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Spielfahrzeug Bei einem Spielzeugauto ist bereits vorgeschlagen worden,
am Fahrzeuggestell eine Gummiblase anzuordnen, deren Bewegung von einem Gummiball
unter Vermittlung eines Gummischlauches derart erfolgt, daß die Bewegung der Gummiblase
auf Vierstellglieder zwecks Verschwenkens der Lenkräder einwirkt. Ferner ist dabei
vorgeschlagen worden, mit einer weiteren Gummiblase und eines zugehörigen Gummiballes
so auf ein Verstellglied einzuwirken, daß auch der Antriebsmotor ein- oder abgeschaltet
wird. Das spielende Kind muß dabei also zwei Gummibälle bedienen, wozu es beide
Hände benötigt.
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Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, bei Spielfahrzeugen
mittels einer von einem Gummiball betätigten einzigen Gummiblase sowohl das Ein-
und Ausschalten und'/oder die Drehrichtungsumkehr des Antriebes als auch gegebenenfalls
die Steuerung des Fahrzeuges vorzunehmen, so daß das Kind nur eine einzige Hand
für alle diese Vorgänge benötigt.
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Gemäß der Erfindung wird dies bei einem mittels einer Gummiblase gesteuerten
Spielfahrzeug mit eingebautem elektrischem Antrieb und eingebauter Batterie dadurch
erreicht, daß zur Ein- und Ausschaltung und/oder Drehrichtungsumkehr des Antriebes
und zur Lenkung des Fahrzeuges ein mit der Gummiblase in Wirkverbindung stehendes
Schaltglied vorgesehen ist, (las für die Ein- und Ausschaltung des elektrischen
Antriebes auf einer Schleifbrücke gleitet und in seinen jeweiligen Endstellungen
Schaltmittel für die Umkehr der Drehrichtung des :elektrischen Antriebes beeinflußt,
während es zur Lenkung des Fahrzeuges auf unter Federwirkung stehende Lenkglieder
einwirkt.
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Somit ist erstmalig bei einem Fahrspielzeug erreicht, daß mittels
einer einzigen Betätigungsvorrichtung, nämlich des Gummiballes, sowohl die Lenkung
als auch Ein- und Ausschaltung und Fahrtrichtungsumkehr bewerkstelligt werden kann.
Dies ist einerseits von einem sehr großen Spieleffekt und verbilligt andererseits,
wie aus den weiteren Darlegungen noch näher hervorgehen wird, in erheblichem Maß
die Fertigung eines solchen Spielzeuges.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt Fig.l ein elektrisch angetriebenes
Fahrspielzeug in der Seitenansicht und zum Teil im Schnitt, Figg.2 die dazugehörige
Draufsicht, Fig.3 die schematische Darstellung einer Schalteinrichtung, Fig. 4 Einzelheiten
der Schalteinrichtung gemäß Fig. 3.
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Das elektrisch durch den Motor 1 mittels der Batterie 2 angetriebene
Spielzeugauto 3 kann in seinen Fahrfunktionen mittels des Gummiballes 4 über den
Gummischlauch 5 durch die Gummiblase 6 gsteuert werden. Der Gummischlauch 5 ist
so durch die Kai-osserie durchgeführt und dann zur Gummiblase 6 geleitet, daß er
nicht mit dem Antrieb bzw. den noch näher zu beschreibenden Schalteinrichtungen
störend in Berührung kommt.
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Wird auf den Gummiball 4 gedrückt, so dehnt sich die Gummiblase 6
entsprechend aus. Diese Ausdehnung bewirkt mehrere Steuervorgänge..
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Über das fingerähnlich ausgebildete Schaltglied 7 und die Parallelogrammführung
8 werden die Vorderräder 9, 10 gegen die Wirkung der Feder 11 aus der gezeichneten,
der Ruhelage des Fahrzeuges entsprechenden Endstellung nach der entgegengesetzten
Fahrtrichtung hin, d. h. nach links ausgeschwenkt. In der Ruhelage zieht die Feder
11 die Räder 9 und 10 und damit auch das Schaltglied 7 immer in die gezeichnete
Stellung.
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Durch das Schaltglied 7 werden die unten noch näher zu beschreibenden.
Kippschalter 18 und 20 zwecks Umschaltung auf Vor- oder Rückwärtsfahrt betätigt.
Ferner kommt das Schaltglied 7 mit der Schleifbrücke 14 zwecks Ein- und Ausschaltung
des Fahrzeugmotors 1 in Wirkverbindung. Dieser, die Hinterräder 12, 13 antreibende
Motor 1, ist über der Hinterradachse 15 angeordnet. Hierdurch und auch durch die
Tatsache, daß die Batterie 2 in Nähe der Hinterradachse sich befindet, ergibt sich
eine für den Antrieb günstige Schwerpunktslage des Spielfahrzeuges.
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Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Schaltung, um mittels
des Schaltgetriebes 7 sowohl das Ein- und Ausschalten als auch die Drehrichtungsumkehr
des Motors 1 zu bewerkstelligen. Von der Batterie 2 ist über die Leitung 16 ein
Pol an die Schleifbrücke 14 gelegt. Von dort kann der Strom über das Schaltglied
7 und die Leitung 17 zu dem
Kippschalter 18 geführt werden. Der
andere Pol der Batterie 2 ist über die Leitung 19 an den weiteren Kippschalter 20
gelegt. Beide Kippschalter sind gelenkig mittels der isolierten Verbindungsstange
21 miteinander gekoppelt und stehen unter Wirkung der Federn 22, 23.
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Mit Ziffer 24 ist die Ruhelage des Schaltgliedes 7 dargestellt, d.
h., in dieser Stellung ist kein Druck auf den Guinmiba114 ausgeübt. Ferner befinden
sich in dieser Stellung die Kippschalter 18 und 20 in der gestrichelt dargestellten
Lage. Wie unten noch näher zu erläutern sein wird, entspricht diese Stellung der
Kippschalter 18 und 20 der Vorwärtsfahrt des Spielzeugautos. In der Stellung 24
des Schaltgliedes 7 ist der Kontakt zwischen diesem und der Schleifbrücke 14 unterbrochen,
d. h., dem Motor wird kein Strom zugeführt. Wird nun die Gummiblase 4 betätigt,
so wandert das Schaltglied 7 gemäß Fig. 3 nach rechts und kommt alsbald mit der
Schleifbrücke 14 in Berührung. Damit erhält der Motor Strom, und das Spielzeugauto
beginnt zu laufen. Wird der Gummiball noch weiter zusammengedrückt, so wandert das
Schaltglied 7 entsprechend weiter nach rechts, bis es in seine Endstellung 25 gelangt.
Kurz vor Erreichung dieser Endstellung ist wiederum der Kontakt zwischen dem Schaltglied
und der Schleifbrücke 14 unterbrochen, so daß das Spielzeugauto anhält. Bei Erreichung
der Stellung 25 werden beide Kippschalter unter Hilfe des Teiles 21 in die ausgezogen
gezeichnete Darstellung gebracht und so der Motor 1 auf Rückfahrt gepolt.
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Die Umpolung des Motors geschieht dadurch, daß die am negativen bzw.
positiven Pol der Batterie 2 liegenden Kippschalter 18 bzw. 20 die Motorkleminen
A und B jeweils entsprechend an die Batterie anschließen. In der gestrichelten
Darstellung der Kippschalter 18 und 20 liegt die Motorklemme A über den Kontakt
26, den Kippschalter 20 und die Leitung 19 am positiven Pol. Die Motorklemme B ist
über den Kontakt 27, den Kippschalter 18, die Leitung 17 und die Teile 7, 14 und
16 an den negativen Pol geschaltet. Dies entspricht, wie schon gesagt, der Vorwärtsfahrt
des Spielzeugautos. Wird in der beschriebenen Weise mittels des Schaltgliedes 7
die Kippschalteranordnung in die ausgezogen gezeichnete Lage gebracht, so ist nunmehr
die Motorklemme <4 über den Kontakt 28 und die Teile 18, 17, 7, 14 und 16 mit
dem negativen Pol der Batterie 2 verbunden. Die 1@Iotorklemme B erhält über den
Kontakt 29 und die Teile 20 und 19 ihren Anschluß an den positiven Batteriepol.
Dies entspricht einer Umpolung, d. h. einer Fahrtrichtungsumkehr.
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In Fig. 4 sind unter Beibehaltung der Bezifferung Einzelheiten der
Schalteinrichtung gemäß Fig. 3 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Hierbei befindet
sich das Schaltglied 7 in der Endlage 25. Die Kippschalter 18 und 20 sind mittels
der Lagerungen 34 und 35 in den Lagerböcken 30 und 31 gehalten. Die Stromzuführung
erfolgt über die Lagerböcke 30, 31 und in der Zeichnung nicht dargestellte Kontaktfedern
od. dgl. zu den leitenden Kontakten 32 und 33, die mit jeweils zwei der Kontakte
26, 27, 28 und 29 entsprechend den obigen Darlegungen in Verbindung stehen. Die
Teile 7, 14, 18, 20, 30, 31, 26, 27, 28.29,
34 und 35 sind entsprechend der
Stromführung gegeneinander bzw. gegen Masse isoliert.
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In den Fig. 1 und 2 sind die Schaltmittel gemäß den Fig. 3 und 4 schematisch
mit gleicblautender Bezifferung dargestellt. Die Verkleidung des Fahrspielzeuges,
die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist, kann aus einem durchsichtigen Werkstoff
Bestehen. Dies hat den Vorteil, daß das spielende Kind gleichzeitig mit den technischen
Einzelheiten des Spielzeuges vertraut wird und daraus lernen kann.
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Die Verkleidung ist ganz oder teilweise abnehmbar. Dies ist einerseits
notwendig zwecks Auswechselns der in Fig. 1 nicht dargestellten Batterie, und zum
anderen kann sich dadurch das spielende Kind eingehendst mit den technischen Einzelheiten
dieses Spielzeuges vertraut machen. Die Batterie ist vorteilhaft im Fahrspielzeug
eingebaut, so daß das Kind diese nicht in der Tasche oder sonstwie mit sich herumtragen
muß. Ferner kann ein Fahrtrichtungsanzeiger 36 vorgesehen sein, der starr über die
Stange 37 mit der Steuerung verbunden ist. Das Kind kann an Hand des Fahrtrichtungsanzeigers
sofort den entsprechenden Einschlag der Steuermittel erkennen und wird gleichzeitig
in seinem Spielreiz angeregt.
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Der sich bei diesem Fahrspielzeug ergebende Spielvorgang soll in Anlehnung
an das oben Gesagte nochinals kurz zusammengefaßt werden: Bei Beginn des Spielens,
d. h. in der Ruhelage, in der der Gummihall 4 nicht betätigt wird, befindet sich
das Schaltglied in der Endlage 24. Hierbei ist der Antrieb auf Vorwärtsfahrt gestellt,
aber erhält noch keinen Strom. Wird nun der Gummiball langsam zusammengedrückt,
so schwenken die bis dahin voll ausgeschlagenen Steuerräder zurück, und der Antrieb
wird über die Schleifbrücke 14 mit Strom versorgt. In der Mittellage des Schaltgliedes
fährt das Fahrzeug geradeaus. Wird der Gummiball noch weiter zusammengedrückt, so
kommt das Schaltglied in seine Endlage 25. Hierbei sind gegenüber der Endlage 24
die Steuerräder zur anderen Seite hin voll ausgeschlagen, die Stromzuführung zum
Antrieb ist wiederum unterbrochen, und über die Kippschalter 18, 20 ist eine Umpolung
des Antriebes erfolgt. Wird nun der Druck durch den Gummiball verringert, so wird
wiederum der Antrieb mit Strom versorgt, wobei nunmehr das Fahrzeug infolge der
Umpolung nach rückwärts fährt.
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Je nach Wunsch können nun ein oder zwei der über den Gummiball bewirkten
Spieleffekte, nämlich die Steuerung des Fahrzeuges. das Ein- und Ausschalten des
Antriebes oder das Bewirken der Fahrtrichtungsumkehr, bei der Spielzeugaufführung
weggelassen bzw. durch separate Steuerungsmittel ersetzt werden. Vorzugsweise wird
jedoch aus den angeführten Gründen die oben beschriebene Bauart zur Anwendung kommen.
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Wie schon gesagt wurde, bezieht sich die Erfindung allgemein auf Spielfahrzeuge,
d. h.. in sinngemäßer Anwendung der für ein Spielzeugauto beschriebenen Ausführungsform
kann ein Spielzeugschiff, ein Spielzeugunterseeboot u. dgl. m. betrieben werden.