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Vorrichtung zum Aufzeichnen zusätzlicher Fahrvorgänge auf den Diagrammblättern
von Fahrtschreibern Es sind bereits Fahrtschreiber bekannt, bei denen von. außen
durch ein Handeinstellglied. ein einfacher Schreibstift bzw. ein. durch ein Rüttelpendel
bewegter Schreibstift in seiner radialen Lage verstellt werden können, so daß sie
infolge dieser Verschiebung auf der Diagrammscheibe verschiedene zusätzliche. Fahrvorgänge
aufschreiben können. Insbesondere wurde diese Einrichtung dazu vorgeschlagen, die
Fahrzeiten von zwei z. B. bei einem Fernlastzug tätigen Fahrern zusätzlich kenntlich
zu machen.
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Bei den bekannten Vorrichtungen erfolgte, die. Handeinstellung durch
verschieden ausgebildete, in ein besonderes, am Rande des Gehäuses befindliches
Schloß einführbare Betätigungsorgane, die nur in je einer bestimmten Richtung gedreht
werden konnten. Die bekannten Vorrichtungen sind wegen des außer dem normalen Geräteschloß
erforderlichen zweiten Schlosses nachteilig und benötigen einen erheblichen zusätzlichen
Aufwand.
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Diese Nachteile. zu beseitigen, ist das Ziel der Erfindung. Sie besteht
darin, daß das üblicherweise vorhandene, zum Öffnen und Verschließen des Fah -rtschreibergehäus,e@s
vorgesehene Schloß auch zum Einstellen der radialen. Lage .des die zusätzlichen
Fahrvorgänge aufzeichnenden Schreibstiftes dient und zu diesem Zweck getrieblich
mit dem Schreibstift verbunden und so gestaltet ist, daß es mit den besonderen,
die verschiedenen zusätzlichen Aufzeichnungen steuernden Einstellschlüsseln ausschließlich
zur Einstellung der radialen Lage des Schreibstiftes und nur mit einem davon verschiedenen
Schlüssel zum Öffnen und Verschließen des Fahrtschreibergehäuses benutzbar ist.
Das letztgenannte Merkmal ist von besonderer Bedeutung, weil viele Kraftfahrzeugunternehmen
ein Öffnen des Gerätefis vor Ablauf der Registrierperiode durch ihre Fahrer nicht
wünschen. Diese erhalten die Schlüssel für das Öffnen des Fahrtschreibers auf Fernfahrten
nur in einem verschlossenen Umschlag und lassen. von der Polizei die erfolgte Kontrolle,
das Öffnen des verschlossenen Umschlages und die Benutzung des Schlüssels bescheinigen.
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Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand
der Zeichnungen beschrieben. In dieisen zeigt Fig. 1 eine räumliche Darstellung
dergesamten Vorrichtung, Fig. 2 eine räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen
Schlosses mit eingeführtem Schlüssel, Fig.3 einen Querschnitt durch das Schloß und
einen Einstellschlüssel, Fig. 4 einen ähnlichen Querschnitt mit einem anderen Einstellschlüssel,
Fig. 5 einen. Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform eines Schlosses mit
Einstellschlüssel, Fig. 6 einen Querschnitt nach der Linie A-B von Fig. 5, Fig.
7 einen Querschnitt nach der Linie C-D von Fig. 5, Fig.8 eine Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform eines Schlosses mit Einstellschlüssel, Fig.9 eine Draufsicht
auf das Schloß nach Fig. 8 mit eineue Schlüssel und Fig. 10 eine ähnliche Draufsicht
mit einem anderen Schlüssel.
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Das Gehäuse 1 des teilweise dargestellten Fahrtschreibers besitzt
an seinem oberen Rande einen Vorsprung 2, in dein das übliche, dem Öffnen und Verschließen
dienende Sch.loß 3 sitzt. Im Gehäuse 1 befindet sich in bekannter Weise ein um eine
feste Achse 4 schwenkbares Rüttelpendel 5 mit seinem Schwunggewicht 6 und einem
fest mit ihm verbundenen Schreibstift 7. In eine Schlitzkurve 8 des Rüttelpendels
5 greift ein Stift 9 eines Armes 10 ein, der fest mit einer im Gehäuse
1 drehbar angeordneten vertikalen Welle 11 verbunden ist, an deren oberem Ende ein
weite;rer'Arm 12 befestigt ist. Dieser weist einen einseitig offenen Längsschlitz
13 auf, der einen mit dem beweglichen Teil des Schlosses 3 verbundenen Steuerstift
14 umgreift.
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Das Schloß 3 besteht in bekannter Weise aus einem ortsfesten Mantel
19 und einem in ihm drehbar angeordneten Kern 18, in dessen Schlüsselloch der Bart
des dem Öffnen und Schließen dienenden nicht dargestellten Schlüssels. und die Bärte
15 der verschice denen, der radialen Einstellung des Schreibstiftes 7 dienenden
Einstellschlüssel 17 eingesteckt werden können. Im Mantel 19 befinden sich (vgl.
Fig. 2 und 5) mit den. Bärten 15 zusammenwirkende, federnde Raststifte 16.
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei verschiedene und verschieden betätigbare
Schlüssel 17 vorgesehen. Beide besitzen auf der dem Bart 15 entgegengesetzten Seite
in Einsteckrichtung hintereinander Vorsprünge 20, etwa der halben Schlüsselstärke,
jedoch verschiedener Lage und Höhe. Der in Fig.4 gezeigte Schlüssel besitzt einen
nach rechts versetzten Vorsprung verhältnismäßig großer Höhe, während der Schlüssel
nach Fig.3 mit einem nach links versetzten Vorsprung 20 geringerer Höhe versehen
ist.
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An den Vorsprüngen 20 entsprechenden Stellen sind in Einsteckrichtung
hintereinander in den Mantelteil 19 des Schlosses 3 unten abgesetzte Anschlagstifte
21 und 22 eingesetzt. Hierbei sitzt bei dem Anschlagstift 21 links die niedere Stufe,
um die sich eine kreisförmige Aussparung 24 anschließt, während bei dem Anschlagstift
22 die niedere Stufe rechts sitzt, an die sich eine kreisringförmige Aussparung
23 anschließt. Außerdem ist die höhere Stufe des Anschlagstiftes 22 kürzer als die
des Anschlagstiftes 21, um den Durchgang des niedrigeren Vorsprunges 20 des Schlüssels
nach Fig. 3 beim Einstecken in das Schloß 3 zu ermöglichen.
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Die beiden Aussparungen 23, 24 erstrecken sich über einen Winkel,
der kleiner ist als der zum Öffnen und Verschließen des Gehäuses 1 erforderliche
Drehwinkel von etwa 90°, und er beträgt im dargestellten Beispiel etwa 45°.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wird der Schlüssel 17, der mit
dem linken Vorsprung 20 versehen ist (vgl. Fig.3), in das Schlüsselloch des Schlosses
3 eingeführt, so gestatten der Anschlagstift 21 und die Aussparung 24 des Schloßmantels
19 lediglich eine Drehung des drehbaren Schloßkernes 18 um 45° nach links. Hierbei
wird mittels des Stiftes 14 des Hebels 12 die Welle 11 im Gegenuhrzeigersinn
gedreht, so daß der Stift 9 mittels der Schlitzkurve 8 des Rüttelpendels 5 dieses
ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird der Schreibstift
radial nach außen verschoben. Um den Schlüssel 17 mit dem Vorsprung 20 herauszuziehen,
muß er um 45° zurückgedreht werden.
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Soll der Schreibstift 7 radial nach innen und damit in einen anderen
Schreibbereich des Diagrammblattes verbracht werden, so geschieht dies mit dem Schlüssel
17, bei dem (vgl. Fig. 4) der Vorsprung 20 nach rechts versetzt ist und mit dem
Anschlagstift 22 und der Aussparung 23 des Schloßmantels 19 zusammenarbeitet. Hierbei
ist nur eine Drehung des Schlüssels um 45° nach rechts möglich, so daß nun der Stift
14 und das Rüttelpendel s im Uhrzeigersinn verschwenkt werden, so daß der Schreibstift
7 radial nach innen geführt wird.
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Beide Schlüssel 17 sind nur um 45° drehbar. Es ist somit nicht möglich,
mit ihnen das Gerät zu öffnen, da hierfür eine Drehung um etwa 90° erforderlich
ist. Um diese Drehung vornehmen und das Gerät öffnen zu können, wird ein Schlüssel
vorgesehen, der keinen der Vorsprünge 20 besitzt. Bei Fahrtschreibern mit den- erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhält daher der eine Kraftfahrer einen Einstellschlüssel und der andere
den anderen Einstellschlüssel, während der glatte Schlüssel ohne Vorsprünge beim
Fuhrunternehmer verbleibt oder im verschlossenen Umschlag mitgegeben wird.
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Bei der in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Ausführungsform der Erfindung
besitzen die Schlüssel an ihren oberen Kanten Aussparungen, und zwar weist der eine
Schlüssel, der z. B. für Fahrer 1 bestimmt ist, eine Aussparung 25 und der zweite
Schlüssel, der z. B. für Fahrer 2 bestimmt ist, eine in Einsteckrichtung gegenüber
der Aussparung 25 nach vorn versetzte Aussparung 26 auf. Der feststehende
Mantel 19
des Schlosses besitzt in Einsteckrichtung hintereinander in der
Höhe der Aussparungen 25, 26 zwei Paare von Vorsprüngen 27, 28, 29, 30, und zwar
liegen die Vorsprünge 27, 28 in der Höhe der Aussparung 26 des einen Schlüssels
17 und die Vorsprünge 29, 30 in der Höhe der Aussparung 25 des anderen Schlüssels
17.
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Wird das Schloß durch den Schlüssel 17 mit der Aussparung 25
betätigt, so sperrt (vgl. Fig. 6) der Anschlag 28 eine Drehung nach rechts, während
der Anschlag 29 (vgl. Fig. 7) eine Drehung nach links gestattet, die aber beendet
wird, sobald der Schlüssel mit seinem voll ausgeführten Teil am Anschlag 27 anstößt.
Der Schreibstift wird hierdurch in gleicher Weise wie oben beschrieben radial verstellt.
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Wird das Schloß durch den Schlüssel mit der Aussparung 26 betätigt,
so verhindert der Anschlag 29 eine Drehung nach links, während der Anschlag 28 wegen
des Vorhandenseins der Aussparung 26 eine Drehung des Schlüssels nach rechts bis
zum Anschlag 30 ermöglicht. Zum Öffnen und Verschließen des Schlosses dient in diesem
Fall ein Schlüssel mit zwei Aussparungen 25 und 26.
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Bei der in den Fig. 8 bis 10 gezeigten Ausführungsform der Erfindung
besitzen der Schlüssel 17 für dien Fahrer 1 an seinem oberen Rande eine Aussparung
31 und der Schlüssel 17 für den. Fahrer 2 eine gestrichelt gezeichnete Aussparung
32 am unteren Rande. Diese beiden Aussparungen wirken mit auf den Schloßmantel 19
aufgesetzten Kreissegmenten 33, 34 zusammen. Die Schlüssel 17 werden in der in den
Fig. 9 und 10 gestrichelt gezeichneten Lage in das Schloß eingeführt. Den Schlüssel
mit der Aussparung 31 am oberen Rande kann man wie Fig. 9 zeigt, nach links um einen
gewissen Winkel drehen, da die Aussparung 31 ein Anstoß an das obere Ende des Kreissegmentes
34 verhindert. Am Kreissegment 33 kommt dann der Schlüssel zur Anlage. Eine Drehung
nach rechts wird durch das untere Ende des Kreissegmentes 34 gesperrt. Den Schlüssel
mit der Aussparung 32 am unteren Rande kann man dagegen, wie Fig. 10 zeigt, nach
rechts. bis zum Anschlag am oberen Ende des Kreissegmentes 33 drehen., jedoch nicht
nach links.
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Der Schlüssel zum Öffnen. und Verschließen des Fahrtschreibers muß
in diesem Fall zwei Aussparungen 31 und 32 erhalten.