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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung des Ziehvorgangs
bei einer Transferpresse gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
einer Presse in Form einer Transferpresse ist ein zu verformendes
Werkstück
zwischen zwei gegeneinander wirkenden Werkzeugteilen gehalten. Das
eine der beiden Werkzeugteile, das insbesondere als Negativform
ausgebildet ist, ist von einem mit konstanter Drehzahl angetriebenen
mechanischen Kurbeltrieb zwischen einem oberen und einem unteren
Umkehrpunkt verfahrbar. Dabei ist die Bewegung von dem oberen zum
unteren Umkehrpunkt als Vorhub und die daran anschließende Bewegung
von dem unteren zum oberen Umkehrpunkt als Rückhub bezeichnet. Die Bewegung
des von dem Kurbeltrieb angetriebenen Werkzeugteils ist durch die
konstruktive Auslegung des Kurbeltriebs und durch seine Drehgeschwindigkeit
vorgegeben. Während
eines aus Vorhub und Rückhub
bestehenden Arbeitszyklus des Ziehvorgangs führt der Kurbeltrieb eine volle
Umdrehung aus. Da die Drehgeschwindigkeit des Kurbeltriebs konstant
ist, besteht zwischen dem Kurbelwinkel und der Zeit ein fester Zusammenhang.
Somit ist es möglich,
anstelle der jeweiligen Kurbelwinkel diesen entsprechende Zeitpunkte
zu betrachten. Von diesem Zusammenhang wird auch in der folgenden Beschreibung
Gebrauch gemacht. Das andere Werkzeugteil, das insbesondere als
Ziehkissen ausgebildet ist, ist über eine
Kolbenstange mit dem Kolben eines hydraulischen Differentialzylinders
verbunden. Die Bewegung der Kolbenstange ist durch Druckmittelzufuhr
in eine erste Kammer des Differentialzylinders und durch Druckmittelabfuhr
aus der jeweils anderen Kammer gesteuert. Die Bewegung des an der Kolbenstange
gehaltenen Werkzeugteils läßt sich durch
Steuerung des Druckmittelflusses zu und von dem Differentialzylinder
unabhängig
von der Bewegung des Kurbeltriebs beeinflussen. Ein Arbeitszyklus
des Ziehvorgangs der Presse gliedert sich in eine Reihe von aufeinanderfolgenden
Zeitabschnitten. Während
eines ersten Zeitabschnitts, der sich in dem gewählten Beispiel innerhalb des
Vorhubs erstreckt, ist die stangenseitige Fläche des Kolbens derart mit Druckmittel
beaufschlagt, daß der
Differentialzylinder das zweite Werkzeugteil so stark beschleunigt,
daß sich
beim Auftreffen des ersten Werkzeugteils auf dem zweiten Werkzeugteil
beide Werkzeugteile praktisch mit derselben Geschwindigkeit bewegen.
In einem zweiten Zeitabschnitt, der sich innerhalb des Vorhubs an
den ersten Zeitabschnitt anschließt und der sich bis zum unteren
Umkehrpunkt erstreckt, liegen die beiden Werkzeugteile von einander
gegenüberliegenden
Seiten an dem Werkstück
an und verformen es. Während
des Verformens nähern
sich die beiden Werkzeugteile noch weiter aneinander an. Im unteren
Umkehrpunkt erfolgt eine Dekompression des Druckmittels in dem Differentialzylinder.
Mit der Umkehr der Bewegungsrichtung des Kurbeltriebs beginnt der
Rückhub
mit einem weiteren Zeitabschnitt, der sich maximal bis zum Erreichen
des oberen Umkehrpunkts erstreckt. In diesem Zeitabschnitt kann das
zweite Werkzeugteil entweder in eine besondere Entnahmeposition
fahren oder sich zunächst
gemeinsam mit dem Kurbeltrieb in Richtung auf den oberen Umkehrpunkt
bewegen. In beiden Fällen
ist die Geschwindigkeit des zweiten, von dem Differentialzylinder
angetriebenen Werkzeugteils nicht größer als die Geschwindigkeit
des von dem Kurbeltrieb angetriebenen Werkzeugteils. Die zur Versorgung
des Differentialzylinders mit Druckmittel vorgesehene Pumpe muß so ausgelegt
sein, daß sie
in der Lage ist, das zweite Werkzeugteil während des ersten Zeitabschnitts
wie oben beschrieben zu beschleunigen. Dieser Zeitabschnitt ist
der Zeitabschnitt mit dem größten Druckmittelbedarf
während
eines Arbeitszyklus. Da die Pumpe für den größten Druckmittelbedarf ausgelegt
sein muß,
ist sie für
Zeitabschnitte mit geringerem Druckmittelbedarf überdimensioniert und verbraucht
in diesen Zeitabschnitten mehr Energie als erforderlich. Derartige
Einrichtungen zur Steuerung des Ziehvorgangs bei einer Transferpresse
sind von der Mannesmann Rexroth AG (jetzt als Bosch Rexroth AG firmierend)
angeboten und vertrieben worden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Einrichtung
zur Steuerung des Ziehvorgangs mit dem Ziel einer Verringerung des
Energiebedarfs zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die
Erfindung macht von der Überlegung
Gebrauch, daß ein
hoher Druck nur während
des ersten Zeitabschnitts des Ziehvorgangs erforderlich ist und
daß in
mindestens einem weiteren Zeitabschnitt eines Arbeitszyklus ein
gegenüber
diesem Druck niedrigerer Druck für
die Bewegung des zweiten Werkzeugteils ausreicht. Der hierfür erforderliche
Einsatz einer Niederdruckpumpe erhöht zwar die Anschaffungskosten
der Presse, diese Mehrkosten werden jedoch durch Einsparungen bei den
Betriebskosten mehr als ausgeglichen, so daß über die gesamte Lebensdauer
der Presse gesehen die Energieeinsparung überwiegt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Sie betreffen Maßnahmen,
die zu weiterer Energieeinsparung führen, und Einzelheiten von
derartigen Einrichtungen. Aufgrund dieser Maßnahmen kann u. a. ein Zylinder
kleinerer Baugröße verwendet
werden. Außerdem
verringert sich die erforderliche Kühlleistung. Für das Druckmittel
kann ein Tank mit kleineren Ausmaßen verwendet werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden mit ihren weiteren Einzelheiten anhand
von drei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine schematische Darstellung
einer ersten erfindungsgemäß ausgebildeten
Einrichtung zur Steuerung des Ziehvorgangs bei einer Transferpresse,
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2 ein Diagramm, in dem die
Bewegung der beiden Werkzeugteile der in der 1 dargestellten Transferpresse während der
einzelnen Zeitabschnitte eines Arbeitszyklus dargestellt sind,
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3 den hydraulischen Teil
einer zweiten erfindungsgemäß ausgebildeten
Einrichtung zur Steuerung des Ziehvorgangs bei einer Transferpresse,
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4 den hydraulischen Teil
einer dritten erfindungsgemäß ausgebildeten
Einrichtung zur Steuerung des Ziehvorgangs bei einer Transferpresse,
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5 den in der 4 verwendeten Zylinder in
vergrößerter Darstellung,
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6 die mit Druckmittel beaufschlagte stangenseitige
Ringfläche
des in der 5 dargestellten
Zylinders und
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7 die mit Druckmittel beaufschlagten
bodenseitigen Flächen
des in der 5 dargestellten Zylinders.
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Die 1 zeigt in schematischer
Darstellung eine Transferpresse sowie eine erste Einrichtung zur Steuerung
des Ziehvorgangs gemäß der Erfindung. Ein
zu verformendes Werkstück 10 ist
zwischen zwei gegeneinander wirkenden Werkzeugteilen 11 und 12 gehalten,
von denen das Werkzeugteil 11 als Negativform und das Werkzeugteil 12 als
Ziehkissen ausgebildet ist. Ein von einem in der 1 nicht dargestellten Motor mit konstanter
Drehgeschwindigkeit angetriebener mechanischer Kurbeltrieb 13 verfährt das
Werkzeugteil 11 zwischen einem oberen Umkehrpunkt OT und
einem unteren Umkehrpunkt UT, wobei die untere Begrenzung des Werkzeugteils 11 als
Bezugsposition ss bezeichnet ist. Ein hydraulischer
Differentialzylinder 15 mit einem Kolben 16 und einer
an dem Werkzeugteil 12 angreifenden Kolbenstange 17 verfährt das
Werkzeugteil 12 innerhalb des durch die Umkehrpunkte OT
und UT begrenzten Bereichs. Die obere Begrenzung des Werkzeugteils 12 ist
hierbei als Bezugs position sk bezeichnet.
Ein Drehwinkelgeber 20 formt die Winkelstellung φ des Kurbeltriebs 13,
die ein Maß für die Position
ss des Werkzeugteils 11 ist, in
ein elektrisches Spannungssignal uφ um.
Ein durch ein Lineal symbolisiert dargestellter Weggeber 21 formt
die Position sk des Werkzeugteils 12 in
ein weiteres Spannungssignal usk um. Die
Spannungssignale uφ und usk sind
einer Rechenschaltung 22 als Eingangssignale zugeführt. Die
Rechenschaltung 22 verknüpft die Eingangssignale nach
vorgegebenen Algorithmen zu Steuersignalen ustb und
usts, die die Druckmittelzufuhr zu den mit
den Bezugszeichen 15s und 15b versehenen Kammern des
Differentialzylinders 15 steuern.
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Eine
erste als Konstantpumpe ausgebildete Pumpe 25 fördert Druckmittel
aus einem Tank 26 und lädt
einen Druckspeicher 27 auf einen Druck psH auf, dessen
Höhe durch
ein Druckabschaltventil 28 begrenzt ist. Eine weitere,
ebenfalls als Konstantpumpe ausgebildete Pumpe 30 fördert Druckmittel
aus dem Tank 26 und lädt
einen weiteren Druckspeicher 31 auf einen Druck psN auf, dessen Höhe durch ein weiteres Druckabschaltventil 32 begrenzt
ist. Der Druck psH ist so groß gewählt, daß das Werkzeugteil 12 mit der
im Betrieb maximal erforderlichen Beschleunigung verfahren werden
kann. Der Druck psN ist deutlich kleiner
als der Druck psH. In einem Ausführungsbeispiel
liegt psN in der Größenordnung von einem Viertel
von psH. Ein Proportionalventil 35 und
ein Schaltventil 36 steuern die Druckmittelzufuhr von den Druckspeichern 27 und 31 zu
den Kammern 15s und 15b des Differentialzylinders 15 entsprechend
den von der Rechenschaltung 22 abgegebenen Steuersignalen ustb und usts. Der
Druckspeicher 31 ist über
ein Rückschlagventil 39 sowie über hydraulische
Leitungen 40 und 41 mit der stangenseitigen Kammer 15s des
Differentialzylinders 15 verbunden. In der in der 1 dargestellten Ruhestellung
des Ventils 35, einer der beiden Endstellungen dieses Ventils,
ist die Kammer 15b über
eine weitere hydraulische Leitung 42 mit dem Tank 26 verbunden.
Die Verbindung zwischen dem Rückschlagventil 39 und
der Kammer 15b ist in der Ruhestellung des Ventils 35 gesperrt. Befindet
sich auch das Ventil 36 in der in der 5 dargestellten Ruhestellung, ist die
Verbindung zwischen dem Druckspeicher 27 und der Leitung 41 gesperrt,
die Kammer 15s ist nur mit dem Druck psN des Druckspeichers 31 beaufschlagt.
In der anderen Endstellung des Ventils 35, die dem Maximalwert
des Steuersignals ustb entspricht, ist zusätzlich zu
der Kammer 15s auch die Kammer 15b mit dem Druck psN beaufschlagt. Bei Werten des Steuersignals
ustb, die zwischen Null und seinem Maximalwert
liegen, ist die Kammer 15b sowohl mit dem Tank 26 als
auch mit der Leitung 40 verbunden, wobei die Größe der jeweiligen
Durchlaßquerschnitte
durch die jeweilige Größe des Steuersignals
ustb bestimmt ist.
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Befindet
sich das Ventil 36 in der Arbeitsstellung, ist die Kammer 15s mit
dem Druck psH beaufschlagt und auf die Fläche Ar wirkt der Druck psH.
Das Rückschlagventil 39 sperrt,
da – wie
oben beschrieben – psH größer als
psN ist. Befindet sich das Ventil 35 in
der Ruhestellung, ist die Kammer 15b zum Tank 26 entlastet.
Bei diesen Stellungen der Ventile 35 und 36 wirkt
auf den Kolben 16 die größte abwärts gerichtete Kraft. Bei einer
Vergrößerung des
Steuersignals ustb wird die Verbindung zum Tank 26 gedrosselt.
Auf die Fläche
Ab des Bodens des Kolbens 16 wirkt
jetzt eine durch die Größe des Steuersignals
ustb bestimmte aufwärts gerichtete Kraft, die der
nach unten wirkenden Kraft entgegenwirkt und damit die resultierende, nach
unten wirkende Kraft verringert.
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Die
Funktionsweise einer Transferpresse mit der in der 1 dargestellten Steuereinrichtung ist im
Folgenden anhand der 2 beschrieben.
Die 2 zeigt die Position
ss des Werkzeugteils 11 (Kurvenzug 45)
und die Position sk des Werkzeugteils 12 (Kurvenzug 46)
während
eines Arbeitszyklus der Transferpresse. Da die Drehgeschwindigkeit
des Kurbeltriebs 13 konstant ist, besteht zwischen dem Kurbelwinkel φ, der ein
Maß für die Position
ss ist, und der Zeit t ein fester Zusammenhang.
Damit ist es möglich,
anstelle der jeweiligen Kurbelwinkel φi diesen
entsprechende Zeitpunkte ti zu betrachten.
Der im Folgenden beschriebene Arbeitszyklus beginnt im Zeitpunkt
t0 mit einem Vorhub, in dem sich das Werkzeugteil 11 von
dem oberen Umkehrpunkt OT zu dem unteren Umkehrpunkt UT bewegt.
Dieser Umkehrpunkt ist im Zeitpunkt t3 erreicht.
An den Vorhub schließt
sich der Rückhub
an, in dem sich das Werkzeugteil 11 von dem unteren Umkehrpunkt
UT zu dem oberen Umkehrpunkt OT zurück bewegt. Dieser Umkehrpunkt
ist im Zeitpunkt t6 erreicht. Aufgrund der
ständigen
Drehbewegung des Kurbeltriebs beginnt im Zeitpunkt t6 sofort
ein neuer Arbeitszyklus, der in der gleichen Weise wie der Arbeitszyklus
zwischen den Zeitpunkten t0 und t6 abläuft.
Im Gegensatz zu der Bewegung des Werkzeugteils 11, dessen Bewegung
durch den Kurbeltrieb 13 fest vorgegeben ist, läßt sich
die Bewegung des Werkzeugteils 12 durch Beaufschlagung
der Kammern 15b und 15s des Differentialzylinders 15 mit
hydraulischem Druckmittel steuern. Hierfür ist in der Rechenschaltung 22 ein
Programm abgelegt, das aus den Signalen uφ und usk Steuersignale ustb und usts für die Ventile 35 bzw. 36 derart
bildet, daß die
Position sk des Werkzeugteils 12 dem
Kurvenzug 46 entspricht. Im Zeitpunkt t0 befindet
sich das Ventil 36 in seiner Arbeitsstellung, d. h. die
Kammer 15s ist mit dem Druck psH beaufschlagt.
Bis zum Zeitpunkt t1 ist das Ventil 35 so
angesteuert, daß das
Werkzeugteil 12 seine mit sk0 bezeichnete
Anfangsposition beibehält.
In diesem Fall stellt sich in der Kammer 15b ein Druck
ein, bei dem sich die von entgegengesetzten Seiten auf den Kolben 16 wirkenden
Kräfte
(unter Berücksichtigung
des Eigengewichts des Werkzeugteils 12 und des Werkstücks 10)
gerade aufheben. Aufgrund der Bewegung des Werkzeugteils 11 verringert
sich in dem Zeitabschnitt Δt1 zwischen t0 und
t1 der Abstand zwischen den Werkzeugteilen 11 und 12.
Ab dem Zeitpunkt t1 steuert die Rechenschaltung 22 das
Ventil 35 derart an, daß sich der Abstand zwischen
den Werkzeugteilen 11 und 12 weiter verringert,
bis im Zeitpunkt t2 die Werkzeugteile 11 und 12 aufeinandertreffen.
Im Zeitpunkt t2 schaltet die Rechenschaltung 22 das
Ventil 36 in seine Ruhestellung zurück. Damit verringert sich die
Energieaufnahme der Pumpe 25, da nur noch der Druck psH des Druckspeichers 27 aufrechterhalten
wird, ohne daß dem
Druckspeicher 27 Druckmittel entnommen wird. Für die restliche
Zeit des Vorhubs, d. h. in dem Zeitabschnitt Δt3 zwischen den
Zeitpunkten t2 und t3,
sowie während
eines ersten Teils des Rückhubs,
z. B. während
der Zeitabschnitte Δt4 und Δt5 zwischen den Zeitpunkten t3 und t5, behält das Ventil 36 seine
Ruhestellung bei. In dieser Zeit werden die Kammern 15b und 15s des
Differentialzylinders 15 nur mit Druckmittel aus dem Druckspeicher 31 beaufschlagt.
Dabei steuert die Rechenschaltung 22 das Ventil 35 wieder
so an, daß sich
in der Kammer 15b ein auf die Fläche Ab des
Kolbens 16 wirkender Druck einstellt, der in Verbindung mit
den anderen auf den Kolben 16 wirkenden Kräften das
Werkzeugteil 12 entsprechend dem Verlauf des Kurvenzugs 46 bewegt.
Der Kurvenzug 46 gilt für den
Fall, daß die
Werkzeugteile 11 und 12 mit dem zwischen ihnen
befindlichen Werkstück 10 bis
zum Zeitpunkt t4 gemeinsam nach oben fahren.
In dem Zeitabschnitt Δt5, der sich bis zum Zeitpunkt t5 erstreckt,
trennen sich die Werkzeugteile 11 und 12 voneinander
und geben das Werkstück 10 zur
Entnahme frei. Im Zeitpunkt t5 hat das Werkzeugteil 12 seine
Anfangsposition sk0 erreicht, während das Werkzeugteil 11 noch
bis zum oberen Umkehrpunkt OT fährt,
den es im Zeitpunkt t6 erreicht. Im Zeitpunkt t6 schaltet die Rechenschaltung 22 das
Ventil 36 wieder in seine Arbeitsstellung, in der der Druck
psH den Kammern des Differentialzylinders 15 über die
Leitungen 40 und 41 zugeführt ist. Grundsätzlich kann die
Umschaltung des Ventils 36 in seine Arbeitsstellung auch
noch zu einem späteren
Zeitpunkt, jedoch spätestens
bis zum Zeitpunkt t1 erfolgen. Die gestrichelte
Linie 47 zeigt alternativ zu dem Kurvenzug 46 den
Fall, daß das
Werkzeugteil 12 ab dem Zeitpunkt t3 zunächst in
eine besondere Entnahmeposition für das Werkstück 10 fährt und
erst zwischen den Zeitpunkten t5 und t6 wieder seine Anfangsposition sk0 erreicht.
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Die 3 zeigt nur den hydraulischen
Teil einer zweiten erfindungsgemäß ausgestalteten
Einrichtung zur Steuerung des Ziehvorgangs bei einer Transferpresse.
Diese Einrichtung stimmt in vielen Teilen mit der in der 1 dargestellten Einrichtung überein.
Bauteile, die in der 1 oberhalb
einer strichpunktierten Linie 50 dargestellt sind, nämlich die
Werkzeugteile 11 und 12, der Kurbeltrieb 13 sowie
die Rechenschaltung 22 sind auch aus Gründen der Übersichtlichkeit in der 3 nicht noch einmal dargestellt.
Die in der 3 an der
Linie 50 endende Kolbenstange 17 des Differentialzylinders 15 führt zu dem
Werkzeugteil 12. Das Ausgangssignal usk des Weggebers 21 ist
der Rechenschaltung 22 als Eingangssignal zugeführt. Als
weiteres Eingangssignal ist der Rechenschaltung 22 das
Ausgangssignal uφ des Drehwinkelgebers 20 zugeführt. Die
Rechenschaltung 22 bildet aus diesen Signalen das Steuersignal
ustb für
ein hydraulisches Ventil 51 und das Steuersignal usts für ein weiteres
hydraulisches Ventil 52. Die Ventile 51 und 52 sind
als Proportionalventile ausgebildet. Diese Maßnahme erlaubt eine feinfühlige Steuerung
des Druckmittelflusses. Das Ventil 51, das über eine
hydraulische Leitung 53 mit der Kammer 15b verbunden
ist, steuert den Druckmittelfluß zu
der bodenseitigen Kammer 15b. Das Ventil 52 steuert
den Druckmittelfluß zu
der stangenseitigen Kammer 15s. Wie in der 1 sind in der 3 zwei Pumpen 25 und 30,
zwei Druckabschaltventile 28 und 32, zwei Druckspeicher 27 und 31 sowie
ein Rückschlagventil 39 vorgesehen.
Der Druckspeicher 31 ist über das Rückschlagventil 39 sowie
die Leitungen 40 und 41 mit der Kammer 15s verbunden.
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Das
Ventil 51 ist durch das Steuersignal ustb zwischen zwei
Endstellungen stufenlos steuerbar. In der in der 3 dargestellten Endstellung ist die Kammer 15b zum
Tank 26 entlastet. In der anderen Endstellung des Ventils 51 ist
die Kammer 15b mit dem Druck psH beaufschlagt.
Bei Werten des Steuersignals ustb, die zwischen
Null und seinem Maximalwert liegen, nimmt das Ventil 51 eine
Zwischenstellung ein, in der die Kammer 15b sowohl mit
dem Tank 26 als auch mit dem Druckspeicher 27 verbunden
ist, wobei die Größe der jeweiligen
Durchlaßquerschnitte durch
den jeweiligen Wert des Steuersignals ustb bestimmt ist. Das Ventil 52 ist
durch das Steuersignal usts ebenfalls zwischen zwei Endstellungen
stufenlos steuerbar. In der in der 3 dargestellten
Endstellung ist die Kammer 15s mit dem Druck psH beaufschlagt.
Da in dieser Stellung des Ventils 52 der Druck psH größer als
der Druck psN ist, sperrt das Rückschlagventil 39.
In seiner anderen Endstellung sperrt das Ventil 52 und
die Kammer 15s ist mit dem Druck psN beaufschlagt.
In den Zwischenstellungen des Ventils 52 stellt sich der
Druck in der Kammer 15s auf einen zwischen psH und
psN liegenden Wert ein, der von der Größe des Steuersignals
usts abhängig
ist.
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Die
Recheneinrichtung 22 steuert die Ventile 51 und 52 so
an, daß das
mit der Kolbenstange 12 verbundene Werkzeugteil 12 dem
in der 2 dargestellten
Kurvenzug 46 folgt. Der Arbeitszyklus beginnt im Zeitpunkt
t0 mit einem Vorhub, in dem sich das Werkzeugteil 11 von
dem oberen Umkehrpunkt OT zu dem unteren Umkehrpunkt UT bewegt.
In dem Zeitabschnitt Δt2 zwischen den Zeitpunkten t1 und
t2 befinden sich die Ventile 51 und 52 in
der in der 3 dargestellten
Ruhestellung, in der die Kammer 15s mit. dem Druck psH beaufschlagt ist und die Kammer 15b zum
Tank 26 entlastet ist. Bei dieser Ventilstellungskombination
wirkt die größtmögliche Kraft
auf den Kolben 16. Im Zeitpunkt t2,
in dem das Werkzeugteil 11 auf das Werk zeugteil 12 trifft,
schließt
das Ventil 52. Die Kammer 15s wird von dem Druckspeicher 31 über das
Rückschlagventil 39 und
die Leitungen 40 und 41 mit Druckmittel beaufschlagt.
Das von dem Kurbeltrieb 13 angetriebenen Werkzeugteil 11 verdrängt das
an der Kolbenstange 17 gehaltene Werkzeugteil 12 aktiv
nach unten. Die Rechenschaltung 22 steuert das Ventil 51 dabei
so an, daß sich die
gewünschte
Gegenhaltekraft des Werkzeugteils 12 einstellt. Hierbei
gilt, daß eine
Verringerung des Durchlaßquerschnitts
der Verbindung zwischen der Kammer 15b und dem Tank 26 die
Gegenhaltekraft des Werkzeugteils 12 erhöht. Das
Ventil 51 wirkt insoweit als steuerbare Drossel, die den
Druck in der bodenseitigen Kammer 15b bestimmt. Im Zeitpunkt
t3 erreicht das Werkzeugteil 12 den
unteren Umkehrpunkt UT. Jetzt steuert die Rechenschaltung 22 die Ventile 51 und 52 so
an, daß sowohl
die Kammer 15b als auch die Kammer 15s mit dem
Druck psH beaufschlagt ist. Dabei werden
die Ventile 51 und 52 im Einzelnen so angesteuert,
daß das
Werkzeugteil 12 dem Kurvenzug 46 folgt. Auch hier gilt,
daß der
Differentialzylinder 15 in dem Zeitabschnitt Δt2 nur aus dem auf den niedrigeren Druck psN aufgeladenen Druckspeicher 31 mit
Druckmittel versorgt wird. Das bedeutet, daß sich auch in diesem Ausführungsbeispiel
die Energieaufnahme der Pumpe 25 in dem Zeitabschnitt Δt2 gegenüber
den anderen Zeitabschnitten eines Arbeitszyklus verringert.
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Eine
weitere Verringerung der während
eines Arbeitstaktes der Transferpresse aufgenommenen Energie ermöglicht das
anhand der 4 bis 7 beschriebene Ausführungsbeispiel.
Die 4 zeigt eine Steuereinrichtung
in einer den 1 bzw. 3 entsprechenden Darstellung.
Soweit in den 1, 3 und 4 gleiche Bauteile zum Einsatz kommen,
sind sie mit denselben Bezugszeichen versehen. Zum Antrieb des Werkzeugteils 12 dient
in der 4 ein Differentialzylinder 55,
der einen anderen Aufbau aufweist, als der in den 1 und 3 verwendete
Differentialzylinder 15. Wie bereits in der 3 sind die Werkzeugteile 11 und 12 sowie
der Kurbeltrieb 13 in der 4 nicht
noch einmal dargestellt. Der Differentialzylinder 55 ist
in der 5 in vergrößertem Maßstab dargestellt.
Ein derartiger Differentialzylinder ist, z. B. in Verbindung mit
einem Nutzfahrzeug, aus der US-PS 6.145.307 bekannt. Der Differentialzylinder 55 besitzt einen
Kolben 56, der mit einer Bohrung 57 versehen ist.
Ein gehäusefester
Kolben 58, der in die Bohrung 57 eingreift, bildet
zusammen mit der Bohrung 57 eine innere bodenseitige Kammer 55bi . Die Druckmittelzufuhr zu der Kammer 55bi erfolgt über einen Kanal 59 in
dem Kolben 58. Weiterhin besitzt der Differentialzylinder 55 eine äußere bodenseitige
Kammer 55ba sowie eine stangenseitige
Kammer 55s. Die Leitungen 41 (vom Ventil 52 kommend)
und 53 (vom Ventil 51 kommend) sind mit den Kammern 55s bzw. 55ba verbunden. Die druckbeaufschlagten
Flächen
des Kolbens 56 sind mit Ar, Abi und Aba bezeichnet.
Die 6 zeigt die Ringfläche Ar der stangenseitigen Kammer 55s.
Die 7 zeigt die Ringfläche Aba der äußeren bodenseitigen
Kammer 55ba und die Kreisfläche Abi der inneren bodenseitigen Kammer 55bi , wobei die Kreisfläche Aba größer ausgebildet
ist als die Ringfläche
Abi. Ein Elektromotor 62 treibt über eine
Welle 63 eine Schwungmasse 64 und eine Verstellpumpe 65 an.
Das Fördervolumen
der Verstellpumpe 65 ist durch ein Steuersignal ustH zwischen einem Minimalwert und einem
Maximalwert verstellbar. Eine zweite Welle 66 ist über eine
Kupplung 67 mit der Welle 63 verbunden. Die Welle 66 treibt
eine hydraulische Maschine 70 an, die in Abhängigkeit
von einem Steuersignal ustM stetig von Pumpenbetrieb
auf Motorbetrieb steuerbar ist, und die als Konstantpumpe ausgebildete
Pumpe 30. Die hydraulische Maschine 70 ist über eine
hydraulische Leitung 73 mit dem in die Kammer 55bi führenden
Kanal 59 in dem gehäusefesten
Kolben 58 des Differentialzylinders 55 verbunden.
Zwischen dem Druckspeicher 31 und der Leitung 73 ist
ein Rückschlagventil 75 angeordnet, das
immer dann sperrt, wenn der Druck in der Leitung 73 größer als
psN ist.
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Eine
Rechenschaltung 77 bildet nach vorgegebenen Algorithmen
aus den Eingangssignalen uφ und usk die
Steuersignale ustb und usts (für
die Ventile 51 bzw. 52) sowie weitere Steuersignale
ustH (für die
Verstellpumpe 65) und ustM (für die hydraulische Maschine 70).
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind
in der 4 die einzelnen
elektrischen Leitungen zwischen der Rechenschaltung 77 und
den Stellorganen (Ventile 51 und 52, Verstellpumpe 65,
hydraulische Maschine 70) nicht dargestellt. Die Rechenschaltung 77 steuert
die Stellorgane so an, daß die
Position sk des Werkzeugteils 12 auch
in diesem Ausführungsbeispiel
dem in der 2 dargestellten Kurvenzug 46 entspricht.
Der Arbeitszyklus beginnt wieder im Zeitpunkt t0 mit
einem Vorhub, in dem sich das Werkzeugteil 11 von dem oberen
Umkehrpunkt OT zu dem unteren Umkehrpunkt UT bewegt. In dem Zeitabschnitt Δt2 zwischen den Zeitpunkten t1 und
t2 befinden sich die Ventile 51 und 52 in
der in der 3 dargestellten
Ruhestellung, in der die Kammer 55s mit dem Druck psH beaufschlagt und die Kammer 55ba zum Tank 26 entlastet ist.
Die hydraulische Maschine 70 ist in diesem Zeitabschnitt
auf ca. 50 % Tankförderung
gestellt. Bei dieser Kombination wirkt die größtmögliche Kraft auf den Kolben 56.
Im Zeitpunkt t2, in dem das Werkzeugteil 11 auf
das Werkzeugteil 12 trifft, schließt das Ventil 52.
Während
des Zeitabschnitts Δt3 wird die Kammer 55s von dem Druckspeicher 31 über das
Rückschlagventil 39 und die
Leitungen 40 und 41 mit Druckmittel beaufschlagt.
Das an dem Kolben 56 gehaltene Werkzeugteil 12 wird
aktiv von dem Kurbeltrieb 13 über das Werkzeugteil 11 und
das zwischen den Werkzeugteilen 11 und 12 befindliche
Werkstück 10 nach
unten verdrängt.
In diesem Zeitabschnitt steuert die Rechenschaltung 77 das
Ventil 51 so an, daß sich
die gewünschte
Gegenhaltekraft des Werkzeugteils 12 einstellt. Hierbei
gilt, daß eine
Verringerung des Durchlaßquerschnitts
der Verbindung zwischen der Kammer 55ba und
dem Tank 26 die Gegenhaltekraft des Werkzeugteils 12 erhöht. Die
hydraulische Maschine 70 arbeitet als Motor und gibt mechanische Energie
an die Schwungmasse 64 ab. Die Verstellpumpe 65 schwenkt
auf 100 % Fördervolumen.
Die Druckregelung in der Kammer 55ba erfolgt über das Ventil 51 und
die hydraulische Maschine 70. Im Zeitpunkt t3 erreicht
das Werkzeugteil 12 den unteren Umkehrpunkt UT. Jetzt steuert
die Rechenschaltung 77 die Ventile 51 und 52 so
an, daß sowohl
die Kammer 55ba als auch die Kammer 55s mit
dem Druck psH beaufschlagt ist. Außerdem wird
die Kammer 55bi über das
Rückschlagventil 75 und
die hierfür
von der Rechenschaltung 77 als Pumpe betriebene hydraulische
Maschine 70 gefüllt.
Die Stellorgane (Ventile 51 und 52, Verstellpumpe 65,
hydraulische Maschine 70) sind im Einzelnen so angesteuert,
daß das
Werkzeugteil 12 dem Kurvenzug 46 folgt. Auch hier
gilt, daß der
Differentialzylinder 55 in dem Zeitabschnitt Δt2 nicht aus dem auf den höheren Druck psH aufgeladenen
Druckspeicher 27 mit Druckmittel versorgt wird. Das bedeutet,
daß sich
auch in diesem Ausführungsbeispiel
die Energieaufnahme der Pumpe 25 in dem Zeitabschnitt Δt2 gegenüber
den anderen Zeitabschnitten eines Arbeitszyklus verringert, wobei durch
den Einsatz der hydraulischen Maschine 70 eine noch bessere
Ausnutzung der für
die Versorgung des Elektromotors 62 eingesetzten Energie
gegeben ist.