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Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei Leimfugen u. ähnl. geklebten Fugenverbindungen von Baustoffen, wie Sperrholz oder sonstigem Verbundmaterial. Sie ist für ebenes, plattenförmiges Material und für Blöcke, aber auch für anders gestaltete, z. B. gekrümmte Flachteile, anwendbar, und es ist unter dem Ausdruck Platten", wo immer derselbe im folgenden verwendet wird, irgendeine dieser Materialformen zu verstehen.
Material der oben angegebenen Art wird für viele Zwecke, wie etwa für die Herstellung von Rümpfen oder andern Teilen von Flugzeugen verwendet, wobei es häufig notwendig ist, zur Herstellung grösserer Bauteile stellenweise eine Verbindung zwischen zwei zusammentreffenden Materialränder durchzuführen, was bisher durch einfache Verblattung und durch Verleimen erfolgte.
Ein Nachteil der üblichen Verblattung, bei welcher die Verbindung an geraden Rändern vorgenommen wird, liegt darin, dass bei einer richtig durchgeführten Verbindung die Fläche dieser
Verbindung steifer ist als das Material in der Um- gebung derselben ; demnach besteht längs einer solchen Verbindung Bruchgefahr. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass, wenn die abgeschrägten Ränder der Platten so zusammengebracht werden, dass sie einander eine Kleinigkeit zu viel überlappen, die Überlappungszone übermässig verdickt ist. Andernfalls bleiben, wenn die abgeschrägten Ränder nicht genügend weit zusammengebracht werden, Fugen zu beiden Seiten der Verbindung, welche nur mit Leim ausgefüllt sind. In diesem Falle ist nicht bloss die Verbindung selbst schmäler als normal, sondern die Fugen bilden auch schwache Zonen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird die Verblattung der einander überlappenden Randzonen von zwei zu vereinigenden Platten in der Weise ausgeführt, dass die gegenüberliegenden, einander überlappenden Randzonen komplementäre, glatt abgeschrägte Flächen sind, deren Konturen an beiden Plattenseiten als wellenförmige oder gezackte Linien mit einer im Vergleich zur Platten- dicke grossen Scheitelhöhe erscheinen. Der vor-
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fache Abschrägung gebildet ist und innerhalb einer Welle oder Zacke der Kontur der Randzonen keine sägezahnartigen Vertiefungen in der Richtung quer zur Längserstreckung der Schrägfläche oder der Platte aufweist.
Bei der Verbindung von Furnieren und Holz mittels Stossverbindungen ist es bekannt, die zusammentreffenden, gegebenenfalls abgeschrägten Ränder mit komplementären Zähnen oder Einschnitten zu versehen. Bei solchen Stossverbindungen und bei den bekannten Verblattungen, bei welchen die Klebstoffschichte durch Nutung oder Verzahnung der abgeschrägten Stossflächen der zu vereinigenden Teile vergrössert ist, wird jedoch die Verzahnung nicht so ausgeführt, dass die gezackten Konturen eine im Vergleich zur Plattendicke grosse Scheitelhöhe aufweisen. Die Verbindung verläuft daher im wesentlichen geradlinig und ist nur in ihrer Feinstruktur verzahnt, wogegen die Verbindung gemäss der Erfindung im wesentlichen wellenförmig oder gezackt ver- läuft, wobei die Randzonen in der Feinstruktur durch glatt abgeschrägte Flächen gebildet werden.
Die Verbindungsfläche ist bei der Verblattung nach der Erfindung im Vergleich mit einer geraden Verblattung ganz erheblich vergrössert, u. zw. proportional mit der Höhe oder Amplitude der wellenförmigen Kontur. Überdies ist keine Linie in Richtung der Verbindung ununterbrochen versteift. Folglich ist die Bruchneigung einer durch Vereinigung von zwei oder mehr Teilen in der oben angegebenen Weise hergestellten Platte, die gleichförmig zu einer erforderlichen Krümmung gebogen wird, erheblich vermindert.
Bei einem Materialfehler in einem der zu vereinigenden Platten ist es ferner sehr unwahr- scheinlich, dass dieser gerade so wie die Verbindung verläuft, wogegen bei im wesentlichen gerad- linigen Verbindungsstellen diese Möglichkeit durchaus gegeben ist.
Ein weiterer Vorteil der Verblattung gemäss der Erfindung liegt darin, dass diese auch bei sehr dünnem Material anwendbar ist, was bei den bisher bekannten Verblattungen nicht in gleicher Weise der Fall war. Dieser Vorteil ist insbesondere im Flugzeugbau von Bedeutung, wo üblicherweise Plattenstärke in der Grössenordnung von 1 mm verwendet werden. Schliesslich ergibt sich bei der Erfindung noch der Vorteil, dass sich der Winkel zwischen der Fasserung des Materials und der Leimfuge längs der Verbindung ständig
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ändert. Dadurch wird die Festigkeit und Verlässlichkeit der Verbindung erhöht.
Zur Herstellung einer Verbindung gemäss der Erfindung werden die zu vereinigenden Ränder mit komplementären, wellenförmigen Konturen ausgestattet und diese wellenförmigen Ränder abgeschrägt, zusammengebracht und verleimt. Aus derart miteinander verbundenen Platten können verschiedene Gegenstände hergestellt werden. Die Erfindung ist in ihrer Anwendung nicht auf Sperr-oder Verbundplatten beschränkt, sondern auch bei anderem Plattenmaterial anwendbar. Sie kann nicht nur zum Verblatten von Paneelen für den Flugzeugbau, sondern z. B. auch für die Herstellung übergrosser Tafeln verwendet werden, die grösser sind als das Aufnahmevermögen der vorhandenen Pressen.
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung, u. zw. zeigt Fig. 1 im Grundriss eine Art der Verbindung mit zwei wellenförmigen, glatt abgeschrägten Rändern, die in richtiger Stellung zusammengebracht sind ; Fig. 2 zeigt die zusammentreffenden Randzonen der zu vereinigenden beiden Materialplatten voneinander getrennt ; Fig. 3 zeigt in vergrössertem Massstab einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1 ; Fig. 4 ist ein Schnitt ähnlich der Fig. 3, der die beiden zu vereinigenden Randzonen voneinander getrennt zeigt. Die Fig. 5-9 zeigen einige der vielfachen Formen wellenförmiger Verbindungen, welche erfindungsgemäss angewendet werden
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Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind die Randteile der linken Platte stärker ge- krümmt als die konkaven, während diese Verhältnisse bei der rechten Platte gerade umgekehrt sind, so dass die abgeschrägten Ränder komplementäre, wellenförmige Bänder gleicher Breite bilden. In Fig. 6 sind die Randkurven derart gewählt, dass sie sich nicht bloss übergreifen, sondern auch verhängen und dadurch eine form- schlüssige Verzahnung bilden, während in Fig. 7 diese Kurven flacher sind als bei den vorhergehenden Figuren.
In den Fig. 8 und 9 sind die Randkurven sägezahnartig ausgebildet, was besonders dann zweckmässig ist, wenn die Hauptrichtung der Holzfaser, wie angedeutet, diagonal durch die Verbindung geht. Der Hauptteil der Verbindungen schliesst dann mit der Hauptrichtung der Holzfasern einen rechten Winkel ein, wodurch die Festigkeit der Verbindung im Vergleich zu dem Fall, dass bei diagonal verlaufenden Holzfasern gemäss den Fig. 8 und 9 die Verbindung nach Fig. 7 angewendet wird, wesentlich erhöht wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verblattung der einander überlappenden Randzonen von zwei zu vereinigenden Platten, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden, einander überlappenden Randzonen komplementäre, glatt abgeschrägte Flächen sind, deren Konturen an beiden Plattenseiten als wellenförmige oder gezackte Linien mit einer im Vergleich zur Plattendicke grossen Scheitelhöhe erscheinen.