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Die
Erfindung betrifft eine Abstützeinrichtung für eine Motorhaube.
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In
einem Frontendmodul von Kraftfahrzeugen ist üblicherweise ein Kühlergitter
vorgesehen, das unterhalb einer Vorderkante der Motorhaube angeordnet
sein kann. In einem normalen Schließzustand der Motorhaube ist
die Vorderkante der Motorhaube von einem oberen Rand des Kühlergitters
geringfügig
beabstandet, wobei ein Spalt zwischen der Vorderkante der Motorhaube
und dem oberen Rand des Kühlergitters
durch eine Gummiabdichtung oder dergleichen ausgefüllt sein
kann. Beim Auslösen
einer teilaktiven Motorhaube im Falle eines Frontalaufpralles, oder
auch beim heftigen Zuschlagen der Motorhaube, wenn diese im Bereich
der A-Säulen
angeschlagen ist, kann die Vorderkante der Motorhaube ungewünscht auf
den oberen Rand des Kühlergitters aufschlagen.
In diesem Fall besteht die Gefahr einer Schädigung des Kühlergitters,
insbesondere einer daran angebrachten sogenannten Chrombank durch die
Vorderkante der Motorhaube.
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Entsprechend
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
mit der eine Schädigung
des Kühlergitters
durch eine Vorderkante der Motorhaube bei einem heftigen Zuschlagen
der Motorhaube oder dergleichen vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Abstützeinrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch eine Kühlergitteranord nung
mit den Merkmalen von Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Eine
erfindungsgemäße Abstützeinrichtung für eine Motorhaube
eines Kraftfahrzeuges umfasst ein erstes Element, das an einer Unterseite
der Motorhaube an einem vorderen Rand davon angebracht werden kann
und das zur Aufnahme von Kräften
aus im wesentlichen vertikaler Richtung geeignet ist. Beim Auslösen einer
teilaktiven Motorhaube im Falle eines Frontalaufpralls, oder auch
beim sogenannten "Motorhaubendauerlauftest", d.h. bei einem
häufigen heftigen
Zuschlagen der Motorhaube, bewegt sich eine Vorderkante der Motorhaube
bis zu einem Punkt unterhalb einer Position, in der sie sich normalerweise
in einem Schließzustand
der Motorhaube befindet. Infolge dessen kann der vordere Rand der
Motorhaube auf einen oberen Rand des Kühlergitters aufschlagen, wodurch
das Kühlergitter
nachhaltig beschädigt
wird. Die erfindungsgemäße Abstützeinrichtung
ist an der Unterseite der Motorhaube an einem vorderen Rand davon
zu dem Zweck angebracht, eine Beschädigung des Kühlergitters
durch die Motorhaube z.B. in den genannten Fällen zu verhindern. Hierzu
ist die Abstützeinrichtung
zur Aufnahme von Kräften
aus im wesentlichen vertikaler Richtung, d.h. von oben durch die
Motorhaube geeignet ausgelegt, wobei diese Kräfte bei einem Kontakt des ersten
Elements mit darunter angeordneten Teilen einer Kühlergitteranordnung
darin eingeleitet werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das erste Element
einen Stützabschnitt
aufweisen, der sich in eine Richtung entgegengesetzt zu der Motorhaube
erstreckt. Durch eine geeignete Länge dieses Stützabschnittes
ist gewährleistet,
dass bei einer Bewegung der Vorderkante der Motorhaube in Richtung
des Kühlergitters
das erste Element der Abstützeinrichtung,
insbesondere sein Stützabschnitt
in Kontakt mit einem darunter befindlichen Auflagebereich eines
Trägerteils
des Kühlergitters
kommt. Der Kontakt zwischen dem Stützabschnitt und dem Auflagebereich
findet dabei so rechtzeitig statt, dass die Vorderkante der Motorhaube
nicht auf das Kühlergitter
aufschlägt.
Somit übernimmt
der Stützabschnitt bzw.
das erste Element eine Stopp- bzw.
Blockfunktion bezüglich
des vorderen Rands der Motorhaube, damit der vordere Rand der Motorhaube
nicht auf den oberen Rand des Kühlergitters
aufschlägt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das erste Element
der Abstützeinrichtung
aus einem harten Werkstoff hergestellt sein, der sich bei einer
Krafteinwirkung aus vertikaler Richtung im wesentlichen nicht verformt
und somit formstabil ist. Zweckmäßigerweise
kann das erste Element aus einem harten Kunststoff, insbesondere
aus einem Polypropylen hergestellt sein. Dies führt vorteilhaft zu geringen
Herstellungskosten und ermöglicht
des weiteren ohne weiteres eine gewünschte Formgebung der Abstützeinrichtung,
z.B. in Anpassung an einen Verlauf der Motorhaube.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann an einer der Motorhaube
entgegengesetzten Seite des ersten Elementes ein zweites Element
vorgesehen sein, das aus einem weichen Werkstoff hergestellt ist,
wobei das zweite Element in im wesentlichen vertikaler Richtung
elastisch ist. Zweckmäßigerweise
ist das zweite Element aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem
EPDM hergestellt. Das zweite Element kann in einem Schließzustand der
Motorhaube in Kontakt mit dem oberen Rand des Kühlergitters oder mit dem Auflagebereich
des Trägerteils
sein. Hierdurch wird eine Rückströmung der durch
das Kühlergitter
eingetretenen Kühlluft
zurück nach
vorne durch den Spalt zwischen der Unterseite der Motorhaube und
dem oberen Rand des Kühlergitters
unterbunden, wodurch der Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert)
des Kraftfahrzeuges verbessert wird. Falls das erste Element bei
einer Krafteinleitung von oben in Richtung des Auflagebereiches
bewegt und dagegen gedrückt
wird, kann sich das zweite Element infolge seiner elastischen Eigenschaften
ohne weiteres verformen und steht somit der Bewegung des ersten
Elementes nicht im Wege.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das zweite Element
in Form eines Keders ausgebildet sein. Bei einer Herstellung der
Abstützeinrichtung
aus Kunststoff ist es im Hinblick auf geringe Fertigungskosten vorteilhaft,
den Keder direkt an das erste Element anzuexdrudieren, so dass eine
aufwendige Nachbearbeitung entfallen kann. Des weiteren ist durch
die Form eines Keders sichergestellt, dass sich das zweite Element
entlang seiner Längserstreckung
lückenlos
auf den Auflagebereich des darunter befindlichen Trägerteils
auflegt, was sich positiv auf den cw-Wert
des Fahrzeuges auswirkt.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
einen seitlichen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Kühlergitteranordnung.
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2 zeigt
einen seitlichen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Abstützeinrichtung.
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3 zeigt
in einer seitlichen Querschnittsansicht vereinfacht das Funktionsprinzip
einer teilaktiven Motorhaube.
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4 zeigt
einen seitlichen Querschnitt der Kühlergitteranordnung von 2 bei
einer Krafteinwirkung von oben.
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1 zeigt
einen seitlichen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Kühlergitteranordnung 20. An
einer Unterseite an der Motorhaube 30 ist im Bereich ihres
vorderen Randes 31 eine Abstützeinrichtung 10 befestigt,
die ein erstes Element 12 und ein zweites Element 14 umfasst.
Das erste Element 12 ist mit seiner Oberseite 13a an
der Unterseite der Motorhaube 30 befestigt, wobei das zweite
Element 14 an einer Unterseite 13b des ersten
Elementes angeformt ist. Zweckmäßigerweise
ist die Abstützeinrichtung 10 vollständig aus
einem Kunststoff hergestellt, wobei das zweite Element 14 an
das erste Element 12 anextrudiert sein kann. Die Abstützeinrichtung 10 kann
als ein Längsprofil
ausgebildet sein, dass sich entlang des vorderen Randes 31 der
Motorhaube 30 in Richtung der Fahrzeugbreite (y-Richtung)
erstreckt.
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Unterhalb
des vorderen Randes 31 der Motorhaube 30 ist die
Kühlergitteranordnung 20 angeordnet,
die im wesentlichen ein Trägerteil 21 eines Kühlergitters
umfasst. An dem Trägerteil 21 ist
von vorne (x-Richtung) eine sogenannte Chromspinne 22 befestigt,
die für
einen Betrachter von vorne als das Kühlergitter wahrgenommen wird.
Die Chromspinne 22 kann z.B. aus einem Metall hergestellt
sein, das an seiner Außenfläche verchromt
ist. Alternativ dazu kann die Chromspinne 22 auch aus einem
Kunststoff hergestellt sein, dessen Außenfläche mit einer metallischen
Chromschicht beschichtet ist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform
ist ein oberer Randbereich 22a der Chromspinne 22 gegenüberliegend
zu dem vorderen Rand 31 der Motorhaube 30 angeordnet. Das
Trägerteil 21 weist
an einem oberen Rand davon einen Auflagebereich 23 auf,
dessen Funktion nachstehend noch erläutert ist.
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2 zeigt
die Abstützeinrichtung 10 in
einer seitlichen Querschnittsansicht. An der Unterseite 13b des
ersten Elementes 12 ist das zweite Element 14 vorgesehen.
Wie voranstehend erläutert,
kann bei einer Herstellung aus einem Kunststoff das zweite Element 14 zweckmäßigerweise
an dem ersten Element 12 anextrudiert sein. Das erste Element
weist einen Stützabschnitt 15 auf,
der sich in eine Richtung entgegengesetzt zu der Motorhaube 30 erstreckt.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform
ist der Stützabschnitt 15 in
Form einer Abwinklung ausgebildet, die sich von der Unterseite 13b wegerstreckt.
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Das
erste Element 12 ist aus einem harten Werkstoff, z.B. einem
harten Kunststoff hergestellt. Dadurch ist das erste Element 12 zur
Aufnahme von Kräften
geeignet und bleibt dabei formstabil. Im Gegensatz dazu ist das
zweite Element 14 aus einem weichen Werkstoff hergestellt
und weist somit elastische Eigenschaften auf. Für die Herstellung des zweiten
Elementes 14 eignet sich insbesondere ein EPDM-Kunststoff.
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In
der 1 ist die Motorhaube 30 in ihrer Schließstellung
gezeigt. Hierbei ist der vordere Rand 31 der Motorhaube 30 von
dem oberen Randbereich 22a der Chromspinne 22 um
einen Spalt s beabstandet. Des weiteren ist der Stützabschnitt 15 des
ersten Elementes 12 von dem Auflagebereich 23 des
Trägerteils 21 ebenfalls
beabstandet. Dagegen ist das zweite Element 14 der Abstützeinrichtung 10 mit
dem Auflagebereich 23 in Kontakt. Dies bewirkt, dass durch
das Kühlergitter
eintretende Kühlluft
(Pfeil K in 1) nicht durch den Spalt s wieder
nach vorne entgegen der Fahrtrichtung aus dem Motorraum austreten
kann. Infolge dessen wird der Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert)
des Fahrzeuges verbessert. Beim Auslösen einer teilaktiven Motorhaube,
oder auch beim heftigen Zuschlagen der Motorhaube 30 bewegt
sich der vordere Rand 31 der Motorhaube 30 nach
unten, d.h. in die z-Richtung, so dass der Spalt s verringert wird.
Ein Aufschlagen des vorderen Randes 21 auf den oberen Randbereich 22a der
Chromspinne 22 wird jedoch durch die Abstützeinrichtung 10 verhindert,
was nachstehend im einzelnen erläutert
ist.
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3 zeigt
in einer Querschnittsansicht vereinfacht das Funktionsprinzip einer
teilaktiven Motorhaube. Die Motorhaube 30 ist in bekannter
Weise oberhalb eines Motors M angeordnet und dabei an einer Drehlagereinrichtung 32 angebracht.
Der vordere Rand 31 der Motorhaube 30 befindet
sich wie voranstehend erläutert
oberhalb der Kühlergitteranordnung 20.
Im Bereich eines hinteren Randes 33 der Motorhaube ist
unterhalb davon eine Aktuatoreinrichtung 34 vorgesehen.
Bei der Aktuatoreinrichtung 34 kann es sich bspw. um einen
Pyroelement, ein vorgespanntes Federelement oder dergleichen handeln, was
ein Auslösen
in sehr kurzer Zeit sicherstellt. Kommt es für das Kraftfahrzeug zu einem
Frontalaufprall, so wird die Aktuatoreinrichtung 34 ausgelöst, wodurch
der hintere Rand 33 der Motorhaube 30 wie durch
den Pfeil b angedeutet nach oben gedrückt wird, um das Verletzungsrisiko
für einen
Passanten mit einer Frontschutzscheibe 41 zu vermindern.
Bei der Drehung der Motorhaube 30 um die Drehlagereinrichtung 32 wird
gleichzeitig der vordere Rand 31 der Motorhaube 30 um
den Betrag des Pfeiles a nach unten bewegt, wodurch der Spalt s
verringert wird.
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Durch
die Bewegung des vorderen Randes 31 der Motorhaube 30 nach
unten gelangt der Stützabschnitt 15 der
Abstützeinrichtung 10 in
Kontakt mit dem Auflagebereich 23 des Trägerteils 21 (4). Die
Länge des
Stützabschnittes 15 ist
dabei so bemessen, dass bei seinem Kontakt mit dem Auflagebereich 23 der
vordere Rand 31 der Motorhaube 30 immer noch um
einen Spalt s' von
dem oberen Randbereich 22a der Chromspinne 22 beabstandet
ist. Anders ausgedrückt,
wird ein Aufschlagen des vorderen Randes 31 der Motorhaube 30 auf
den oberen Randbereich 22a der Chromspinne durch den Kontakt
des Stützabschnittes 15 mit
dem Auflagebereich 23 verhindert. Durch die harten Werkstoffeigenschaften
des Stützabschnittes 15 bzw.
des ersten Elementes 12 bleibt der Stützabschnitt 15 in
Richtung der Kraftbeaufschlagung, d.h. in im wesentlichen vertikaler
Richtung (y) formstabil, so dass dadurch die Kräfte in den Auflagebereich 23 eingeleitet
werden können
und eine Beabstandung des vorderen Randes 31 der Motorhaube 30 von
dem oberen Randbereich 22a der Chromspinne 22 sichergestellt
bleibt.
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Im
Allgemeinen ist die Abstützeinrichtung 10 so
ausgestaltet, dass sich das Kühlergitter 21, 22 frei nach
hinten, d.h. entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeuges (x-Richtung)
bewegen kann, so dass die Funktion des Kühlergitters und auch die üblichen
geltenden Sicherheitsvorschriften für den Fall eines Frontalaufpralls
ohne weiteres gewährleistet
sind. Trotz einer Anordnung der Abstützeinrichtung 10 oberhalb
des Kühlergitters
ist wie voranstehend erläutert
sichergestellt, dass im Falle des Haubenaufschlags bzw. bei Aktivierung
der teilaktiven Motorhaube die Abstützeinrichtung die Blockfunktion übernimmt,
um ein Aufschlagen des vorderen Randes 31 der Motorhaube 30 auf
die Chromspinne 22 zu verhindern.
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Wenn
sich der Stützabschnitt 15 infolge
der genannten Krafteinwirkung in Richtung des Auflagebereiches 23 bewegt,
wird dabei das zweite Element 14 infolge seiner elastischen
Eigenschaften verformt, wie es in 4 gezeigt
ist. Das zweite Element 14 leistet somit keinen nennenswerten
Beitrag zu der genannten Blockfunktion des ersten Elementes 12. Vielmehr
dient das zweite Element 14 lediglich einer Abdichtung
des Spaltes s bei dem in 1 gezeigten Schließzustand
der Motorhaube 30. Durch diese Abdichtung wird der cw-Wert des Fahrzeuges als auch das äußere Erscheinungsbild
von vorne verbessert, da der Spalt s durch das zweite Element 14 sichtdicht ausgestaltet
ist. Im Ergebnis kann ein Betrachter nicht in den Motorraum des
Fahrzeuges hineinblicken. Das zweite Element 14 ist zweckmäßigerweise als
Keder ausgebildet, der sich entlang der Längserstreckung des Auflagebereiches 23 störungsfrei
auflegen kann.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
kann die Abstützeinrichtung 10 auch
dergestalt ausgebildet sein, dass der Stützabschnitt 15 des
ersten Elementes 10 auch im normalen Schließzustand
der Motorhaube 30 in Kontakt mit dem Auflagebereich 23 ist. Ggf.
kann dabei auf das zweite Element 14 zur Abdichtung des
Spaltes s verzichtet werden, da diese Funktion bereits der Stützabschnitt 15 übernimmt. Bei
einem Auslösen
der teilaktiven Motorhaube ist die Funktion des Stützabschnittes 15 bzw.
des ersten Elementes 12 als Blockelement im wesentlichen
unverändert,
mit dem Unterschied, dass der Spalt s durch den permanenten Kontakt
des Stützabschnittes 15 mit
dem Auflagebereich 23 bei einer Krafteinwirkung von oben
im wesentlichen nicht verringert wird.