DE1039641B

DE1039641B - Selbstausheilender Kondensator

Info

Publication number: DE1039641B
Application number: DEB27510A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Wolfgang Binder; Dipl-Ing Hermann Straeb
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1953-09-17
Filing date: 1953-09-17
Publication date: 1958-09-25

Description

Selbstausheilender Kondensator Die Erfindung bezieht sich auf einen selbstausheilenden Kondensator, dessen Dielektrikum mit einem isolierenden Überzug versehen ist, auf welchen ausbrennfähige Kondensatorbelegungen aufmetallisiert sind.
Es ist bekannt, Papierbänder zur Herstellung von selbstausheilenden Kondensatoren vor ihrer Metallisierung mit einer dünnen Lackschicht zu überziehen, welche die Poren und Vertiefungen des Papiers ausfüllt, sodaß eineSpitzenbildungbei derAufbringungdes Belegungsmetalls ausgeschlossen ist. Die für dieÜberzugsschicht verwendeten Nitrozelluloselacke bewirken außerdem eine Erhöhung der Glimmeinsatzspannung und beeinflussen bei Durchschlägen die Selbstausheilung günstig. Unter Umständen können jedoch trotz der Lacküberzugsschichten, die in der Regel in einer Stärke von 0,3 bis 0,5 #t aufgetragen werden, Funktionsstörungen im Dielektrikum von selbstausheilenden Kondensatoren auftreten, und zwar dann, wenn etwa im Kondensatorpapier Einschlüsse enthalten sind, welche trotz der dünnen Lacküberzugsschicht noch eine lokale metallische oder elektrolytische Leitfähigkeit zur Folge haben. Im Dauerlauf können dann unter der Einwirkung von erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit Kriechströme fließen, welche eine lokale Erwärmung im Innern des Kondensators verursachen, und zwar werden dabei gelegentlich Temperaturen erreicht, welche über der Zersetzungstemperatur der Nitrozelluloselacke liegen. Die Lackschichten verlieren dabei ihre Isoliereigenschaften, die Kriechströme steigen mehr und mehr an, und schließlich wird der Kondensator an der betreffenden Stelle niederohmig leitfähig, ohne daß es zur Selbstausheilung kommt, wenn entweder die Betriebsspannung unter der Lichtbogenspannung liegt oder die für einen Lichtbogen erforderliche Stromdichte wegen der Ausdehnung der Fehlerstellen nicht erreicht wird.
Die auf diese Weise verursachten Ausfälle von selbstausheilenden Kondensatoren können vermieden werden, wenn gemäß der Erfindung der isolierende Überzug aus einem Stoff besteht, der mindestens bis 150° C chemisch stabil und ohne Lösungsmittel aufgetragen ist.
Geeignete Stoffe mit einer derartigen Temperaturbeständigkeit sind aushärtbare Kunststoffe, wie z. B. Polyesterharze, Phenolharze und Äthoxylinharze. Diese Stoffe werden in flüssiger oder pastenartiger Konsistenz auf das Kondensatordielektrikum aufgetragen und dann bei einer Temperatur von etwa 110° C ausgehärtet. Da sie keine flüchtigen Lösungsmittel enthalten und nicht brennen, sind diese Harze leichter und gefahrloser zu verarbeiten als Nitrozelluloselacke. .
Die thermische Beanspruchung der Überzugsschicht sowohl als auch des damit versehenen Kondensatorpapiers ist natürlich dann am geringsten, wenn die aufmetallisierten Kondensatorbelegungen aus einem niedrigschmelzenden Metall bestehen. Besonders bewährt hat sich eine Legierung aus 10% Wismut und 90 % Kadmium.
Außer der höheren Temperaturbeständigkeit, der fehlenden Explosionsgefahr und der leichteren Verarbeitbarkeit weisen aushärtbare Kunststoffe gegenüber in flüchtigen Lösungsmitteln gelösten Lacken den wesentlichen Vorteil auf, daß sie weniger schrumpfen und daher eine glattere Oberfläche ergeben als jene. Durch Beimengung geeigneter Füllmittel, wie z. B. eines feinkörnigen Quarzmehls, können die Schrumpfungsverhältnisse der Kunststoffe noch weiter verbessert werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß durch auf die Kondensatorbeläge aufgebrachte Schutzschichten, die bereits bekannt sind, nicht dieselbe Wirkung erzielt wird, da leitende Einschlüsse im Kondensatorpapier nur durch unmittelbar auf die Papieroberfläche aufgebrachte Schutzschichten abisoliert werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Selbstausheilender Kondensator, dessen Dielektrikum mit einem isolierenden Überzug versehen ist, auf den die Belegungen aufmetallisiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierende Überzug aus einem Stoff besteht, der mindestens bis 150° C chemisch stabil und ohne Lösungsmittel aufgetragen ist.
2. Selbstausheilender Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierende Überzug aus einem härtbaren Kunststoff besteht.
3. Selbstausheilender Kondensator, nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB der isolierende Überzug aus einem Polyesterharz besteht.
4. Selbstausheilender Kondensator nach .den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, däB der isolierende Überzug aus einem Phenolharz besteht.
5. Selbstausheilender Kondensator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB der isolierende Überzug aus einem Äthoxylinharz besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 767 595; britische Patentschrift Nr. 693 093.