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Die Erfindung betriff eine Heftvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zum Heften von blattförmigem Material,
insbesondere Papier, Karton oder dergleichen werden Maschinen mit
sogenannten Heftköpfen
verwendet, die in der Lage sind, aus einem von einer Vorratsrolle gelieferten
Draht eine benötigte
Länge abzutrennen, das
abgetrennte Stück
zu einer Heftklammer zu formen, diese in das zu heftende Material
einzutreiben und durch Umbiegen der Klammerenden die endgültige Klammerform
nach dem Eintreiben herzustellen.
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Derartige Heftköpfe werden beispielsweise in
sogenannten Sammelheftern eingesetzt, die eine Sammel- und Transporteinheit
aufweisen, mit denen das zu heftende Material zusammengestellt und
der Heftung zugeführt
wird. Ein Heftschlitten mit zwei oder mehreren Heftköpfen ist
in einem Abschnitt der Sammel- und Transporteinheit beweglich angebracht und
heftet das zu heftende Material zusammen, während die Sammel- und Transporteinheit
weiterläuft, das
heißt
der Heftschlitten bewegt sich während
der Heftung synchron mit dem zu heftenden Material das somit nicht
aus der Transportbewegung gestoppt wird, sondern in der Bewegung
geheftet wird.
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Je nach Art und Größe des zu
heftenden Materials ist hierbei ein unterschiedlicher Abstand der Heftköpfe erforderlich.
Bei bekannten Sammelheftern (vgl. z.B.
DE 197 50 143 A1 ) wird
bislang der Abstand der Heftköpfe
manuell vor der Inbetriebnahme der Maschine eingestellt, wobei die
Halterung der Heftköpfe
hierzu aus dem Heftschlitten entnommen wird.
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Die Umrüstung einer solchen Sammelheftmaschine
bringt damit einen entsprechenden Stillstand der Maschine und gegebenenfalls
einen entsprechenden Personalaufwand mit sich.
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Das gleiche Problem stellt sich auch
bei Heftmaschinen, bei denen das zu heftende Material in eine stillstehende
Heftvorrichtung gefördert,
dort geheftet und anschließend
abtransportiert wird.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik hat
die Erfindung die Aufgabe, eine Heftvorrichtung zum Einsatz in Heftmaschinen
vorzusehen, mittels der die für
verschiedene Produkte erforderliche Umrüstung erleichtert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale
gelöst.
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Durch die in den Unteransprüchen genannten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich die
Erfindung dadurch aus, dass die Heftköpfe gegeneinander verschiebbar
angeordnet sind und eine Antriebseinheit zur Einstellung des Heftkopfabstandes vorgesehen
ist.
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Hierdurch wird die Verstellung des
Heftkopfabstandes erheblich erleichtert, wodurch zum einen die Umrüstzeiten
deutlich verkleinert und eine Entnahme von Teilen nicht erforderlich
ist.
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In einer besonderen Ausführung der
Erfindung wird auch die Einstellung der Klinscher entsprechend mit
wenigstens einem verschiebbaren Klinscher durch eine Antriebseinheit
vorgenommen. An dem Klinscher wird das Klammerende nach dem Durchstoßen des
zu heftenden Materials umgebogen. Daher ist eine Positionierung
des Klinschers zusammen mit der Positionierung des Heftkopfes erforderlich.
Dies kann grundsätzlich
durch die Montage des Heftkopfes und des Klischers auf einem gemeinsamen
verschiebbaren Wagen bewerkstelligt werden.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
wird jedoch die Führung
für den
bzw. die verschiebbaren Klinscher und den bzw. die verschiebbaren
Heftköpfe
voneinander getrennt ausgebildet. In diesem Fall wird vorteilhafterweise
der Antrieb für
die Verschiebung eines Klinschers mit dem Antrieb für den zugehörigen Heftkopf
beispielsweise mechanisch oder gegebenenfalls auch elektrisch bzw.
elektronisch gekoppelt, so dass die Klinscherposition stets der
Heftkopfposition angepasst ist. Diese letztgenannte Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass der Raum zwischen Heftkopf und Klinscher
von mechanischen Elementen vollkommen frei und so besser für die Transporteinheit
für das
zu heftende Material nutzbar ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung wird die Antriebseinheit für die Heftköpfe und/oder Klinscher ansteuerbar
ausgebildet. Eine solche Ansteuerung wird bevorzugt elektrisch oder elektronisch
vorgenommen, sie kann jedoch auch auf andere Weise, z.B. pneumatisch
oder hydraulisch realisiert werden. Grundsätzlich ergibt sich durch eine
ansteuerbare Antriebseinheit bei einer erfindungsgemäßen vorrichtung
der Vorteil, die Abstandsänderung
der Heftköpfe
und/oder Klinscher automatisch vorzunehmen. Eine solche Heftvorrichtung
kann dabei in einem Vollautomat eingesetzt werden, der beispielsweise
bei Beschickung mit unterschiedlich zu heftendem Material je nach
Bedarf die Heftung selbsttätig
steuert.
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Zur verschiebbaren Ausgestaltung
der Heftköpfe
und/oder Klinscher wird bevorzugt eine Führung vorgesehen, an der die
Heftköpfe
und/oder Klinscher in ihrer Bewegung geführt werden. Eine solche Führung wird
in einer vorteilhaften Ausführungsform als
Linearführung
ausgebildet. Eine Linearführung entspricht
zum einen der zur Abstandsänderung
erforderlichen Bewegungsart und ist zum anderen z.B. im vergleich
mit Schwenk- oder Hebelmechanismen mit geringem Aufwand bei hoher
Präzision
und Stabilität
zu realisieren.
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Eine solche Linearführung kann
darüber
hinaus starr mit der entsprechenden Heftkopfeinheit verbunden sein,
so dass sich eine gegenseitige Wechselwirkung zur Verbesserung der
Stabilität
ergibt. So wird durch die Linearführung die Stabilität der Heftkopfeinheit
und umgekehrt durch die Heftkopfeinheit die Stabilität der Linearführung durch
die starre Verbindung verbessert.
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Zur Steigerung dieses Effekts wird
die Linearführung
vorteilhafterweise im Wesentlichen über die gesamte Länge an der
Heftkopfeinheit abgestützt.
Durch die hierdurch mögliche
Stabilitätssteigerung
ergibt sich weiterhin die Möglichkeit,
die Linearführung
und somit die gesamte Heftvorrichtung durch entsprechende konstruktive
Maßnahmen
zur Materialeinsparung oder durch eine entsprechende Materialauswahl
leichter zu gestalten.
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Eine leichtere Heftkopfeinheit bietet
insbesondere in Verbindung mit den oben genannten Sammelheftern,
in denen die Heftkopfeinheit als sogenannter Heftschlitten beweglich
ausgebildet ist, große
Vorteile, da sie einfacher zu beschleunigen und abzubremsen ist
und dementsprechend weniger Aufwand beim Antrieb und dessen Steuerung
erfordert.
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Als Antriebseinheit für die Einstellung
des Heftkopfabstandes und/oder des Klinscherabstands wird bevorzugt
eine Spindel verwendet. Mit Hilfe einer Spindel kann der Abstand
ohne größeren konstruktiven
Zusatzaufwand mit Hilfe eines Motors bewerkstelligt werden, der
die Spindel in Drehung versetzt. Bei Auswahl eines entsprechenden
Spindelgewindes lässt
sich die Verstellung darüber
hinaus mit hoher Präzision
und bei Bedarf entsprechend hohen Stellkräften bewerkstelligen. Eine
Spindel bringt weiterhin den Vorteil mit sich, dass der Antrieb
selbsthemmend ausgebildet werden kann, d.h. der Motor muss nur für die Bewegung
bestromt werden.
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Sofern ein Bedarf hierzu besteht,
kann jedoch auch im Falle einer Spindel eine Fixierung der Heftkopf-
und/oder Klinscherposition durch entsprechende Ausgestaltung des
Motors z.B. in Form eines Schrittmotors mit Haltemoment vorgenommen
werden.
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In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung mit Spindelantrieb wird nur ein Heftkopf und/oder
nur ein Klinscher über
eine Spindel verschiebbar angetrieben, während ein weiterer Heftkopf
und/oder Klinscher bezüglich
der Heftkopfeinheit statisch angeordnet ist. Mit zwei Spindelantrieben
können
auch zwei Heftköpfe
und/oder zwei Klinscher unabhängig
voneinander nahezu beliebig positioniert werden. Grundsätzlich können beispielsweise durch
eine Spindel mit Links- und Rechtsgewinde und entsprechenden Spindelmuttern
die Heftköpfe und/oder
Klinscher so angetrieben werden, dass zwei Heftköpfe bzw. zwei Klinscher zur
Einstellung des gewünschten
Abstands zwischen den Heftköpfen
bzw. zwischen den Klinschern in entgegengesetzter Richtung anzutreiben
sind.
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Sofern mehr als zwei Heftköpfe oder
Klinscher vorgesehen werden, so kann der gewünschte Abstand durch den Einsatz
von zwei oder mehreren Spindeln oder aber auch durch Spindelabschnitte
mit unterschiedlichen Steigungen eingestellt werden.
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Vorzugsweise wird der Antrieb zur
Heftkopfeinstellung und/oder Klinschereinstellung elektrisch ausgebildet,
was beispielsweise in der Kombination eines Spindelantriebs mit
Elektromotor wie oben angeführt
möglich
ist.
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Grundsätzlich sind jedoch auch andere
Antriebsmöglichkeiten,
z.B. pneumatisch oder hydraulisch mit entsprechenden Motoren oder
Zylindern möglich.
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In einer Weiterbildung der Erfindung
wird zudem ein Positionserkennungssensor für wenigstens eine Heftkopfposition
und/oder wenigstens eine Klinscherposition vorgesehen.
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Diese eine Heftkopfposition und/oder
Klinscherposition kann beispielsweise eine Referenzposition darstellen,
aus der heraus die Einstellung der Sollposition jeweils vorgenommen
wird. Damit kann sichergestellt werden, dass das Anfahren der Sollposition
jeweils unter den gleichen Bedingungen, insbesondere aus der gleichen
Richtung heraus vorgenommen wird, so dass ein mechanisches Spiel
in der Antriebs- oder auch Getriebeeinheit stets einen reproduzierbaren
und damit bei der Positionseinstellung zu berücksichtigenden Effekt hervorruft.
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Auch die Vermeidung unerwünschter
Extrempositionen, die gegebenenfalls mit dem Auflaufen eines Heftkopfes
oder Klinschers auf andere Komponenten verbunden sein könnte, kann
mit Hilfe einer solchen Positionserkennungssensors in der Funktion
eines Endschalters realisiert werden.
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Noch größere Vorteile bietet eine kontinuierliche
Positionserkennung über
einen gewissen Bereich der von dem Heftkopf bzw. den Heftköpfen und/oder
dem Klinscher bzw. den Klinschern einzunehmenden Stellungen. Zum
einen kann hierdurch die tatsächlich
eingestellte Heftkopf- und/oder Klinscherposition kontrolliert werden.
Zum anderen kann die Erfassung der IST-Position auch für eine Lageregelung
verwendet werden. Mit einem entsprechenden Regelkreis lässt sich
somit zuverlässig
die jeweilige Position einstellen. Der Aufwand für die Verwirklichung der Antriebs-
und der Einstelleinheit kann dabei verringert werden, da mit einer
Lageregelung die gewünschte
Sollposition auch dann gefunden wird, wenn die Reproduzierbarkeit
der Position durch Toleranzen der Antriebs- und Einstelleinheit
gewisse Schwankungen aufweist.
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In einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung wird eine zusätzliche Arretierungsvorrichtung
vorgesehen, mittels der die eingestellte Position des Heftkopfes
bzw. der Heftköpfe und/oder
des Klinschers bzw. der Klinscher fixiert wird. Eine solche zusätzliche
Arretierungseinheit ist insbesondere bei bewegten Heftschlitten
der oben angeführten
Art von Vorteil, da hier hohe Beschleunigungen aufzunehmen sind,
die sich nicht in der Heftkopf- und/oder Klinscherposition niederschlagen
sollten. Bei Verwendung einer zusätzlichen Arretierungsvorrichtung
müssen
diese Kräfte
nicht oder zumindest nur teilweise über die Antriebseinheit und
die Verstelleinheit aufgenommen werden.
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Vorzugsweise wird weiterhin ein Antrieb,
bevorzugt ein ansteuerbarer Antrieb für den Betrieb der Arretierungsvorrichtung
vorgesehen, um weiterhin den weitgehend automatisierten Betrieb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu ermöglichen.
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Die Arretierungseinheit wird in einer
besonderen Ausführungsform
als Klemmvorrichtung ausgebildet. Eine Klemmvorrichtung lässt sich
gut lösbar gestalten
und kann darüber
hinaus über
eine bestimmte Weglänge
in unterschiedlichen Positionen jederzeit eingesetzt werden.
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Der Antrieb für die Arretierungsvorrichtung kann
dabei elektrisch, pneumatisch und/oder hydraulisch ausgebildet sein.
Gegebenenfalls können
für Betätigung der
Arretierung zwischengeschaltete Transmissionselemente z.B. ein Bondenzug,
ein Gestänge
oder dergleichen vorgesehen werden.
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Die Klemmvorrichtung wird beispielsweise dadurch
realisiert, dass ein bezüglich
der Heftkopfeinheit bewegliches und ein bezüglich der Heftkopfeinheit ortsfestes
Klemmelement vorgesehen wird. Durch Betätigung des beweglichen Klemmelementes
wird dabei die gewünschte
Arretierungswirkung erzielt.
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Bevorzugt wird ein bewegliches Klemmelement
mit dem Heftkopf und/oder verschiebbar ausgebildet bzw. mit diesem
verbunden. Eine solche Ausgestaltung erleichtert die Verklemmung
des Heftkopfes und/oder Klinschers in unterschiedlichen Positionen,
wobei grundsätzlich
auch ein sich über
den gesamten Verstellbereich erstreckendes Klemmelement, beispielsweise
in Form einer Klemmschiene oder dergleichen denkbar wäre, um den
Heftkopf bzw. die Heftköpfe
und/oder den Klinscher bzw. die Klinscher in unterschiedlichen Stellungen
zu fixieren.
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Das bezüglich der Heftkopfeinheit ortsfeste Klemmelement
wird insbesondere im Falle einer Linearführung bevorzugt separat von
der Führung
ausgebildet. Hierdurch lässt
sich eine zusätzliche
Belastung der Heftkopf- bzw. Klinscherführung vermeiden.
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Zur Betätigung des beweglichen Klemmelementes
wird weiterhin vorteilhafterweise ein Druck- und/oder Zugelement
vorgesehen, das nach Möglichkeit
senkrecht zur Verschiebungsrichtung wirkt. Durch diese senkrechte
Krafteinwirkung des vorgesehenen Druck- und/oder Zugelementes wird
verhindert, dass bei Betätigung
der Klemmvorrichtung bzw. des Druck- und/oder Zugelementes eine unerwünschte Verschiebung
des Heftkopfes und/oder des Klinschers in seiner Führung verursacht
wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Druckstempel als bewegliches Klemmelement
vorgesehen. Ein solcher, beispielsweise pneumatischer oder hydraulischer
Druckstempel kann problemlos an einem beweglichen Heftkopf und/oder
einem beweglichen Klinscher angebracht und in unterschiedlichen
Positionen zur Betätigung angesteuert
werden.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn
ein Klemmantrieb mit Kraftübersetzung
zur Betätigung
des beweglichen Klemmelementes vorgesehen ist. Auf diese Weise kann
der Antrieb trotz der Anwendung hoher Klemmkräfte klein dimensioniert und
somit der Aufwand verringert werden. Als Klemmantrieb mit Kraftübersetzung
sind beispielsweise Kniehebel und/oder Keilrollen einsetzbar.
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Die Klemmung kann nach der Betätigung mechanisch
z.B. durch Federkraft verriegelt oder aber auch durch das entsprechende
Betätigungsmedium,
beispielsweise Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit aufrecht erhalten
werden. Wesentlich ist lediglich, dass die Arretierungsvorrichtung
zuverlässig verriegelt
ist, wenn die gewünschte
Heftkopf- und/oder Klinscherposition eingestellt ist und ein Betrieb
aufgenommen wird, bei dem die erfindungsgemäße Heftvorrichtung bewegt und
dabei entsprechenden Beschleunigungskräften ausgesetzt wird.
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Bevorzugt wird eine erfindungsgemäße Heftvorrichtung
in Verbindung mit einem Heftschlitten einer Sammelheftmaschine gemäß Anspruch
24 eingesetzt. Diese Sammelheftmaschinen zeichnen sich dadurch aus,
dass ein Heftschlitten oder Heftwagen während des Heftvorgangs mit
dem in der Sammel- und Transporteinheit bewegten zu heftenden Blattstapel
mitbewegt wird, so dass die Heftung während des Transports des zu
heftenden Materials stattfindet. Das zu heftende Material muss demnach
zum Heften nicht stillgesetzt beziehungsweise abgebremst und anschließend für den Weitertransport wieder
beschleunigt werden. Dafür
ist allerdings der Heftschlitten oder Heftwagen entsprechenden Brems-
und Beschleunigungsbewegungen ausgesetzt, um die Synchronbewegung
während
des Heftvorgangs einerseits auszuführen und andererseits für den nächsten Blattstapel
wieder in die Startposition zu gelangen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend
näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigen
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1 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schräg von vorne betrachtet
und
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2 eine
perspektivische Darstellung der Vorrichtung schräg von hinten betrachtet.
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Die Heftvorrichtung 1 gemäß 1 umfasst eine Heftkopfeinheit
in Form eines beweglichen Heftschlittens 2, der auf einer
Linearführung 3 verschiebbar
gelagert ist. Der Heftschlitten ist synchron mit einer Sammel- und
Transporteinheit zum Sammeln und Transportieren des zu heftenden
Materials bewegbar und somit in einem sogenannten Sammelhefter einsetzbar.
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In dem Heftschlitten 2 sind
zwei Heftköpfe 4, 5 in
Richtung des Doppelpfeils P verschiebbar angebracht. Die Heftköpfe 4, 5 sind
hierbei an jeweils einem Heftkopfwagen 6, 7 montiert.
Die Heftkopfwagen 6, 7 umgreifen zwei Linearführungen 8,
entlang der die Verschiebung in Richtung des Doppelpfeils P stattfindet.
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Für
den Antrieb der Verschiebung ist jeweils eine Spindel 9, 10 vorgesehen.
Die Spindel 9 steht hierbei mit einem nicht näher gekennzeichneten
Innengewinde des Heftkopfwagens 6 in Eingriff, während die
Spindel 10 mit einem entsprechenden, ebenfalls nicht näher gekennzeichneten
Innengewinde des Heftkopfwagens 7 in Eingriff steht. Dementsprechend
durchsetzt die Spindel 9 den Heftkopfwagen 7 ohne
Kraftschluss, während
die Spindel 10 den Heftkopfwagen 6 ohne Kraftschluss
durchsetzt.
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Der Antrieb der Spindel 9 erfolgt über eine Zahnriemenscheibe 11 auf
einer Seite des Heftschlittens 2, während auf der anderen Stirnseite
der Antrieb der Spindel 10 über eine weitere Zahnriemenscheibe 12 bewerkstelligt
wird.
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Unterhalb der Heftköpfe 4, 5 sind
zwei sogenannte Klinscher 13, 14 auf zugehörigen Klinscherwagen 15, 16 montiert.
Die Klinscher 13, 14 dienen zum Umbiegen der Heftklammern
nach dem Einstoßen
in das zu heftende Gut. Die Klinscherwagen 15, 16 sind
in Linearführungen 17, 18 geführt und
werden über
zwei Spindeln 19, 20 entsprechend den Heftkopfwagen 6, 7 angetrieben,
so dass die Klinscherwagen 15, 16 mit darauf befindlichen
Klinschern 13, 14 eine synchrone Bewegung mit
den Heftkopfwagen 6, 7 ausführen.
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Stirnseitig ist erkennbar, dass der
Antrieb der Spindeln 19, 20 über zwei weitere Zahnriemenscheiben 21, 22 erfolgt,
wobei der Antrieb über
ein Zahnradgetriebe 23, 24 (vgl. 2) mit dem Riemenantrieb der Heftkopfwagen 6, 7 zwangsgekopppelt
ist.
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Die Klinscher 13, 14 sind
ebenso wie die Zwischenstücke 25, 26,
mit denen die Klinscher 13, 14 an den jeweiligen
Klinscherwagen 15, 16 befestigt sind, verschraubt
und somit austauschbar. Dies ist beim Umrüsten auf andere Klammergrößen und
im Wartungs- oder Reparaturfall von Vorteil.
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In 2 sind
zwei Längsschlitze 27, 28 in
einer Art Zwischenwand 29 erkennbar, die von jeweils zwei
Bolzenhalterungen 30, 31, 32, 33 durchsetzt sind.
Die Bolzenhalterungen 30, 31, 32, 33 sind
auf der gegenüberliegenden
Seite der Zwischenwand 29 mit den Heftkopfwagen 6, 7 fest
verbunden.
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Jeweils zwei Druckstempel 34, 35, 36, 37 stützen sich
im Seitenbereich der Schlitze 27, 28 an der Zwischenwand 29 ab
und verklemmen somit den jeweiligen Heftkopfwagen 6, 7 an
der Zwischenwand 29. Zur Spannung der Druckstempel 34, 35, 36, 37 ist jeweils
ein Kniehebelmechanismus 38, 39 vorgesehen. Der
Kniehebelmechanismus 38, 39 kann beispielsweise
federgespannt oder aber auch pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch
verspannt und lösbar
sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind zwei Pneumatikzylinder 40, 41 zum Lösen federgespannter
Kniehebelmechanismen 38, 39 vorgesehen. Hierdurch
ist eine pneumatische Ansteuerung nur während des Verstellvorgangs
erforderlich.
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Die Kniehebelmechanismen 38, 39 mit
den Druckstempeln 34, 35, 36, 37 fixieren
die Heftkopfwagen 6, 7 in der gewünschten
Position durch eine Verklemmung an der Zwischenwand 29.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die gesamte Vorrichtung 1 als
Heftschlitten 2 eingesetzt wird, der entlang der Linearführung 3 mit
dem zu heftenden Material synchron mitbewegt wird. Für jede Heftung
muss die Heftvorrichtung 1 in diesem Fall beschleunigt,
gestoppt, zurückgefahren,
erneut gestoppt und wieder beschleunigt werden. Die hierbei auftretenden
Beschleunigungskräfte
müssen
in der vorliegenden Ausführungsform
nur teilweise von den Spindelantrieben 9, 10 aufgenommen
werden. Der überwiegende
Teil der Beschleunigungskräfte
wird über
die Klemmvorrichtung mittels der Druckstempel 34, 35, 36, 37 und
der Zwischenwand 29 aufgefangen.
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Weiterhin ist in 2 rückseitig
erkennbar, dass die Linearführung 8 mit äquidistanten
Befestigungsschrauben 42 im Wesentlichen über ihre gesamte Länge mit
dem Heftschlitten 2 verschraubt ist. Hierdurch wird die
Stabilität
der Linearführung
sowie des Gehäuses
des Heftschlittens 2 verbessert, wodurch durch entsprechende
Materialeinsparung oder Materialauswahl seitens der Linearführung oder
des Gehäuses
Gewicht eingespart werden kann.
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In 2 ist
ebenfalls durch die Ausnehmungen 43 und 44 die
Anordnung der beiden Antriebsmotoren 45, 46 für den Antrieb
der Heftwagen 6, 7 bzw. der Klinscherwagen 15, 16 erkennbar.
Die Antriebsmotoren 45, 46 sind im Innern des
Gehäuses des
Heftschlittens 2 untergebracht, so dass sie keinen außenseitigen Überstand
bilden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Arretierungs- bzw.
Klemmvorrichtung nur für
die Fixierung der Heftköpfe,
nicht jedoch für
die Klinscher vorgesehen. Je nach Ausführungsform kann jedoch auch
für die
Klinscher eine entsprechende Arretierung vorgesehen werden.
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- 1
- Heftvorrichtung
- 2
- Heftschlitten
- 3
- Linearführung
- 4
- Heftkopf
- 5
- Heftkopf
- 6
- Heftkopfwagen
- 7
- Heftkopfwagen
- 8
- Linearführung
- 9
- Spindel
- 10
- Spindel
- 11
- Zahnriemenscheibe
- 12
- Zahnriemenscheibe
- 13
- Klinscher
- 14
- Klinscher
- 15
- Klinscherwagen
- 16
- Klinscherwagen
- 17
- Linearführung
- 18
- Linearführung
- 19
- Spindel
- 20
- Spindel
- 21
- Zahnriemenscheibe
- 22
- Zahnriemenscheibe
- 23
- Zahnradgetriebe
- 24
- Zahnradgetriebe
- 25
- Zwischenstück
- 26
- Zwischenstück
- 27
- Schlitz
- 28
- Schlitz
- 29
- Zwischenwand
- 30
- Bolzenhalterung
- 31
- Bolzenhalterung
- 32
- Bolzenhalterung
- 33
- Bolzenhalterung
- 34
- Druckstempel
- 35
- Druckstempel
- 36
- Druckstempel
- 37
- Druckstempel
- 38
- Kniehebelmechanismus
- 39
- Kniehebelmechanismus
- 40
- Pneumatikzylinder
- 41
- Pneumatikzylinder
- 42
- Befestigungsschraube
- 43
- Ausnehmung
- 44
- Ausnehmung
- 45
- Antriebsmotor
- 46
- Antriebsmotor