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Verfahren zur Erzeugung von Schleifen in einer laufenden1 biegsamen
Bahn, insbesondere beim Sterilisieren von bahnförmigem Verpackungsmaterial Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Erzeuging von Schleifen in einer laufenden, biegsamen
Bahn. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anfang der Bahn über ein
System von vorzugsweise parallelen, horizontalen und in gleichmäßigen Abständen
voneinander bewegten Tragstäben geführt wird, welche auf einer geschlossenen Bahn
umlaufen, daß ferner die Bahn mit einer Liefergeschwindig keit vt auf die Tragstäbe
geführt wird, die größer als die Abzugsgeschwindigkeit v2 der Bahn von den Tragstäben
ist, daß weiter an der Aufgabestelle der Bahn auf die Tragstähe die Bahn durch Haltemittel
am jeweils zur Aufgahestelle gelangenden Stab festgehalten wird, wodurch zwischen
diesem Stab und dem nachfolgenden Stab eine nach unten frei hängende Schleife gebildet
wird, daß ferner die Haltemittel nach Bildung der nachfolgenden weiteren Schleife
gelöst und jeweils in Arbeitsstellung auf den nächstfolgenden Stab gebracht und
hier so lange in Arbeitsstellung gehalten werden, bis die nächstfolgende Schleife
gebildet ist, und daß schließlich nach Bildung sämtlicher Schleifen die Geschwindigkeit
v2 auf den Wert erhöht wird.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
geschilderten Verfahrens; die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein System von
vorzugsweise parallelen, horizontalen und in gleichmäßigen Abständen voneinander
angeordneten Tragstäben, ferner durch Transportmittel, mit deren Hilfe die Stäbe
auf einer in sich geschlossenen Bahn bewegt werden können, weiter durch Vorschubmittel
für die Bahn, welche vor der Aufgabestelle der Bahn auf die Tragstäbe und hinter
der Abzugstelle der Bahn von den Tragstäben angeordnet sind und die wenigstens zwei
unterschiedliche Arbeitsgeschwindigkeiten aufweisen können, und schließlich durch
Haltemittel zum Festhalten der Bahn auf einem die Aufgabesteile der Bahn auf die
Tragstäbe passierenden Tragstab sowie durch Mittel, mit deren Hilfe die Haltemittel
nach einem vorbestimmten Teilweg der Umlaufbewegung des betreffenden Tragstabes
selbsttätig in Arheitsstellung auf den nachfolgenden Stab gebracht werden.
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Vorteilhaft kann zur Erleichterung der Schleifenbildung im Bereich
der Aufgabestelle der Bahn auf die Tragstäbe eine an eine feste Führungsfläche anschließende
bewegliche Führungsfläche für die Bahn vorgesehen sein, welche derart durch Bewegungsmittel
bewegt wird, daß sie etwa bis zu dem durch die Haltemittei bewirkten Festhalten
der Bahn auf einem die Aufgabestelle passierenden Tragstab den Raum zwischen diesem
Tragstab und der festen Führungsfläche mindestens teilweise überbrückt. Es empfiehlt
sich hierbei, die bewegliche Führungsfläche als Klappe auszubilden, welche durch
Mitnehmer von einem jeweils die Aufgabestelle passierenden Tragstab angehoben wird,
wobei die Mitnehmer spätestens zum Zeitpunkt des Festhaltens der Bahn durch die
Haltemittel selbsttätig ausklinken, um in Arbeitsstellung auf den nachfolgenden
Tragstab zu gelangen.
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Zweckmäßig können die Haltemittel ein an einem Pendel arm angeordnetes
Klemmorgan aufweisen, das in Arbeitsstellung auf der über einem Tragstab liegenden
Bahn unter Druck aufliegt, wobei der Pendelarm derart relativ zur Umlaufbahn der
Tragstäbe gelagert ist, daß jeder Tragstab das vom Pendel arm getragene Klemmorgan
über ein Teilstück seines Weges auslenkt, worauf der Pendelarm sich unter dem Einfluß
einer Hilfskraft selbsttätig in Arbeitsstellung auf den nachfolgenden Tragstab zurückbewegt.
Ferner kann vorteilhaft ein Fühlorgan für mindestens eine erzeugte Schleife vorhanden
sein, das nach Erreichen einer gewünschten Schleifenzahl selbsttätig die Geschwindigkeit
der hinter der Abzugsteile der Bahn von den Tragstäben angeordneten Vorschubmittel
auf den Wert der Eintrittsgeschwindigkeit der Bahn in die Kammer erhöht.
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Ferner empfiehlt sich die Anordnung weiterer Haltemittel, welche
die Bahn auf demjenigen Tragstab über ein vorbestimmtes Teilstück seiner Umlaufbewegung
festhalten, der dem sich jeweils im Bereich der Abzugstelle der Bahn von den Tragstäben
befindlichen Tragstab folgt. Diese weiteren Haltemittel
können zweckmäßig
eine Mehrzahl von quer zur Umlauffläche der Tragstäbe verschiebbar gelagerten Rollen
aufweisen, derart, daß jeder in den Bereich der Haltemittel gelangende Tragstab
nacheinander jede Rolle anhebt und daß jede angehobene Rolle so lange auf dem betreffenden
Tragstab unter Druck aufliegt, bis bereits die in Umlaufrichtung der Tragstäbe folgende
Rolle vom gleichen Stab angehoben ist.
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Schließlich können vorteilhaft bei cler Erzeugung von Schleifen aus
einer einseitig mit einem Kunststoff beschichteten Bahn im Inneren eines Sterilisationsraumes
mindestens die mit der Bahn in Berührung kommenden Teile der Haltevorrichtung gekühlt
sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderem Maße zur
Anwendung in einer Einrichtung zum Sterilisieren von bahnförmigem, biegsamem Packungsmaterial,
das auf einer Bahnseite einen Kunststoffbelag aufweist. Solches Packungsmaterial
ist bereits zur Herstellung von nach dem Gebrauch wegwerfbaren Packungen benutzt
worden.
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Wird das bahnförmige Verpackungsmaterial vor seiner Verformung zu
Packungen sterilisiert und ferner dafür Sorge getragen, da8 das Abfüllen des zu
verpackenden Gutes unter sterilen Bedingungen erfolgt, können sterile Güter - z.
B. flüssige oder feste Nahrungsmittel - in solchen Packungen längere Zeit aufbewahrt
werden, ohne daß sie sich irgendwie nachr teilig verändern. Die Sterilisation des
Packungsmaterials kann hierbei zweckmäßig durch Wärmeeinwirkung erfolgen, wobei
sich Sterilisationstemperaturen von etwa 2000 C als vorteilhaft erwiesen haben.
Bei solchen Temperaturen erweicht der Kunststoffl>elag, was für die Führung der
Bahn während des Sterilisationsvorganges ganz besondere Voraussetzungen mit sich
bringt. Insbesondere darf die mit Kunststoff beschichtete Bahnseite möglichst wenig
in Berührung mit festen Führungsflächen kommen.
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Ferner sind Spannungen in der auf Sterilisationstemperatur erhitzten
Bahn möglichst zu vermeiden, da das mit Kunststoff beschichtete Papier durch Austrocknen
an Elastizität und Festigkeit verliert.
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Die Erfindung ermöglicht, diese Forderungen weitgehend zu erfüllen.
Sie ist nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 schematisch im Längsschnitt eine Einrichtung zur
Sterilisierung einer einseitig mit Kunststoff beschichteten Papierbahn, Fig. 2 einen
Querschnitt nach der Linie II-II der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung, Fig. 3
in vergrößertem Maßstab Haltemittel, die ein an einem Pendelarm angeordnetes Klemmorgan
aufweisen, Fig. 4, 5 und 6 schematisch die Schleifenerzeugung und die Arbeitsweise
der in Fig. 3 dargestellten Haltemittel, Fig. 7 in vergrößertem Maßstab weitere
Haltemittel, welche eine Mehrzahl von quer zur Umlauffläche der Tragstäbe verschiebbar
gelagerten Rollen aufweisen, und Fig. 8 die Anordnung einer beweglichen Führungsfläche
für die Bahn im Bereich deren Aufgabestelle auf die Tragstäbe.
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Die in der Einrichtung nach Fig. 1 zu sterilisierende Bahn besteht
aus einer biegsamen Papierbahn, welche einseitig mit Kunststoff, z. B. Polyäthylen,
beschichtet ist. Diese Bahn wird in der nachstehend beschriebenen Einrichtung sterilisiert
und anschließend in sterilem Zustand zu Packungen geformt, in welche ein steriles
Gut, z. B. feste oder flüssige
Nahrungsmittel, abgefüllt werden. Die mit Kunststoff
beschichtete Papierbahn 1 wird von der Rolle 2 abgezogen und gelangt über eine Umlenkrolle
3 und ein als Vorschubmittel dienendes, angetriebenes Klemmrollenpaar 4 in den Sterilisationsraum
5, der sich im Inneren des Gehäuses 6 befindet. Der Sterilisationsraum ist von der
Wand 6a umschlossen, welche teilweise aus wärmeisolierendem Material besteht. Im
Inneren des Sterilisationsraumes befinden sich Führungsrollen 7, von denen die Rollen
7a und 7b mit Hilfe nicht gezeichneter Antriebsmittel in Umdrehung gesetzt werden
können. Über die Rollen 7 sind zwei in sich geschlossene Kettenbänder 8a und 8b
gelegt, welche in Zähne der Führungsrollen eingreifen und bei Drehung der Rollen
7a und 7b in Umlauf versetzt werden. Die Ketten 8a und 8b sind durch parallel, horizontal
und in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordnete Tragstäbe 9 verbunden.
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Die auf der Rolle 2 abgezogene Bahn 1 wird auf später beschriebene
Weise derart über die Tragstäbe 9 geführt, daß das Innere des Sterilisationsraumes
von einer Mehrzahl frei hängender Bahnschleifen gefüllt ist, welche mit ihrer Papierseite
auf den Tragstäben 9 aufliegen und durch die Wanderbewegung der Stäbe von links
nach rechts transportiert werden. Die Bahn gelangt dann in die Befeuchtuugskammer
10 und anschließend in die Trocknungskammer 11, wo sie durch das Klemmrollenpaar
12 und über die Umlenkrolle 13 geführt ist. An die Trocknungskammer schließt ein
Transportkanal 14 an, an dessen Ende sich ein weiteres, antriebbares Klemmrollenpaar
15 befindet.
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Der Transportkanal 14 mündet in die Verpackungs-und Abfüllmaschine
16. Im Inneren des Sterilisationsraumes 5 sind mit (5ffnungen versehene Verteilleitungen
17a und 17b angeordnet. Diese Leitungen stehen in Verbindung mit der Zuleitungl8,
welcher aus dem an die Dampfzuleitung 18a angeschlossenen Überhitzer 18 b überhitzter
Wasserdampf unter geringem Überdruck und mit einer Temperatur von etwa 4000 C zugeführt
werden kann. Hierbei ergibt sich beispielsweise infolge der Expansion des in den
Sterilisationsraum eintretenden Dampfes und infolge von Wärmeverlusten eine Temperatur
von etwa 200° C im Inneren des Sterilisationsraumes. Auf der Oberseite des Sterilisationsraumes
ist eine Abführleitung 19 für den Wasserdampf vorgesehen. Die Zufuhr des als Wärmeträger
zur Durchführung der Sterilisation dienenden Wasserdampfes kann mittels des Ventils
20 eingestellt werden.
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In der Befeuchtungskammer 10 sind zwei an die gemeinsame Zuführleitung
21 angeschlossene Rohre 22 und 23 angeordnet. Der Zuführleitung 21 kann aus einer
nicht gezeichneten Quelle steriles Wasser mit einer Temperatur von etwa 500 C zugeführt
werden.
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Die Rohre 22 und 23 sind mit Oeffnungen versehen, durch welche das
unter Druck zugeführte Wasser gegen die Papierseite der laufenden Bahn gespritzt
werden kann.
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Den anschließenden Trocknungsraum 11 durchläuft die Bahn 1 als frei
nach unten hängende Schleife. In das Innere der Trocknungskammer kann über die Leitung
26 sterile Trocknungsluft eingeführt werden, die durch den Kompressor 27 aus der
Atmosphäre angesaugt, im Sterilfilter 28 von mitgeführten Keimen befreit und im
Überhitzer 29 erhitzt werden kann.
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Die in den Trocknungsraum 11 eingeführte Trocknungsluft durchströmt
den allseitig geschlossenen Transportkanal 14 im Gleichstrom mit der laufenden Bahn
1 und entweicht an einer geeigneten Stelle der
Abfüll- und Verpackungsmaschine
16 in die Atmosphäre. Das in der Befeuchtungskammer 10 sich ansammelnde Wasser kann
über die als Siphon ausgebildete Leitung 30 abgeführt werden, wobei die sich bildende
Wassersäule den Eintritt von Außenluft verhindert.
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An der Aufgabestelle der Bahn 1 auf die umlaufenden Tragstäbe 9 befindet
sich ein Pendelarm 32, der schwenkbar im fest angeordneten Träger 33 gelagert ist.
Der Pendelarm 32 trägt an seinem Ende eine drehbar gelagerte Rolle 34. Die Teile
32, 33 und 34 sind' in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab zusammen mit einem die Aufgabestelle
passierenden Teilstück der Transportkette 8a dargestellt. Der Pendelarm 32 besitzt
eine Verlängerung 35. Letztere kann gegen den Anschlag 36 des Trägers anstoßen,
wenn der Arm unter seinem eigenen Gewicht oder unter dem Einfluß einer Hilfskraft,
wie z. B. Federkraft, in die Ruhelage fällt. In der Ruhelage durchstößt die Rolle
34 teilweise die Bahn der Tragstäbe 9. Der Träger 33 ist nun derart relativ zur
Bahn der Tragstäbe 9 angeordnet, daß jeder die Aufgabestelle der Bahn 1 passierende
Tragstab 9 die Rolle 34 anhebt und hierbei den Pendelarm um einen bestimmten Winkel
auslenkt. Die Rolle 34 ruht während der Wanderbewegung der Tragstäbe solange auf
dem die Aufgabestelle passierenden Stab, bis - im Schnitt gesehen - der äußere Durchmesser
des betreffenden Stabes den Kreis 36 gerade berührt, um dann in die durch den Anschlag
36 des Pendelarmes fixierte Ruhelage zurückzufallen und dann vom nachfolgenden Tragstab
erneut angehoben zu werden. Die Bahn 1, welche durch das angetriebene Klemmrollenpaar
4 zugeführt wird, gleitet über die Führungsfläche 37 bis zur Aufgabestelle auf die
Tragstäbe 9.
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An den Lagerzapfen der Umlenkrollen 13 (Fig. 1) ist eine Führungsschiene
39 befestigt; diese kann - wie dies im Zusammenhang mit den Fig. 4 bis 6 geschildert
ist - bei Inbetriebnahme der Einrichtung aus der strichpunktierten Lage hochgeklappt
werden, womit vorerst die aus dem Klemmrollenpaar 12 austretende Bahn ohne Bildung
einer Schleife in der Trocknungskammer direkt in den Transportkanal 14 geführt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Schleifenerzeugung und die Arbeitsweise
der geschilderten Einrichtung ist nachstehend an Hand der Fig. 4, 5 und 6 erläutert,
welche schematisch einzelne Stadien der Schleifenerzeugung darstellen. Nach Einschalten
des Antriebsmechanismus für die Führungsrollen 7a und 7b und für die Klemmrollenpaare
4 und 12 wird der Anfang der Bahn 1 in das erste Klemmrollenpaar 4 eingeführt. Die
Drehzahl der Klemmrollenpaare 4 und 12 ist vorerst genau dieselbe und ist beispielsweise
derart gewählt, daß sich eine Liefergeschwindigkeit vj' und eine Abzugsgeschwindigkeit
v2 von 0,7 m/sec ergibt. Durch die der Bahn so erteilte Vorschubbewegung wird der
Bahnanfang über die wandernden Tragstäbe 9 geführt und gleitet anschließend über
Führungsflächen 38 bis zum Klemmrollenpaar 12, wo die Bahn von diesem erfaßt und
mit der gleichen Vorschubgeschwindigkeit weiterbewegt wird. Die Klappe 39 befindet
sich in der hochgeklappten Stellung, womit die Bahn 1 zwischen Klemmrollenpaar 12
und Umlenkrolle 13 vorerst keine die Trocknungskammer füllende Schleife bilden kann.
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Fig. 4 zeigt den Zustand der Einrichtung nach Durchführung der beschriebenen
Operation. Die Bahn 1 läuft mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über die auf einer
geschlossenen Bahn bewegten Tragstäbe 9 und
weiter durch das Klemmrollenpaar 12 und
über Führungsschiene 39 und Umlenkrolle 13 in den Transportkanal 14.
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Zur eigentlichen Schleifenerzeugung wird nun die Liefergeschwindigkeit
v1, des Klemmrollenpaares 4 durch Erhöhung der Antriebsdrehzahl auf einen größeren
Wert val gebracht, während die Abzugsgeschwindigkeit v2 die gleiche bleibt. Die
Liefergeschwindigkeit kann beispielsweise auf 7 m/sec erhöht werden. Diese plötzliche
Erhöhung der Liefergeschwindigkeit bringt es mit sich, daß die Bahn 1 zwischen einem
die Aufgabestelle gerade passierenden Tragstab 9a (Fig. 5) und dem nächstfolgenden
Tragstab 9b schleifenartig durchgestoßen wird. Gleichzeitig hebt der Tragstab 9a
die Rolle 34 an, und zwar wird der die Rolle tragende Pendelarm 32 bis in die strichpunktiert
gezeichnete Lage ausgelenkt. Damit ist auch das Wegstück für den Tragstab 9 a festgelegt,
über welches die Rolle 34 auf der um den Stab geschlungenen Bahn 1 ruht. Fällt nun
der Pendelarm in seine durch den Anschlag definierte Ruhelage zurück, um hierauf
in Arbeitsstellung auf den nachfolgenden Stab 9 b zu gelangen (Fig. 6), wird die
auf dem Tragstab 9 b ruhende Bahn auf diesem Stab festgehalten, was eine weitere
Vergrößerung der zuerst gebildeten Schleife 40a verhindert. Während die Schleife
40a mit den Tragstäben 9 a und 9b weiterwandert, bildet sich zwischen dem Stab 9
b und dem nächstfolgenden Stab 9c eine zweite Schleife 40b, während die Rolle 34
immer noch auf dem Stab 9 b ruht. Die Rolle 34 übt die wichtige Funktion aus, ein
Durchrutschen der Schleife 40a nach unten unter Verkürzung der Schleife 40b zu verhindern.
Die fertig gebildete Schleife 4Oa ist schwerer als die in Bildung begriffene Schleife
40 b. Ohne das durch die Rolle 34 bewirkte Festhalten der Bahn auf dem Tragstab
9b würde die Bahn über den Stab 9b zurückgleiten, womit die Scbleife 40a so lange
nach unten durchrutschen würde, bis die Schleife 40 b vollständig verschwunden wäre.
Wenn jedoch die Schleife 40b die gleiche Größe wie die Schleife 40a erreicht, sind
beide Schleifen40a und 40b gleich schwer, womit sie sich im Gleichgewicht halten.
Allfällige kleinere Gewichtsunterschiede werden durch die Reibungskräfte zwischen
Bahn und Tragstab aufgenommen.
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Mit Hilfe des geschilderten Verfahrens und der Vorrichtung zu dessen
Durchführung füllt sich auf diese Weise der Sterilisationsraum zunehmend mit Bahnschleifen,
während die Abzugsgeschwindigkeit v2 der Bahn 1 von den Tragstäben immer noch auf
dem ursprünglichen Wert der Geschwindigkeit v1, gehalten wird. Im Augenblick, da
der Tragstab 91 sich den Führungsrollen 7a und 7b nähert, wird nun die Abzugsgeschwindigkeit
v2 auf den erhöhten Wert v der Liefergeschwindigkeit gebracht, da andernfalls pro
Zeiteinheit eine größere Länge der Bahn zugeführt als aus dem Sterilisationsraum
abgezogen würde. Zu diesem Zweck ist im Inneren des Sterilisationsraumes eine Lampe
43 (Fig. 1) angeordnet, welche einen schräg nach unten gerichteten Lichtstrahl 44
erzeugt, der seinerseits von der Photozelle 45 am Boden des Sterilisationsraumes
aufgefangen werden kann. Die Photozelle steht auf nicht gezeichnete Weise mit einer
ebenfalls nicht gezeichneten Verzögerungs- und Verstärkungsvorrichtung in Verbindung
und kann auf üblichem Wege ein Relais betätigen, das seinerseits die Antriebsmittel
für das Klemmrollenpaar 12 im Sinne einer Erhöhung der Abzugsgeschwindigkeit v2
auf den Wert vl der erhöhten Liefergeschwindigkeit beeinflußt. Gelangt die
zuerst
erzeugte Schleife in den Bereich des Lichtstrahles 44, wird der Lichtstrahl unterbrochen,
was nach Verstreichen des Verzögerungsintervalls ein Erhöhen der Geschwindigkeit
v2. auf den Wert v1 auslöste. Die durch die Verzögerungsvorrichtung bewirkte Verzögerung
wird so eingestellt, daß die Umschaltung der Abzugsgeschwindigkeit auf den erhöhten
Wert v1 erfolgt, wenn der in den Fig. 4, 5 und 6 mit 9a bezeichnete Tragstab in
den Bereich der Führungsrollen 7a und 7b gelangt. Grundsätzlich könnte die ersterzeugte
Schleife erst dann auf die geschilderte Weise durch die beschriebene elektrooptische
Fühlervorrichtung 43, 44 und 45 abgetastet werden, wenn diese Schleife in den Bereich
der Abzugstelle der Bahn 1 von den Tragstäben gelangt.
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Dies setzt dann allerdings eine praktisch trägbeitsios arbeitende
Umschaltvorrichtung für die Vorschubgeschwindigkeit des Klemmrollenpaares 12 voraus,
was sich mit rein mechanischen Antriebsmitteln für dieses Vorschubmittel nur schwierig
erzielen läßt.
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Zweckmäßig sind weitere Haltemittel vorgesehen, welche die Bahn auf
demjenigen Tragstab über ein vorbestimmtes Teilstück seiner Umlaufbewegung festhalten,
der dem sich jeweils im Bereich der Abzugstelle der Bahn von den Tragstäben befindet
lichen Tragstab folgt. Diese Haltemittel weisen gemäß Fig. t zweckmäßig drei quer
zur Umlaufrichtung der Tragstäbe verschiebbar in einem Pendelarm 48 gelagerte Rollen
49, 50 und 51 auf. Sie sind in der Fig. 7 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Der
Pendel arm 48 ist gabelförmig ausgebildet und am festen Träger 52 schwenkbar befestigt.
Jeder Gabelteil 53 und 54 weist bezüglich der Vertikalen geneigte Schlitze 55, 56
und 57 auf, in welchen die Lager zapfen der Rollen 49, 50 und 51 gelagert sind.
Der Pendelarm stützt sich mit seiner Verlängerung 58 auf der festen Anschlagfläche
59 des Trägers 52 auf. Die Durchmesser der Rollen 49, 50 und 51 und ihr gegenseitiger
Achsabstand sind so gewählt, daß jeder passierende Tragstab 9 nacheinander jede
Rolle anhebt und daß jede angehobene Rolle - z. B. in Fig. 7 die Rolle 50 - so lange
unter Druck auf dem be treffenden Tragstab 9m aufliegt, bis bereits die in Umlaufrichtung
der Tragstäbe folgende Rolle 51 vom gleichen Stab 9m angehoben ist.
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Die Wirkung der geschilderten weiteren Haltevorrichtung ist folgende.
Beim Abziehen der Bahn 1 von den Tragstäben 9 verkürzt sich - wie Fig. 7 zeigt -
die jeweils im Bereich der Abzugstelle befindliche Schleife, da ja die Umlaufgeschwindigkeit
der Stäbe kleiner als die Abzugsgeschwindigkeit der Bahn von den Stäben ist. Damit
besteht kein Gleichgewicht zwischen der zur Abzugstelle gelangenden Schleife und
der nächstfolgenden Schleife, wobei letztere nach unten durchrutschen würde, sofern
nicht auf geschilderte Weise die Bahn auf dem Tragstab 9m gehalten und am Durchrutschen
verhindert würde.
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Zur Bildung der Schleife in der Trocknungskammer 11 wird gemäß Fig.
4 die Führungsschiene 39 nach unten in die strichpunktiert gezeichnete Lage geklappt
und das antreibbare Klemmrollenpaar 15 im Transportkanal 14 vorübergehend bis zur
Erreichung einer gewünschten Schleifenlänge in der Kammer 11 angehalten. Dies ermöglicht
gleichzeitig, während dieses Zeitintervalls den Anfang der Papierbahn in die Abfüll-
und Verpackungsmaschine einzuführen, z. B. von Hand mit nach außen abgedichteten
sterilen Handschuhen oder mit Hilfe geeigneter mechanischer Führungsmittel.
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Es wäre auch möglich, die an Hand der Fig. 7 geschilderte Haltevorrichtung
im Bereich der Abzugstelle der Bahn von den Tragstäben wegzulassen und ein Durchrutschen
der zweitletzten Schleife im Sterilisationsraum 5 so zu verhindern, daß die Tragstäbe
mit einem ein Gleiten der Bahn auf ihrer Oberfläche verhindernden Überzug versehen
sind. Hierzu eignet sich insbesondere ein Überzug auf den Tragstäben aus Silikongummi,
der allenfalls eine aufgerauhte Oberfläche aufweisen kann. Die geschilderten, zum
vorübergehenden Festhalten der Bahn dienenden Haltemittel - z. B. die Rolle 34 (Fig.
3) und die Rollen 49, 50 und 51 (Fig. 7) -, welche mit der beschichteten Bahnseite
in Berührung kommen, können unter Umständen gekühlt sein. So können diese Rollen
z. B. hohl ausgebildet und ihr Inneres über flexible Leitungen in einen Kühlmittelstrom
geschaltet sein. Diese Maßnahme kann dazu dienen, das Ansetzen von Belagmaterial
auf den Arbeitsflächen der genannten Rollen praktisch vollständig auszuschalten.
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Zur Erleichterung der Schleikobildung empfiehlt es sich vielfach,
die auf die Tragstäbe aufgegebenen Bahnteile zu führen, um ein Durchhängen und damit
eine vorzeitige Schleifenbildung so lange zu verhindern, bis die im Zusammenhang
mit Fig. 3 geschilderten Haltemittel die Bahn auf einem die Aufgabestelle passierenden
Tragstab festhalten. Zu diesem Zweck kann im Bereich der Aufgabestelle der Bahn
eine an eine feste Führungsfläche anschließende bewegliche Führungsfläche für die
Bahn angeordnet sein, welche derart durch Bewegungsmittel bewegt wird, daß sie etwa
bis zu dem durch die Haltemittel bewirkten Festhalten der Bahn auf einem die Aufgabestelle
passierenden Tragstab den Raum zwischen diesem Tragstab und der festen Führungsfläche
mindestens teilweise überbrückt. Eine Ausführungsform einer solchen Anordnung ist
in Fig. 8 dargestellt. An diese feste Führungsfläche 61 schließt sich die bewegliche
Führungsfläche 62 an, welche von einem im Lager 63 schwenkbar angeordneten Träger
64 gehalten ist. Der Träger 64 besitzt eine Bohrung 65, in welcher ein Mitnehmer
66 verschiebbar eingesteckt ist. Die Länge des aus dem Träger 64 vorragenden Mitnehmerteils
kann mittels der Klemmschraube 67 eingestellt werden. Die gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 als Pendelarm ausgebildeten Haltemittel befinden sich in ihrer durch
den Anschlag 36 begrenzten untersten Lage. Im Betrieb der geschilderten Anordnung
ruht der Mitnehmer 66 auf einem die Aufgabestelle passierenden Tragstab 9 und wird
von diesem bis in die gezeichnete höchste Lage angehoben. In dieser Lage befindet
sich der Tragstab 9 in unmittelbarer Nähe der Rolle 34, welche durch die Weiterbewegung
des Tragstabes 9 angehoben wird und auf geschilderte Weise die Bahn auf dem Tragstab
9 festhält. Die Länge der Mitnehmer 66 ist nun derart eingestellt, daß spätestens
im Zeitpunkt des Festhaltens der Bahn durch die Rolle 34 die Mitnehmer ausklinken,
womit die bewegliche Führungsfläche 62 nach unten in die strichpunktiert gezeichnete
Lage zurückfällt, in welcher Lage der Mitnehmer 66 auf dem nachfolgenden Tragstab
9 a ruht. Die bewegliche Führungsfläche 62 verhindert, daß die Bahn vor dem Festhalten
auf dem Tragstab 9 vorzeitig zwischen diesem Tragstab und dem nachfolgenden Tragstab
9a schleifenartig durch gestoßen wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die geschilderten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So läßt sie sich z. B.
auch hei Einrichtungen zur Behandlung
von Filmbändern anwenden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Erzeugung von Schleifen in einer
laufenden biegsamen Bahn, insbesondere beim Sterilisieren von bahnförmigem Verpackungsmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anfang der Bahn über ein System von vorzugsweise
parallelen, horizontalen und in gleichmäßigen Abständen voneinander bewegten Tragstäben
gefiihrt wird, welche auf einer geschlossenen Bahn umlaufen, daß ferner die Bahn
mit einer Liefergeschwindigkeit (val) auf die Tragstäbe geführt wird, die größer
als die Abzugsgeschwindigkeit (zu2) der Bahn von den Tragstäben ist, daß weiter
an der Aufgabestelle der Bahn auf die Tragstäbe die Bahn durch Haltemittel am jeweils
zur Aufgabestelle gelangenden Stab festgehalten wird, wodurch zwischen diesem Stab
und dem nachfolgenden Stab eine nach unten frei hängende Schleife gebildet wird,
daß ferner die Haltemittel nach Bildung der nachfolgenden weiteren Schleife gelöst
und jeweils in Arbeitsstellung auf den nächstfolgenden Stab gebracht und hier so
lange in Arbeitsstellung gehalten werden, bis die nächstfolgende Schleife gebildet
ist, und daß schließlich nach Bildung sämtlicher Schleifen die Geschwindigkeit (v2)
auf den Wert (v1) der Liefergeschwindigkeit erhöht wird.