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Die
Erfindung betrifft ein Windschott, insbesondere zur Verwendung in
einem Cabriolet zur Reduzierung eines von hinten zurückströmenden Fahrtwindes.
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Beim
Fahren eines Cabriolets überstreicht der
auftretende Fahrtwind zunächst
die Front- oder Windschutzscheibe und verursacht in einem dahinter liegenden
Fahrgastraum einen leichten Unterdruck, der zum Rückströmen eines
Teils des Fahrtwindes von hinten in den Fahrgastraum führt, was
als störend
empfunden wird. Zu diesem Zweck wird üblicherweise ein Windschott
hinter den Sitzen so positioniert, dass dieser Effekt reduziert
wird.
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Aus
der
DE 197 28 453
A1 ist eine Windstop-Einrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt, die
ein Windschott umfasst, welches in einer Ruhestellung in einer in
der Rücksitzanlage
angeordneten Aufnahme angeordnet ist. Nachteilig dabei ist, dass
ein solches Windschott in seiner Höhe durch die Größe der Aufnahme
für die
Ruhestellung beschränkt
ist.
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Aus
der
DE 103 41 898
A1 ist eine Windschotteinrichtung, die hinter mindestens
einer Sitzreihe angeordnet ist, vorgesehen, die in Kombination mit
einer Überrollschutzeinrichtung
derart handhabbar ist, dass ein Luftstrom durch die mindestens eine Aussparung
der Überrollschutzeinrichtung
reduziert ist. Auch diese Windschotteinrichtung ist in der Höhe begrenzt
durch die Höhe
der Überrollschutzeinrichtung.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Windschott anzugeben,
das den rückströmenden Fahrtwind
möglichst
gut abweist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Windschott mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Windschott
ist im Wesentlichen in Querrichtung eines Cabriolets angeordnet.
Dabei ist mindestens ein Flächenelement vorgesehen,
das linear in im Wesentlichen senkrechter Richtung in eine Fahrtstellung
aus einem im Sitzbereich integrierten Modul ausfahrbar und in eine
Ruhestellung vollständig
in dieses Modul einfahrbar ist. Auf diese Weise kann das Windschott
bei Bedarf, z.B. geschwindigkeitsabhängig, in eine maximale Höhe bis oberhalb
einer Sitzlehnenhöhe
ausgefahren werden. Durch die Integration des Moduls zur Aufnahme
des Flächenelements
in den Sitzbereich, beispielsweise in eine Sitzlehne, kann das Flächenelement
eine variabel einstellbare und zumindest an die Sitzlehnenhöhe angepasste
Höhe aufweisen. Darüber hinaus
kann das Flächenelement über die Sitzlehne
und gegebenenfalls über
Kopfstützen
hinaus ausgefahren werden.
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In
der Ruhestellung, wenn das Windschott nicht mehr benötigt wird,
z.B. bei geschlossenem Verdeck, kann das Flächenelement vollständig in
das im Sitzbereich integrierte Modul eingefahren werden.
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Vorzugsweise
ist das Windschott in der Fahrstellung in eine senkrechte Position
zwischen zwei Kopfstützen
eines Cabriolets bringbar. Dies ermöglicht einen besonders wirksamen
Schutz der Fahrzeuginsassen vor einen von hinten zurückströmenden Fahrtwind
(auch "Rückströmung" genannt). Somit
ist eine Zugluft deutlich reduziert und der Fahrkomfort beim Fahren
mit offenem Verdeck gesteigert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das in die Fahrtstellung ausgefahrene Flächenelement im Bereich einer
Vorderkante der Kopfstützen
angeordnet. Hierdurch ist der Abstand vom Windschott zu den Insassen
deutlich reduziert und somit eine größtmögliche Wirkung des Windschotts
zur Reduzierung von ungewollten Luftströmungen erzielt.
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Um
eine möglichst
gute Reduzierung des rückströmenden Fahrtwindes
zu erzielen, ist das Flächenelement
bevorzugt luftdicht an den Kopfstützen angeordnet. Somit tritt
kein störender
Luftzug zwischen dem Flächenelement
und den Kopfstützen durch.
Hierzu ist das Flächenelement
beispielsweise formschlüssig
entlang der Kopfstützen
geführt
und gehalten. Beispielsweise kann in der jeweiligen Kopfstütze eine
Führungsnut
zur Aufnahme eines Führungsbolzens
vorgesehen sein, der seitlich an dem Flächenelement angeordnet ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Flächenelement
so an den Kopfstützen
befestigt, dass das Flächenelement
und die Kopfstützen
gemeinsam ein- oder ausfahrbar sind. Auf diese Weise kann ein zusätzlicher
Antrieb eingespart werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Windschotts kann das Flächenelement
manuell ein- oder ausfahrbar sein. Zu diesem Zweck können an den
Kopfstützen
Führungsschienen
vorgesehen sein, in denen das Flächenelement
geführt
wird.
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In
einer der Richtungen zum Ein- oder Ausfahren kann das Flächenelement
vorzugsweise mit einer Feder vorgespannt und mit einer Tastenfunktion
in Art einer so genannten Push-Push-Funktion versehen sein. Dabei genügt ein einzelner
Druck in Art eines Tastendrucks auf das Flächenelement um das Ausfahren
des Flächenelements
auszulösen. Durch
nochmaliges Drücken
des Flächenelements wird
dieses wieder eingefahren. Die Push-Push-Funktion kann beispielsweise
durch eine entsprechende Kinematik im nicht sichtbaren Bereich hinter
der Fondsitzlehne an den Führungsschienen integriert
sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Flächenelement über einen
eigenen elektrischen Antrieb ein- oder ausfahrbar. Die Kopfstützen verfügen über einen
separaten Antrieb. Somit können
die Ein- und Ausfahrbewegungen entkoppelt werden. Hierfür können ebenfalls
an oder in den Kopfstützen
Führungsschienen
vorgesehen sein, in welche ein Führungsbolzen
des Flächenelements
eingreift.
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Vorzugsweise
weist das Flächenelement
ein Dämpfungselement
auf, das eine flatternde Schwenkbewegung bei unstetigem Fahrtwind
unterdrückt.
Ein solches Dämpfungselement
kann beispielsweise ein Gasdruckdämpfer oder ein anderer Stoßdämpfer sein.
Auch kann das Flächenelement selbst
aus einem aerodynamisch optimierten Material gebildet sein. Um ein
Flattern bzw. Klappern im Fahrbetrieb des Windschotts zu verhindern,
kann im Sichtbereich eine entsprechend ausreichende Führung, z.B.
Führungsschiene
in Kopfstützen
und eine feste Verbindung über
beispielsweise eine Einhängung
oder Bolzen, vorgesehen. Weiter besteht die Möglichkeit, das Windschott im
nichtsichtbaren Bereich hinter der Fondsitzlehne über Zahnstangen,
einer Welle und Zahnräder
zu synchronisieren bzw. zu führen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Modul im Sitzbereich auf und/oder in einer Sitzlehne, z.B.
bei einem viersitzigen Cabriolet in eine Fondsitzlehne und/oder
in einer Fondsitzbank, integriert. Auf diese Weise wird kein zusätzlicher
Verstauraum im Fahrzeug benötigt.
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Darüber hinaus
kann ein derart integriertes Modul in vorteilhafter Weise auch zusätzliche
Einheiten aufnehmen, z.B. eine Anzeige oder Signalisierungseinrichtung
für eine
Einparkhilfe.
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Um
die Sicht eines Fahrers nach hinten durch das Windschott möglichst
wenig zu beeinträchtigen,
kann das Flächenelement
zumindest teilweise transparent und/oder semitransparent ausgebildet sein.
Auf diese Weise bleibt auch die Anzeige für die Einparkhilfe sichtbar.
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Eine
zumindest teilweise luftdurchlässige Ausbildung
des Flächenelementes
hat sich als aerodynamisch vorteilhaft erwiesen, da so weniger Verwirbelungen
auftreten. Zu diesem Zweck ist das Flächenelement insbesondere aus
einem feinmaschigen Gewebe mit oder ohne Rahmen oder als ein Gitter
oder Vlies oder Streckmetall oder Lochblech oder perforierte Folie
oder einem Kunststoff gebildet. Auch kann das Flächenelement luftundurchlässig in
Art einer Glasscheibe oder eines durchsichtigen Kunststoffelements
ausgebildet sein.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer Fondsitzbank eines Cabriolets mit einem Windschott,
wobei ein Flächenelement
des Windschotts in ein in der Fondsitzbank integriertes Modul eingefahren
ist, und
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2 eine
Vorderansicht der Fondsitzbank des Cabriolets mit dem Windschott
und ausgefahrenem Flächenelement.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 ist
eine Teilansicht eines Sitzbereichs 1 eines insbesondere
viersitzigen Cabriolets aus der Sicht eines nach hinten blickenden
Fahrers gezeigt. Der Sitzbereich 1 ist im Ausführungsbeispiel eine
Fondsitzbank 2 mit zwei Einzelsitzen 2a, 2b,
deren Sitzlehnen näher
dargestellt sind. Alternativ kann es sich in nicht näher dargestellter
Art und Weise um auch um die Vordersitze eines zweisitzigen Cabriolets
handeln.
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Jeder
der Einzelsitze 2a, 2b ist mit einer Kopfstütze 3a, 3b versehen,
die ein- und ausfahrbar sind und in 1 im eingefahrenen
Zustand gezeigt sind.
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Im
Sitzbereich 1 ist ein Modul 4 integriert, das
zur Aufnahme eines Windschotts 5 vorgesehen ist. Das Modul 4 ist
bevorzugt zwischen den Einzelsitzen 2a und 2b und
zumindest teilweise in deren Sitzlehnen bzw. in die Sitzbank 2 integriert.
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Das
Windschott 5 umfasst ein in das Modul 4 versenkbares
Flächenelement 6.
In der 1 ist das Flächenelement 6 in
eine Ruhestellung I gebracht und somit vollständig in
den Sitzbereich 1 versenkt, hier gestrichelt angedeutet.
In diesem versenkten Zustand ist das Windschott 5 nicht
sichtbar. Dies erhöht den
Fahrkomfort beim Fahren mit geschlossenem Verdeck, wenn das Windschott
nicht benötigt
wird. Zudem weist das Windschott 5 im eingefahrenen Zustand
eine unterhalb der Kopfstützen
bzw. des oberen Randes der Sitzlehne verlaufende Höhe auf.
Somit kann das Verdeck in einfacher Art und Weise geschlossen werden,
da das Windschott 5 nicht übersteht.
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Auf
das oder in das Modul 4 kann darüber hinaus zumindest eine zusätzliche
Einheit integriert sein. Im Ausführungsbeispiel
ist zusätzlich
eine Anzeige 7, z.B. eine Signalisierungseinrichtung für eine Einparkhilfe,
auf dem Modul 4 mittig angeordnet. Auch können weitere
Einheiten, z.B. Antriebe oder elektronische Steuergeräte, in das
als ein integriertes Multifunktionselement ausgeführte Modul 4 ein-
bzw. angebaut sein.
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In 2 ist
das in 1 gezeigte, in den Sitzbereich 1 integrierte
Modul 4 mit ausgefahrenem Windschott 5 und ausgefahrenen
Kopfstützen 3a und 3b gezeigt.
Das Windschott 5 weist im ausgefahrenen Zustand eine Höhe bis oberhalb
der Sitzlehne oder gegebenenfalls bis oberhalb oder gleich der Höhe der ausgefahrenen
Kopfstützen 3a und 3b auf.
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Das
Flächenelement 6 ist
mit zwei Bolzen 8 versehen, die jeweils in einer seitlich
an den Kopfstützen 3a, 3b angeordneten
Schiene (nicht gezeigt) geführt
werden. Somit ist das Flächenelement 6 in
vertikaler oder in einer im Wesentlichen senkrechten Richtung zwischen
einer Fahrtstellung II und einer Ruhestellung I linear
beweglich angeordnet.
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In
dem Modul 4 ist hierzu beispielsweise ein elektrischer
Antrieb (nicht gezeigt) angeordnet, der über in den Einzelsitzen 2a, 2b und
in den Kopfstützen 3a, 3b verlaufende
Seilzüge
(nicht gezeigt) die Bolzen 8 synchron verstellt und damit
das Flächenelement 6 ausfährt bzw.
einfährt.
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Das
Flächenelement 6 ist
an seinem oberen Rand im Bereich zwischen den Bolzen 8 mit
einem festen Rahmen 9, insbesondere aus Plastik oder Metall
versehen. Der übrige
Bereich des Flächenelementes 8 ist
aus einem semitransparenten, teilweise luftdurchlässigen,
feinmaschigen Gewebe gebildet, das gegebenenfalls in einem umlaufenden
Rahmen 9 angeordnet ist, um einerseits die Sicht auf die
Anzeige 7 für
die Einparkhilfe zu ermöglichen
und andererseits die Neigung zur Wirbelbildung und das Flattern
zu vermindern. Der stabile Rahmen 9 unterdrückt in besonders
einfacher Art und Weise eine Neigung des Flächenelementes 6 zum
Flattern im Fahrtwind und lässt
sich gut an den Kopfstützen 3a, 3b bzw.
in den Schienen abdichten.
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Das
Flächenelement 6 kann
auch aus einem anderen Material gebildet sein, insbesondere aus
einem Kunststoff und/oder als ein Gitter oder Vlies oder Streckmetall
oder Lochblech oder perforierte Folie.
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Das
Ein- und Ausfahren des Flächenelementes 6 kann
auf andere Weise erfolgen.
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Beispielsweise
kann es manuell ein- oder ausfahrbar sein. Dazu kann es insbesondere
in einer der Richtungen zum Ein- oder
Ausfahren mit einer Feder vorgespannt und mit einer so genannten Push-Push-Funktion
versehen sein.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist das Befestigen des Flächenelementes 6 an
den Kopfstützen 3a, 3b, so
dass das Flächenelement 6 und
die Kopfstützen 3a, 3b gemeinsam
ein- oder ausfahrbar sind.
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Die
Führung
des Flächenelementes 6 und/oder
der Bolzen 8 in den Schienen kann z.B. mittels Dichtlippen
luftdicht gestaltet sein.
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Der
elektrische Antrieb des Flächenelementes 6 und
das Ein- bzw. Ausfahren
des Flächenelements 6 kann
auch unter Verwendung von Wellen, Zahnrädern und/oder Zahnstangen erfolgen.
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Das
Flächenelement 6 kann
darüber
hinaus eine Dämpfung
aufweisen, um Flattern im Fahrtwind zu unterdrücken. Beispielsweise kann als
Dämpfungseinheit
eine Silikonbremse, in der Art, wie sie bei der Dämpfung von
Haltegriffen oberhalb von PKW-Türen
oder bei der Dämpfung
von Handschuhfachklappen o.ä.
gebräuchlich
sind, vorgesehen sein. Als Dämpfungseinheit
kann auch ein Gasdruckdämpfer
oder ein anderer Stoßdämpfer zum
Einsatz kommen. Auch kann das Flächenelement 6 selbst aus
einem aerodynamisch und/oder aeroakustisch optimierten Werkstoff
gebildet sein.