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Die Erfindung betrifft eine Motorhaube für ein Personenkraftfahrzeug, insbesondere eine frontseitige Motorhaube, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine karosseriefest montierte Motorhaube beschreibt z. B. die
DE 197 18 594 A1 , wobei die Serviceöffnung hinter einem an die Motorhaube frontseitig anschließenden Kühlergrill vorgesehen ist. Durch einfaches Abklappen des Kühlergrills können somit beispielsweise das Kühlwasser, das Motoröl, etc. kontrolliert und ggf. nachgefüllt werden. Zu Reparaturarbeiten am Motor ist die karosseriefest montierte Motorhaube zu entfernen.
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Durch die
DE 101 57 709 A1 ist eine weitere frontseitige Motorhaube bekannt, die zur Ausführung von Servicearbeiten oder Kontrollen über eine Schiebeführung etwa in Längsrichtung des Personenkraftfahrzeuges nach vorne verschiebbar ist und dabei im Bereich vor der Windschutzscheibe eine entsprechende Serviceöffnung freigibt. In einer weiteren Freigabestellung kann die Motorhaube dann auch zur Ausführung von Reparaturarbeiten gänzlich entfernt werden.
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Weiter ist aus der gattungsgemäßen
DE 195 46 085 C1 eine motorhaubenseitig in einem mittleren Motorhaubenbereich, unmittelbar unterhalb der Windschutzscheibe angeordnete Klappe bekannt, die auch als Schiebeteil ausgebildet sein kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Motorhaube der gattungsgemäßen Art aufzuzeigen, die bei fertigungstechnisch günstiger Konstruktion eine einfache Handhabung der Servicearbeiten bei vorteilhafter Anordnung der Serviceöffnung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.
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Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass das bewegliche Element ein mit der festen Motorhaube baulich vereintes, im wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene ausgerichtetes Verschiebeteil ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der feste Motorhaubenabschnitt in einem mittleren Bereich der Motorhaube angeordnet ist und sich in Richtung der Mittellängsachse des Fahrzeuges erstreckt, wobei sich an den festen mittleren Motorhaubenabschnitt zu beiden Seiten Verschiebeteile anschließen, die wiederum in ihrer geschlossenen Position seitlich an einen Kotflügel des Fahrzeuges anschließen. Damit können die Position der Verschiebeteile bzw. der darunter liegenden Serviceöffnungen sowohl im Hinblick auf gute Zugänglichkeit als auch auf eine fertigungstechnisch und baulich günstige Zuordnung der zu kontrollierenden Einrichtungen (z. B. des Ölmessstabes, entsprechender Flüssigkeitskontrolleinrichtungen, etc.) ausgerichtet werden. Zudem ergibt sich eine nach wie vor ästhetisch gestaltete symmetrische Motorhaubenausgestaltung.
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Bevorzugt können die Verschiebeteile unter einen Abschnitt der Motorhaube verschiebbar sein, obwohl alternativ die Verschiebeteile auch über den festen Abschnitt der Motorhaube verschiebbar sein können. Es versteht sich, dass dabei bei den bevorzugt lackierten Oberflächen der Verschiebeteile und/oder des festen Motorhaubenabschnittes keine Reibungsspuren auftreten dürfen.
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Zur Erzielung einer ausreichend steifen und ästhetisch ansprechenden Gestaltung des festen Motorhaubenabschnittes und der Verschiebeteile können die Verschiebeteile bevorzugt unter einen höher positionierten Abschnitt der Motorhaube verschiebbar sein.
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Des Weiteren können die Verschiebeteile quer zur Mittellängsachse des Personenkraftfahrzeuges verschiebbar sein. Dies ergibt eine besonders gut zugängliche Anordnung der Serviceöffnung, wobei bei herkömmlicher Anordnung der Kontrolleinrichtungen diese ohne jeglichen zusätzlichen Aufwand über die Serviceöffnung zugänglich sind.
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Baulich günstig können an dem festen Motorhaubenabschnitt Führungen für die Verschiebeteile angeordnet sein; über diese Führungen kann ggf. dann auch der feste Motorhaubenabschnitt mit anschließenden Karosserieteilen wie der Bugschürze und den angrenzenden Kotflügeln des Personenkraftfahrzeuges verschraubt oder lösbar verriegelt sein.
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Bevorzugt können zwischen dem festen Motorhaubenabschnitt und dem jeweils angrenzenden Verschiebeteil gummielastische Dichtstreifen vorgesehen sein, die konstruktiv bevorzugt so anzuordnen sind, dass sie versenkt bzw. nicht sichtbar angeordnet und ohne die Erzeugung von Reibungsspuren wirken. Ferner können auch zwischen dem jeweiligen Verschiebeteil und dem angrenzenden Kotflügel gummielastische Dichtstreifen eingesetzt sein, wobei auch hier vorstehendes zu beachten ist.
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Des weiteren kann zumindest in der geschlossenen Position der Verschiebeteile eine Verrastung vorgesehen sein, die die Verschiebeteile zuverlässig in der geschlossenen Position hält.
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Die Verrastung kann dabei baulich besonders einfach durch eine an den seitlichen Kotflügel an dessen Befestigungsflansch angeformte Sicke gebildet sein, die mit einem entsprechend ausgeformten Abschnitt des Dichtungsstreifens formschlüssig zusammenwirkt. Die Verrastung kann somit ohne zusätzlichen Mehraufwand durch den ohnehin vorhandenen Dichtungsstreifen hergestellt werden.
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In ästhetisch besonders ansprechender Weise können die Verschiebeteile an eine in den festen Motorhaubenabschnitt eingeformte und im wesentlichen in Längsrichtung des Personenkraftfahrzeuges verlaufende, verrundete Abkantung anschließen. Die Verschiebeteile können dann unter den angrenzenden Motorhaubenabschnitt problemlos unter Zwischenschaltung eines Dichtstreifens eingeschoben werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Verschiebeteile zumindest in der geschlossenen Position und in Längserstreckung formschlüssig an dem festen Motorhaubenabschnitt und/oder an dem angrenzenden Kotflügel gehalten sein. Daraus resultiert eine Art Verklammerung oder Verriegelung mit angrenzenden Karosserieteilen oder zwischen dem festen Motorhaubenabschnitt und dem jeweiligen Verschiebeteil in dessen geschlossener Position, wodurch eine höhere Bauteilfestigkeit und eine zusätzliche Sicherheit, z. B. bei einem Frontalcrash des Personenkraftfahrzeuges, erzielt wird.
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Die Verschiebeteile können als ein flächiges, in sich steifes Bauteil ausgeführt sein. Sie können alternativ aber auch als Rollo mit bevorzugt in Längsrichtung verlaufenden Lamellen ausgebildet sein, wobei die Lamellen ggf. besonders ästhetisch ansprechend gestaltet sein können.
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Dabei kann das jeweilige Rollo besonders platzsparend in einen Kasten unterhalb des Motorhaubenabschnittes einrollbar oder zumindest einschiebbar sein.
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Schließlich können die Verschiebeteile über eine Fernbetätigung betätigbar sein, so dass außerhalb der Verschiebeteile keinerlei Handhaben vorzusehen sind. Die Fernbetätigung kann elektromotorisch und/oder über einen Seilzug wie bei schwenkbaren Motorhauben an sich üblich bewerkstelligt sein, z. B. vom Fahrzeuginnenraum aus oder über einen entsprechenden Hebel am Kühlergrill des Personenkraftfahrzeuges.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in:
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1 eine raumbildliche Ansicht schräg von oben auf eine frontseitige Motorhaube an einem Vorbau für Personenkraftwagen, mit zwei seitlichen Verschiebeteilen;
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2 einen Schnitt durch die Motorhaube gemäß Linie II-II der 1;
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3 einen weiteren Teilschnitt durch die Motorhaube und einen angrenzenden seitlichen Kotflügel entlang der Linie III-III der 1:
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4 eine Einzelheit X der 2 mit einem eine Verrastung bildenden Dichtstreifen zwischen dem Kotflügel und dem Verschiebeteil;
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5 eine weitere Einzelheit Y der 2 mit einem Dichtstreifen zwischen dem festen Motorhaubenabschnitt und dem Verschiebeteil;
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6 eine alternative Ausbildung des Verschiebeteiles mit einer Anordnung über dem festen Motorhaubenabschnitt und einer Verriegelung in der geschlossenen Position des Verschiebeteiles; und
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7 eine weitere alternative Motorhaube mit einem Rollo als Verschiebeteil.
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In der 1 ist schematisch der Strak eines Vorbaues 10 eines Personenkraftfahrzeuges (PKW) dargestellt, mit einer Motorhaube 12, zwei seitlichen Kotflügeln 14, 16 und einer Bugschürze 18, in der die nicht dargestellten Scheinwerfer und ein Kühlergrill entsprechend eingepasst sind. Der Vorbau 10 kann soweit nicht beschrieben der Konstruktion moderner PKW entsprechen.
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Die Motorhaube 12 setzt sich im wesentlichen zusammen aus einem mittleren Motorhaubenabschnitt 20 und zwei seitlich daran anschließenden Verschiebeteilen 22, 24 (vgl. auch 2). Die Verschiebeteile 22, 24 erstrecken sich wie ersichtlich nahezu über die gesamte Länge des Motorhaubenabschnittes 20 und jeweils ca. über ein Fünftel der Gesamtbreite der Motorhaube 12 und sind spiegelbildlich gleich ausgebildet.
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Die Verschiebeteile 22, 24 überdecken in ihrer geschlossenen Position entsprechende Serviceöffnungen 26 (angedeutet in den 1 u. 2) zu dem darunter liegenden Motorraum des PKW, wobei in deren geöffneter Position nicht näher dargestellte Kontrolleinrichtungen wie Kühlflüssigkeits-Ausgleichsbehälter 28, Bremsflüssigkeitsbehälter 30, Scheibenreinigungs-Waschwasserbehälter 32 etc. für Kontroll- und Reparaturarbeiten zugänglich sind. Gleiches gilt für die Serviceöffnung am linken Verschiebeteil 22 für vergleichbare Kontroll- und Wartungsfunktionen (z. B. Motoröl, Getriebeöl, Hydraulikbehälter, etc.). Die Serviceöffnungen 26 können zum darunter liegenden Motorraum des PKW offen sein oder es können Abdeckungen (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die bestimmte Bereiche des Motorraumes gegenüber den Serviceöffnungen 26 abschließen (z. B. im Bereich rotierender Bauteile des Motors).
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Die in 2 mit A bezeichneten Bereiche, die sich direkt jeweils an die Verschiebesteile 22, 24 im Bereich des Motorhaubenabschnittes 20 anschließen und unter die das jeweils zugeordnete Verschiebeteil 22, 24 bei Benutzung der Serviceöffnungen 26 eingeschoben werden kann, können zudem für Fußgängerschutzmaßnahmen genutzt werden. Die Bereiche A stellen dabei wenigstens einen Deformationsfreiraum dar, so dass bei geschlossener Motorhaube 12 ein Fußgängerschutz gewährleistet ist. Ebenso ist die Anbringung von Fußgängerschutzmaßnahmen in den Bereichen A denkbar, wobei darauf zu achten ist, dass ein ungehindertes Verschieben der Verschiebeteile 22, 24 möglich ist.
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Die im wesentlichen flächigen und in sich steif ausgeführten Verschiebeteile 22, 24 (aus Blech oder Kunststoff) sind an jeweils drei Führungen 34 quer zur Längsrichtung des PKW verschiebbar geführt (vgl. 2 bis 5). Die Führungen sind dabei im Querschnitt gesehen U-förmig gestaltet und nehmen formschlüssig Gleitstücke 36 aus Kunststoff auf, die an den Verschiebeteilen 22, 24 entsprechend befestigt sind.
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Die Führungen 34 sind an dem festen Motorhaubenabschnitt 20 angeschweißt und an Befestigungsflanschen 38 der Kotflügel 14, 16 mittels nicht dargestellter Schrauben befestigt. Der feste Motorhaubenabschnitt 20 kann auch noch an anderer gut zugänglicher Stelle z. B. an der Bugschürze 18 befestigt sein. Von Vorteil ist, wenn die Schrauben zur Befestigung der Führungen 34 und ggf. die Schrauben zur Befestigung der Kotflügel 14, 16 an deren Befestigungsflanschen 38 bei geöffneten Verschiebeteilen 22, 24 zu Montage- bzw. Demontagezwecken zugänglich sind.
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Zwischen dem mit einer verrundeten Abkantung 40 (vgl. 5) nach unten versehenen Motorhaubenabschnitt 20 und dem einen nach oben abragenden Kragen 42 versehenen Verschiebeteilen 22, 24 sind gummielastische Dichtstreifen 44 vorgesehen, wobei die Dichtstreifen 44 auf die Kragen 42 aufgesteckt sind. Damit gleiten die Dichtstreifen 44 beim Öffnen und Schießen der Verschiebeteile 22, 24 nicht an außen liegenden Stellen des Motorhaubenabschnittes 20.
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Ein weiterer Dichtstreifen 46 (4) ist zwischen den Verschiebeteilen 22, 24 und den angrenzenden Kotflügeln 14, 16 vorgesehen. Der Dichtstreifen 46 ist dabei auf eine nach unten ragende Abkantung 48 der Verschiebeteile 22, 24 aufgesteckt und wirkt mit dem Befestigungsflansch 38 der Kotflügel 14, 16 dichtend zusammen.
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Zur Bildung einer Verrastung der Verschiebeteile 22, 24 im geschlossenen Zustand sind die Dichtstreifen 46 mit einer örtlich oder durchlaufenden Vertiefung 46a versehen, die formschlüssig mit einer nach oben abragenden Sicke 38a des Befestigungsflansches 38 zusammenwirkt. Es sei bemerkt, dass durch die nach innen eingezogene Abkantung 48 der Verschiebeteile 22, 24 die Dichtstreifen 46 nach außen verdeckt angeordnet sind, woraus ein ästhetischer, harmonischer Übergang von den Verschiebeteilen 22, 24 zu den Kotflügeln 14, 16 gegeben ist. Auch die Dichtstreifen 44 zwischen dem Motorhaubenabschnitt 20 und den Verschiebeteilen 22, 24 sind wie ersichtlich verdeckt angeordnet.
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Die 6 zeigt abschnittsweise eine alternative Ausbildung der Motorhaube 12, bei der das Verschiebeteil 24 oberhalb des festen Motorhaubenabschnitts 20 angeordnet und über diesen in die geöffnete Position zur Freigabe der Serviceöffnung 26 quer verschiebbar ist.
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Dabei ist der Motorhaubenabschnitt 20 mit einer nach oben ragenden Abkantung 50 versehen, die wiederum den Dichtstreifen 44 trägt. Der Dichtstreifen 44 wirkt mit einer nach unten ragenden, verrundeten Abkantung 51 am Verschiebestück 24 zusammen. Ferner sind nicht dargestellte Führungen für die Verschiebeteile 22, 24 vorgesehen.
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Des weiteren sind die Verschiebeteile 22, 24 mit einer horizontal abragenden, L-förmigen Leiste 52 versehen, die im geschlossenen Zustand der Verschiebestücke 22, 24 in eine korrespondierende, im Querschnitt U-förmige Schiene 54 des Befestigungsflansches 38 einragt und mit dieser eine formschlüssige Verriegelung oder Verklammerung bildet. Ein Dichtungsstreifen 56 dichtet den zwischen den Kotflügeln 14, 16 und den Verschiebeteilen 22, 24 verbleibenden Längsspalt ab.
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Die 7 schließlich beschreibt eine weitere alternative Ausbildung der Motorhaube 12, bei der die Verschiebeteile 22, 24 als Rollo mit entsprechend aneinander gereihten Längslamellen 58 ausgeführt sind.
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Dabei sind die Führungen 60 für den Rollo mit einem unterhalb des Motorhaubenabschnittes 20 liegenden Kasten 62 versehen, in dem der Rollo bzw. dessen Längslamellen 58 beim Öffnen platzsparend aufgenommen bzw. umgelenkt werden (in gestrichelten Linien angedeutet). In nicht dargestellter Wiese können wiederum Dichtungsstreifen und ggf. eine Verrastung im geschlossenen Zustand vorgesehen sein.
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Die Verschiebeteile 22, 24 gemäß den vorbeschriebenen Ausführungen (auch als Rollo 58) können mit einer Fernbetätigung an sich bekannter Bauart kombiniert sein. Dies kann z. B. ein entsprechend über einen Schalter ansteuerbarer Elektromotor sein, der über ein Verstellgetriebe und/oder einen Seilzug die Verschiebestücke 22, 24 bei dessen Ansteuerung öffnet und/oder schließt. Anstelle eines Elektromotors kann auch ein Seilzug verwendet sein, der mittels eines Hebels oder Zug-Druckknopfes z. B. im Bereich des Kühlergrills oder vom Innenraum des PKW aus manuell betätigbar ist.