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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Leitungsführung für einen länglichen Körper zwischen zwei relativ
zueinander bewegbaren Fahrzeugteilen. Der längliche Körper kann insbesondere ein
Kabel, ein Kabelbaum oder ein Leitungsstrang sein. Die Leitungsführung weist
eine Tülle
auf, die mit ihren beiden Enden jeweils an den Fahrzeugteilen befestigbar ist
und deren Länge
bei einer Bewegung der Fahrzeugteile zueinander veränderbar
ist. Ferner weist die Leitungsführung
einen länglichen
Körper
auf, der sich axial bewegbar innerhalb der Tülle befindet.
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Derartige
Leitungsführungen
werden beispielsweise dafür
verwendet, einen elektrischen Leitungsstrang von der Fahrzeugkarosserie
in die schwenkbare Tür
eines Kraftfahrzeugs zu führen.
Die Tülle
dient dem Schutz, insbesondere dem Wetterschutz, der elektrischen
Kabel, welche von der Karosserie in die Tür geführt werden sollen. Die Tülle ist hierfür mit einem
Ende in eine Öffnung
der Karosserie und mit einem anderen Ende in einer Öffnung der Tür eingesetzt.
Durch diese Öffnungen
und die Tülle kann
der Leitungsstrang durchgeführt
werden. Wird die Tür
aufgeschwenkt, dehnt sich die Tülle,
so dass sich der Abstand zwischen der Öffnung in der Karosserie und
der Öffnung
in der Tür
vergrößern kann. Der
innerhalb der Tülle
befindliche Leitungsstrang ist normalerweise nicht dehnbar. Die
Leitungen werden daher abschnittsweise türseitig oder karosserieseitig in
die sich ausdehnende Tülle
hineingezogen. Somit führen
die Tülle
einerseits und der Leitungsstrang andererseits eine axiale Relativbewegung
aus. Wird die Tür
zurückgeschwenkt,
verringert sich der Abstand zwischen den beiden Öffnungen und die Tülle zieht sich
wieder zusammen. Bei dieser Schwenkbewegung wird ein Abschnitt des
von der Tülle
geschützten
Leitungsstrangs zurück
in die Tür
bzw. in die Karosserie gestaucht.
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Da
immer mehr elektrisches Zubehör
in bewegbaren Fahrzeugteilen verbaut wird, ergibt sich das Problem,
dass mehr Leitungen von der Karosserie zu diesen bewegbaren Fahrzeugteilen
geführt werden
müssen.
Andererseits lässt
sich der Durchmesser der Tülle
nicht entsprechend vergrößern, da die
Bauraumverhältnisse
dies häufig
nicht zulassen. Aus diesem Grund müssen Tüllen eines bestimmten Durchmessers
immer mehr elektri sche Kabel, Leitungen, Schläuche oder dgl., aufnehmen.
Dabei tritt das Problem auf, dass bei einer Verringerung des Abstands
der Fahrzeugteile, zwischen denen die Leitungsführung wirkt, die Tülle sich
nicht mehr zusammenzieht. Hierdurch ergibt sich das Risiko, dass
die Leitungsführung
abknickt und ggf. zwischen den Fahrzeugteilen eingeklemmt wird.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leitungsführung der
eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der das Risiko des Abknickens
oder des Einklemmens zwischen Fahrzeugteilen verringert wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Leitungsführung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Leitungsführung ist dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen der inneren Oberfläche der Tülle und der äußeren Oberfläche des
länglichen
Körpers
Mittel zur Verringerung der Reibung zwischen diesen Oberflächen bei
einer axialen Bewegung des länglichen
Körpers
innerhalb der Tülle
vorgesehen sind.
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Der
Erfinder hat erkannt, dass die Ursache dafür, dass sich die Tülle nicht
mehr zusammenzieht und daher das Risiko besteht, dass sie zwischen
den Fahrzeugteilen eingeklemmt wird, darin liegt, dass die Reibung
zwischen der Tülle
und dem länglichen Körper, den
diese aufnimmt, zu groß ist.
Der längliche
Körper
und die Tülle
können
daher keine Relativbewegung mehr zueinander ausführen, wenn sich die Länge der
Tülle verkürzen sollte.
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Die
Mittel zur Verringerung der Reibung sind gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
von einer Ummantelung gebildet, die den länglichen Körper zumindest abschnittsweise
umschließt.
Durch eine solche Ummantelung kann das eingangs geschilderte Problem
besonders einfach und kostengünstig
gelöst werden,
ohne dass der Durchmesser der Tülle
vergrößert werden
muss. Die erfindungsgemäße Lösung benötigt daher
nicht mehr Bauraum als eine herkömmliche
Anordnung.
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Gemäß einer
Ausgestaltung umschließt
die Ummantelung den länglichen
Körper
fest. In diesem Fall besitzt die äußere Oberfläche der Ummantelung einen geringeren
Reibungskoeffizienten als die äußere Oberfläche des
länglichen
Körpers
mit der inneren Oberfläche
der Tülle
besitzt.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung umschließt
die Ummantelung den länglichen
Körper
lose. In diesem Fall besitzt die innere Oberfläche der Ummantelung einen geringeren
Reibungskoeffizienten als die innere Oberfläche der Tülle mit der äußeren Oberfläche des
länglichen
Körpers.
Bei einer axialen Bewegung des länglichen
Körpers
innerhalb der Tülle
wird die Ummantelung durch Reibung an der inneren Oberfläche der
Tülle gehalten.
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Die äußere bzw.
innere Oberfläche
der Ummantelung kann aus Polyethylen, insbesondere einer Polyethylenfolie,
bestehen. Des Weiteren können auch
andere Kunststoffe verwendet werden, sofern sie einen niedrigen
Reibungskoeffizienten mit dem Material der inneren Oberfläche der
Tülle bzw.
der äußeren Oberfläche des
länglichen
Körpers
besitzen und außerdem
kostengünstig
sind. Schließlich
ist es möglich,
dass die äußere Oberfläche der
Ummantelung aus Teflon besteht.
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Die
Ummantelung kann vorzugsweise mittels Verhakungselementen und korrespondierenden Schlaufenelementen,
insbesondere mittels eines Klettverschlusses, den länglichen
Körper
umschließen.
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Die
Tülle besteht
vorzugsweise aus einem Olefin-Kautschuk, vorzugsweise EPDM.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu
den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch die Anordnung einer Leitungsführung zwischen einem Karosserieteil und
einer Fahrzeugtür,
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2 zeigt
einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Leitungsführung,
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3 zeigt
eine Abbildung eines Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Leitungsführung,
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4 zeigt
eine Detailansicht der Abbildung der 3,
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5 zeigt
schematisch die Ummantelung des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Leitungsführung und
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6 zeigt
einen Querschnitt durch die Ummantelung.
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1 zeigt
schematisch die Anordnung der Leitungsführung. In einem Karosserieteil 6 ist
eine Öffnung
für die
Durchführung
von Kabeln, Schläuchen
oder dgl. vorgesehen.
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Gleichermaßen ist
in der schwenkbaren Flügeltür 7 eine Öffnung für diese
Kabel, Schläuche
oder dgl. vorgesehen. Die Flügeltür 7 ist über Scharniere 8 mit
dem Karosserieteil 6 verbunden. Beim Aufschwenken der Flügeltür 7 vergrößert sich
somit der Abstand zwischen den jeweiligen Öffnungen für die Kabel, die Schläuche oder
dgl. (im Folgenden länglicher
Körper
oder Leitungsstrang genannt).
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Zum
Schutz des Leitungsstrangs 1 wird dieser innerhalb einer
Tülle 2 geführt. Die
Tülle 2 ist
mit einem Ende 4 in die Öffnung des Karosserieteils 6 eingesetzt
und mit dem anderen Ende 3 in die Öffnung der Flügeltür. Wird
die Flügeltür 7 geöffnet, dehnt
sich die balgartige Tülle 2 aus.
Wird die Tür 7 wieder
geschlossen, zieht sich die Tülle 2 wieder
zusammen. Beim Öffnen
der Tür 7 wird
ein Abschnitt des Leitungsstrangs 1 in die Tülle 2 hineingezogen. Beim
Schließen
der Tür 7 wird
dieser Abschnitt des Leitungsstrangs 2 wieder in die Tür 7 oder
das Karosserieteil 6 hineingestaucht.
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Um
die Reibung zwischen der äußeren Oberfläche des
Leitungsstrangs 1 und der inneren Oberfläche der
Tülle 2 zu
verringern und um sicherzustellen, dass sich die Tülle 2 beim
Schließen
der Tür 7 zusammenziehen
kann, wird abschnittsweise in die Tülle eine Ummantelung 5 eingeführt, die
den Leitungsstrang 1 umschließt.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel ist
die Ummantelung 5 so ausgebildet, dass sie, bei einer Relativbewegung
des Leitungsstrangs 1 zu der Tülle 2, in der Tülle 2 gehalten
wird. Die Ummantelung 5 umschließt den Leitungsstrang 1 lose,
so dass sich der Leitungsstrang 1 in der Ummantelung 5 bewegt.
Hierfür
besitzt die innere Oberfläche
der Ummantelung 5 einen geringeren Reibungskoeffizienten als
die innere Oberfläche
der Tülle 2.
Die innere Oberfläche
der Ummantelung 5 wird beispielsweise von einer Polyethylenfolie
gebildet. Die äußere Oberfläche des
Leitungsstrangs 1 ist häufig
aus PVC. Die Tülle 2 besteht
aus einem Olefin-Kautschuk, z.B. aus EPDM. Der Reibungskoeffizient
zwischen Polyethylen und PVC ist geringer als derjenige zwischen
PVC und EPDM. Obwohl die Ummantelung 5 den Querschnitt
des Leitungsstrangs 1 geringfügig vergrößert, werden die axialen Reibungskräfte zwischen
dem Leitungsstrang 1 und der Tülle 2 bei einer axialen
Relativbewegung zwischen diesen Komponenten durch die Ummantelung 5 verringert.
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Die äußere Oberfläche der
Ummantelung 5 weist beispielsweise eine Stoffkaschierung
auf. Sie kann aus Velour bestehen. Der Reibungskoeffizient zwischen
dieser Stoffkaschierung und dem Olefinkautschuk der Tülle ist
relativ groß,
so dass bei einer axialen Relativbewegung des Leitungsstrangs 1 die Ummantelung 5 in
der Tülle 2 gehalten
wird.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel sind
die Reibungskoeffizienten der Oberflächen der Ummantelung 5 anders
herum. Die Stoffkaschierung ist an der inneren Oberfläche der
Ummantelung 5 vorgesehen. Ferner umschließt die Ummantelung 5 den
Leitungsstrang 1 fest, so dass er durch Reibung an diesem
gehalten wird. Die äußere Oberfläche der Ummantelung 5 wird
von der Polyethylenfolie oder einem anderen vorstehend genannten
Material gebildet. Auf diese Weise wird die Ummantelung 5 an
dem Leitungsstrang 1 gehalten, wenn diese eine Relativbewegung
zu der Tülle 2 durchführt. Dabei
wird die Reibung verringert, da der Reibungskoeffizient zwischen
der Polyethylenfolie und dem Olefinkautschuk der Tülle geringer
ist als derjenige zwischen dem PVC des Leitungsstrangs 1 und
dem Olefinkautschuk der Tülle 2.
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Die
Ummantelung 5 umschließt
mittels eines Klettverschlusses 9 den Leitungsstrang 1.
Hierfür wird
der Leitungsstrang 1 auf eine sich in Längsrichtung des Strangs 1 erstreckende
Ummantelung gelegt, die an einer Längskante die Verhakungselemente
des Klettverschlusses 9 aufweist. Die korrespondierenden
Schlaufenelemente sind zwischen zwei Markierungslinien 10 und 11 der
Ummantelung angebracht. Die Ummantelung 5 wird nun um den
Leitungsstrang 1 gelegt und die Verhakungselemente des
Klettverschlusses 9 werden zwischen den Markierungslinien 10 und 11 auf
die korrespondierenden Schlaufenelemente gelegt. Der Klettverschluss
wird so verschlossen, wobei durch die Markierungslinien sichergestellt
wird, dass er je nach Ausführungsbeispiel
fest oder lose den Leitungsstrang 1 umschließt.
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In
den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist
die Tülle
2 200 mm lang. Sie besitzt einen Innendurchmesser von etwa 14 mm.
Der Leitungsstrang 1 besitzt einen Durchmesser von etwa
12 mm.
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In
den 5 und 6 ist die Ummantelung gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
gezeigt. Sie besteht aus einem rechteckigen Stück Velour 13. Dieses
Stück ist
etwa 150 mm lang und etwa 60 mm breit. Das Velour 13 ist
innen mit einer Polyethylenfolie 15 beschichtet. Auf der
anderen Seite ist ein Klettband 12 mit einer Naht 14 aufgenäht. Auf
der dem Velour 13 abgewandten Seite des Klettbands 12 ist das
Klettband 12 auch mit Velour 16 beschichtet. Beim
Anbringen der Ummantelung 5 wird das Leitungsband 1 auf
die Polyethylenfolie 15 der unverschlossenen Ummantelung 5 gelegt.
Die Ummantelung 5 wird dann um den Leitungsstrang 1 gewickelt und
mittels des Klettbandes 12 verschlossen. Damit das Klettband 12 an
der richtigen Stelle an dem Velour 13 befestigt wird, weist
der Velour 13 Markierungsfäden 10 und 11 auf.
Die Markungsfäden 10 und 11 sind
10 mm voneinander entfernt, so dass sich eine effektive Klettbreite 9 von
18 mm ergibt. Danach wird die Ummantelung 5 mit einem Spezialwerkzeug
in die Tülle 2 eingeführt.
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Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Klettband 12 anstatt an dem Velour 13 an
der Polyethylenfolie 15 befestigt. Ferner ist das Klettband 2 in diesem
Fall nicht mit einem Velour 16 beschichtet, sondern auch
mit einer Polyethylenfolie. In diesem Fall wird die Ummantelung
so um den Leitungsstrang 1 gewickelt, dass die Polyethylenfolie 15 außen ist und
das Volour 13 innen. Ferner werden die Markierungsfäden 10 und 11 so
angeordnet sein, dass die Ummantelung 5 den Leitungsstrang 1 fest
umschließt.
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Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
befindet sich ein Bereich B der Ummantelung 5 innerhalb der
Tülle 2 und
ein Bereich A außerhalb
der Tülle. Dehnt
sich die Tülle 2 aus,
wird der Bereich A der Ummantelung 5 mit dem Leitungsstrang 1 in
die Tülle 2 hineingezogen.
Zieht sich beim Schließen
der Flügeltür 7 die
Tülle 2 wieder
zusammen, wird der Bereich A des Leitungsstrangs 1 mit
der Ummantelung 5 auf Grund der verringerten Reibungskräfte zwischen
der Ummantelung 5 und der Tülle 2 wieder hinausgestaucht.
Der Bereich B erstreckt sich beispielsweise über 100 mm, der Bereich A über 50 mm.
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- 1
- Leitungsstrang
- 2
- Tülle
- 3
- Ende
der Tülle 2 mit
Befestigungsmitteln für eine Öffnung
- 4
- anderes
Ende der Tülle 2 mit
Befestigungsmitteln für
eine Öffnung
- 5
- Ummantelung
- 6
- Karosserieteil
- 7
- Flügeltür
- 8
- Scharniere
- 9
- Klettverschluss
- 10
- Markierungsfaden
- 11
- Markierungsfaden
- 12
- Klettband
- 13
- Velour
- 14
- Naht
- 15
- Folie
- 16
- Velour