DE1033988B

DE1033988B - Anodenanordnung, Halterung und Vorrichtung zum Heben und Senken der Anoden fuer die Herstellung massgenauer, konturengerechter, galvanisch aufgebrachter Hartchromueberzuege

Info

Publication number: DE1033988B
Application number: DEB33388A
Authority: DE
Inventors: Fritz Breit
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-11-13
Filing date: 1954-11-13
Publication date: 1958-07-10

Description

Anodenanordnung, Halterung und Vorrichtung zum Heben und Senken der Anoden für die Herstellung maßgenauer, konturengerechter, galvanisch aufgebrachter Hartchromüberzüge Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anodenanordnung zur Herstellung maßgenauer, konturengerechter, galvanisch aufgebrachter Ha,rtchromüberzüge, insbesondere auf Kurbelwellen, unter Verwendung mehrerer bleiumkleideter faden- oder streifenförmiger Kupferelektroden, die das Werkstück zangenartig umfassen.
Beim Hartverchromen von Kurbelwellenlagerteilen ist es bisher gebräuchlich, das betreffende Werkstück entweder mit einem zylindrischen Bleimantel oder mit einem Anodenkäfig, bestehend. aus parallel angeordneten und durch Stege verbundenen Ringanoden, zu umgeben.
Wie die Praxis gezeigt hat, ist es mit diesen bekannten Anodenanordnungen nicht möglich, einen maßgenauen, konturengerechten Überzug zu schaffen. Dies liegt vor allem an der stets ungleichmäßigen Stromlinienvertei lung.
Die bekannten Anodenanordnungen sind auch nicht geeignet, die z. B. durch die Lagerwangen von Kurbelwellen bewirkte Ablenkung der Stromlinien auszuschalten. Diese Stromlinienablenkung verursacht jedoch eine Wirbelstrombildung. Durch diese Wirbelstrombi,ldun.g konzentriert sich der Chromniederschlag trotz der zylindrischem oder käfigartigen Anodenanordnung mehr auf die Mitte des zylindrischen Kurbelwellenlagerteils, d. h., der Chromniederschlag ist auf Mitte des Lagerteils bedeutend stärker als in Nähe der Lagerwangen. Außerdem treten durch die Stromlinienablenkung Grat- und Knotenbildungen insbesondere an den Kanten des Werkstückes auf. Dies bedingt in jedem Falle ein äußerst zeitraubendes und kostspieliges Nacharbeiten (Nachschleifen). Die mit den bekannten Anodenanordnungen hergestellten Niederschläge sind außerdem strukturmäßig grobkristallin und sehr spröde und deshalb nur verhältnismäßig kurze Zeit haltbar. Wie bekannt, wird beim Hartverchromen im allgemeinen mit 50 bis 60 Ampere gearbeitet. Die bisherige Praxis zeigt, daß sich die Stromlinien durch die Ablenkung gegenseitig abschwächen. Dies führt jedoch nicht nur zu dem erwähnten unbefriedigenden Arbeitsergebnis, sondenl auch zu einer erheblichen Arbeitsverzögerung. Im allgemeinen wird so verfahren, daß die Werkstücke (Lagerteile) vor der Verchromung auf ihrem mittleren Teil mehr als an den beiden Rändern un;terschliffen, dann über Maß verchromt und danach auf das erforderliche Maß nachgeschliffen werden. Die bislang unkontrollierbaren Zufälligkeiten begründen das bisherige Unvermögen, beim Hartverchromen von Kurbelwellen maßgenaue Garantiearbeit zu leisten.
Um die genannten Mängel zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung eine Anodenanordnung eingangs beschriebener Art vorgeschlagen, die sich im wesentlichen dadurch auszeichnet, daß die besagten, zangenartigen Faden- und Streifenelektroden an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes so angeordnet sind, daß jeweils eine Anode einer Reihe etwa auf Mitte zweier Anoden der Gegenreihe steht.
Die Erfindung sieht weiterhin eine Elektrodenhalterung für besagte Anodenanordnung vor, deren Besonderheit darin liegt, daß die Anoden an einean zangenartigen Scharnierstück so angeordnet sind., dlaß durch dessen Schließ- bzw. Öffnungsbewegung die Anoden in Arbeite- bzw. Ruhestellung gebracht werden.
Des weiteren wird gemäß der Erfindung eine Vorrichtung zum Heben und Senken der vorbeschriebenen Elektrodonhalterung vorgeschlagen, die sich durch die Anordnung an sich bekannter Mittel, wie Leitspindeln, Gleitkulissen und geeigneter Hebevorrichtungen, auszeichnet, um das zangenartige Scharnierstück in ortsgleiche Arbeitslage zu bringen oder davon abzuheben. Letztere Vorrichtung kennzeichnet sich weiterhin dadurch, daß die Scharnierbewegung mit der Hebe- und Senkbewegung derart gekoppelt ist, daß eine Ausklinkung des Scharniers den Hebemechanismus einschaltet.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, daß an jeder Stelle des zu verchromenden Werkstückes ein ruhiges und gleichmäßiges Abseheidungspotential vorherrscht, da, sich die Stromlinien nicht mehr abschwächend beeinflussen können. Durch die verschieden große Ausbildung der Ringzangen wird eine absolut maßgenaue und konturengerechte Chromschicht erzielt, wodurch ein Nachschleifen entfällt und. somit erheblich an Kosten, Zeit und Material gespart wird. Die niedergeschlagene Chromschicht ist nicht nur in der Stärke, sondern auch in der Struktur vollkommen gleichförmig, wodurch die Lebensdauer wesentlich erhöht wird. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, daß sich die Oberfläche der Chromschicht mit Hochglanz bildet, so daß auch Nachpolieren nicht erforderlich ist und die Kurbelwelle nach Beendigung des Chromniederschlages sofort verwendet werden kann. Die sich mit Hochglanz bildende Oberfläche bewirkt die guten Laufeigenschaften der Kurbelwellen. Eine Grat- und Knotenbildung an den Kanten ist ebenfalls ausgeschlossen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Anodenanordnung zur Herstellung maßgenauer, konturengerechter, galvanisch aufgebrachter Hartchromüberzüge, insbesondere auf Kurbelwellen, unter Verwendung mehrerer bleiumkleideter faden- oder streifenförmiger Kupferelektroden, die das Werkstück zangenartig umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Faden- oder Streifenelektroden an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes so angeordnet sind, daß jeweils eine Anode einer Reihe etwa auf Mitte zweier Anoden der Gegenreihe steht.
2. Elektrodenhalterung für die Anodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden an einem zangenartigen Scharnierstück so angeordnet sind, daß durch dessen Schließ- bzw. Öffnungsbewegung die Anoden in Arbeits- bzw. Ruhestellung gebracht werden.
3. Vorrichtung zum Heben und Senken der Elektrodenhalterung nach Anspruch 2, geke=.-zeichnet durch die Anordnung an sich bekannter Mittel, wie Leitspindeln, Gleitkulissen und geeigneter Hebevorrichtungen, um das zangenartige Scharnierstück in ortsgleiche Arbeitslage zu bringen oder davon abzuheben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierbewegung mit der Hebe- und Senkbewegung derart gekoppelt ist, daß eine Ausklinkung des Scharniers den Hebemechanismus einschaltet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 634410, 723455, 806 508; Galvanotechnik (früher Pfanhauser); 1949, S. 676; B i 1 f i uger, »Handbuch der elektrolytischen Verehromung«, 1952, S. 78/79.