DE1039303B - Pflanzenvertilgungsmittel - Google Patents
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Description
- Pflanzenvertilgungsmittel Die Erfindung bezieht sich auf die Vertilgung oder Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses durch Anwendung von phytotoxischen Dithiocarbaminsäureestern.
- Es ist bekannt, Isopropylphenyldithiocarbamat als keiniungsverhinderndes Mittel bei Knollen, insbesondere Kartoffeln, zu verwenden. Das genannte Dithiocarbamat soll auch die Entwicklung der Pflanzen beeinflussen und als Wachstumsinhibitor verwendet werden können.
- Es ist gefunden worden, daß Ditliiocarbaminsäureester der Formel in der R1 ein halogeniertes ungesättigtes aliphatisches Kohlen-,vasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein trilialogeniertes Benzvlradikal ist und R., und R3 gleich oder ungleich sein können und gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffradikale mit weniger als 5 Kohlenstoffatonien bedeuten und auch zusammen mit dem Stickstoffatom des Esters einen einzigen fünf- oder sechsgliedrigen Ring bilden können oder in der R1 ein acyclisches oder ein halogeniertes ungesättigtes :Lliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kchlenstoffatomen ist und einer der beiden Reste R., und R., ein halogeniertes ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und der andere ein ungesättigtes oder gesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit weniger als 5 Kohlenstoffatornen ist besonders wirksam zur Vertilgung von Pflanzen, insbesondere durch Aufbringen auf den Boden vor deni Aufgehen der Pflanzen sind. Als wirksame Verbindungen für die genannten Zwecke sind insbesondere 2-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat, Allyl-lT-isopropyl-- 2 - chlorally ldithiocarbamat, Trichlorbenzyldiisopropyldithiocarliamat oder eines 2,3-Diclilorallylesters von Dialkyldithiocarbaininsäuren, die wenigstens '', aber nicht mehr als 3 Kohlenstoffatome in jeder Alkylgruppe enthalten, geeignet.
- Gemäß einer besonderen Ausführungsforrn der Erfindung können Ditliiocarbaminsäitreester der Formel in der R1, R2 und R3 acyclische Kohlenwasserstoffradikale mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, für die hel<änipfrrrig von Gr'isern, insbesondere durch Aufbringen auf den Boden vor dem Aufgehen der Pflanzen, verwendet werden, da diese Ester eine ganz spezifische und bisher unbekannte Wirksamkeit gegenüber Gräsern besitzen. während sie gegenüber breitblättrigen Pflanzen praktisch unwirksam sind.
- Es ist bekannt, Verbindungen der allgemeinen Formel in der R1 und R, Wasserstoff, R1. R2 und R3 aliphatische, alicclische oder aromatische Radikale bedeuo ten, wobei, R1, R" R3 gleich oder verschieden sein können, gegebenenfalls im Gemisch mit Fäulnis verhindernden Mitteln, insekticiden Stoffen, Farbstoffen 1r. dgl., als keimungsverhinderndes Mittel bei Hackfrüchten zu verwenden.
- 5 Aus der Eignung solcher Verbindungen, wie z. B. N,--\"-Diniethylditliiocarbamidsäuremethylester, als keimungsverhinderndes Mittel bei Hackfrüchten können jedoch keine Rückschlüsse auf eine Wirksamkeit als selektives Pflanzenvertilgungsmittel gezogen o werden. Es war insbesondere überraschend und nicht vorauszusehen, daß die gemäß der zuvor genannten Ausführungsform der Erfindung zu verwendenden Dithiocarbaminsäureester eine ganz spezifische selek-@I tive Wirkung für die Bekämpfung von Gräsern haben i, insbesondere durch Aufbringen auf den Boden vor `dem Aufgehen der Pflanzen, und daß ihre phyto-I toxische Wirkung schon bei vergleichsweise geringen Konzentrationen in Erscheinung tritt.
- Besondere Bedeutung besitzen die nachstehenden Verbindungen, die gegenüber breitblättrigen Pflanzen stark wirksam sind, während sie gegenüber Gräsern verhältnismäßig unschädlich sind: 2-Chlorallyldimethyldithiocarbamat, 2-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat, 3-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat, 2-Chlorallyldiallyldithiocarbamat, 3-Chlorallyldiallvldithiocarbamat, 2-Chlorallyldibutvldithiocarbamat, 3-Chlorallyldiisopropyldithiocarbamat, 2-Chlorallyldiisopropyldithiocarbamat, 3 - Chlor - 2 - butenvldiisopropyldithiocarbamat, 3-Chlor-2-butenyldipropyldithiocarbamat, 2-Chlorallyldipropyldithiocarbamat, 2-Bromallyldiäthyldithiocarbamat-, 2-Bromallyldiisopropyldithiocarbamat, 2-Chlorallyl-N-isopropyl-N-al y -dithiocarbamat, Allyl-N-isopropyl-N-2-chlorallyldithiocarbamat, Allyldiisopropyldithiocarbamat, Allyl-N - isopropyl - N - allyldithiocarbamat, Allyldiallyldithiocarbamat, Butyldiisopropyldithiocarbamat, Propyldiisopropyldithiocarbamat, 2,3-Dichlorallyldiäthyldithiocarbamat und 2,3-Dichlorallyldiisopropyldithiocarbamat.
- Die erfindungsgemäß zu verwendenden Vertilgungsmittel können zweckmäßig in Form eines Sprühregens oder Sprühstrahles zur Anwendung gebracht werden, der den aktiven Bestandteil in einer Konzentration innerhalb des Bereiches von 0.1 bis 10 Gewichtsprozent enthält. Eine durchgehende Bedeckung des Blattwerkes ist für Kontakttöten wirksam. Für das Bekämpfen von Gräsern vor ihrem Aufgehen können Mengen innerhalb des Bereiches von etwa 0,3 bis 70 kg je Hektar mit Erfolg benutzt werden. Beispiele von Gräsern, deren Wachstum bekämpft werden kann, sind: Fuchsschwanz bzw. Kolbengras, Getreidetrespe,W1ldhafer, Raigras und Fingergras. Unkrautarten aus den folgenden Pflanzenfamilien werden in verschiedenem Grade abgetötet bzw. gehemmt: Leguminaseae, Cucurbitaceae, Umbellifereae, Chenopodiaceae, Amaranthaceae, Convolvulaceae und Aizoaceae.
- Obwohl die meisten in Frage kommenden Dithiocarbaminsäureester in Wasser unlöslich sind, sind sie in organischen Lösungsmitteln löslich. Die meisten von ihnen sind in Aceton, Chloroform, Äthylalkohol. Ätylacetat. Benzol, Äther und Heptan löslich. Die Ester können unmittelbar in Wasser dispergiert werden, oder es kann eine Lösung in einem organischen Lösungsmittel mit Hilfe eines Dispergiermittels in einem wäßrigen Medium emulgiert werden. Als Dispergier- und Netzmittel können weiche oder harte Natrium- oder Kaliumseifen, alkylierte aromatische Natriumsulfonate. wie z. B. Natriumdodecvlbenzolsulfonat oder ein Aminsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure, Alkalimetallsalze von sulfatierten Fettalkoholen, Äthyleiioxydkondensationsprodukte von Alkylphenolen oder Tallöl und andere Dispergier- und Netzmittel zur Anwendung gelangen.
- Die Tabellen I bis NJIII veranschaulichen charakteristische pflanzenvertilgende Aktivität von erfindungsgemäß zu verwendenden phytotoxischen Dithiocarbamaten. Für die Durchführung der Versuche wurden die Ester in Wasser einulgiert, die erhaltene Emulsion wurde in Form eines Sprühregens zur Anwendung gebracht. Bei Blattwerkversuchen wurde der Sprühregen in einer Konzentration des aktiven Bestandteiles, wie sie in der Tabelle gezeigt ist, entweder auf das Blattwerk von Bohnen- oder "iaispflanzen oder auf das Blattwerk einer Mischung von breitblättrigen Pflanzen und auf das Blattwerk einer Mischung von Gräsern aufgebracht, und es wurde die Wirkung auf die Pflanzen jeweils aufgezeichnet. Bei den Versuchen, die bei Pflanzen vor ihrem Herauskommen aus dem Boden ausgeführt wurden, wurde der Sprühregen auf den Boden von besäten Feldstücken aufgebracht, bevor irgendein Gras oder eine andere Pflanze aufgegangen war. Die Menge des aufgebrachten Dithiocarbamats in kg/ha und die beobachtete Phytotoxizität sind jeweils angegeben. In vielen Fällen überlebte überhaupt kein Gras die Behandlung, um aufzugehen, obwohl die unbehandelten Kontrollfeldstücke mit Grassamen überfüllt waren. Die Tabellen I und II fassen typische Ergebnisse mit Halogenalkenyldithiocarbamaten zusammen. In diesen Verbindungen erhöhte die Gegenwart von Wasserstoff am Stickstoff die Aktivität auf Pflanzen vor dem Aufgehen, ohne die Kontaktaktivität zu beeinträchtigen. Beispielsweise waren 2-Chlorallyldithiocarbamat und 3-Chlor-2-butenvldithiocarbamat stark phototoxisch bei Berührung mit Blattwerk, aber schwach phytotoxisch bei einer Anwendung auf Pflanzen vor dem Aufgehen.
Tabelle I Verbindung Konten- Phytotoxizität tration Bohnen Mais 3-Chlor-2-bu- 1,01/o Pflanzen tot, Pflanzen tot, tenyl-dimethyl- Blätter Blätter dithiocarbamat getrocknet getrocknet und ab- gefallen 0,30.10 stark Pflanzen tot, ' Blätter getrocknet 1,0'1/o stark*) stark **) 2-Chlorallyldi- 1,0°/o stark stark methyldithio- carbamat 2-Chlorallyldi- 1,01/n stark stark thiocarbamat 3-Chlor-2-bu- 1,0°%o Pflanzen tot. Pflanzen tot, tenvldithio- Blätter Blätter carbamat getrocknet getrocknet und ab- gefallen 2-Chlorallyldi- 1.01/n mäßig Pflanzen tot. äthyldithio- Blätter carbamat getrocknet 3-Chlor-2-bu- 1,00.`o stark Pflanzen tot tenyldiäthyldi- 0,31!o mäßig mäßig thiocarbamat 3-Chlorall-,-Idi- 1.0°1'c Pflanzen tot, Pflanzen tot, äthyldithio- Blätter Blätter carbamat getrocknet getrocknet 0.3% mäßig 'stark 3-Chlorallyldi- 1,00%o Pflanzen tot mäßig methyldithio- carbamat 0,3% stark @ stark 3-Chlorallyl- 1.01/o Blätter I Pflanzen tot, 4-inorpholin- getrocknet Blätter carbdithioat getrocknet getrocknet 2-Chlorallyldi- 1,001o mäßig stark allvldithio- 0.30.!o schwach mäßig carbamat *) Geprüft gegen Bohnen und andere breitblättrige Pflanzen. *'") Geprüft gegen eine Mischung von Gräsern. Fortsetzung Tabelle I Fortsetzung Tabelle II Verbindung Konten- Phytotoxizität Anwen- tration # Bohnen Mais Verbindung Jungs- Beobachtete Ergebnisse menge bis-(2-Chlor- I 1,0°!o keine mäßig 5 kg/ha allyl) -2,5-di- 0,3 °.fo keine mäßig methyl-l,4-pi- 2-Chlorallyldi- 11,5 Starke Wirkung auf perazindicarb- äthyldithio- Wildhafer, Trespe und dithioat 10 carbamat Raigras 3-Chlor-2-bu- 1.,0°l1 mäßig stark - 6 Starke Phytotoxizität ge- tenyldiallyldi- Blätter genüber Wildhafer, thiocarbamat getrocknet Trespe und Raigras ; 0,3 °!o schwach mäßig schwache Wirkung ge- 1,0°;ö stark *) stark**) 15 genüber Zwiebeln, bis-(3-Chlor- 1,0°fc schwach stark Baumwolle, Gurke, 2-butenyl) - Zuckerrübe, Steckrübe, 2,5-dimetliyl- Buchweizen und Weizen ; 1.4-piperazindi- keine Schädigung bei carbdphioat 20 Sojabohne, Buschbohne, 3-Chlorallvldi- 1.01/o stark*) stark**) Alfalfa, Mais, Lattich, allyldithio- Flachs, Trichterwinde carbamat und Rettich 3-Chlor- 1,01l° mäßig schwach 3-Chlorallyldi- 28 Starke Phytotoxizität ge- 2,4-hexadienyl- 25 äthyldithio- genüber Wildhafer, Rai- dimethyldithio- carbamat gras und Trespe carbamat 14 Starke Phytotoxizität ge- 3-Chlor-2-bu- 1,0°c mäßig) schwach**) genüber Sojabohne und tenylisopropyl- abgefallene Hafer; mäßige Wirkung dithiocarbamat Blätter 30 gegenüber Weizen und Erdnüssen "°) Geprüft gegen Bohnen und andere breitblättrige Pflanzen. 6 Starke Phytotoxizität ge- Geprüft gegen eine Mischung von Gräsern. genüber Raigras ; mäßige Tabelle II Wirkung auf Trespe Anwendung auf Pflanzen vor dein Aufgehen 35 3-Chlor allyldi- 28 Starke Wirkung gegen- methyldithio- methyldithio- über Trespe carbamat Anwen- Verbindung mu nge Beobachtete Ergebnisse 2-Chlorallyldi- 28 Gräser fast vollständig kg/ha allyldithio- gehemmt, während alle 4° carbamat breitblättrigen Pflanzen 3-Chlor-2-bu- 28 Mäßige Phytotoxizität normal; spezifisch auf tenyldimethyl- gegenüber Trespe und Gräser wirkend dithiocarbamat Rotklee 6 Starke Wirkung auf 25 Starke Wirkung auf 45 Wildhafer und Raigras Rüben und Rettich; 3-Chlorallyldi- 6 Starke Phytotoxizität ge- mäßige Wirkung auf allyldithio- genüber Wildhafer, Raigras carbamat Trespe und Raigras ; gegen- methyldithio- 6 Starke Phytotoxizität ge- mäßige Rotklee Wirundkung Rüben gegen methyldithio- genüber Trespe und Rai- 5° 3-Chlor- 45 Mäßige Wirkung auf carbamat gras; mäßige Wirkung 2,4-hexadienyl- Trespe und Rübe gegenüber Wildhafer, Rübe und Gurke dimethyldithio- 2-Chlorallyldi- 28 Starke Wirkung auf darhamat äthyldithio- Wildhafer. Trespe, Rai- 55 bis-(3-Chlor- 28 Mäßige Wirkung auf carbamat gras und Gurke 2-butenyl)- Raigras und Rotklee; 14 Im Mittel 90°/oige Un- 2,5-dimethyl- schwache Wirkung auf Wautkontrolle.Srarke 1,4-piperazindi- Wildhafer, Rübe und Wirkung auf Karotte, Gurke, Zuckerrübe, so carbdithioat Gurke; keine Schädi- Wildhafer; mäßige Wir- gung von Trespe, Buch- kung auf Baumwolle, weizen, Senf oder Baum- ' Sojabohne, Steckrübe, wolle Buschbohne, Buch- 3-Chlor-2-bu- 28 Starke Wirkung auf Rot- weizen, Weizen, Alfalfa, 65 tenylisopropyl- klee; schwache Wirkung Lattich, Flachs und dithiocarbainat auf Raigras und Senf; Trichterwinde;schwache keine Schädigung von Wirkung auf Zwiebeln Wildhafer, Trespe, und keine Schädigung Buchweizen, Rübe, von Mais oder Rettichen 70 Baumwolle oder Gurke Fortsetzung Tabelle Il Anwen- Verbindung dungs- Beobachtete Ergebnisse menge kg/ha 3-Chlor-2-hu- 28 Vollständige Verhinde- tenyldiisopro- rung der Keimung von pyldithio- Wildhafer und Raigras carbamat mit geringer oder keiner Wirkung auf Buch- weizen, Rettich, Klee, Rübe, Baumwolle, Gurke und Trespe 3-Chlorallyl-N- 28 Stark toxisch gegenüber (ß-cyan-äthyl) - Raigras, andere Pflan- N-isopropyl- zen ohne Schädigung dithiocarbamat Tabelle III Blattwerkkontakt Konten- Phytotoxizität gegenüber Verbindung tration breitblättrigen Gräsern Pflanzen 2-Chlorallyl-N- 1,00,f0 mäßig bis mäßig bis (2-chlorallyl)- stark stark isopropyldithio- carbamat 3-Chlorallyl-N- 1,0% mäßig bis mäßig bis (2-chlorallyl)- stark stark isopropyldithio- carbamat 2-1'ropynvl-N- 1,0% mäßig mäßig (2-chlorallyl)- isopropyldithio- carbamat Allyl-N- 1,0% mäßig bis mäßig bis (2-chlorallyl) - stark j stark isopropyldithio- carbainat Butyl-N- 1,00!o stark j mäßig (2-chlorallyl)- isopropyldithio- carbamat 2-Chlorallyldi- 1,0% mäßig bis mäßig bis isobutyldithio- stark stark carbamat Allyl-N- 1,0% schwach bis mäßig bis (2-chlorallyl)- mäßig stark 3-methoxypro- pyldithio- j carbamat Tabelle IV Anwendung auf die Pflanzen vor dem Aufgehen Anwen- Verbindung dungs- Beobachtete menge Ergebnisse kg/ha 2-Chlorallyl-N-(2-chlor- 28 Gräser schlecht allyl) -isopropyldithio- gehemmt carbamat 3-Chlorallyl-N-(2-chlor- 28 Gräser schlecht allyl) -isopropyldithio- gehemmt carbamat 2-Propynyl-N-(2-chlor- 28 Mäßige Wirkung allyl) -isopropyldithio- gegenüber Rai- carbamat gras Allyl-N-(2-chlorallyl)- 28 Gräser schlecht isopropyldithiocarl)amat gehemmt Butyl-N-(2-chlorallyl)- 28 Gräser schlecht isopropyldithiocarbamat gehemmt 2-Chlorallyldiisobutyl- 28 Gräser schlecht dithiocarbamat gehemmt Allyl-N-(2-chlorallyl)- 28 Gräser gehemmt 3-methoxypropyldithio- carbamat - Allyl-N-(2-chlorallyl)isopropyldithiocarbamat ist eine sehr aktive Verbindung und kontrolliert Gräser bei Anwendung in Mengen von 6 kg je Hektar.
- Beispiele von kleinen strukturellen Änderungen, welche die pflanzenvertilgenden Eigenschaften merkbar ändern, sind unter den Alkenyl- und Alkylestern von Dialkyldithiocarbaminsäuren vorherrschend. Beispielsweise zerstörte Allyldiisopropyldithiocarbamat Gräser vor dem Aufgehen bei Verwendung von 6 kg je Hektar und die meisten Gräser bei 1,2 kg je Hektar. Allyldimethyldithiocarbamat war jedoch nicht in derselben Klasse. Allyldiallyldithiocarbamat zerstörte alle Gräser vor dein Aufgehen bei Verwendung von 6 kg je Hektar und der Allylester von N-Allyl-N-isopropyldithiocarbainat war auch eine sehr aktive Verbindung. Die Tabellen Z' und VI veranschaulichen die pflanzenvertilgenden Eigenschaften einiger typischer Alkenylester von Dithiocarbaininsäuren.
Tabelle V Blattwerkkontakt Konten- Phytotoxizität gegenüber Verbindung tration Gräsern breitblättrigen Pflanzen Allyldiäthyldi- 0,3% stark schwach thiocarbamat 2-Buten-1,4-di- 1,001o stark schwach thiol-bis-(di- äthyldithio- carbamat) Allyldiisopropyl- 1,001o mäßig schwach dithiocarbamat Tabelle VI Anwendung auf die Pflanzen vor dem Aufgehen Anwen- Verbindung dungs- Beobachtete menge Ergebnisse kg/ha Allyldiäthyldithio- 6 Starke Wirkung carbamat auf Gräser 2-Buten-1,4-dithiol-bis- 68 Starke Wirkung (diäthyldithiocarbamat) auf breitblätt- rige Pflanzen Allyldiisopropyldithio- 6 Starke Wirkung carbamat auf Gräser; all( breitblättrigen Pflanzen ge- hemmt Allyldiallyldithio- 6 Alle Gräser zer- carbamat stört Allyldibutyldithio- 12 Alle Gräser zer- carbamat stört Tabelle VII Blattwerkkontakt Konten- Phytotoxizität gegenüber Verbindung tration breitblättrigen Gräsern Pflanzen Benzvlditnethyl- 1,0°/a stark sehr stark dithiocarbamat 3,Iethvldimethvl- 1,0% schwach I schwach dithiocarbamat äthyldimethyl- 1,0°/o schwach mäßig dithiocarbarnat Formvlmeth@1- 1.00/0 stark schiwach dimethvldithio- carbarnat 5-Acetvl-4-me- I),3 0.'o schwach stark tliyl-2-thia- zolvldiäthvldi- thiocarbamat Carbamylmethyl- 1,0°/o keine mäßig diinethyldithio- carbamat Carblititoxvdi- 1.0% stark stark inetliy ldithio- carbainat Tabelle VIII Anwendung auf die Pflanzen vor dein Aufgehen Anwen- Verbindung dungs- Phytotoxizität menge kg/ha Benzyldimethyldithio- 56 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen IVIethyldimethyldithio- 28 Starke allge- carbamat meine Photo- toxizität y Formylmethyldimethyl- 68 Starke allge- dithiocarbamat meine Phyto- toxizität Carbamylmethyldi- 28 Schwach gegen- methyldithiocarbamat über Gräsern, stark gegenüber breitblättrigen Pflanzen Carbbutoxydimethyl- 28 Breitblättrige dithiocarbamat Pflanzen, stark gehemmt Butyldiisopropyldithio- 6 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen Propyldiisopropyldithio- 6 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen Isopropyldiisopropyl- 28 Stark gegenüber dithiocarbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen Athyldiisopropylditltio- 12 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine 9 egenül)er breitblättrigen Pflanzen Nlethyldiisopropyldithio=- 28 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen Methyldiäthyldithio- 28 Mäßig gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen Pflanzen Athyldiäthylditliio- 28 Stark gegenüber carbamat Gräsern, keine gegenüber breitblättrigen 5Pflanzen - Ein anderes hervorragendes Pflanzenvertilgungsmittel mit spezifischer Wirkung auf Gras vor dem Aufgehen war 2-Chlorallyldimethyldithiocarbamat. Eine Graskontrolle zeigte sich bei so geringer Anwendung wie 1,2 kg je Hektar. Eine wichtige Anwendung z. B. war die Kontrolle von Trespe in Weizen. EineAnwendung von 2-Chlorallyldiallyldithiocarbamat auf die Pflanze vor dem Aufgehen in einer Menge von 28 kg je Hektar inhibierte fast vollständig alle Gräser, während alle breitblättrigen Pflanzen normal und gesund erschienen. Es war wirksam zum Kontrollieren von Gräsern bei Zuckerrüben und Baumwolle bei Anwendung von 6 oder 12 kg je Hektar. Noch eine andere Verbindung, welche ausgezeichnete Phytotoxizität auf Pflanzen vor dem Aufgehen zeigte, war 3-Chlorallyldiallyldithiocarbamat. Es war etwas mehr phytotoxisch als 2-Chlorallyldiallyldithiocarbamat und 2-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat.
- Als Beispiel für die Benutzung als Entblätterungsmittel wurde ein Sprühregen mit Wasser, das 1 Gewichtsprozent 3 - Chlorallyldimethyldithiocarbamat enthielt, auf Bohnenblätter aufgebracht; das Ergebnis war, daß die Pflanzen entblättert wurden. In ähnlicher `'eise wurde eine Entfernung der Spitzen nach Aufbringung eines Sprühregens festgestellt, der 1 Gewichtsprozent 3-Chlor-2-butenyldithiocarl)amat enthielt. Weitere Versuche bestätigten, daß die Verbindung Entblätterungseigenschaften besaß.
- Das Problem des Kontrollierens von in Wasser lebenden Pflanzen, wie z. B. in Bewässerungsgräben, ist besonders schwierig. Da es keine fertigen Mittel zum Konzentrieren des Vertilgungsmittels auf den Pflanzen gibt, ist das einzige zweckmäßige Verfahren die Einbringung des Vertilgungsmittels in das Wasser, was im allgemeinen unwirtschaftlich ist, um eine tödlich wirkende Konzentration aufzubauen. Beispielsweise würde eine 1°/oige Lösung, bezogen auf das gesamte Bewässerungswasser, durch die Kosten ausgeschlossen sein. Die Vertilgungsmittel gemäß der Erfindung besitzen jedoch, wie beobachtet wurde, Phytotoxizität gegenüber in Wasser lebenden Pflanzen bei Konzentrationen, die so niedrig wie 1 Teil je Million sind. Beispiele von besonders aktiven Vertilgungsmitteln für im Wasser lebende Pflanzen sind 3 - Chlorallyldimethyldithiocarbamat und 2 - Chlorallyldiallyldithiocarbamat. Ein Zusatz dieser Verbindungen zu dem Wasser in einer Konzentration "von 5 Teilen je Million zerstörte das Leben von im Wasser wachsenden Pflanzen. Eine andere wichtige Beobachtung war die, daß die letztgenannte Verbindung bei einer Konzentration von 1 Teil je Million gegenüber Schnecken toxisch war, jedoch gegenüber Fischen nicht toxisch war.
- Außer 2 - Chlorallyldiäthyldithiocarbamat und 3-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat besitzen unter anderem 3 - Chlor - 2 - butenyldimethyldithiocarbamat, 3 - Chlor-allyldimethyldithiocarbamat und 3 - Chlorallyl-4-morpholincarbdithioat fungistatische Wirkung gegen Fäulnis-Organismen, wie Pythium oder andere Pilze. 3-Chlor-2-butenyldiäthyldithiocarbamat war aktiv bei Monilinia-Keimungsversuchen, und 3-Chlor-2-bütenyl-4-morpholincarbdithioat war aktiv gegenüber Sclerotinia.
- Die erfindungsgemäß zu, verwendenden Ester können leicht dadurch hergestellt werden, daß man ein Salz der entsprechenden Dithiocarbaminsäure mit einem Halogenid kondensiert, welches das gewünschte esterbildende Radikal enthält, Die Herstellung der Ester ist nicht Gegenstand. der Erfindung.
- Die Strukturen der Beispiele von phytotoxischen Estern sind in der Tabelle I1 zusammengefa.Bt. Alle diese Verbindungen wurden nach den vorstehend beschriebenen Verfahren untersucht und als phytotoxisch befunden. Die Ester von Di-f-oxyäthyldithiocarbaminsäurewaren den Estern von unsubstituierter Dithiocarbaminsäure insofern ähnlich, als sie eine Kontaktwirkung, aber nur eine schwache Aktivität gegenüber Pflanzen vor dem Aufgehen ausübten. Es ist von Interesse, daß 2-Chlorallyldioctyldithiocarbamat ein Kontakt-Pflanzenvertilgungsmittel war, obwohl fortschreitend von Estern von, Dipropyl- zu Estern von Dibutyl- und Diamyldithiocarbaminsäure die Aktivität, wie beobachtet wurde, abnahm.
Tabelle IX Strukturformel 3-Chlor-2-butenyldimethyldithiocarbamat (CH3)2 \T C S S C H2 C H = C Cl C H3 bernsteinfarben, fest, F. 27 bis 28° C 2-Chlorallyldimethyldithiocarbamat (C H3) . N C S S C H2 C Cl = C H2 bernsteinfarben, fest, F. 35 bis 36,5° C 2-Chlorallvl d ithiocarbam at N HZ C S S C Hz C Cl = C H2 lohfarben, fest, F. 30 bis 33° C 3-Chlor-2-butenyl dithiocarbam at N H2 C S S C H2 C H = C Cl C H3 halbfest, F. 25 bis 27° C 2-Chlorallyldiäthyldith.iocarl>amat (C2 H5) 2 N C S S C H2 C Cl = C H2 bernsteinfarben, flüssig 3-Chlor-2-butenyldiäthyldithiocarba.mat (C2 H.)., 1T C S S C H^ C H = C C1 C H3 flüssig
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung von Dithiocarbaminsäureestern der Formel bringen auf den Boden, vor dem Aufgehen der Pflanzen.
- 2. Verwendung von 2-Chlorallyldiäthyldithiocarbamat, Allyl-N-isop@ropyl-N-2-chlorallyldithiocarbamat, Trichlorbenzyldiisopropyldithiocarbamat oder eines 2,3-Dichlorallylesters von Dialkyldithiocarbaminsäuren, die wenigstens 2, aber nicht mehr als 3 Kohlenstoffatome in jeder Alkylgruppe enthalten, für die Zwecke gemäß Anspruch 1.
- 3. Verwendung von Dithiocarbaminsäureestern der Formel in der R1 ein halogeniertes ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein trihalogeniertes Benzylradikal ist und R2 und R3 gleich oder ungleich sein können und gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffradikale mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen bedeuten und auch zusammen mit dem Stickstoffatom des Esters einen einzigen fünf- oder sechsgliedrigen Ring bilden können, oder in der R1 ein acyclisches oder ein halogeniertes ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist und einer der beiden Reste R2 und R3 ein halogeniertes ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und der andere ein ungesättigtes oder gesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen ist, zur Vertilgung von Pflanzen, insbesondere durch Auf- in der R1, R2 und R3 acyclische Kohlenwasserstoffradikale mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, für die Bekämpfung von Gräsern, insbesondere durch Aufbringen auf den Boden vor dem Aufgehen der Pflanzen., in einer Menge bis zu 12 kg/ha.
- 4. Verwendung von Dithiocarbaminsäureestern gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem größeren Anteil eines Trägers. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 858 352; belgische Patentschrift Nr. 513 050.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1039303XA | 1953-12-17 | 1953-12-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1039303B true DE1039303B (de) | 1958-09-18 |
Family
ID=22297758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM25500A Pending DE1039303B (de) | 1953-12-17 | 1954-12-16 | Pflanzenvertilgungsmittel |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE534116A (de) |
DE (1) | DE1039303B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1243457B (de) * | 1961-07-03 | 1967-06-29 | Monsanto Co | Selektives Vorauflaufherbizid |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE513050A (de) * | ||||
DE858352C (de) * | 1948-10-02 | 1952-12-04 | Schering Ag | Verhinderung der Keimung bei Hackfruechten u. dgl. |
-
0
- BE BE534116D patent/BE534116A/xx unknown
-
1954
- 1954-12-16 DE DEM25500A patent/DE1039303B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE513050A (de) * | ||||
DE858352C (de) * | 1948-10-02 | 1952-12-04 | Schering Ag | Verhinderung der Keimung bei Hackfruechten u. dgl. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1243457B (de) * | 1961-07-03 | 1967-06-29 | Monsanto Co | Selektives Vorauflaufherbizid |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE534116A (de) |
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