-
Selbsttätige Bearbeitungsmaschine mit mehreren Bearbeitungsstellen
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Bearbeitungsmaschine mit mehreren
Bearbeitungsstellen für das Werkstück, das mit Hilfe einer Transport-und Greifvorrichtung
von einer Vorbearbeitungsstelle zuführbar ist; insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf eine derartige Maschine für die Herstellung von Stiften, vornehmlich von Kerbstiften
oder auch anderen Kleinteilen, bei der mehrere Arbeitsgänge zusammengefaßt sind.
-
Es sind zwar Maschinen bekannt, die hintereinander oder gleichzeitig
eine Mehrzahl von verschiedenen Arbeitsgängen an einem Werkstück bzw. an einer Vielzahl
aufeinanderfolgender gleichartiger Werkstücke vornehmen; die Durchgangszeit des
einzelnen Werkstücks wird hierbei aber vom längstdanernden Einzelbearbeitungsvorgang
bestimmt, was insgesamt eine erhebliche Verzögerung bedeutet.
-
Es ist andererseits auch bekanntgeworden, in sogenannten Maschinenstraßen
die Aufstellung von Maschinen in der Weise zu wählen, daß beispielsweise einer Maschine.
deren Arbeitsgang relativ kurze Zeit beansprucht. zwei oder mehr Maschinen, und
zwar in Parallel anordnung der letzteren. vorgeschaltet sind. wenn die Bearl>eitungszeiten
der letztgenannten Mascllinen gegenüber der Bearbeitungszeit der erstgenallnten
Maschine relativ groß sind. Diese Maßnahme hedillgt aber zwischen den hintereinandergeschalteten.
einzelnen Maschinen besondere zusätzliche Einrichtungen. die den Transport der Werkstücke
besorgen.
-
Jede solche Einrichtung ist notwendigerweise sperrig und vergleichsweise
umständlich in Einstellung und Bedienung.
-
P,ekannt ist beispielsweise auch eine Werkzeugmaschine mit Greifwerkzeug.
bei der einem Abstechwerkzeug ein Transportorgan in Form eines Pendelhebels mit
Greifvorrichtung nachgeschaltet ist, wobei dieser Transporteinrichtung eine Bearbeitungsstelle
für das abgestochene noch rohe Werkstück folgt.
-
Es sind auch schon Einrichtungen bekannt. die es ermöglichen. Rohwerkstücke
in einem Kanal od. dgl. zuzuführen, von diesen im Kanal befindlichen Rohwerkstücken
jeweils das vorderste mittels einer Transporteinrichtung zu entnehmen und dieses
Rohwerkstück alsdann einer Bearbeitungsstelle zuzuführen. wobei das Transportorgan
wiederum ein Pendelhebel mit Greifvorrichtung ist.
-
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem läßt sich unter Anwendung
dieses bekannten Standes der Technik nicht lösen; die Erfindung geht, wie schon
erwähnt, von der Erkenntnis aus, daß ein erster Arbeitsgang eine andere und kürzere
Arbeitszeit benötigt als der am Werkstück vorzunehmende folgende Arbeitsgang. Der
Stand der Technik würde also nur einen solchen Durchsatz durch die Maschine ermög-
lichen,
der bezüglich seiner Geschwindigkeit vom längstdauernden Arbeitsgang bestimmt wäre.
Die Erfindung strebt aber an, diesen Durchsatz erheblich zu steigern.
-
Die Erfindung schlägt demgemäß eine selbsttätige Bearbeitungsmaschine
mit mehreren Bearbeitungsstellen für das Werkstück vor, das mit Hilfe einer Greifvorrichtung
von dem Ort der Vorbereitung dem Ort der nachgeschalteten weiteren Bearbeitung zuzuführen
ist, und sie weist als kennzeichnendes Merkmal auf. daß mehrere den gleichen Arbeitsvorgang
ausführende Vorbearbeitungseinrichtungen einer Endhearbeitungseinrichtung vorgeschaltet
sind, der das Werkstück von den Vorbearbeitungsstellen wechselweise zugeführt wird.
-
Der Fortschritt. den die Erfindung durch die genannte Maßnahme erzielt,
liegt also darin, daß die Leistung bestimmter Bearbeitungsmaschinen und insbesondere
von Bearbeitungsmaschinen für Kleinteile. wie vornehmlich Kerbstifte, ganz beträchtlich
gesteigert wird.
-
Bei erfindungsgemäßer Anordnung der Bearbeitungseinrichtungen müssen
die zueinander parallel geschalteten Vorbereitungsvorrichtungen, wie beispielsweise
Abstech- und Ahtrennvorrichtungen, mit gegenseitiger Phasenverschiebung arheiten;
erfindungsgemäß wird man diese Phasenverschiebung zum Zweck der Schaffung von Anpassungsmöglichkeiten
verstellbar oder einstellbar machen.
-
Ferner sieht die Erfindung vor, daß aus allen Abstech- oder Abtrennvorrichtungen
die abgetrennten Einzelstücke ohne Richtungsänderung, gegebenenfalls aber in Paralleltranslation,
der Bearbeitungsvorrichtung durch die Ubergabeorgane zugeführt werden, vorzugsweise
in der Art, daß das zu übergebende Einzel stück schon während des Abstechvorganges
in dem Übergabeorgan gehaltert oder gelagert
ist, nach Beendigung
des Abstechvorganges vor die Einführöffnung der Bearbeitungsvorrichtung verbracht
und in diese beispielsweise mittels eines Stößels, der entsprechend gesteuert ist,
eingeschoben wird.
-
Die Erfindung läßt sich noch dadurch erweitern, daß außer den beispielsweise
erwähnten Arbeits- oder Bearbeitungsvorgängen noch in entsprechend vor-oder nachgeschalteten
Bearbeitungsvorrichtungen weitere Arbeitsoperationen, wie beispielsweise Andreh-,
Einstech- bzw. Rolloperationen usw., durchgeführt werden.
-
Die Durchführung und Anwendung der Erfindung ergibt eine Maschine
vergleichsweise sehr geringer Abmessungen, vergleichsweise geringen Gewichts und
sehr präziser Funktion; letzteres besonders deshalb, weil die einzelnen Arbeitsvorgänge
durch gegenseitige Kopplung in eine zwangläufig gegenseitige Abhängigkeit gebracht
werden können, die einen zeitlich optimalen Werkstückdurchgang gestattet, und zwar
bei Vermeidung von Fehlerquellen, wie sie beispielsweise den eingangs geschilderten
Maschinenstraßen anhaften.
-
In der Zeichnung ist in Form eines Beispiels die Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Stirnansicht einer kombinierten Bearbeitungsmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht von oben gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig.
1 unter Wegpassung von weniger wesentlichen Teilen, Fig. 4 in Ansicht und Schnitt
einen Teilausschnitt der Fig. 3, Fig. 5 in Seitenansicht, etwa von links gemäß Fig.
1 und im Schnitt hierzu die Zubringung von Teilen zum Kerbwerkzeug.
-
In dem auf der Zeichnung dargestellten Beispeil einer kombinierten
Bearbeitungsmaschine gemäß der Erfindung sind zwei Spindelstöcke 1, 2 eines Abstechautomaten
vorgesehen (Fig. 1 und 2), wobei der einzelne Abstechvorgang wesentlich länger dauert
als der einzelne Vorgang des daran anschließenden Kerbens. Erfindungsgemäß sind
also einem Kerbwerkzeug oder einem ähnlichen Organ mehrere, im vorliegenden Fall
zwei, Abstech- oder ähnliche Abtrennorgane zugeordnet bzw. vorgeschaltet.
-
Die beiden schwinghebelartigen Greifarme 3 und 4, etwa gesteuert
mittels der Kurvenzylinder 7, führen dann der Kerbvorrichtung 5 (Fig. 1 und 2) abwechselnd
von rechts und links die mittels der Abstechwerkzeuge abgetrennten Stifte zu.
-
Die Bauteile 10, 11 gehören zu einer Magaziniervorrichtung, die nicht
Gegenstand der Erfindung ist.
-
Die Fig. 3 zeigt die Vorrichtung gemäß der Erfindung unter Weglassung
von Bauteilen; es ist dort deutlich der Steuermechanismus für die Abstechwerkzeuge
dargestellt. Beispielsweise erfolgt die Steuerung der Abstechstähle 40 mittels nockenbetätigter
Schwinghebel 39. Diese Steuerung erfolgt übereinstimmend mit dem Arbeitsrhythmus
der Maschine.
-
In Fig. 4 ist gezeigt, daß der Abstechvorgang etwa so ist, daß das
Ende 16' des Stangen- oder Rundmaterials 16 bereits vor dem Abstechvorgang in die
Bohrung 17 des schwinghebelartigen Greifarms 3 (bzw. 4) eingeführt ist und bei stillstehendem
Greifarm 3 durch die mittels der Schwinghebel 39 ge-
steuerten Abstechstähle auf
die entsprechende Länge abgestochen wird. Nach dem Abstechen verbleibt der nunmehr
abgetrennte Stift - also der abgetrennte Bereich 16' des Rundmaterials 16 - in der
Bohrung 17; der sch'winghebelartige Greifarm 3 beginnt dann eine Schwenkbewegung,
hervorgerufen durch das Kurvenstück 7 od. dgl., und verbringt den abgetrennten Stift
i6' zum Kerbwerkzeug, ohne daß der Stift seine Richtung ändert.
-
Dies ist dargestellt in Fig. 5, wo allerdings als Beispiel der andere
schwinghebelartige Greifarm 4 gerade einen solchen Stift, hier also den Stift 6,
der ursprünglich der Endbereich 16' war, zu den Kerbrollen der Kerbvorrichtüng~>5--gé1fracht
hat; aus der Bohrung 17 des schwinghebelartigen Greifarms 4, die also jetzt unmittelbar
vor der Mittelachse des Kerbwerkzeuges steht, wird der Stift 6 von dem Stößel 28,
der natürlich entsprechend gesteuert ist, durch das Kerbwerkzeug durchgedrückt;
anschließend geht der schwinghebelartige Greifarm 4, gesteuert durch das Kurvenstück
7, in seine Stellung zum Abstechwerkzeug zurück.
-
Der gesteuerte Stößel 28 (Fig. 5) drückt also die abgestochenen Stifte
6 zwischen den Kerbwerkzeugen der Kerbvorrichtung 5, das sind z. B. Rollen oder
Meißel, hindurch oder mindestens in die Kerbvorrichtung ein.
-
PATENTANSPRCHE 1. Selbsttätige Bearbeitungsmaschine mit mehreren
Bearbeitungsstellen für das Werkstück, das mit Hilfe einer Greifvorrichtung von
dem Ort der Vorbearbeitung dem Ort einer nachgeschalteten weiteren Bearbeitung zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere den gleichen Arbeitsvorgang ausführende
Vorbearbeitungseinrichtungen (i, 2) einer Endbearbeitungseinrichtung (5) vorgeschaltet
sind, der das Werkstück von den Vorbearbeitungsstellen wechselweise zugeführt wird.