DE1033781B - Verfahren zur Herstellung von auf chemischem oder elektrochemischem Wege stark aufgerauhten Aluminiumflaechen fuer Elektrolytkondensatoren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von auf chemischem oder elektrochemischem Wege stark aufgerauhten Aluminiumflächen für Elektrolytkondensatoren Bekanntlich werden in manchen Fällen Aluminiumoberflächen, z. B. Aluminiumfolien, in einer Stärke von 0,1 mm zur Vergrößerung ihrer aktiven Oberfläche durch chemische oder elektrolytische Ätzprozesse aufgerauht. Solche geätzten Folien werden nach Formieren für den Bau von Elektrolytkondensatoren verwendet. Die Kondensatorentechnik verlangt in vielen Fällen eine möglichst hohe Oberflächenvergrößerung. Dies kann nur durch eine stark zerklüftete Aufrauhung erreicht werden. Dabei ist es nicht zu vermeiden, daß einzelne Partikel bereits den Zusammenhalt mit dem Grundgefüge verlieren, indem die Spitzen der entstehenden dünnen Erhebungen abbrechen oder indem kleine Körner des Metallgefüges ringsherum gelockert werden und dann lose auf der geätzten Oberfläche liegen.
• Solche lockeren Aluminiumpartikel sind leicht auf der geätzten Oberfläche festzustellen (z. B. können sie zum Teil beim Abreiben der geätzten Folie mit der Hand oder mit einem Tuch von der Oberfläche entfernt werden).
• Eingehende Untersuchungen von geätzten Aluminiumoberflächen, die unbefriedigende Ergebnisse hinsichtlich der Formierung (oberflächliche Oxydation mit Hilfe von elektrischem Strom) ergaben, haben zur Erkenntnis geführt, daß die lockeren Partikeln hierfür verantwortlich sind, da die Formierschicht unter diesen in das Grundgefüge hineinwächst. Dies führt dazu, daß auf der negativ gepolten Seite des Dielektrikums kleine Aluminiumpartikeln liegen, die Elektronen abgeben und somit die Gleichrichterwirkung der hergestellten Ventilschicht merklich verschlechtern können.
• Erfindungsgemäß werden die festgestellten Nachteile dadurch vermieden und die geätzte Aluminiumoberfläche dadurch erheblich verbessert, daß diese vor dem Formieren während, vor oder nach der üblichen Spülung, z. B. durch Anspritzen, mit Wasser noch auf mechanischem Wege von den lockeren Partikeln befreit wird, was auf verschiedene Art und Weise geschehen kann. Beispielsweise wird nach dem Erreichen der gewünschten. Aufrauhung, z. B. über das Fünffache, eine geätzte Aluminiumfolie im nassen Zustand zunächst in einem Wasserbad oder unter einer Wassersprühbrause gespült und darauf mit befeuchteten Schwammgummiwischern beidseitig abgerieben, wobei die auf der Aluminiumfolie befindlichen lockeren Partikeln weitgehend oder vollständig von der Oberfläche entfernt werden. Als Schwammgummiwischer werden vorzugsweise rotierende Schwammgummiwalzen benutzt. Außer der Reibwirkung übt das Schwammgummi eine Saugwirkung aus, die zum sicheren Entfernen der lockeren Partikeln beiträgt. An Stelle von Schwammgummi kommen selbstverständlich auch andere, ähnlich wirkende Kunst- oder Naturstoffe in Frage. Natürlich kann die Saugwirkung auch auf andere Weise bewirkt werden.
• Es lassen sich auch mit Vorteil perforierte Metallwalzen verwenden, die mit Schwammgummi überzogen sind und von innen nach außen von einer Spülflüssigkeit durchflossen werden.
• Das Entfernen der lockeren Partikeln kann auch durch Anspritzen mit Wasser oder Anblasen mit einem Gas unter hohem Druck gelingen, doch ist die Verwendung von Schwammgummiwischern sicherer.
• Die Zeichnung zeigt schematisch ein Beispiel einer Anordnung zum Entfernen der lockeren Aluminiumpartikeln von der Oberfläche geätzter Aluminiumfolien.
• Die Folie 1 gelangt zunächst in einen mit Wasser beschickten Trog 2, wo sie nicht nur durch das Wasserbad 3 gezogen, sondern auch mittels der Brausen 4 mit Wasser angespritzt wird. 5 sind Umlenk-bzw. Stützrollen. Nach Verlassen des Troges 2 wird die nasse Folie mit den Schwammgummiwalzen 6 und 7 behandelt. Man kann auch zwei solche Walzenpaare hintereinander anordnen, wobei das erste Paar im wesentlichen die Partikeln lockert, während das zweite Paar die Partikeln von der Aluminiumoberfläche entfernt.
• Es zeigte sich, daß es mit der abgebildeten Vorrichtung möglich ist, eine geätzte Folie herzustellen, deren mindestens um das Fünffache vergrößerte Oberfläche trotz starker Zerklüftung erheblich verbesserte Formiereigenschaften besitzt. Die beachtliche Qualitätsverbesserung der damit hergestellten Kondensatoren geht beispielsweise aus folgenden Zahlen hervor: 1. Reststrom einer hochaufgerauhten und formierten Aluminiumfolie, deren Oberfläche nach dem Ätzprozeß lockere Aluminiumpartikeln aufwies: 0,2 mA.
• 2. Reststrom derselben Folie, jedoch mit der Hilfe von zwei rotierenden feuchten Schwammgummiwalzen von lockeren Partikeln befreit: 0,09 mA.
• (Die Restströme wurden gemessen bei 450 V im fertigen Kondensator.)

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜcii r-1. Verfahren zur Herstellung von auf chemischem oder elektrochemischem Wege stark aufgerauhten Aluminiumflächen für Elektrolytkondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgerauhte Oberfläche vor dem Formieren während, vor oder nach der üblichen Spülung, z. B. durch Anspritzen, mit Wasser noch auf mechanischem Wege von lockeren Partikeln befreit wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß rotierende Walzen mit einer Oberfläche aus saugfähigem Material Verwendung finden.
3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß rotierende, perforierte Metallwalzen verwendet werden, welche mit Schaumgummi überzogen sind und von innen nach außen von einer Spülflüssigkeit durchflossen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 754 221; schweizerische Patentschrift Nr. 209 021; britische Patentschriften Nr. 508 075, 440 221, 489 884; USA.-Patentschriften Nr. 2 282 723, 2 396 685.