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Die Erfindung betrifft eine Fahrerkabine für ein Fahrzeug, vor allem für ein Arbeitsfahrzeug wie einen Bagger. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf das Frontfenster eines derartigen Fahrzeugs, das in bestimmter Weise geöffnet und geschlossen werden kann.
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Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Baggern, findet häufig ein zweigeteiltes Frontfenster Verwendung, das aus einem Oberfenster und einem Unterfenster besteht, die vom Fahrer entsprechend in unterschiedlichen Bedingungen angeordnet und damit geöffnet und geschlossen werden können.
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Aus der
DE 44 04 415 A1 ist es bekannt, dass das Oberfenster und das Unterfenster in einer Normalstellung die Frontöffnung des Fahrerhauses verschließen.
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Eine ähnliche Anordnung ist aus der
DE 20 2010 000 040 U1 bekannt. Dort wird eine Kabine mit einer ein oberes Scheibenteil und ein unteres Scheibenteil aufweisenden Frontscheibe beschrieben, wobei das untere Scheibenteil relativ zum oberen Scheibenteil von einer unteren Schließstellung in eine obere Öffnungsstellung verschiebbar gehalten ist. Das obere Scheibenteil kann in eine horizontale Lage unterhalb des Kabinendachs verschoben oder verschwenkt werden.
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Um einen Betrieb des Fahrzeugs auch bei Regen zu ermöglichen, ist an dem oberen Scheibenteil ein Scheibenwischer an der Außenseite vorgesehen. Der Scheibenwischer wird an der Innenseite des oberen Fensters bzw. des oberen Scheibenteils angebracht. Beim Öffnen des Fensters schwenkt das obere Scheibenteil unter das Kabinendach, so dass der dann an der Unterseite des Scheibenteils hängende Scheibenwischermotor die Kopffreiheit des Fahrers einschränkt.
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Darüber hinaus sind auch Bagger bekannt, bei denen der Scheibenwischermotor innen an der A-Säule der Kabine in etwa auf Höhe der Trennlinie zwischen der oberen Scheibe und der unteren Scheibe angeordnet ist. Dabei steht aber die untere Scheibe fest und ist nicht zu öffnen. Lediglich das obere Fenster kann geöffnet werden.
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Weiterhin sind Bagger bekannt, bei denen der Scheibenwischermotor an der A-Säule angeordnet ist und die untere Scheibe per Hand entnommen werden kann.
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Der Bediener muss die untere Scheibe dabei von Hand lösen und an einer geeigneten Stelle in der Kabine, zum Beispiel hinter dem Fahrersitz verstauen, was einen erheblichen Aufwand bedeutet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrerkabine für ein Fahrzeug anzugeben, bei dem die Vorteile eines Frontfensters mit vielfältigen Öffnungsmöglichkeiten – wie z.B. in der
DE 20 2010 000 040 U1 beschrieben – beibehalten werden können, aber die Einschränkungen hinsichtlich der Kopffreiheit des Fahrers vermieden werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fahrerkabine mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Eine Fahrerkabine für ein Fahrzeug weist einen Kabinenrahmen mit einer in Fahrtrichtung vorgesehenen Frontöffnung und einem Dachbereich sowie ein die Frontöffnung abdeckendes, wenigstens zweigeteiltes Frontfenster mit einem Oberfenster und einem Unterfenster auf. Das Unterfenster ist relativ zu dem Oberfenster entlang einem Verschiebeweg verschiebbar, um es zu öffnen bzw. zu schließen. Der Kabinenrahmen weist jeweils seitlich an der Frontöffnung eine den Dachbereich stützende Säule auf, wobei an einer der Säulen in einem von dem Kabinenrahmen umschlossenen Innenbereich der Fahrerkabine ein Antriebsmotor für einen Scheibenwischer angeordnet ist.
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Damit wird eine Fahrerkabine angegeben, bei der an der Vorderseite in Fahrtrichtung eine große Frontöffnung vorgesehen ist, die durch zwei Fenster bzw. Scheibenteile, nämlich das Oberfenster und das Unterfenster abgedeckt werden können, wie zum Beispiel in der
DE 20 2010 000 040 U1 beschrieben. Das Frontfenster ist in diesem Fall zweigeteilt. Es kann aber auch mehr als zweifach geteilt, z.B. dreifach geteilt sein.
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Das Oberfenster und das Unterfenster können – wie später noch erläutert – in verschiedene Stellungen bewegt werden. Insbesondere ist das Unterfenster relativ zu dem Oberfenster verschiebbar und kann somit geöffnet werden, während das Oberfenster noch geschlossen ist.
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Der Dachbereich des Kabinenrahmens wird in an sich bekannter Weise durch Säulen gestützt, wobei es sich bei den vorderen, die Frontöffnung flankierenden Säulen üblicherweise um sogenannte A-Säulen handelt. Weitere Säulen zur Stützung des Dachbereichs können im mittleren (B-Säulen) oder hinteren (C-Säulen) Teil vorgesehen sein.
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An einer der Säulen, also an der linken oder der rechten A-Säule, ist auf der Innenseite der Antriebsmotor für den Scheibenwischer angeordnet.
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Wenn bei dieser Anordnung das Oberfenster bewegt bzw. geöffnet wird und zum Beispiel in eine horizontale Lage unterhalb des Kabinendaches (Dachbereich) verschoben oder verschwenkt wird, wird der Scheibenwischermotor nicht ebenfalls mitbewegt, sondern verbleibt an der Stelle an der Säule. Damit wird das Problem vermieden, dass der Kopfbereich für den Fahrer in der vor allem bei Kleinbaggern häufig beengten Fahrerkabine zusätzlich verkleinert wird.
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Der Antriebsmotor dient zum hin und her drehenden Antreiben einer Antriebswelle, wobei die Antriebswelle an ihrem einen Ende mit dem Antriebsmotor gekoppelt ist und an ihrem anderen Ende der Scheibenwischer anbringbar ist. Das Antriebsmoment des Antriebsmotors wird somit über die Antriebswelle auf den am gegenüber liegenden Ende angebrachten Scheibenwischer übertragen.
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Dabei kann sich die Antriebswelle durch die Säule (insbesondere die A-Säule) seitlich neben dem Verschiebeweg des Unterfensters hindurch erstrecken, derart, dass das Unterfenster seitlich neben der Antriebswelle insbesondere in Vertikalrichtung verschiebbar ist. Das bedeutet, dass der Verschiebeweg des Unterfensters nicht durch die Antriebswelle oder den Antriebsmotor behindert wird.
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Das Unterfenster kann somit in verschiedene Stellungen bewegbar sein, wobei eine Arretierungseinrichtung vorgesehen sein kann, zum Arretieren des Unterfensters in wenigstens einer der Stellungen. Zum Beispiel ist es möglich, dass das Unterfenster aufgrund seines Eigengewichts in einer unteren Stellung steht, in der das Unterfenster seinen Bereich des Frontfensters bildet und die entsprechende Frontöffnung abdeckt. Wenn das Unterfenster relativ zu dem Oberfenster angehoben wird, gibt das Unterfenster die entsprechende Frontöffnung frei. Es kann dann mittels der Arretierungseinrichtung in der geöffneten Stellung zum Beispiel am Oberfenster arretiert und damit gehalten werden.
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Der Antriebsmotor kann in einem Motorgehäuse angeordnet sein, das an der Säule, zum Beispiel der A-Säule, befestigt ist. Dabei kann zwischen dem Motorgehäuse und dem Unterfenster ein Abstand vorgesehen sein, der derart bemessen ist, dass zwischen dem Motorgehäuse und dem Unterfenster ein Zwischenraum besteht, durch welchen die Arretierungseinrichtung des Unterfensters hindurchführbar ist, wenn das Unterfenster verschoben wird.
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Das bedeutet, dass der Antriebsmotor nicht direkt auf der (A-)Säule befestigt ist, sondern mit einigem Abstand, der ausreicht, um das Unterfenster zusammen mit der Arretierungseinrichtung an dem Antriebsmotor vorbei zu verschieben. Dabei ist zu beachten, dass der Antriebsmotor eine gewisse Baugröße einnimmt, die üblicherweise größer ist als der durchschnittliche Querschnitt bzw. die Breite der A-Säule. Der Antriebsmotor lässt sich folglich nicht derart auf der A-Säule befestigen, dass er nicht seitlich übersteht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Antriebsmotor mit seiner Breite auch in den Bereich der Frontöffnung hinein ragt. Um dabei eine Kollision zwischen dem Bereich, in den das Unterfenster verschiebbar ist, zu vermeiden, ist der Antriebsmotor mit dem entsprechenden horizontalen Abstand von dem Unterfenster zu montieren.
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Der Abstand des Antriebsmotors vom Unterfenster bzw. die horizontale Breite des Zwischenraums kann z.B. größer als 20 mm bzw. insbesondere größer als 30 mm oder größer als 40 mm bemessen sein.
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Der gesamte Antriebsmotor einschließlich der Antriebswelle kann unterhalb einer Oberkante des Unterfensters angeordnet sein, wenn sich das Unterfenster in seiner Normalstellung bzw. Schließstellung befindet.
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Die Säule kann ein oder mehrere umgeformte Profilbleche oder auch Kunststoffelemente aufweisen und somit auch von komplexerer Gestaltung sein. An der Säule kann auch ein Fortsatz bzw. ein Sockel angebracht sein, auf dem der eigentliche Antriebsmotor mit seinem Motorgehäuse befestigbar ist, um den gewünschten Abstand zu erreichen.
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Das Oberfenster und das Unterfenster können in wenigstens eine der folgenden Stellungen bewegbar sein, nämlich in eine Normalstellung, in der das Oberfenster und/oder das Unterfenster die Frontöffnung abdecken, eine Staustellung, in der das Oberfenster und/oder das Unterfenster im Dachbereich bzw. unterhalb des Kabinendachs angeordnet sind und die Frontöffnung wenigstens teilweise, insbesondere vollständig geöffnet ist; oder in eine Regendachstellung, in der das Oberfenster und/oder das Unterfenster relativ zu der Staustellung im Wesentlichen horizontal um einen bestimmten Weg nach vorne verschoben ist. Die Regendachstellung ist zum Beispiel aus der
DE 10 2015 001 869 A1 bekannt. Dabei kann insbesondere das Unterfenster um den bestimmten Weg horizontal nach vorne verschoben werden, wenn das Oberfenster und das Unterfenster unter den Kabinendachhimmel hochgeschwenkt sind. Damit wird ein Regendach gebildet, das das Eindringen von Regen in die Fahrerkabine auch dann verhindert, wenn die Fenster bzw. die Frontöffnung vollständig geöffnet ist.
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In der Regendachstellung können somit das Oberfenster und/oder das Unterfenster über die Frontöffnung hinaus nach vorne aus dem Kabinenrahmen herausstehen und einen Überstand bilden.
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Es kann eine Oberfenster-Führungseinrichtung vorgesehen sein, zum Halten des Oberfensters in seiner jeweiligen Stellung und zum Bewegen des Oberfensters zwischen den jeweiligen Stellungen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Oberfenster in jeder Stellung zuverlässig und sicher gehalten wird und dass ein Wechsel zwischen den Stellungen für den Bediener komfortabel durchgeführt werden kann.
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Die Oberfenster-Führungseinrichtung kann geeignete Führungselemente aufweisen, wie zum Beispiel Lenker, Kurvenführungen, Längsführungen, Hebel, Federelemente (zum Beispiel Gasdruckfedern), Achsen etc., um die gewünschten Bewegungswege des Oberfensters zu realisieren und das Oberfenster sicher in der jeweiligen Stellung zu halten.
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Die Oberfenster-Führungseinrichtung kann wirkungsmäßig zwischen dem Oberfenster und dem Kabinenrahmen vorgesehen sein, derart, dass das Oberfenster von dem Kabinenrahmen gehalten ist. Auf diese Weise ist eine stabile Verbindung zwischen Oberfenster und Kabinenrahmen möglich. Eine das Oberfenster an dem Kabinenrahmen haltende Führungseinrichtung ist zum Beispiel auch aus der
DE 44 04 415 A1 oder der
DE 20 2010 000 040 U1 bekannt.
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Es kann eine Unterfenster-Führungseinrichtung vorgesehen sein, zum Halten des Unterfensters in seiner jeweiligen Stellung und zum Bewegen des Unterfensters zwischen den jeweiligen Stellungen. Analog zu der Oberfenster-Führungseinrichtung muss auch die Unterfenster-Führungseinrichtung das betreffende Fenster zuverlässig und sicher halten und eine Bewegung zwischen den Stellungen vereinfachen.
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Dabei kann ein unterer Teil der Unterfenster-Führungseinrichtung wirkungsmäßig zwischen dem Unterfenster und den Säulen vorgesehen sein, derart, dass das Unterfenster an den Säulen gehalten ist. Das Unterfenster kann dementsprechend wenigstens in seiner Normalstellung durch den unteren Teil der Unterfenster-Führungseinrichtung bzw. durch die Säulen geführt sein.
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Ein oberer Teil der Unterfenster-Führungseinrichtung kann wirkungsmäßig zwischen dem Unterfenster und dem Oberfenster vorgesehen sein, derart, dass das Unterfenster an dem Oberfenster gehalten ist. Das bedeutet, dass bei einem Bewegen des Oberfensters das Unterfenster in dieser Stellung automatisch mitbewegt wird. Der Fahrer kann auf diese Weise sehr komfortabel das gesamte Fenster hin und her bewegen. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, das Unterfenster relativ zu dem Oberfenster zu bewegen, was insbesondere zum Erreichen der Regendachstellung mithilfe des Unterfensters sinnvoll ist.
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Die Arretierungseinrichtung kann ausgebildet sein zum Halten des Unterfensters relativ zu dem Oberfenster in einer ersten Relativstellung, in der das Unterfenster zum Teil oder im Wesentlichen vollständig von dem Oberfenster abgedeckt ist, bei einer Blickrichtung senkrecht auf das Oberfenster. Die Arretierungseinrichtung kann zusätzlich zu der Unterfenster-Führungseinrichtung vorgesehen sein, um das Unterfenster in der definierten ersten Relativstellung zu halten. Das Unterfenster, das in der Normalstellung noch neben bzw. unterhalb von dem Oberfenster steht, ist dann vollständig oder teilweise hinter das Oberfenster gefahren bzw. verschoben und wird durch dieses wenigstens teilweise abgedeckt, wenn die Blickrichtung senkrecht von außen auf das Oberfenster erfolgt.
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Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Beispiels unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Fahrerkabine in Perspektivansicht, mit Oberfenster und Unterfenster in Normalstellung;
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2 die Fahrerkabine von 1 aus anderer Perspektivansicht;
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3 die Fahrerkabine in Frontansicht mit Blickrichtung senkrecht von außen auf das Oberfenster;
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4 eine Perspektivansicht eines Teilbereichs mit einem Antriebsmotor für einen Scheibenwischer; und
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5 eine perspektivische Schnittdarstellung durch den Antriebsmotor.
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Die 1 bis 5 zeigen eine Ausführungsform einer Fahrerkabine für ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere für einen Bagger, in verschiedenen Ansichten.
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Die Fahrerkabine weist einen Kabinenrahmen 1 mit einer nach vorne, also zu einem nicht dargestellten Baggerarm gerichteten Frontöffnung 2 und einen Dachbereich 3 auf. Weiterhin sind an dem Kabinenrahmen 1 ein Türausschnitt 4, Seitenfenster 5 und ein Rückfenster 6 in bekannter Weise vorgesehen.
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In der Frontöffnung 2 ist ein zweigeteiltes Frontfenster mit einem Oberfenster 7 und einem Unterfenster 8 eingesetzt. Das Oberfenster 7 ist mithilfe einer Oberfenster-Führungseinrichtung 9 an dem Kabinenrahmen 1 gehalten. Weiterhin ist eine Unterfenster-Führungseinrichtung 10 vorgesehen, die das Unterfenster 8 mit dem Oberfenster 7 koppelt und relativ zu dem Oberfenster 7 beweglich führt. Auf diese Weise ist zum Beispiel das Unterfenster 8 aus der in 1 gezeigten Normalstellung (Schließstellung) in eine in den Figuren nicht gezeigte Teillüftungsstellung verschiebbar, bei der sich das Unterfenster 8 hinter dem Oberfenster 7 befindet.
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Die Oberfenster-Führungseinrichtung 9 und die Unterfenster-Führungseinrichtung 10 können geeignete Mittel aufweisen, um die gewünschten Wirkungen zu erreichen. Dazu gehören insbesondere Kopplungselemente, Lenker, Linearund Kurvenführungen, Achsen, Federelemente (auch Gasdruckfedern) etc.
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Zum Erzeugen eines Wischfeldes auf dem Oberfenster 7 bei Regen ist eine Scheibenwischereinrichtung 11 vorgesehen, die später noch detailliert beschrieben wird.
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Im Dachbereich 3 des Kabinenrahmens 1 ist ein Dachfenster 12 eingesetzt, um dem Fahrer einen Blick auch nach oben zu ermöglichen.
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Darüber hinaus sind Teile der Oberfenster-Führungseinrichtung 9 zu erkennen, nämlich Handgriffe 13, an denen der Fahrer das Oberfenster 7 zusammen mit dem angekoppelten Unterfenster 8 bewegen bzw. insbesondere unter den Dachbereich 3 verschwenken kann.
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Als Teil der Unterfenster-Führungseinrichtung 10 sind auf dem Oberfenster 7 Schienen befestigt, in denen das Unterfenster 8 gehalten und verschiebbar beweglich ist.
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Darüber hinaus ist eine erste Arretierungseinrichtung 14 vorgesehen, mit der die Relativstellung zwischen Oberfenster 7 und Unterfenster 8 in der Teillüftungsstellung gesichert wird. Das Unterfenster 8 nimmt somit relativ zu dem Oberfenster 7 eine erste Relativstellung ein, in der das Unterfenster 8 – bei einer Ansicht von außen bzw. vorne – im Wesentlichen vollständig von dem Oberfenster 7 abgedeckt ist, während das Oberfenster 7 in seiner Schließstellung steht und die Frontöffnung 2 in seinem Bereich abdeckt.
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Die Scheibenwischereinrichtung 11 ist insbesondere in 4 vergrößert dargestellt. Sie weist einen in einem Motorgehäuse 15 untergebrachten Antriebsmotor 16 (Scheibenwischermotor) auf, der eine Antriebswelle 17 intermittierend bzw. wechselseitig hin und her drehend antreibt. An dem dem Antriebsmotor 16 gegenüberliegenden Ende der Antriebswelle 17 ist ein Scheibenwischer 18 in bekannter Weise befestigt. Der Scheibenwischer 18 überstreicht einen Bereich des Oberfensters 7 und schafft somit bei Regen ein Sichtfeld für den Fahrer.
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Der Scheibenwischer 18 ist mit einer Scheibenwischeraufnahme. an der Antriebswelle 17 befestigt. Von der Scheibenwischeraufnahme wir das eigentliche Wischerblatt 18a getragen, das bei Verschleiß jeweils ausgetauscht werden kann.
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Bei Nichtbenutzung des Scheibenwischers 18 ruht dieser auf einer Halterung 19 seitlich neben dem Wischfeld. Insbesondere trägt die Halterung 19 den Scheibenwischer 18, wenn sich das Oberfenster 7 in seiner Staustellung befindet, also die Frontöffnung 2 wenigstens teilweise geöffnet ist.
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Wie insbesondere die 4 und 5 zeigen, ist das Unterfenster 8 in der Schließ- bzw. Normalstellung in einer Führung 20 gehalten, die an der Innenseite einer Säule 21 ausgebildet ist.
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Das Unterfenster 8 kann aus den Führungen 20 nach oben verschoben werden, wo es dann von zwei Führungsschienen aufgenommen wird, die an dem Oberfenster 7 angebracht sind. Das Oberfenster 7 kann dann mitsamt dem daran angeordneten Unterfenster 8 unter das Kabinendach bzw. den Dachbereich 3 geschwenkt werden.
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Der Kabinenrahmen 1 weist im Bereich der Frontöffnung 2 zwei Säulen 21 auf, die die Frontöffnung 2 links und rechts flankieren, wie zum Beispiel in 1 erkennbar. Die Säulen 21 werden typischerweise im Fahrzeugbau auch als A-Säulen bezeichnet und dienen unter anderem dazu, den vorderen Teil des Dachbereichs 3 zu stützen.
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Die Säulen 21 können in geeigneter Weise hergestellt sein und bestehen üblicherweise aus Stahl. Denkbar ist auch eine Fertigung aus Aluminium oder einem nichtmetallischen Material, wie zum Beispiel einem Kunststoff oder Karbonmaterial. Weit verbreitet ist die Ausbildung einer A-Säule aus einem profilierten Blech, insbesondere einem Stahlblech, wie auch in 5 im Schnitt erkennbar. 5 zeigt, dass die Säule 21 aus mehreren Profilblechelementen besteht, die zusammengefügt sind.
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Der Antriebsmotor 16 ist mit dem Motorgehäuse 15 auf der Innenseite der – in diesem Fall rechten – Säule 21 befestigt. Selbstverständlich könnte der Antriebsmotor 16 auch an der in Fahrtrichtung gesehen linken Säule 21 befestigt sein.
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Dabei ist sichergestellt, dass der Antriebsmotor 16 mit dem Motorgehäuse 15 einen Abstand zu der Innenseite des Unterfensters 8 aufweist, damit ein Zwischenraum 22 (5) zwischen dem Motorgehäuse 15 und dem Unterfenster 8 entsteht. Dieser Zwischenraum 22 ist derart bemessen, dass die an dem Unterfenster 8 befestigte Arretierungseinrichtung 14 problemlos an dem Motorgehäuse 15 und dem Antriebsmotor 16 vorbei bewegt werden kann, wenn das Unterfenster 8 nach oben verschoben wird. Die Breite des Zwischenraums 22 kann dementsprechend z.B. mehr als 15 mm, insbesondere mehr als 20 mm oder auch mehr als 30 mm betragen.
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Während es also im Stand der Technik üblich war, den Antriebsmotor 16 direkt auf dem Oberfenster 7 oder direkt an der A-Säule 21 zu befestigen, ist erfindungsgemäß ein ausreichend großer Abstand zur Schaffung des Zwischenraums 22 zwischen dem Antriebsmotor 16 und dem Unterfenster 8 vorgesehen. Das Unterfenster 8 kann dann zusammen mit seiner Arretierungseinrichtung 14 problemlos rauf und runter verschoben werden. Die Antriebswelle 17 erstreckt sich dabei durch die Säule 21 bzw. einen Teil der Säule 21, wie in den 4 und 5 gezeigt.
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Die Antriebswelle 17 erstreckt sich insbesondere derart durch die Säule 21, dass die Führung 20 des Unterfensters 8 von der Antriebswelle 17 beabstandet ist. Die Führung 20 des Unterfensters 8 bzw. die Unterfenster-Führungseinrichtung 10 kann derart gestaltet sein, dass eine geradlinige vertikale Verschiebebewegung des Unterfensters 8 ermöglicht ist.
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Die Antriebswelle 17 ist zu diesem Zweck entsprechend verlängert, um den Weg zwischen dem Antriebsmotor 16 und der Befestigung des Scheibenwischers 18 zu überbrücken.
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Der Zwischenraum 22 kann derart bemessen, sein, dass zusätzlich zu der Arretierungseinrichtung 14 auch noch die Hand bzw. die Finger des Bedieners hindurch geführt werden können. Dies hängt von der jeweiligen Ausgestaltung ab.
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Die in den Figuren nicht gezeigte Stromzuführung zu dem Antriebsmotor 16 kann im Inneren der den Antriebsmotor 16 tragenden Säule 21 zugeführt werden. Da der Antriebsmotor 16 stets in seiner Position verbleibt, also nicht mit dem Unterfenster 8 oder dem Oberfenster 7 mitbewegt wird, muss somit auch kein Kabelbaum mitbewegt werden. Der auf Höhe des Unterfensters 8 angebrachte Antriebsmotor 16 schränkt die Sicht des Bedieners beim Verfahren des Fahrzeugs nicht ein. Vielmehr hat der Bediener durch das Oberfenster 7 freie Sicht.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Antriebsmotor 16 der Scheibenwischereinrichtung 11 derart positioniert, dass die Antriebswelle 17 sich unterhalb der Trennlinie zwischen Oberfenster 7 und Unterfenster 8 erstreckt. Damit ergibt sich bei Nutzung des gezeigten Scheibenwischers 18, bei welchem das Wischerblatt 18a über einen Winkelbereich des Oberfensters streicht bzw. schwenkt, ein vorteilhafter Wischbereich. Dies gilt ebenso bei Nutzung eines Scheibenwischers mit Parallelogrammführung, bei dem das Wischerblatt 18a eine Translationsbewegung ausführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4404415 A1 [0003, 0030]
- DE 202010000040 U1 [0004, 0010, 0013, 0030]
- DE 102015001869 A1 [0005, 0026]