DE1041683B

DE1041683B - Herstellung von Kautschukvulkanisaten mit Einlagen aus Cellulosefasererzeugnissen

Info

Publication number: DE1041683B
Application number: DEN8052A
Authority: DE
Inventors: Dr Hugo Levin Roeder; Dr Georg Hennemann
Original assignee: Onderzoekings Instituut Research
Current assignee: Onderzoekings Instituut Research
Priority date: 1953-01-19
Filing date: 1953-11-19
Publication date: 1958-10-23
Also published as: NL77602C; FR1095381A; US2746897A

Description

DEUTSCHES

Kautschukvulkanisate wie Autoreifen und Förderbänder werden bekanntlich durch Einlagen aus Cellulosefasererzeugnissen in der Form von Kanevasschichten aus Cord oder ähnlichen Garnarten verstärkt, wobei diese einvulkanisiert werden.

Erfindungsgemäß hat sich nun gezeigt, daß hierfür mit Vorteil solche Cellulosefasererzeugnisse verwendet werden können, welche mit stickstoffhaltigen Verbindungen imprägniert sind, die die allgemeine Formel

Herstellung von Kautschukvulkanisaten

mit Einlagen aus
Cellulosefasererzeugnissen

haben, wobei R₁ ein kettenförmiger hydrophober Rest mit wenigstens fünfzehn Methylengruppen ist, der höchstens mit wenigen anderen Resten wie N, S, O, OH- und C O-Gruppen oder auch ringförmigen Gruppen verbunden ao ist. R₂ und R₃ bedeuten Äthoxygruppen, wobei deren Gesamtzahl vorzugsweise wenigstens vier beträgt.

Bisher verwendete man für die Imprägnierung der Celluloseprodukte Gemische aus Paraffinöl und Petroleumsulfonaten oder sulfatierte pflanzliche Öle, doch konnten diese nicht allen Anforderungen hinsichtlich der Lebensdauer der damit behandelten Materialien, der Hitzebeständigkeit während des Vulkanisiervorganges und der Verträglichkeit mit den verwendeten Haftmitteln, wie Polypeptiden oder Dithiocyanverbindungen, befriedigen.

Die erfindungsgemäß eingesetzten stickstoffhaltigen Verbindungen erhöhen dagegen als Appretierungsmittel nicht nur die Gleichmäßigkeit der Cordbildung selbst, was insbesondere bei der Verarbeitung von glatter Viscosekunstseide von Bedeutung ist, sondern sie erweisen sich auch als überaus beständig bei den angewendeten Vulkanisiertemperaturen, so daß keine Entwicklung von Gasen oder Dämpfen zu befürchten ist, welche die Cellulosefasereinlage selbst oder den verwendeten Kautschuk beschädigen könnten. Außerdem befördern diese Appretur- und Imprägnierungsmittel auch die Haftung zwischen der Cellulosefasereinlage und dem Kautschuk, und sie unterstützen daher in wirksamer Weise die Funktion der eigentlichen Haftmittel. Ferner verringern sie auch den Ermüdungswiderstand der Verstärkungseinlagen nicht.

Die Verstärkungseinlagen können aus beliebigen Cellulosefasererzeugnissen, wie Cellulosegarnen oder Cellulosecord und insbesondere aus Baumwolle oder Cellulosekunstseide, hergestellt sein. Als Kautschuk eignen sich alle bekannten natürlichen und künstlichen Kautschukarten. Besonders gute Ergebnisse werden mit Heveakautschuk erzielt.

Anmelder:

N. V. Onderzoekingsinstituut Research,
Arnhem (Niederlande)

Vertreter: Dr. K. Schwaizhans, Patentanwalt,
München 19, Romanplatz 9

Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 19. Januar 1953

Dr. Hugo Levin Roder, Arnhem,

und Dr. Georg Hennemann, VeIp (Niederlande),

sind als Erfinder genannt worden

Die erfindungsgemäß eingesetzten Stickstoffverbindungen werden mit zunehmender Zahl von Äthoxygruppen recht gut wasserlöslich, und da sie keine besonders große Adsorptionskraft gegenüber Cellulose aufweisen, wenn letztere mit einer wäßrigen Lösung behandelt wird, lassen sie sich leicht und gleichmäßig auf die Cellulosefasern verteilen. Es genügt daher eine verhältnismäßig geringe Menge der neuen Imprägnierungsmittel, vorzugsweise 0,2 bis 0,4 Gewichtsprozent, bezogen auf das trockene Cellulosefasererzeugnis, um vorteilhafte Ergebnisse zu erzielen.

Die genannten Stickstoffverbindungen erweisen sich als besonders wirksam, wenn die Anzahl der Methylengruppen mehr als fünfzehn, vorzugsweise sechzehn, achtzehn oder neunzehn beträgt.

Die Wirksamkeit der Stickstoffverbindungen hängt in starkem Maße von dem gegenseitigen Verhältnis des hydrophobe Methylengruppen enthaltenden Restes zu dem hydrophile Äthoxygruppen enthaltenden Rest im Molekül ab.

809 659/432

Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird eine Appretur angewandt, die die folgende Struktur aufweisen kann:

CH₃-(CH₂)^-N

,(CH₂-CH₂O)^-H

(CH₂-CH₂O)₃-H

Claims

Patentansprüche:

1. Verwendung von Cellulosefasererzeugnissen, welche mit einer stickstoffhaltigen Verbindung der Formel

in der χ = 15 bis 19 und y + ζ = 4 bis 10 ist.

Ferner hat es sich gezeigt, daß die Paraffinkette auch durch den Rest einer höheren organischen Säure ersetzt werden kann.

Als sehr brauchbar haben sich die äthoxylierten Amide von Palmitin-, Stearin- und Arachinsäure erwiesen.

Nach einer weiteren sehr günstigen Ausführungsform der Erfindung werden Appreturen angewandt, welche die folgende Zusammensetzung haben:

ch₃.(ch₂)₁₆-co-n:

in der y + ζ — 6 bis 8 ist.

(CH₂-CH₂O)₀-H

(CH₂-CH₂O)₂-H

imprägniert sind, wobei R₁ ein kettenförmiger, hydrophober Rest mit wenigstens fünfzehn Methylengruppen ist, welcher höchstens mit wenigen anderen Resten verbunden ist, und R₂ und R₃ aus vorzugsweise wenigstens insgesamt vier Äthoxygruppen bestehen, als Einlage für Kautschukvulkanisate.

2. Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Appretierungsmittel in einer Menge von 0,2 bis 0,4 Gewichtsprozent, bezogen auf das trockene Celluloseprodukt, angewendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Diserens, Neueste Fortschritte und Verfahren in der chemischen Technologie der Textilfasern, 2. Teil, 2. Band, S. 602/603.