-
Verpackungshülse für Flaschen, Leuchtröhren od. dgl. aus Wellkarton
und Verfahren zur Herstellung der Verbindung zwischen den Längsrändern des Wellkartonstückes
für diese Für die Herstellung von Verpackungshülsen, insbesondere Schutzhüllen für
Flaschen, Leuchtröhren u. dgl., durch kontinuierliches Einrollen und Verbinden von
Packpapier mit stark unregelmäßig gestalteter Oberfläche, insbesondere von doppelt
gewelltem Karton, sind im wesentlichen folgende Methoden bekannt: 1. Verheften der
einander überlappenden Ränder mittels Metallklammern; 2. Verkleben der einander
überlappenden Ränder mittels eines Klebstoffes; 3. Verheften der stumpf aneinanderstoßenden
Ränder; 4. Verkleben der stumpf aneinanderstoßenden Ränder mittels eines gummierten
Papierstreifens; 5. direktes Verkleben der stumpf aneinanderstoßenden Ränder.
-
Jede dieser Methoden hat ihre Nachteile und Beschränkungen hinsichtlich
der Verwendbarkeit, insbesondere wegen der in der Regel sehr erheblichen Dicke des
verwendeten Materials.
-
Das an erster Stelle genannte Verfahren hat, abgesehen von der Schaffung
einer unansehnlichen, stark vorspringenden Verbindungskante, den Nachteil, daß die
auftretenden Zugbeanspruchungen sich an den metallischen Heftstellen lokalisieren,
was die Gefahr mit sich bringt, daß der Karton an diesen Stellen reißt.
-
Die zweite Methode vermeidet zwar den an zweiter Stelle angeführten
Nachteil, aber es bleibt bei der unschönen starken Rippe in der überlappten Zone;
dazu kommt, daß die Verbindung geschwächt wird, weil es schwierig ist, zwischen
den beiden gewellten Rändern einen guten Verleimungskontakt herzustellen.
-
Das dritte Verfahren gibt zwar eine feste Verbindung, die aber unansehnlich
ist, weil das Verheften, wenn es eine feste Verbindung gewährleisten soll, auf beiden
Seiten der ineinandergreifenden Wellungen stattfinden muß, so daß sich eine starre
Rippe bildet.
-
Beim vierten Verfahren wird diese unansehnliche Rippe zwar vermieden,
dafür wird ein gleichfalls wenig gefälliger Papierstreifen verwendet, der gegen
Zugbeanspruchung nicht widerstandsfähig ist und dessen Aufbringung auf die gewellten
Ränder schwierig ist.
-
Das fiinfte Verfahren liefert zwar eine gefällig aussehende Verbindung,
die aber gegen Zugbeanspruchung wenig widerstandsfähig ist, weil die Berührungsfläche
auf die Dicke des Materials beschränkt ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungshülse zu
schaffen, welche die vorerwähnten Nachteile der bekannten Verpackungshülsen vermeidet,
eine gefällige Form aufweist und sehr fest ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen I,ösung dieser Aufgabe wird eine Verpackungshülse
fiir Flaschen, Leuchtröhren u. dgl., bestehend aus einem rechteckigen, vorzugsweise
doppellagigen Wellkartonstück, dessen Enden durch Überlappung miteinander verklebt
sind, als bekannt vorausgesetzt. Die Erfindung besteht darin, daß die letzte Welle
oder die letzten Wellen des einen zu verklebenden Endes flachgestreckt sind, während
das zugehörige andere Ende entweder am Wellenfuß oder kurz unterhalb des Wellenkopfes
der letzten Seitenfläche abgeschnitten ist, und der flachgestreckte Teil mit den
Wellenfüßen oder zusätzlich noch die letzte Seitenfläche mit der zugehörigen Seitenfläche
der ersten, sich an den flachgestreckten Teil anschließenden Welle verklebt ist.
-
Die Verpackungshülse nach der Erfindung hat folgende Vorteile: Es
ergeben sich in der Verbindungszone große Kontaktflächen.
-
Die ebenen Kontaktflächen gewährleisten eine bessere Klebewirkung.
-
Das von den Wellungen gebildete Muster bleibt in der Verbindungszone
ohne jede Beeinträchtigung des Intervalles der Wellungen oder deren Ganghöhe erhalten.
-
Die fertige Hülse hat überall angenähert die gleiche Stärke, ohne
daß sich in der Verbindungszone eine starre Rippe bildet.
-
Die Verbindung ist flexibel und paßt sich daher von selbst der Form
des Gegenstandes an, der mit der Schutzhülle versehen wird.
-
Die nach dieser Methode zusammengefügten Hülsen sind bei Verwendung
eines geeigneten Klebstoffes (z. B. des sehr ökonomischen Natriumsilikats) gegen
Zugbeanspruchungen sehr widerstandsfähig, wie sie auftreten, wenn eine Flasche oder
ein Rohr in der Schutzhülle hineingezwängt wird. Sie entsprechen aber auch allen
Anforderungen hinsichtlich eines gefälligen Aussehens, weil die Kontinuität des
Wellungsmusters gewahrt bleibt.
-
Die Erfindung, die auch ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten
Verbindung zwischen den Längsrändern des Wellkartonstückes für eine Verpackungshülse
umfaßt, wird im einzelnen an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt Fig. 1 schematisch
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß zusammengefügten Verpackungshülse,
Fig. 2 die schematische Ansicht einer rechteckigen Kartonbahn, die zu einer Hülse
zusammengerollt werden soll, im Moment des Flachstreckens, Faltens und Rändelns
des einen Längsrandes und Fig. 3 in größerem Maßstab den flachen, gefalteten und
gerändelten Längsrand im Querschnitt.
-
Gemäß Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße Verbindung im wesentlichen
aus dem Längsrand des Endes 1 der Wellkartonbahn a, deren Wellungen 3 gummiert sind
und deren vorher flachgestreckten Teil 2 des zugehörigen anderen Endes der Wellkartonbahn
a überlappen. Die Breite des flachgestreckten Teiles 2 bestimmt die Zahl der Wellen
3, mit welchen dieser verklebt wird, und damit die größere oder geringere Festigkeit
der Verbindung.
-
Überdies wird die Seitenfläche 4 der letzten Wellung des Endes 1
mit der Seitenfläche 5 der an den flachen Teil 2 des anderen Endes anschließenden
Wellung 3 verklebt. Dadurch wird nicht nur die Festigkeit der Verbindung erhöht,
sondern auch die Kontinuität des durch die Wellungen gegebenen Musters gewahrt,
so daß das Erzeugnis ein gefälliges Aussehen bekommt.
-
Ein anderes wesentliches Merkmal der Verbindung besteht darin, daß
der flachgestreckte Teil 2 gerändelt wird (Fig. 2), und zwar aus zwei Gründen: Einerseits
soll dadurch die Tendenz des Kartons oder Papiers, sich heim Flachpressen zu verlängern,
kompensiert werden. Andererseits soll auch dem Bestreben der beiden Karton- oder
Papierlagen, aus denen das Material gewöhnlich besteht, sich zu trennen, entgegengearbeitet
werden. Dieses Bestreben tritt insbesondere dann in Erscheinung. wenn durch das
Flachpressen die Wellungen beseitigt werden.
-
Besonders aus dem zuletzt erwähnten Grund (um eine Trennung der beiden
Karton- oder Papierlagen zu vermeiden) wird das Ende 6 der einen Lage des flachgestreckten
Teiles 2 gemäß Fig. 3 vor dem Rändeln über diesen zurückgebogen, so daß eine Falte
entsteht, welche den Zusammenhalt der beiden Lagen gewährleistet.
-
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der vorbeschriebenen
Verpacliungshülse wird die rechteckige Karton- oder Papierbahn a (Fig. 2) zuerst
einer Operation unterzogen. welche die Maschine für die Herstellung der Verbindungr
der Enden der Bahn a ausführt und die darin besteht. daß der eine
Längsrand der rechteckigen
Materialbahn über die Breite einiger, in der Regel über die Breite von drei Wellen
3 flachgepreßt wird. Der Zweck dieser Operation ist vornehmlich der, eine ausreichend
flache Haftfläche für ein gutes Verkleben zu schaffen, ohne dabei die Dicke an der
Verbindungsstelle wesentlich zu erhöhen.
-
Sodann wird das Ende des flachgestreckten Längsrandes vornehmlich
über einen der letzten Welle 3 entsprechenden Bereich zurückgefaltet, so daß eine
Falte (Fig. 3) entsteht. welche verhindert, daß sich die beiden Karton- oder Papierlagen
trennen, die in der Regel für Verpackungshülsen dieser Art verwendet werden.
-
Uninittelbar anschließend wird der flachgepreßte Längsrand mit einer
Randrierung 7 versehen, die verschiedener Art sein kann, die aber immer den Zweck
hat, an die Stelle der Wellen zu treten, welche die beiden Karton- oder Papierlagen
zusammenhalten und die, ohne die Dicke der flachgepreßten Randzone wesentlich zu
erhöhen, die korrekte Länge des Kartons oder Papiers aufrechterhalten.
-
In einem anschließenden Arbeitsgang wird der flachgepreßte und gerändelte
Längsrand 2 ebenso wie die Seitenfläche 4 der letzten Wellung des Längsrandes des
gegenüberliegenden Endes 1 mit Klebstofflösung versehen.
-
Der nächste Schritt besteht darin, daß die rechteckige Kartonbahna
rundgebogen wird, bis der gewellte Längsrand des Endes 1 über den flachgepreßten
und gerändelten Teil 2 des zugehörigen Endes zu liegen kommt, wie dies Fig. 1 zeigt.
-
Nun wird durch entsprechende Wärmeeinwirkung oberhalb und unterhalb
der Verbindungszone ein rasches Verkleben der Wellen 3 mit dem flachgepreßten und
gerändelten Teil 2 sowie der Seitenfläche 4 mit der Seitenfläche 5 der sich an den
Teil 2 anschließenden Welle 3 bewirkt.
-
Auf diese Weise wird eine Verpackungshülse geschaffen mit einer Verbindung,
die gegen Zugbeanspruchung sehr widerstandsfähig ist, wie sie insbesondere beim
Gebrauch auftreten, wenn z. B. das zu schützende Objekt (Flaschen, Leuchtröhren
usw.) in die Hülse hineingezwängt wird. Gleichzeitig erhält das Erzeugnis ein gefälliges
Aussehen, da in der Verbindungszone Deformationen und Unstetigkeiten jeder Art fehlen.
-
Obwohl nur eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben wurde,
ist es klar, daß von dieser Ausführungsform in mannigfacher Beziehung abgewichen
werden kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.