachband in einer
Rinne geführt ist und die Ablenkung des Fördergutes an den einzelnen Empfangsstellen
durch Weichenzungen bewirkt wird, können bei einem V-Band derartige Weichenzungen
nicht benutzt werden, da das Fördergut an den Empfangsstellen aus dem Förderband
herausgehoben werden muß. Gegenüber dem Flachband hat das V-Band den Vorteil, daß
leichtes Fördergut, wie Telegrammformulare od. dgl., mit Sicherheit vom Förderband
mitgenommen werden und daß an Eckumführungen das Förderband nur eine senkrecht stehende
Umlenkrolle erfordert. Bei einem in einem Förderkanal umlaufenden Flachband entstehen
unangenehme Geräusche, da das Band auf dem feststehenden Kanalboden läuft und zeitweise
mit den Kanalseitenwänden in Berührung kommt. Durch die Erfindung soll die Geräuschbildung
durch das laufende Förderband weitgehend vermieden werden und Sendungen, die an
den Empfangsstellen nicht ausgeschleust sind, am Ende des Förderkanals vor den Antriebsrollen
des Förderbandes in eine Endstelle abgelenkt werden.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in dem Förderkanal
zur Minderung der Geräuschbildung das V-Band in einem Abstand über dem Kanalboden
durch schräg zur Laufrichtung und Laufebene des Bandes gestellte Rollenpaare, die
an dem gefalteten Band beidseitig anliegen, frei geführt ist und daß am Ende des
Förderkanals vor der Antriebsstelle des V-Bandes ein schräg gestelltes Rollenpaar
über dem V-Band angeordnet ist, das die an den Empfangsstellen nicht ausgeschleusten
Sendungen aus dem Förderkanal schräg nach oben herausführt und in eine Empfangsmulde
leitet. Der Anstellwinkel der Rollenpaare, die zur Führung des V-Bandes dienen,
ist so gewählt, daß eine dem Gewicht des Bandes entgegenwirkende Komponente von
dem Rollenpaar auf das Band ausgeübt wird, so daß das Band in der gewünschten Höhenlage
frei über dem Boden des Förderkanals läuft. Es sind zwar raumbewegliche endlose
Förderer mit V-förmigem Querschnitt zur Hochkantförderung von Riefen bekannt.
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Zur Umlenkung des V-Bandes in verschiedene Ebenen besitzt das bekannte
V-Band besondere Führungsteile, die in entsprechende Ausnehmungen der Rollen eingreifen
und auf diese Weise das Band halten. Der-
artige zusätzliche Führungsstreifen am
V-Band sind durch die vorliegende Erfindung entbehrlich. Zur Führung des flächenhaften
Fördergutes dienen Führungsrohre, die an Tragwinkeln des Förderkanalbodens befestigt
sind. Die Verkleidungswände der Kanalseiten sind gleichfalls an den Tragwinkeln
befestigt und stützen sich an den Bauteilen des Fördierkanals an einer Zwischenlage
aus schalldämpfendem Werkstoff, z. B. Gummi, ab.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Führungsrohre
aus einzelnen Rohrenden zusammengesetzt und werden durch eine Zapfenverbindung gehalten,
die aus einem am Rohrende auf den Tragwinkel aufgeschobenen Gummipfropfen besteht,
auf den die Rohre aufgeschoben werden. Die Ablenkung des Fördergutes auf dem V-Band
zu den einzelnen Empfangsstellen erfolgt mittels eines wahlweise angetriebenen Rollenpaares,
das das flächenhafte Fördergut an seinen Breitseiten erfaßt und, je nachdem wie
die Achsen des Rollenpaares angeordnet sind, das Fördergut schräg nach oben oder
senkrecht zur Förderrichtung nach oben herausdrehen.
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An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung besehrieben.
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Fig. 1 zeigt in Seitenansicht den Förderbandkanal einer V-Band-Hochkantförderbandanlage
mit einer Sendestelle und einer Empfangsstelle; Fig. 2 zeigt die Förderbandanlage
im Grundriß; Fig. 3 zeigt eine das Förderband in bestimmter Höhenlage haltende Rolle
des Rollenpaares teilweise im Schnitt; Fig. 4 zeigt das V-Band mit dem Rollenpaar
in einer Ansicht von oben; Fig. 5 zeigt in perspektivischer Darstellung die wesentlichen
den Förderkanal bildenden Bauteile;
Fig. 6 zeigt in perspektivischer
Darstellung den als Zapfenverbindung dienenden Gummipfropfen für die Führungsrohre
mit dem zugehörigen Tragwinkel; Fig. 7 zeigt die Endstelle der Förderbandanlage
mit dem Antrieb des Förderbandes; Fig. 8 zeigt in perspektivischer Darstellung eine
Eckumführung der V-Band-Förderanlage; Fig. 9 ist ein Schnitt durch die Aufgabestelle.
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Wie die Fig. 1, 2 und 8 erkennen lassen, läuft das über Umlenkrollen
1 geführte endlose Förderband 2 in einen Förderkanal, der einen Boden 3 und die
Seitenwände 24 besitzt. An einer Aufgatestelle 5 werden die Briefe 6 in das Förderband
2 eingebracht und zu den durch Pfeile angedeuteten Empfangsstellen E 1 bis E 9 oder
zur Endstelle E 10 befördert, je nachdem für welche Empfangsstelle die Sendung bestimmt
ist. Die Aufgabemulde 5 besteht aus einem geeignet geformten Trichter aus Blech,
der in das Förderband 2 hineinragt und in seinem Unterteil so ausgebildet ist. daß
die beiden Bandschenkel zur Aufnahme des Briefes auseinanderspreizen, wie Fig. 9
erkennen läßt.
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Damit das Förderband 2 nicht auf den Boden 3 des Förderlianals schleift,
sind in dem Förderkanal in geeigneten Abständen Rollenpaare 7 vorgesehen, deren
Achsen zur Förderrichtung des Bandes etwas schräg gestellt sind. Durch die Neigung
dieser Rollen wird erreicht. daß das Band 2 ohne jegliche mechanische Unterstützung
in einer bestimmten Höhe läuft. Durch die von dem laufenden Band in Umdrehung versetzten
schräg gestellten Rollenpaare wird auf das Band eine dem Gewicht des Bandes entgegenwirkende
Komponente auf das Band ausgeübt. Zweclimäßig werden hierbei leicht konisch gehaltene
Rollen verwendet oder hei zvlindrischen Rollen die Drehachsen nicht nur schräg zur
Laufrichtung, sondern auch ein wenig schräg zur Laufebene des Bandes gestellt. Die
umlaufenden Rollen heben hierdurch das Band an, aber infolge der Schrägstellung
der Drehachsen kann das Band durch die Rollen nur bis zu einem gewissen Grad angehoben
werden. so daß sich ein Gleichgewichtszustand in einer bestimmten Höhenlage einstellt.
Um diese Rollen 7 leicht auf den geeigneten Anstellwinkel einstellen zu können,
ist, wie Fig. 3 und 4 erkennen lassen, die Achse 8 der Rollen 7 an einem haarnadelförmigen
Bügel 9 befestigt, dessen eines Ende am Kanalboden 3 durch die Schraube 10 befestigt
ist und dessen anderes, federndes Ende 11 durch die Einstellschraube 12 in der gewünschten
Stellung festgelegt werden kann. Die Rollen 7 laufen auf Kugellagern 13, die durah
eine auf die Achse 8 geschobene Gummibuchse 14 gehalten sind. Die Gummibuchse 14
zur Befestigung des Kugellagers auf der Achse 8 hat gleichzeitig den Vorteil, daß
die Kugellagergeräusche nicht auf die Achse 8 und damit auf sonstige Konstruktionsteile
des Förderkanals übertragen werden.
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Zur Führung des flächenhaften Fördergutes 6 sind längs des Förderkanals
Führungsrohre 15> 16, 17 vorgesehen. die durch Tragwinkel 18 am Kanalboden 3
befestigt sind. Auf das sahräg gestellte Ende der Tragwinkd 18 werden die Gummipfropfen
19, die mit einem Schlitz 20 versehen sind. aufgeklemmt, wie aus Fig. 5 und 6 zu
entnehmen ist. Um den Gummipfropfen 19 am Tragwinkel 18 festzulegen, ist in den
Schlitz20 ein Gummibutzen 21 eingearbeitet, der in die Bohrung 22 des Tragwinkels
18 einfedert. Die Rohre 15 bzw. 16, 17 sind aus einzelnen Rohrabschuitten zusammengesetzt,
die an ihren Enden jeweils einen Längsschlitz 23 besitzen, so daß das Rohr auf
den
Gummipfropfen 19 aufgeschoben werden kann und der Tragwinkel 18 in den Schlitz 23
eindringen kann.
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Die durch den Gummipfropfen 19 gebildete Zapfenverbindung hat den
Vorteil, daß die Rohre 15 schallisoliert miteinander verbunden sind, so daß irgendwelche
auf die Rohre übertragenen Geräusche sich nicht fortpflanzen. Der Förderkanal ist
an seinen Seitenflächen durch Verkleidungsbleche 24 abgedeckt, die mittels der Deckplatten
25 und den Schrauben 26 an den Tragwinkeln 18 festgelegt werden. Die obere Kante
des Verkleidungsbleches 24 wird zweckmäßig mit einem Profilgummi 27 überzogen, der
mit dem Führungsrohr 15 und dem Tragwinkel 18 zur Anlage kommt. Auch an der Anlagefläche
des Rinnenbodens 3, der von einem U-förmig gestalteten Blech gebildet ist, wird
eine Zwischenlage 28 aus Profilgummi angeordnet. Dieser Aufbau des Förderkanals
hat den Vorteil, daß keine irgendwo entstehenden Geräusche auf weitere Konstruktionsteile
des Förderkanals übertragen werden und damit ein sehr ruhiger Lauf der Förderbandanlage
gewährleistet ist.
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Um das Förderband 2 an den verschiedenen Empfangsstellen vorbeizuführen,
sind mehrere Eckumführungen erforderlich, von denen eine in Fig. 8 dargestellt ist.
Um die in dem V-Band 2 stehenden Briefe oder Formulare 6 um die Umlenkrollen 1 zu
führen, wenn sie an den Führungsrohren 15 oder 16 entlang gleiten, sind an den Umlenkrollen
1 Leitbleche 38 vorgesehen, deren Enden unter die Führungsrohre 15 bzw. 16, 17 greifen,
so daß an der Umlenkstelle der Brief seine Führung an den Rohren 15, 16, 17 verliert
und durch das Leitblech um die Umlenkrolle herumgeführt wird.
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Der Antrieb des V-Bandes 2 erfolgt in üblicher Weise durch einen
Motor M, dessen Welle waagerecht gestellt ist, so daß das um senkrecht stehendeUmlenkrollen
1 geführte V-Band 2 an der Antriebsstelle um 900 gedreht und über die Rollen 29,
30, 31, 32 geführt ist, von denen 29 die Spannrolle ist. Würde ein im Förderband
2 bewegter Brief 6, der an den vorausgegangenen Empfangsstellen aus irgendwelchen
Gründen nicht abgeladen ist, in die Antriebsanordnung des Bandes mitgenommen, so
würde dieser zerreißen. Zur Sicherung ist daher vor der Umlenkrolle 1 eine als Endstelle
wirkende Empfangs stelle vorgesehen, in die die Briefe 6 dadurch überladen werden,
daß vor der über dem Förderband angeordneten Empfangsmulde 33 ein von dem Förderband
2 angetriebenes Rollenpaar 34 vorgesehen ist, das von dem mit dem Band 2 im Eingriff
stehenden Rollenpaar 35 über die biegsame Welle 36 angetrieben wird. Das Rollenpaar
34 ist mit seinen Achsen zur Förderrichtung P 1 schräg gestellt, so daß durch die
Rollen 34 der Brief 6 aus dem Förderband schräg nach oben herausgeführt und in die
Empfangsmulde 33 geschoben wird.