-
Lagerung für stehende Läuferwellen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Lagerung für stehend angeordnete Läuferwelien.
-
Bei Meßgeräten, bei denen für den Antrieb des Läufers oft nur geringe
Kräfte zur Verfügung stehen, z. B. bei der Mengenermit-teillun,g in Rohrleitungen
strömender Gase durch Flügelradzähler, wird eine Lagerung höchster Leichtgängigkeit
verlangt.
-
Um sie zu erreichen, hat man früher, und zwar sowohl bei stehenden
wie auch bei liegenden Läuferwellen, die Wellenenden vorzugsweise auf Spitzen gelagert
oder selbst als Spitzen ausgebildet. Bei stehenden Wellen fand auch die Abstützung
auf einer Stahlkugel Anwendung.
-
Diese Lagerungsarten haben aber bekanntlich den Nachteil, daß sie,
besonders bei höheren Drehzahlen, sehr bald einem erheblichen Verschleiß unterliegen,
der eine immer größere Schwergängigkeit und bei Spitzenlagerungen häufig auch das
Entstehen einer exzentriisdhen Wellenlagerung (Flattern der Welle) zur Folge baut,
wodurch die Meßgenauigkeit und die Beständigkeit der Anzeige leidet. Diese Erscheinungen
stellen sich um so früher ein, je größer die Drehge schwindigkeit des Läufers und
je größer sein Gewicht ist.
-
Bei liegenden Läuferwellen konnte diese Sohwierigkeit bereits durch
die sogenannten »Körbchenlagerungen« beseitilgt werden, bei denen die Welle entweder
an jedem ihrer beiden Enden auf dein nach oben gebiogenen Rand einer um eine stehende
Welle drehbaren Scheibe des sogenannten Körbchens oder bei extrem leichten Läufern
im Schwerpunkt des ans dem Läufer und seiner Welle bestehenden rotierenden Systems
auf dem Rand eines einzigen solchen Körbchens schwe bend gelagert ist.
-
Durch die vorliegende Erfindung wird es ermöglicht. die Vorteile
dieser Lagerungsarten auch für stehende Läuferwellen, mögen sile genau vertikal
angeordnet sein oder eine kleine Neigung besitzen, nutzbar zu machen.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das abzustützende
Wellenende auf dem Rande mindestens einer um eine eigene Welle oder Achse drehbaren
Scheibe steht, wobei die Auflagestelle exzentrisch zur Achse der abzustützenden
Welle liegt.
-
Die Erfindung sei an Hand einiger in der Zeichnung sclhiematiszih
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In allen Figuren sind gleiche
oder einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugs ziffern versehen. Zunächst
sei Fig. 1 betrachtet.
-
Die abzustützende stehende Läuferwelle ist mit 1 bezeichnet. Sie
ist bei 2 in einem Halslager geführt und ruht exzentrisch zu ihrer Achse 3 auf dem
glatten abgerundeten Rand einer Scheibe4, welche hier auf einer llo,rizontale,n.
in Halslagern 5 od. dgl. gelagerten Welle 6 sitzt. Die Halblager 5 können natürlich
auch als Kugellager ausgebildet sein. Bei der dargestellten Ausführung ist ein ölbad
7 vorgesehen, in welches die Scheibe 4 eintaucht sowie ein Abstreifer 8, z. B. ein
Federwischer od. dgl., zum Reinhalten des Scheibenrandes.
-
Die Erfindung ist nicht an das hier gezeigte Ausführungsbeispiel
gebunden, sondern läßt sfch in verschiedenster Weise verwirklichen. Dabei richtet
sich das Berandungsprofil der Scheibe 4 nach der Form des abzustützenden Welienendes.
-
Fig. 2 zeigt eine Ausführung, bei weicller zur Abstützung der Läuferwelle
1 zwei Scheiben 4 verwendet werden, die einander mit Abstand gegenüberstehen und
sich unabhängig von einander drehen können. Sie werden von den Kugel lagern 5 getragen,
die auf einer gemeinsamen durchgehenden Welle 6 sitzen. Dreht sich die Läuferwelle
1, so drehen sich die beiden Scheiben 4 in zueinander entgegengesetzten Richtun
gen.
-
Man kann die Scheibenlager 5 auch auf getrennten Wellen oder Zapfen
anordnen, die miteinander fluchten oder gegeneinander geneigt sind. Eine Ausführung
dieser Art ist in der Fig. 3 dargestellt.
-
Hier ist, um eine gleichmäßige Lastverteilung auf beide Stützacheiben
zu gewährleisten, eine nach Art einer Waage ausgebildete Halterung der Wellenzapfen
6 bzw. ihrer Kugellager 5 vorgesehen, und zwar beispiellsweise derart, daß die Zapfen
6 als Winkelhebel ausgebildet und um Drehpunkte 10 verschwenkbar angeordnet sind.
Ihre freien Schenkel 11 sind mittels der bei 12 angelenkten Stange 13 miteinander
verbunden. Dadurch wird in einfacher Weise erreicht. daß der auf der einen Scheibe
lastende Druck sich über die freien Schenkel 11 und die Stange 13 auf die andere
Scheibe überträgt und diese, sofern die Winkelhebell ängen gleich sind, sich ihrerseits
mit dem gleichen Druck gegen die Läuferwelle 1 legt.
-
Eine ähnliche Ausführung ist in Fig. 4 dargestellt.
-
Hier sind die Lagerzapfen 6 der Stützscheiben 4 je an einer bei 14
geführten Stange 15 befestigt. Die eine dieser Stangen stützt sich am einen, die
andere am an deren Ende eines bei 16 gelagerten Waagebalkens 17 ab. Die Wirkungsweise
ist im übrigen die gleiche wie beim zuvor beschriebenen Beispiel, so daß auch hier
stets beide Stützscheiben den gleichen Druck auf das abzustützende Wellenende ausüben.
-
Natürlich kann man auch auf derartige Vervollkommnungen verzichten
und sich mit einer federnden Abstützung der Zapfen 6 begnügen. Bei solchen vereinfachsten
Ausfübrungen kann dann aber der Druck der beiden Abstützscheiben gegen die stehende
Welle 1 verschieden groß sein.
-
Sämtliche hier gezeigten Ausführungen der Erfindung lassen sich auch
anwenden, wenn die abzustützende Welle 1 eine Neigung besitzt, wobei man auch der
Welle oder den Zapfen 6 der Stützscheibe 4 eine Neigung geben kann. Zwei Ausführungen
dieser Art bei einem erfindungsgernäßen Einscheibenlager sind in der Fig. 5 dargestellt,
die eine ist mit voll ausgezogenen Linien gezeichnet, die andere mit gestrichelten
Linien angedeutet.
-
Die Fig. 6 und 7 zaigen zwei Ausführungsbeispieie einer ZlveiEscheiibenabstützung
gemäß der Erfindung für eine geneigt stehende Läuferwelle, beide mit liegender Stützscheibenwelle,
und zwar Fig. 6 mit einseitiger, Fig. 7 mit beidseitiger Abstützung des Läuferwellenendes.
In Fig. 6 ist die Anordnung so getroffen, daß beide Stütz scheiben denselben Durchmesser
besitzen. Ist dagegen das abzastützende LäuferxvellenendEe rechtwinklig abgeschnitten
oder nur schwach gewölbt, so muß eine der beiden Stützschteilaien einen größeren
Durchmesser erhalten als die andere. Bei der Ausführung nach Fig. 7 müssen die Scheiben
4 in jedem Falle verschiedene Durchmesser besitzen. Die Lagerung der beiden Stützscheiben
kann in einer aus den Fig. 1 bis 5 ersichtlichen oder in sonst geeigneten Weise
erfolgen.
-
Fig. 8 zeigt, in welcher Weise die bei der Lagerung liegender Läuferwellen
bekannte Anordnung mit zwei je um eine stehende Welle drehbaren Stützscheiben oder
-körbchen zur Verwirklichung der vorliegenden Erfindung dienen kann.
-
Hier stützt sich das Wellenende wieder an zwei einander diametral
gegenüberliegenden exzentrischen Punkten, mit dem einen auf dem Rande der einen,
mit dem anderen auf dem Rande der anderen Scheibe ab.
-
Im linken Teil der Fig. 8 iist mit gestrichelten Linien noch eine
weitere Abwandlung eingezeichnet, bei welcher die Scheiben oder Körnchen 4 und ihre
Wellen 6 zueinander geneigt angeordnet sind.
-
Fig. 9 zeigt eine ähnliche Ausführung wie Fig. 8, bei welcher die
Stützscheiben 4 mit einem kegelförmig abgeschrägten Rand versehen sind.
-
Weitere Ausführungsbeispiele sind den Fig. 10 und 11 zu entnehmen
Hier wird die Läuferwelle 1 auf einem Paar um dieselbe stehende Achse oder
Welle
6 drehbarer Scheiben oder Körbchen 4 verschiedenen Durchmessers abgestützt, und
zwar bei der Fig. 10 einseitig, wobei sich die Scheiben oder Körbchen 4 gleichsinnig
drehen, bei der Fig. 11 dagegen beiiderseitigz wobei sich die Scheiben oder Körbchen
in entgegengesetztem Sinne drehen. Natürlich sind auch bei diesen Aus führungsformen
wieder Abwandlungen mit geneigt angeordneten Abstützscheiben oder -körbchen möglich.
Eine besondere zeichnerische Darstellung erscheint entbehrlich.
-
Bei den Ausführungen nach den Fig. 10 und 11 sind die Wellen 6 der
Stützscheiben 4 zweiteilig ausgebildet, wobei jeweils die untere der beiden Scheiben
eine Pfanne 18 od. dgl. für den oberen Teil der Welle 6 bildet oder trägt.