DE1036889B

DE1036889B - Elektrische Weichenheizung

Info

Publication number: DE1036889B
Application number: DES51027A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Siebers
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1956-10-27
Filing date: 1956-10-27
Publication date: 1958-08-21

Description

Elektrische Weichenheizung Um in den Wintermonaten eine Eisbildung und Schneeansammlungen zwischen Weichenzungen und Backenschienen zu verhindern und ohne besondere Wartung die Weichen umstellen zu können, ist es üblich, die Weichen mit elektrischen Heizkörpern auszurüsten. Bisher sind alle zum Heizen einer Weiche verwendeten Widerstandskörper, die in Form von Heizrohren auf der Außenseite der Backenschienen bzw. der Innenseite der Weichenzungen angebracht sind, während der Frostperiode gleichzeitig und dauernd an die Stromquelle angeschlossen.
Die Erfindung zeigt einen IA'eg, wie der bisher erforderliche Stromverbrauch bei gleicher Betriebssicherheit bis zu 25% gesenkt werden kann.
Ausgehend von der Überlegung, daß sich hei anliegender Weichenzunge ohnehin kein Schnee zwischen Zunge und Backenschiene ansammeln kann und die Eisbildung auch schon bei Beheizung nur eines dieser Teile verhindert wird, ist erfindungsgemäß einer der voneinander unabhängig anschaltbaren Heizkörper. die der jeweils anzulegenden Zunge und der benach-1>arten Backenschiene zugeordnet sind. durch einen bei der Weichenumstellung betätigten Kontakt ganz abschaltbar oder auf niedrigere Heizleistung umschaltbar. Die am gegenüberliegenden Teil der Weiche befindlichen, ebenfalls unabhängig voneinander ansdhaltbaren Heizwicklungen der Backenschiene und der Weichenzunge bleiben dabei wirksam, so daß sich der an abliegender Weichenzunge ansammelnde Schnee aufweicht bzw. zum Schmelzen gebracht wird und somit die störungsfreie Umstellung gegeben ist. Der die jeweilige Abschaltung der einen Heizwicklung bewirkende Kontakt kann z. B. zusätzlich zu den für die Weichenüberwachung üblichen Kontakten im Gehäuse des Weichenantriebes angeordnet sein und durch die darin untergebrachten Einrichtungen betätigt werden. Es ist aber auch möglich, die Kontakte in einem besonderen, an der Weiche angeordneten Gehäuse unterzubringen und durch die Stellstangen oder Zungenprüfstangen zu betätigen. In allen diesen Fällen kann man die Betätigungseinrichtungen so auf die Kontakte einwirken lassen, daß das Abschalten des Heizkörpers erst kurz vor dem Erreichen der anliegenden Stellung, das Wiederanschalten kurz nach dem Verlassen dieser Stellung erfolgt. Besonders zweckmäßig ist es, die Abschaltkontakte im Stromkreis der Heizkörper für die Backenschienen anzuordnen und die Beheizung der Zungen bestehen zu lassen. In diesem Fall wird der vor den Zungen sich ansammelnde Schnee wie bisher so stark erwärmt, daß er bei der nächsten Stellbewegung leicht zur Seite gedrückt werden kann. Auch das Wärmegefälle von der Zunge zum Gleitstuhl und damit die Gefahr einer Vereisung dieser Stellen ist dann geringer als bei Abschaltung der Zungenheizung und Bestehenbleiben der Backenschienenheizung. Anstatt einer vollständigen Abschaltung kann man auch eine Umschaltung auf eine niedrigere Heizleistung vornehmen, indem beispielsweise zwei bei abliegender Zunge parallel mit der Stromquelle verbundene Heizwicklungen, bei anliegender Zunge nur eine Wicklung abgeschaltet wird oder Leide Wicklungen in Reihe geschaltet werden. Die Ersparnis an Heizleistung ist dann allerdings geringer; sieht man aber von vornherein eine Kolitakteinrichtung für sämtliche Abschaltmöglichkeiten vor, so kann man durch geringfügige Schaltungsänderungen stufenweise die Heizleistung an die durchschnittliche Außentemperatur anpassen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 beispielsweise dargestellt.
Die Heizkörper 1 bis 4 dienen zum Erwärmen der Backenschienen 10 und 40 sowie der Weichenzungen 20 und 30 der in Fig.1 schematisch dargestellten Weiche. Da bei der angenommenen Pluslage, d. h. Geradeausstellung die Weichenzunge 20 anliegt, ist der Heizkörper 1 der zugehörigen Backenschiene 10 durch den Kontakt 5p der von der Stellstange 6 betätigten Kontakteinrichtung 5 vom Speisetransformator 7 abgeschaltet. Beim Umstellen der Weiche wird durch die Stellstange 6 der Kontakt 5p geschlossen, sobald die Zunge 20 von der Backenschiene wegbewegt wird. Erreicht die Weiche die andere Endlage nicht, so bleiben alle Heizkörper 1 bis 4 angeschaltet. Erst im letzten Teil des Stellweges der Stellstange, wenn also die Zunge 3 an der Backenschiene 4 bereits anliegt, wird der Kontakt 5 m geöffnet und damit der Heizkörper 4 für die Backenschiene 40 abgeschaltet. Bei der entgegengesetzten Stellbewegung wird erst der Kontakt 5 m geschlossen und dann der Kontakt 5 p geöffnet.
An Stelle der beiden Kontakte 5 p und 51n kann auch ein Wechselkontakt verwendet werden, der als Schleppkontakt arl)itet.
Wegen der Verringerung der im Mittel abzugebenden Heizleistung können die Speiseleitungen für die Heizkörper und der Speisetransformator unter Umständen auch schwächer als bisher bemessen werden. Dies gilt auch, obwohl während der Weichenumstellung vorübergehend alle Heizkörper eingeschaltet sind. Dieser Zustand dauert im Verhältnis zum Normalzustand. d. h. Weiche in einer Endlage, immer nur kurze Zeit und kann kaum eine Überlastung herbeiführen, da die Endlage der wichtigen und darum beheizten Weichen dauernd überwacht und jede Störung sofort beseitigt wird.

Claims

FATF:NTAxsrHUCiii-. 1. Elektrische Weichenheizung, bei der jeder Zunge und jeder Backenschiene voneinander uriabhängig anschaltbare Heizkörper zugeordnet sind. dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Heizkörper, die der jeweils anzulegenden Zunge und der benachbarten Backenschiene zugeordnet sind, durch einen bei der Weichenumstellung betätigten Kontakt ganz abschaltbar oder auf niedrigere Heizleistung umschaltbar ist.
2. Weichenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf niedrigere Heizleistung umschaltbare Heizkörper mit zwei Heizwicklungen ausgerüstet ist. die hei abliegendrr «'eichenzunge parallel, hei anliegender «-eichenzunge in Reihe geschaltet sind.
3. Weichenheizung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab- und Anschaltkontakte kurz vor Erreichen bzw. nach @'erlaz#eii der anliegenden Stellung der Zungen betätigt werden.
4. Weichenheizung nach Anspruch 1 oder 2 und 3, dadurch gekennzeichnet. daß die Kontakte von den NN'eichenstellstangen betätigt werden. ;
5. Weichenheizung nach Anspruch 1 oder 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte von Zungenprüfstangen betätigt werden.
6. Weichenheizung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte im Weichenantriebsgehäuse angeordnet sind.
7. Weichenheizung nach Anspruch 4 oder 5. dadurch gekennzeichnet. daß die Kontakte in einem besonderen an der Weiche angeordneten Gehäuse untergebracht sind.