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Die Erfindung betrifft eine Windschotteinrichtung für einen offenen, Personenkraftwagen gemäß dem Oberbegriff Patentanspruch 1.
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Derartige Windschotteinrichtungen sind bei offenen Kraftwagen wie Roadster oder Cabriolets hinlänglich bekannt und umfassen üblicherweise ein flächiges Windschott. Diese Windschotts können entweder manuell angebracht werden, oder aber, wie bei hochwertigeren Fahrzeugen mittlerweile üblich, mittels einer Antriebseinrichtung in Fahrzeughochrichtung zwischen wenigstens einer Gebrauchsstellung und einer demgegenüber abgesenkten Nichtgebrauchsstellung verfahren werden.
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Bei solchen höhenverfahrbaren Windschotts besteht jedoch allgemein das Problem, eine aerodynamisch wirksame Höhe des Windschotts zu erreichen. Wird ein in seiner Höhe unveränderbares Windschott verwendet, so ist dessen Höhe durch die maximale Höhe eines entsprechenden Aufnahmeraums begrenzt. Dessen maximale Höhe begrenzt sich wiederum beispielsweise durch die Höhe einer Durchlade zwischen Kofferraum und Innenraum des Fahrzeugs.
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Aus diesem Grund ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen, die Höhe und Form des Windschotts bei der Überführung aus der Gebrauchsstellung in die abgesenkte Nichtgebrauchsstellung zu verändern. Ein Beispiel einer solchen Windschotteinrichtung ist der
DE 10 2006 017 736 A1 zu entnehmen. Solche Windschotteinrichtungen mit in Größe und Form veränderlichem Windschott sind jedoch technisch sehr aufwändig und teuer.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Windschotteinrichtung für einen Personenkraftwagen der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches einen einfachen und Bauraum sparenden Aufbau aufweist sowie die Realisierung einer ausreichenden, aerodynamisch wirksamen Höhe des Windschotts ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Windschotteinrichtung für einen offenen Personenkraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Windschotteinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art bereitzustellen, welche einen besonders einfachen und Bauraum sparenden Aufbau aufweist sowie die Darstellung einer aerodynamisch wirksamen Höhe ermöglicht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Windschott der Windschotteinrichtung mittels einer Schnellverschlusseinrichtung manuell an der Antriebseinrichtung befestigbar und von dieser entfernbar bzw. lösbar ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Windschotteinrichtung ist es somit möglich, einerseits das Windschott aus seiner Gebrauchsstellung in seine Nichtgebrauchsstellung abzusenken; um beispielsweise eine Kollision des Verdecks beim öffnen und Schließen zu vermeiden. Dabei ist es jedoch nicht notwendigerweise vorgesehen, dass das Windschott zumindest annähernd vollständig versenkt wird. Um eine vollständig verborgene Anordnung zu erreichen, sind vielmehr die entsprechenden Schnellverschlüsse vorgesehen, so dass das Windschott bei Nichtgebrauch manuell ganz abgenommen und insbesondere im Kofferraum und/oder Verdeckstauraum untergebracht werden kann.
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Dadurch kann einerseits eine ausreichende und vorteilhafte, aerodynamisch wirksame Höhe des Windschotts realisiert werden, so dass das Windschott hinsichtlich seiner Höhe auf den offenen Personenkraftwagen abgestimmt und lästige Zuglufterscheinungen bei geöffnetem Verdeck vermieden oder zumindest gering halten werden können.
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Außerdem kann eine ausreichende und sehr große Höhe einer Durchlade zwischen Kofferraum und Innenraum des Fahrzeugs realisiert werden, ohne dass aufwändige und kostenintensive, in Größe und Form veränderliche Windschotts eingesetzt werden müssten. Durch die vorgesehene Möglichkeit, das Windschott von der Antriebseinrichtung zu trennen und somit zu entnehmen, kann auch eine Beeinträchtigung der Sicht nach hinten vermieden werden, ohne dass das Windschott dazu vollständig versenkt werden muss.
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Zudem sind bei dem Design und bei der Aerodynamik des Windschotts Freiheiten gegeben, da beispielsweise im Bereich eines Windschottrahmens keine Mechanik die Form des Windschotts beeinflusst. Gleichzeitig ist bei der erfindungsgemäßen Windschotteinrichtung vermieden, dass das Windschott von der Antriebseinrichtung notwendigerweise getrennt werden muss, um die Kollision mit dem Verdeck zu vermeiden. Das Absenken in die Nichtgebrauchsstellung reicht aus, um eine Kollision mit dem Verdeck zu vermeiden. Dadurch weist die erfindungsgemäße Windschotteinrichtung auch einen sehr hohen Betätigungskomfort auf.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:
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1 eine schematische Seitenansicht eines an einem offenen Personenkraftwagen angeordneten Windschotts einer Windschotteinrichtung, wobei sich das Windschott in seiner Gebrauchsstellung befindet;
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2 eine schematische Perspektivansicht der Windschotteinrichtung mit dem Windschott und einer Antriebseinrichtung, mittels welcher das Windschott in Fahrzeughochrichtung zwischen der Gebrauchsstellung und einer demgegenüber abgesenkten Nichtgebrauchsstellung höhenverfahrbar ist, wobei das Windschott mittels einer Schnellverschlusseinrichtung manuell an der Antriebseinrichtung befestigbar und von dieser entfernbar ist;
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3a und b jeweils eine schematische Perspektivansicht der Windschotteinrichtung gemäß 2 zur Veranschaulichung der Absenkung des Windschotts aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung;
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4 eine schematische Seitenansicht der Windschotteinrichtung zur weiteren Veranschaulichung der Absenkung des Windschotts;
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5 eine weitere schematische Perspektivansicht der Windschotteinrichtung; und
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6 eine schematische Perspektivansicht der Antriebseinrichtung der Windschotteinrichtung.
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1 zeigt ein Windschott 10 eines offenen Personenkraftwagens. Der offene Personenkraftwagen kann dabei als Roadster, Cabriolet oder anderweitiger, offener Personenkraftwagen ausgebildet sein. Das Windschott 10 ist in Fahrzeuglängsrichtung zwischen einer jeweiligen Kopfstütze 12 eines Fahrzeugsitzes bzw. einer Fondsitzbank und einer Überrollkassette 14 angeordnet. Die Überrollkassette 14 ist dabei in 1 in ihrer ausgefahrenen Stellung gezeigt. Die Überrollkassette 14 umfasst wenigstens ein Überrollschutzelement 16, welches in Fahrzeughochrichtung aus einer Verstaustellung in eine Schutzstellung nach oben ausfahrbar ist, wobei in 1 die Schutzstellung gezeigt ist. Das Überrollschutzelement 16 wird bei einem drohenden Überschlag des offenen Personenkraftwagens in seine Schutzstellung ausgefahren und schützt Insassen des offenen Personenkraftwagens bei einem Überschlag.
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Wie in Zusammenschau mit 2 erkennbar ist, umfasst das Windschott 10 einen Windschottrahmen 18, mittels welchem ein Aufnahmebereich 20 begrenzt ist. Im Aufnahmebereich 20 ist ein Flächenelement, insbesondere ein biegeschlaffes Flächenelement aus Stoff, des Windschotts 10 aufgespannt. Ein festes Windschott 10 aus Glas oder Kunststoff(-Glas) wäre ebenso denkbar. Der Windschottrahmen 18 und das Flächenelement haben die Funktion, bei einer Fahrt mit geöffnetem Verdeck ein Ein- und Rückströmen von Fahrtwind in den Fahrgastraum zu vermeiden oder zumindest gering zu halten.
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2 zeigt eine Windschotteinrichtung 22 des offenen Personenkraftwagens, welche das Windschott 10 und eine Antriebseinrichtung 24 umfasst. Die Antriebseinrichtung 24 weist ein Windschottlager 26 mit zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandeten und über ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufendes Strebenelement 28 miteinander verbundene Lagerelemente 30 auf, welche in Fahrzeughochrichtung translatorisch verstellbar sind. Über die Lagerelemente 30 kann das Windschott 10 zwischen der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung und einer in 3b gezeigten Nichtgebrauchsstellung höhenverfahren werden, wobei das Windschott 10 in seiner Nichtgebrauchsstellung gegenüber der Gebrauchsstellung abgesenkt jedoch nicht vollständig versenkt ist. In 3b ist dabei die Gebrauchsstellung des Windschotts 10 mit gestrichelten Linien gezeigt.
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Mit dem Windschottrahmen 18 sind Befestigungselemente in Form von Befestigungsfüßen 32 verbunden, über welche das Windschott 10 mittels einer Schnellverschlusseinrichtung manuell an der Antriebseinrichtung 24 und vorliegend an den Lagerelementen 30 befestigbar und von dieser bzw. diesen entfernbar ist. Zur Realisierung einer besonders schnellen Festlegung und Lösung des Windschotts 10 ist das Windschott 10 mittels jeweiliger Steckverbindungen der Schnellverschlusseinrichtung an den Lagerelementen 30 befestigbar und von diesen lösbar. Bei dem Windschott 10 handelt es sich somit um ein Steckwindschott, welches an die Lagerelemente 30 gesteckt werden kann.
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In 2 ist auch eine federbelastete Schachtverkleidung 34 zu erkennen, mittels welcher ein Windschottschacht zumindest teilweise überdeckbar ist. Bei der Verstellung des Windschotts 10 wird dieses lediglich mit einem Teilbereich des Windschotts 10 in den Windschottschacht abgesenkt bzw. aus diesem ausgefahren.
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3a und b veranschaulichen dabei die Verstellung des Windschotts 10 aus seiner in 3a gezeigten Gebrauchsstellung in seine in 3b gezeigte Nichtgebrauchsstellung. Zum Höhenverfahren umfasst die Antriebseinrichtung 24 eine Koppeleinrichtung 36, über welche die Antriebseinrichtung 24 mit einem verlagerbaren Verdeck 38 des offenen Personenkraftwagens gekoppelt ist. Das verlagerbare Verdeck 38 umfasst ein Verdeckgestell 40, welches mit einem Verdeckstoff bespannt ist. Vorliegend ist die Koppeleinrichtung 36 mit dem Verdeckgestell 40 gekoppelt. Die Kopplung erfolgt vorliegend über eigensteife Koppelelemente 42, welche gelenkig miteinander verbunden sind. Alternativ oder zusätzlich kann die Kopplung auch über Seilzüge bzw. Bowdenzüge und/oder über Lenkerelemente erfolgen.
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Durch die Kopplung mit dem Verdeck 38 ist das Windschott 10 beim Verlagern des Verdecks 38 mit diesem mitbewegbar, so dass dadurch das Windschott 10 in seiner Höhe verfahren wird. 3a zeigt das Verdeck 38 in seiner Offenstellung. Wird das Verdeck 38 in seine Schließstellung verstellt, so wird dadurch – wie 3b zu entnehmen ist – das Absenken des Windschotts 10 in seine Nichtgebrauchsstellung bewirkt. Alternativ zur Koppeleinrichtung 36 kann die Antriebseinrichtung 24 auch einen separaten Motor, insbesondere einen Elektromotor, umfassen, mittels welchem das Windschott 10 unabhängig von dem Verlagern des Verdecks 38 höhenverfahrbar ist.
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Auch 4 zeigt das Windschott 10 in seiner Nichtgebrauchsstellung in einer Seitenansicht, wobei in 4 die Gebrauchsstellung mittels einer gestrichelten Linie angedeutet ist. Wie 4 zu entnehmen ist, erfolgt keine Vollversenkung des Windschotts 10. Mit anderen Worten wird das Windschott 10 lediglich abgesenkt, um eine Kollision des Windschotts 10 mit dem Verdeck 38 zu vermeiden. In 4 sind ein Spannbügel 44 und eine mit dem Spannbügel gelenkig gekoppelte Heckscheibe 46 des Verdecks 38 erkennbar. In der Gebrauchsstellung des Windschotts 10 würde das Windschott 10 mit der eigensteifen Heckscheibe 46 kollidieren. Da das Windschott 10 jedoch abgesenkt wird, wird eine solche Kollision vermieden. Mit anderen Worten dient das Absenken des Windschotts 10 lediglich der Kollisionsvermeidung jedoch nicht der Vollversenkung. Somit können die Kollision mit dem Verdeck 38 vermieden sowie eine vorteilhafte und große, aerodynamisch wirksame Höhe des Windschotts 10 in seiner Gebrauchsstellung verwirklicht werden.
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Ferner weist das Windschott 10 einen sehr einfachen Aufbau auf, da keine Maßnahmen getroffen werden müssen, um bei Vollversenkung des Windschotts 10 eine ausreichende Durchladehöhe in einem Kofferraumbereich des offenen Personenkraftwagens zu realisieren. Dadurch kann das Windschott 10 mit einer sehr vorteilhaften Aerodynamikkontur versehen werden. Infolge der Kopplung mit dem Verdeck 38 kann auch ein eigener Motor entfallen. Da mittels der Schachtverkleidung 34 auch die Lagerelemente 30, welche als Aufnahmen für die Befestigungsfüße 32 dienen, abgedeckt werden, weist die Windschotteinrichtung 22 auch einen sehr vorteilhaften, optischen Eindruck auf.
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5 und 6 zeigen die Lagerelemente 30 in der Gebrauchsstellung des Windschotts 10, wobei in 6 mittels gestrichelter Linien jeweilige Lagen der Lagerelemente 30 angedeutet sind, die die Lagerelemente 30 in der abgesenkten Nichtgebrauchsstellung einnehmen. Wie anhand von 5 und 6 zu erkennen ist, erfolgt die Bewegung der Lagerelemente 30 in Fahrzeughochrichtung unabhängig von der federbelasteten Schachtverkleidung 34. Dies bedeutet, dass der Windschottschacht auch dann überdeckt ist, wenn sich das Verdeck in seiner Schließstellung befindet und wenn das Windschott 10 von der Antriebseinrichtung 24 gelöst und entfernt ist. Ist eine mechanische Kopplung der Antriebseinrichtung 24 mit dem Verdeck 38 nicht vorgesehen und wird somit ein eigener Motor verwendet, so kann die separate Schachtverkleidung 34 entfallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006017736 A1 [0004]