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Die
Erfindung betrifft Verfahren und Gerät für die Fragmentierung von großen Molekülen in linearen
Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfallenmassenspektrometern nach Wolfgang
Paul.
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Die
Erfindung besteht darin, die Ionen durch den Einfang niederenergetischer
Elektronen zu fragmentieren (ECD), wobei die niederenergetischen Elektronen
durch den Spalt zwischen den Polstäben eingeschossen werden.
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Stand der
Technik
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Normalerweise
bestehen Ionenfallen nach Paul aus einer Ringelektrode und zwei
Endkappenelektroden, wobei in der Regel die Ringelektrode mit der
Speicherhochfrequenzspannung versorgt wird. Es können aber auch Vierstab-Quadrupolfilter
nach Paul als Ionenfallen verwendet werden, wenn beide Enden des
Stabsystems durch Blenden mit ionenabstoßenden Potentialen beaufschlagt
werden. Diese so genannten „linearen
Quadrupolionenfallen" oder kurz „linearen
Ionenfallen" können leichter
mit Ionen befüllt
werden und mit mehr Ionen als die „dreidimensionalen Ionenfallen". Im Inneren der
Ionenfalle können
Ionen im quadrupolaren Hochfrequenzfeld gespeichert werden.
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Aus
diesen linearen Quadrupolionenfallen können die Ionen sowohl radial
durch Schlitze in einer der langgestreckten Elektroden (
US 5,420,425 A , M.
E. Bier und J. E. Syka, entsprechend
EP 0 684 628 A1 ), wie auch axial durch Kopplungsvorgänge im inhomogenen
Endfeld des Stabsystems („A
new linear ion trap mass spectrometer", J. W. Hager, Rapid Commun. Mass Spectrom.
2002, 16, 512-526) massenselektiv herausgeworfen werden. In beiden
Fällen
erhält
man ein Massenspektrometer, wenn die massenselektiv herausgeworfenen
Ionen durch eine Detektionseinheit, beispielsweise einen Sekundärelektronenvervielfacher,
gemessen und dann zu einem Massenspektrum verarbeutet werden.
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Normalerweise
wird die lineare Ionenfalle mit einer zweiphasigen Hochfrequenzspannung
betrieben, wobei die zwei Phasen reihum abwechselnd an die vier
Polstäbe
gelegt wird. Im Inneren entsteht ein quadrupolares Hochfrequenzfeld.
In der Achse des Stabsystems herrscht dann gegenüber dem Massepotential des
Massenspektrometers kein Hochfrequenzpotential.
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Die
Hochfrequenzspannung an den Stäben des
Stabsystems ist sehr hoch, sie beträgt bei handelsüblichen
Quadrupol-Massenspektrometern zwischen 15 und 30 Kilovolt (Spitze-Spitze). Die Frequenz
beträgt
etwa ein Megahertz. Im Inneren wird ein hauptsächlich quadrupolares Feld aufgespannt, das
mit der Hochfrequenzspannung schwingt und die Ionen oberhalb einer
Schwellenmasse zur zentralen Achse treibt, wodurch diese Ionen so
genannte sekulare Oszillationen in diesem Feld ausführen. Die
rücktreibenden
Kräfte
in der Ionenfalle werden manchmal durch ein so genanntes Pseudopotential
beschrieben, das über
eine zeitliche Mittelung der Kräfte
des realen Potentials bestimmt wird. In der zentralen Achse befindet
sich ein Sattelpunkt des oszillierenden realen Potentials, dieses
fällt,
je nach Phase der Hochfrequenzspannung, vom Sattelpunkt zu zwei
gegenüberliegenden
Stabelektroden hin quadratisch ab und zu den beiden anderen Stabelektroden
hin quadratisch an. Der Sattelpunkt selbst befindet sich normalerweise,
wie schon beschrieben, auf einem Gleichspannungspotential gegenüber dem
Massepotential.
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Ionenfallenmassenspektrometer
haben Eigenschaften, die ihren Einsatz für viele Arten von Analysen
interessant macht. So können
insbesondere ausgewählte
Ionensorten (sogenannte „Elternionen") in der Ionenfalle
isoliert und fragmentiert werden. Die Spektren dieser Fragmentionen
werden "Fragmentionenspektren" oder auch "Tochterionenspektren" der betreffenden
Elternionen genannt. Es können
auch „Enkelionenspektren" als Fragmentionenspektren
ausgewählter
Tochterionen gemessen werden. Die Ionen werden bislang vorwiegend
durch eine Vielzahl von Stößen mit
einem Stoßgas
fragmentiert, wobei die Oszillationen der zu fragmentierenden Ionen
durch ein zugemischtes Dipolwechselfeld so angeregt werden, dass
die Ionen in den Stößen Energie
aufsammeln können,
die schließlich zum
Zerfall der Ionen führt.
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In
anderen Massenspektrometern mit linearer Ionenfalle, die als so
genannte Dreifach-Quadrupolmassenspektrometer
(„triple
quads") ausgeführt sind,
werden die Tochterionen durch Selektion der Elternionen in einem
erstem Quadrupolmassenfilter und durch Fragmentierung der Elternionen
zu Tochterionen durch Einschuss in zweites, stoßgasbefülltes Quadrupolfilter erzeugt
und erst dann in die lineare Ionenfalle eingebracht.
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Die
letztendlich für
ein Massenspektrum verwendeten Ionen können also im Inneren erzeugt,
wie auch auch von außen
eingeführt
werden. Ein Stoßgas
in der linearen Ionenfalle sorgt dafür, dass die ursprünglich vorhandenen
Bewegungsschwingungen (Oszillationen) der Ionen im quadrupolaren
Hochfrequenzfeld abgebremst werden; die Ionen versammeln sich dann
als kleine Wolke in der zentralen Achse der Ionenfalle. Der Durchmesser
der fadenförmigen
Ionenwolke beträgt
in üblichen
linearen Ionenfallen etwa einen halben Millimeter; er bestimmt sich durch
ein Gleichgewicht zwischen der zentrierenden Wirkung des Hochfrequenzfeldes
(der rücktreibenden
Kraft des Pseudopotentials) und den abstoßenden Coulombschen Kräften zwischen
den Ionen. Die inneren Abmessungen der Ionenfallen sind meist durch
einen Abstand gegenüberliegender
Stäbe von etwa
acht bis zwölf
Millimeter charakterisiert.
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Eine
gängige
Art der Ionisierung großer
Biomoleküle
ist die Elektrosprüh-Methode
(ESI = electro spray ionization), die Ionen bei Atmosphärendruck außerhalb
des Massenspektrometers ionisiert. Diese Ionen werden dann über Einlasssysteme
bekannter Art in das Vakuum des Massenspektrometers und von dort
in die Ionenfalle eingebracht.
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Diese
Ionisierung erzeugt praktisch keine Fragmentionen, die Ionen sind
im wesentlichen die des Moleküls.
Wohl aber treten bei Elektrosprühen gehäuft vielfach
geladene Ionen der Moleküle
auf. Durch das Fehlen fast jeder Fragmention während des Ionisierungsprozesses
beschränkt
sich die Information aus dem Massenspektrum auf das Molekulargewicht;
es fehlen Informationen über
interne Molekülstrukturen,
die zur weiteren Identifizierung der vorliegenden Substanz benutzt
werden können.
Diese Informationen können
erst über
die Aufnahme von Fragmentionenspektren (Tochterionenspektren) erhalten
werden.
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Aus
der Ionencyclotronresonanz- oder Fourier-Transform-Massenspektrometrie
ist in jüngster Zeit
ein Verfahren zur Fragmentierung von Biomolekülen, hauptsächlich von Peptiden und Proteinen
bekannt geworden. Es besteht darin, Elektronen von den Ionen einfangen
zu lassen, wobei die dabei freiwerdende Ionisierungsenergie zum
Bruch der in der Regel kettenförmigen
Moleküle
führt.
Das Verfahren wird ECD genannt (electron capture dissociation). Waren
die Moleküle
doppelt geladen, so bleibt eines der beiden entstehenden Fragmente
als Ion zurück. Die
Fragmentierung folgt dabei sehr einfachen Regeln (für Fachleute:
es gibt im Wesentlichen nur C-Brüche
und wenige Z-Brüche
zwischen den Aminosäuren
eines Peptids), so dass aus dem Fragmentierungsmuster sehr einfach
auf den Aufbau des Moleküls
geschlossen werden kann. Insbesondere wird die Sequenz von Peptiden
oder Proteinen in einfacher Weise aus dem Fragmentierungsspektrum sichtbar.
Die Interpretation dieser ECD-Fragmentspektren
ist einfacher als die Interpretation von stoßerzeugten Fragmentspektren.
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Es
ist auch möglich,
dreifach oder mehrfach geladene Ionen in dieser Weise zu fragmentieren, doch
zeigt die Methode ihren Glanz besonders an den zweifach geladenen
Ionen. Wird eine Elektrosprüh-Ionisierung
auf Peptide angewandt, so sind die zweifach geladenen Ionen in der
Regel auch die häufigsten
Ionen. Elektrosprüh-Ionisierung
ist eine Methode der Ionisierung, die für Biomoleküle zum Zwecke der massenspektrometrischen
Untersuchung in Ionenfallen besonders häufig verwendet wird.
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Für eine Fragmentierung
durch Elektroneneinfang muss die kinetische Energie der Elektronen sehr
gering sein, da sonst kein Einfang stattfinden kann. In der Praxis
bietet man Elektronen mit einer Energie an, die nur wenig über der
thermischen Energie der Elektronen liegt. Das geht in den sehr starken
Magnetfeldern der Fourier-Transfom-Massenspektrometer sehr gut,
da die Elektronen einfach längs
der magnetischen Feldlinien driften, bis sie die Wolke der Ionen
erreichen.
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Aus
DE 100 58 706 C1 ist
ein Verfahren für die
Fragmentierung von Ionen durch Elektroneneinfang in dreidimensionalen
Hochfrequenz-Ionenfallen nach Paul bekannt. In elektrischen Hochfrequenz-Ionenfallen
nach Paul, sowohl in dreidimensionalen wie auch in linearen Ionenfallen,
ist bisher eine Fragmentierung der Ionen durch Elektroneneinfang
noch nicht gelungen. Aus
DE
1 698 216 A1 und
EP
0 736 894 B1 sind weiterhin dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfallen
nach Paul bekannt, bei denen Elektronen zur Ionisierung von Analyten
durch Elektronenstöße in eine
dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfallen einge führt werden. Die Elektronen werden
hier sowohl durch einen Spalt zwischen der Ringelektrode und einer
Endkappenelektrode als auch durch Löcher in einer der Endkappenelektroden eingeschossen.
Allerdings ist die Energie der Elektronen für die Fragmentierung von Ionen
durch Elektroneneinfang zu groß.
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Aufgabe der
Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Fragmentierungsverfahren in einer
linearen Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle und ein zugehöriges Massenspektrometer
bereitzustellen, wobei die Fragmentierung Ionen erzeugen soll, deren
Spektrum die Sequenz von Biopolymerionen erkennen lässt.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung schlägt
vor, eine Fragmentierung ausgesuchter, mehrfach geladener Ionen
durch Elektroneneinfang in einer linearen Ionenfalle durchzuführen. Die
niederenergetischen Elektronen können
dabei auf zwei verschiedene Weisen in die lineare Ionenfalle eingebracht
werden.
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Das
erste Verfahren zum Einschuss der niederenergetischen Elektronen
wird in einer symmetrische mit den beiden Phasen der Antriebshochfrequenzspannung
betriebenen Ionenfalle angewandt und besteht darin, dass die Elektronen
durch den Spalt zwischen zwei benachbarten Polstäben in die Ionenfalle eingeschossen
werden. Die Elektronen werden dabei in der ganz überwiegenden Zeit der Hochfrequenzperiode
sofort auf einen der Polstäbe gelenkt
und steht damit für
eine Fragmentierung nicht zur Verfügung. Aber in der winzigen
Zeit des Nulldurchgangs der Hochfrequenzspannung können einige
Elektronen, die ja auch niederenergetisch noch sehr schnell sind,
die Ionenwolke in der Achse des Stabsystems erreichen; diese Elektronen
werden dann in der Wolke eingefangen.
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Das
zweite Verfahren des Einschusses niederenergetischer Elektronen
entspricht einem Verfahren, das bereits zur Fragmentierung von Ionen durch
Elektroneneinfang in dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfallen nach
Paul verwendet wird (
DE 100
58 706 C1 ) und damit zum Stand der Technik gehört. Dieses
Verfahren verwendet eine geänderte
Zuführung
der Hochfrequenzspannung zu nur zwei gegenüberliegenden Polstäben, sodann
werden Elektronen durch eine Öffnung
in einem der Hochfrequenz führenden
Polstäbe
in die Ionenfalle eingeschossen, wobei sich die Elektronenquelle
auf einem so hohen positiven Potential befindet, dass dieses Potential
vom oszillierenden Potential der zentrale Achse der Ionenfalle nur
kurz erreicht oder überschritten
wird. Die beiden anderen Polstäbe
befinden sich dabei bevorzugt auf einem Gleichspannungpotential,
entweder auf Massepotential oder auf einem Potential, das nur geringfügig vom
Massepotential abweicht.
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Die
Elektronen können
die zentrale Achse, in der die fadenförmige Ionenwolke siedelt, jeweils
nur für
wenige Nanosekunden erreichen: im ersten Einschussverfahren nur
im Nulldurchgang., im zweiten aus dem Stand der Technik bekannten
Einschussverfahren im Maximum der Hochfrequenzspannung, aber auf
sehr geringe Reste ihrer kinetischen Energie abgebremst, also ideal
für den
Elektroneneinfang. Zu allen anderen Zeiten können die Elektronen die zentrale
Achse der Ionenfalle überhaupt
nicht erreichen, weil das Potential der zentralen Achse negativer
ist als das Potential der Elektronenquelle und daher die immer negativ
geladenen Elektronen zurückweist.
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Die
beiden Verfahren sind dabei recht unterschiedlich: das erste Einschussverfahren
im Nulldurchgang bringt nur sehr wenige Elektronen in die Ionenwolke.
Dieses Verfahren ist umso günstiger,
je höher
die kinetische Energie der Elektronen gewählt werden kann. Das zweite
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren ist besonders für Elektronen
geeignet, die kinetische Energien in der Nähe der thermischen Energie
in der Ionenwolke haben sollen. Dieses zweite Verfahren ist daher
wesentlich günstiger.
Im Folgenden werde nur auf das zweite Verfahren im Detail eingegangen.
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Das
Abbremsen der Ionen findet bei diesem zweiten aus den Stand der
Technik bekannten Verfahren auf dem Weg von der Öffnung im Polstab bis zur zentralen
Achse statt, wobei die Elektronen das sattelförmige Potentialgebirge erklimmen
müssen (siehe 2 und 3).
Die fadenförmige
Ionenwolke befindet sich Sattelpunkt des Potentials. Das Sattelpotential
fokussiert dabei die Elektronen auf die Ionenwolke, seitliche abweichende
Elektronen werden wieder auf den richtigen Pfad in der Sattelrinne zurückgetrieben.
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In
der Achsenrichtung des Stabsystems (allgemein z-Richtung genannt)
findet dabei weder Fokussierung noch Defokussierung des Elektronenstrahls
statt. Da die Ionenwolke aber längs
der Achse weit ausgedehnt ist, ist hier keine Fokussierung nötig.
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Die Öffnung in
dem Hochfrequenz führenden Polstab
kann dabei schlitzförmig,
aber auch rund sein, da sich die Elektronen in der fadenförmigen Ionenwolke
sehr schnell verteilen. Handelt es sich um ein Massenspektrometer
mit radialem Auswurf der Ionen durch einen langen Schlitz, so kann
sich die Öffnung
in einem Abschnitt des Stabsystems befinden, dass außerhalb
des Schlitzbereiches liegt, um den Auswurf nicht durch eine Feldverzerrung
durch die Elektroneneinschussöffnung
zu stören.
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Die
Erfindung umfasst auch Ionenfallenmassenspektrometer für die Durchführung des
Verfahrens. Das Ionenfallenmassenspektrometer aus Polstäben umfasst
dabei eine Elektronenquelle, die sich vor dem Spalt zwischen zwei
Polstäben
befindet.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
eine lineare Ionenfalle für
einen radialen Auswurf massenselektierter Ionen durch einen Schlitz
(6) in Polstab (1), allerdings ohne die stirnseitig
abschließenden Blenden,
aber versehen mit einer Einschussvorrichtung (9, 10)
für Elektronen durch
eine feine Öffnung
(8) im Hochfrequenz führenden
Polstab (2), wie es dem Stand der Technik für dreidimensionale
Hochfrequenz-Ionenfallen entspricht.
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2 gibt
eine lineare Ionenfalle wieder, die einen Elektronenemitter (10)
mit Fokussierungs- und Steuerblenden (9) für den Einschuss
niederenergetischer durch den Spalt zwischen den Polstäben (1) und
(4) besitzt.
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3 zeigt
den symbolischen aus
DE
100 58 706 C1 für
dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfalle bekannten Potentialverlauf
(
11,
12,
13,
14) vom Ort der
Elektronenquelle (
11) bis zum Ort der fadenförmigen Ionenwolke
(
14) zur Zeit des Spannungsmaximums der Hochfrequenzperiode,
beim Durchschuss durch eine Öffnung
in einem Polstab. Die Linien (
15) und (
16) zeigen
die Positionen der gegenüberstehenden,
Hochfrequenzspannung führenden Polstäbe an.
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4 zeigt
den Potentialsattel zwischen den vier Polstäben (x- und y-Richtung) in
einer linearen Ionenfalle in einer festen Phase der Hochfrequenz.
Ein derartiger Potentialsattel ist aus
DE 100 58 706 C1 für dreidimensionale
Hochfrequenz-Ionenfalle bekannt. Im Punkte (
21) werden
die Elektronen durch eine Öffnung
in einem Polstab eingeschossen. Der Potentialanstiegspfad (
22)
in der Potentialrinne führt
die Elektronen (
19) zur Ionenwolke, die genau im Sattelpunkt
(
20) gespeichert ist und sich in z-Richtung fadenförmig ausdehnt.
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5 gibt
das Zeitdiagramm für
die Abnahme der doppelt geladenen Ionen (punktiert), die Zunahme
der Neutralteilchen nach doppelter Entladung (strichpunktiert) und
den Verlauf der einfach geladenen Ionen (gestrichelt) wieder.
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Beschreibung
günstiger
Ausführungsformen
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Eine
günstige
Ausführungsform,
die für
dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfallen aus dem Stand der Technik
bekannt ist, ist in 1 wiedergegeben und zeigt eine
lineare Ionenfalle für
einen radialen Auswurf massenselektierter Ionen durch einen Schlitz
(6) in Polstab (1), allerdings ohne die stirnseitig
abschließenden
Blenden., aber versehen mit einer Einschussvorrichtung für Elektronen
mit einer Glühkathode
(10) und einem Blendenbündel
(9). Der Einschuss der Elektronen erfolgt hier durch eine
feine Öffnung
(8) im Hochfrequenz führenden
Polstab (2). Die Einschussöffnung befindet sich hier an
einer Stelle der linearen Ionenfalle, die nicht vom Ausschussschlitz
(6) überdeckt
wird, um keine Störung
des Ausschusses durch die feine Elektroneneinschussöffnung (8)
zu bewirken. Das Blenden bündel
(9) dient dazu, den Elektronenstrahl ein- und auszuschalten und
auf die feine Öffnung
(8) zu fokussieren.
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Die
Erfindung kann aber auch für
Ionenfallenmassenspektrometer mit axialem Auswurf der Ionen verwendet
werden.
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2 gibt
eine etwas weniger günstige, aber
immer noch erfolgreiche Ausführungsform
einer linearen Ionenfalle für
eine Fragmentierung durch Elektroneneinfang wieder. Dabei befindet
sich ein Elektronenemitter (10) mit Fokussierungs- und
Steuerblenden (9) für
den Einschuss niederenergetischer Elektronen vor dem Spalt zwischen
den Polstäben (1)
und (4). Die niederenergetischen Elektronen werden durch
den Spalt zwischen zwei benachbarten Polstäben eingeschossen, wobei die
lineare Ionenfalle symmetrisch mit den beiden Phasen der Antriebshochfrequenzspannung
betriebenen wird. Die Elektronen werden dabei in der ganz überwiegenden Zeit
der Hochfrequenzperiode sofort auf einen der Polstäbe gelenkt
und stehen damit für
eine Fragmentierung nicht zur Verfügung. Aber in der winzigen
Zeit des Nulldurchgangs der Hochfrequenzspannung können einige
Elektronen, die ja auch niederenergetisch noch sehr schnell sind,
die Ionenwolke in der Achse des Stabsystems erreichen. Diese Elektronen werden
dann in der Ionenwolke eingefangen
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Für die Beschreibung
des Betriebs der linearen Ionenfalle werde angenommen, dass eine
Elektrosprüh-Ionenquelle
außerhalb
des Massenspektrometers zur Ionisierung von Biomolekülen verwendet wird.
Es werde weiter angenommen, dass eine Mischung von Verdaupeptiden
eines größeren Proteins untersucht
werden soll. Die Ionen werden in üblicher Weise durch eine Kapillare
und anschließende Druckstufen
mit Ionenleitvorrichtungen in die Ionenfalle geführt und dort eingefangen. Ein
erstes Massenspektrum gibt eine Übersicht über die
Verdaupeptide. Sollen jetzt ein oder mehrere Peptide auf ihre Sequenz
aus Aminosäuren
hin untersucht werden, so isoliert man mit üblichen Mitteln die doppelt
geladenen Ionen dieses Peptids; das heißt, man wirft mit bekannten
Verfahren alle Ionen aus der Ionenfalle aus, die nicht doppelt geladene
Ionen dieses Peptids sind. Die doppelte Ladung erkennt man am Abstand der
Isotopenlinien voneinander, die für doppelt geladene Ionen genau ½ atomare
Masseneinheit beträgt.
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Diese
doppelt geladenen Ionen werden durch eine kurze Wartezeit von einigen
Millisekunden durch das immer vorhandene Stoßgas in die zentrale Achse
der Falle hinein abgebremst. Sie bilden dort eine langgestreckte
fadenförmige
Wolke von etwa einem halben Millimeter Durchmesser.
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Bei
der aus dem Stand der Technik bekannten und in 1 dargestellten
Ausführungsform
ist der Hochspannung führende
Polstab (2) der Ionenfalle mit einem feinen Loch (8)
von etwa einem halben Millimeter Durchmesser in einer Aushöhlung (7) versehen.
Vor Aushöhlung
(7) ist ein Elektronenemitter (10) mit blendenförmigen Elektroden
(9) für
den Elektronenabzug und die Elektronenstrahlfokussierung angebracht.
Dieser Elektronenemitter (10) befindet sich auf dem Potential,
den der Sattelpunkt des Fallenpotentials in der zentralen Achse
zum Zeitpunkt seines positiven Maximums und damit die fadenförmige Ionenwolke
zu dieser Zeit annimmt.
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Wird
der Elektronenabzug durch das Blendenbündel (9) eingeschaltet,
so wird ein feiner Elektronenstrahl gebildet, der durch die elektrische
Fokussierung des Blendenbündels
(9) nur im Augenblick des Elektroneneinfangs voll auf die
Eingangsöffnung
(8) des Polstabs (2) gerichtet ist. Der Elektronenstrahl
wird vom Polstab (2) so lange zurückgetrieben, wie das Hochfrequenzpotential
des Polstabs (2) negativer ist als das Potential des Elektronenemitters (10).
Wird das Potential des Polstabs (2) im Verlaufe der Hochfrequenzperiode
positiver, so werden die Elektronen zunehmend auf den Polstab (2)
zu beschleunigt, aber in der meisten Zeit noch stark defokussiert,
bewirkt durch das Zusammenspiel der Potentiale an Blendenbündel (9)
und Aushöhlung
(7). Die wenigen Elektronen, die die Öffnung treffen, treten dann
durch die winzige Öffnung
(8) in die Ionenfalle ein und sehen hier einen entgegenstehenden, abbremsenden
Potentialverlauf, den sie nicht voll ersteigen können. Sie werden also wieder
reflektiert. Erst im Maximum des Potentials der Hochfrequenzperiode
können
die Elektronen bis zum Sattelpunkt in der zentralen Achse, in dem
sich die fadenförmige
Ionenwolke befindet, vordringen. In diesem Augenblick herrscht auch
die beste Fokussierung des Elektronenstrahls auf die kleine Eingangöffnung (8),
so dass erst jetzt nennenswerte Mengen an Elektronen in die Ionenfalle
eindringen. Diese optimale Fokussierung wird durch die Potentiale
am Blendenbündel
(9) eingestellt.
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Bei
der Ankunft der Elektronen in der Ionenwolke nach dem Erklimmen
des Potentialsattels sind die Elektronen praktisch auf die kinetische
Energie null abgebremst. Sie werden jetzt praktisch ohne Einfangverluste
zunächst
vom Raumladungspotential der Ionenwolke, und in dieser dann von
einzelnen Ionen eingefangen.
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Beispiel:
Findet die Fragmentierung in der Ionenfalle bei einer Hochfrequenzspannung
statt, die 3 Kilovolt Spitze-Spitze beträgt, so folgt das Potential
in der zentralen Achse mit genau dem halben Betrag. Schwingt das
an den beiden Polstäben
anliegende Potential im Potentialbereich von –1,5 bis +1,5 Kilovolt gegen
Masse, so folgt das Potential des zentralen Zentrums mit einer Schwingungsweite
von –750 bis
+750 Volt. Die beiden übrigen
Stäbe werden
auf Massepotential gehalten. Befindet sich nun die Elektronenquelle
auf einem Gleichspannungspotential von +750 Volt, so können die
Elektronen die zentrale Achse nur dann erreichen, wenn sich die
Polstabspannung im Spannungsmaximum bei +1,5 Kilovolt und das Potential
in der zentralen Achse demgemäß auf +750
Volt befindet. Die Elektronen werden dabei außerhalb der Ionenfalle vom
Potential der Elektronenquelle (+750 V) auf das stark positivere
Potential des Polstabs beschleunigt (+1,5 kV), erhalten also eine
Energie von 750 Elektronenvolt. Im Inneren der Ionenfalle wird die
kinetische Energie von 750 Elektronenvolt wieder auf praktisch null
Elektronenvolt abgebremst, da sich die zentrale Achse auf dem Potential
von +750 Volt befindet. Zu allen anderen Zeiten befindet die zentrale
Achse auf einem negativerem Potential, die negativen Elektronen
werden zurückgewiesen.
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3 zeigt
den symbolischen für
dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfallen bekannten Potentialverlauf
(11, 12, 13, 14) vom Ort der
Elektronenquelle (11) über
die Position (15) des Polstabs bis zum Ort der Ionenwolke
(14) zur Zeit des Spannungsmaximums der Hochfrequenzperiode.
Negative Potentiale sind in 3 nach oben
gerichtet, so dass Elektronen schematisch die Potentiale in der richtig
gefühlten
Weise „herunterrollen" können.
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Die
Positionen (15) und (16) zeigen symbolisch den
Ort der beiden gegenüberliegenden,
Hochspannung führenden
Polstäbe.
Zwischen den beiden Bereichsgrenzen (17) ist die Ionenwolke
(14) angesiedelt. Die Elektronen (19) rollen zunächst den
Potentialabhang (12) zwischen Elektronenquellenpotential
(11) und Polstabpotential (15) hinab, und werden
dann an der aufsteigenden Potentialpiste (13) zum Potential
(14) der Ionenwolke hin abgebremst. Dieser Potentialverlauf
herrscht nur in den wenigen Nanosekunden des maximalen Potentials
der Hochspannungsperiode. Der Potentialverlauf (18) zeigt
einen Verlauf in einer anderen Phase der Hochfrequenzperiode. In
dieser Phase können
die Elektronen den zu hoch liegenden (zu negativen) Sattelpunkt
nicht erklimmen.
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Die 4 zeigt
den für
dreidimensionale Hochfrequenz-Ionenfalle bekannten Potentialverlauf, den
der Elektronenstrahl im Inneren der Ionenfalle erlebt, über der
x-y-Ebene quer zum Stabsystem. Der Potentialverlauf bildet einen
sehr günstigen
Potentialsattel, den die Elektronen (19) längs des
Weges (22) zum Erreichen der Ionenwolke (20) recht
einfach erklimmen können,
da sie in dieser Ebene durch die Sattelform automatisch geführt werden.
Im Punkte (21) werden die Elektronen (19) eingeschossen.
In der z-Richtung, also der Längsrichtung
des Stabsystems, findet keine Fokussierung statt, aber auch keine
Defokussierung, so dass die Ionen auf jeden Fall die Ionenwolke
erreichen..
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In
der Ionenwolke werden die dann niederenergetischen Elektronen durch
das Coulombfeld um die einzelnen Ionen herum durch vielfältige, statistische
Ablenkungen ihrer Flugrichtung eingefangen, wobei sie in der Regel
jeweils ein wenig kinetische Energie verlieren. Aus energetischen
Gründen
können
sie diese Ionenwolke nicht mehr verlassen, aber sie können in
der fadenförmigen
Wolke leicht in Längsrichtung
durch die Wolke diffundieren. Sie werden schließlich von einem Ion zur Rekombination
einer Ionenladung eingefangen.
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Ist
die fadenförmige
Ionenwolke zu stark gekühlt,
so liegen die Ionen ortsfest in der Achse des Stabsystems aufgereiht,
und es ist den Elektronen nicht mehr möglich, in Längsrichtung zu diffundieren. Es
muss dann entweder die Einfädelung
der Elektronen durch einen langen Schlitz oder durch mehrere Öffnungen
vorgenommen werden, oder aber es muss, im Fall eines Elektroneneinschusses
durch ein einziges feines Loch, den Elektronen die Diffusion ermöglicht werden.
Das kann beispielsweise durch eine leichte, dipolare Anregung der
Ionen durch eine schwache dipolare Wechselspannung mit einem Frequenzgemisch
(„weißes Rauschen") oder einer schwachen
Anregungsfrequenz für
die doppelt geladenen Ionen zwischen den beiden Polstäben geschehen,
die sich nach obiger Beschreibung auf Gleichpotential befinden sollen.
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Beim
Einfangen der Elektronen durch ein Ion wird die Ladungsstufe des
Ions herabgestuft. Eine Ionisierungsstelle des Ions wird neutralisiert.
Aus dem zweifach geladenen Ion wird ein einfach geladenes Ion. Dabei
wird die Ionisierungsenergie frei. (Genauer: bei den Ionen handelt
es sich ganz überwiegend um
protonierte Biomoleküle.
Es wird also die Anlagerungsenergie des Protons, die so genannte
Protonenaffinitätsenergie,
frei). Die freiwerdende Energie wird im Ion absorbiert und führt zu einem
sehr genau definierten spontanen Bruch zwischen zwei Aminosäuren, in
der Regel zu einem so genannten C-Bruch. Andere Ionen der gleichen
Art erleben einen Bruch zwischen jeweils zwei anderen Aminosäuren. Statistisch
gesehen entsteht ein Gemisch aus Fragmentionen, die in ihrer Länge die
ganze Kette der Aminosäuren
widerspiegeln, oder zumindest einen Teil dieser Kette. Es ist einer
der Vorteile der Fragmentierung durch Elektroneneinfang, dass alle C-Bruchstücke mit
etwa gleicher Häufigkeit
gebildet werden, also ein Massenspektrum mit einer guten Lesbarkeit
der Sequenz der Aminosäuren
liefert.
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Der
Elektronenstrahl wird abgestellt, sobald eine genügende Fragmentierung
eingetreten ist. In 3 ist dargestellt, wie die doppelt
geladenen Ionen zeitlich abnehmen und die einfach geladenen Ionen
(Fragmentionen) zunehmen. Man darf dabei diesen Vorgang nicht zu
lange fortsetzen, da sonst die einfach geladenen Fragmentionen zu
Neutralpartikeln rekombinieren. Die einfach geladenen Fragmentionen
werden nach Abschalten des Elektronenstrahls und nach einer kurzen
Beruhigungspause in üblicher
Weise als Massenspektrum aufgenommen. Die Interpretation dieses
Massenspektrums ergibt die Sequenz oder zumindest eine Teilsequenz
der Aminosäuren
in diesem Peptid.
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Dieses
Verfahren kann dann für
andere Peptide aus dem Gemisch wiederholt werden. Es ergibt sich
so eine sehr sichere Identifizierung des Eiweißes. Es können sogar Unterschiede des
untersuchten Eiweißes
zu solchen aus Proteinsequenzdatenbanken festgestellt werden.
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Die
durch die Erfindung ermöglichte
Fragmentierung durch Elektroneneinfang hat eine Reihe von Vorteilen,
die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind:
Vorteil a:
Da die Speicherung der Ausgangsionen und ihre Fragmentierung nunmehr
bei sehr kleinem q im Mathieu-Diagramm möglich ist, ist die Sekularbewegung
der Ionen sehr langsam. Das ist wiederum günstig für den Elektroneneinfang.
Vorteil
b: Durch die Fragmentierung mit niedriger Hochfrequenzspannung können alle
Tochterionen bis zu kleinen Massen herunter gespeichert werden, weil
die Schwellenmasse jetzt sehr niedrig liegt. Das war bisher nicht
möglich,
da für
Stoßfragmentierung mit
einer Mindesthochfrequenzspannung gearbeitet werden musste, weil
sonst die Stoßenergie
zu klein wurde und eine Fragmentierung oft nicht möglich war.
Erst durch sehr kleine Hochfrequenzspannungen kann das ganze Aminosäuren-Fragmentspektrum
der C-Brüche
ab der ersten Aminosäure
aufgenommen werden. Beispiel: Ein großes, doppelt geladenes Peptid
mit 20 Aminosäuren
hat ein Molekulargewicht von etwa 2400 atomaren Masseneinheiten und
eine spezifische Masse von m/z = 1200 Masseneinheiten pro Elementarladung.
Normalerweise können
Tochterionen durch Stoßfragmentation
nur etwa ab einer Schwellenmasse von 400 Masseneinheiten pro Elementarladung
(entspricht etwa drei bis vier Aminosäuren) gespeichert werden, jetzt
ist aber mit ECD durch Wahl einer sehr kleinen Hochfrequenzspannung
eine Speicherung ab 80 Masseneinheiten pro Elementarladung möglich, so
dass auch die kleinste, endständige
Aminosäure
noch erfasst werden kann.
Vorteil c: Die Erzeugung der einfach
geladenen Ionen aus doppelt geladenen und der zugehörige Verlust von
einfach geladenen Ionen verhält
sich gutmütig, wie
aus 3 zu ersehen ist (falls die Wirkungsquerschnitte
für den
Elektroneneinfang sich wirklich wie 4 : 1 verhalten, was nicht für alle Ionensorten
gelten mag). Beträgt
die Ausbeute der einfach geladenen Ionen etwa 50 % der ursprünglichen
Anzahl an doppelt geladenen Ionen, so sind die doppelt geladenen
Ionen auf etwa 2-3 % gesunken; stören also nicht mehr. Etwa 47
% der einfach geladenen Ionen sind durch Löschung verloren gegangen; das
ist gut erträglich.
Andere Fragmentierungsarten haben geringere Ausbeuten.
Vorteil
d: Die Fragmentierung ist sehr schnell, sie dauert nur wenige Millisekunden.
Es werden dabei etwa 40 bis 50 Millisekunden Fragmentierungs- und Dämpfungszeit
eingespart. Im Resultat können
mehr Spektren pro Zeiteinheit aufgenommen werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erfordert natürlich
zuerst eine Einjustierung der günstigsten Potentiale
des Elektronenemitters für
jede Einstellung der Hochfrequenzspannung. Es wird hierfür experimentell
eine Kalibrierkurve erstellt. Auch für die Elektronenstromstärke und
für die
Zeitdauer der Einwirkung des Elektronenstrahls werden die optimalen Daten
experimentell ermittelt.
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Natürlich werden
in der Ionenfalle während des
Eindringens der Elektronen durch Elektronenstoß auch Ionen des Stoßgases erzeugt.
Meist wird Helium als Stoßgas
benutzt, es können
aber auch andere, leichte Gase verwendet werden. Die Masse der Ionen
dieser Gase liegen regelmäßig unterhalb der
Speicherschwelle der Ionenfalle, die Ionen verlassen die Ionenfalle
innerhalb sehr weniger Hochfrequenzperioden, meist innerhalb einer
einzigen Periode.
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Das
lineare Ionenfallenmassenspektrometer in 1 für den Einschuss
von Elektronen durch eine Öffnung
in einem der Polstäbe
zur Fragmentierung von Ionen durch Elektroneneinfang benötigt einen
Elektronenemitter (eine Elektronenquelle) für die Erzeugung des Elektronenstrahls
vor mindestens einer dieser Öffnungen
und einen Hochfrequenzgenerator, der auch ein Polstabpaar allein
versorgen kann. Günstig
ist eine einstellbare Spannungsversorgung für das Emitterpotential und
eine Versorgung für
das Blendenbündel,
das den Elektronenstrahl nach Dauer und Stärke einzustellen gestattet.
Das Ionenfallenmassenspektrometer kann dabei durch radialen oder axialen
massenselektiven Ionenauswurf betrieben werden. Als Emitter kann
eine einfache Glühkathode, vorzugsweise
eine so genannte Haarnadelkathode, dienen. Stromstärke und
Strahldauer können über ein
Potential an einem einfachen Wehnelt-Zylinder oder einer einfachen
Lochblende eingestellt werden. Der einzu stellende Elektronenstrom
ist, wie unten gezeigt wird, sehr klein. Da die Hochfrequenzspannung
für eine
handelsübliche
Ionenfalle im Bereich von 10 bis 30 Kilovolt liegt, sollte das Emitterpotential etwa
im Bereich von 100 bis 1000 Volt einstellbar sein.
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In
der Ionenwolke dürfen
sich für
ein gutes Spektrum nur maximal 105 Ionen
befinden, da es sonst zu einer Verschlechterung des Massenauflösungsvermögens durch
die Einwirkung der Raumladung kommt. Dazu müssen sich zu Beginn der Fragmentierung
etwa 2·105 doppelt geladene Ionen in der Falle befinden.
Es werden also für
die Elektroneneinfangfragmentierung in der Wolke etwa 3·105 Elektronen benötigt. Die Bedingungen für den Zugang
niederenergetischer Elektronen zur Ionenwolke herrschen nur für die kurze
Zeit des Maximums der Hochfrequenzspannung. Die Zeit beträgt nur etwa
1 % der Schwingungsperiode, also etwa zehn Nanosekunden. Es wird
also nur etwa ein Prozent der Elektronen des Elektronenstrahles
eingefangen. Daraus resultiert, dass etwa 3·107 Elektronen
in den Ionenfallenraum eintreten müssen. Rechnet man von der Glühkathode
bis zum Eintritt in den Ionenfallenraum mit einem Verlust von 99
Prozent der Ionen, so müssen etwa
3·109 Elektronen von der Glühkathode geliefert werden.
Möchte
man den Vorgang in einer Millisekunde abschließen, so benötigt man einen Elektronenstrom
von etwa 3·1012 Elektronen pro Sekunde. Das ist ein Elektronenstrom
von etwa 150 Nanoampère,
also extrem wenig, da sich selbst mit einer sehr einfachen Elektronenquelle
leicht Elektronenströme
von etwa 100 Mikroampère
erreichen lassen. Selbst bei Elektronenverlusten, die um eine Faktor 100
höher liegen,
ließe
sich der benötigte
Elektronenstrom leicht herstellen.
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Bei
der Fragmentierung durch Elektroneneinfang an doppelt geladenen
Ionen lässt
es sich nicht vermeiden, dass auch eine Anzahl von bereits gebildeten,
einfach geladenen Fragmentionen durch einen weiteren Elektroneneinfang
vernichtet werden. In 3 sind geschätzte Kurven für die Rekombination
(mit Fragmentierung) wiedergegen. Die Berechnung der Kurven in 3 erfolgte
unter der erfahrungsgestützten
Voraussetzung, dass der Wirkungsquerschnitt für die Rekombination doppelt
geladener Ionen um eine Faktor vier größer ist als der Wirkungsquerschnitt
für die
Rekombination von einfach geladenen Ionen. Es lässt sich damit ein guter Kompromiss
finden zwischen restlichen doppelt geladenen Elternionen, einfach
geladenen Fragmentionen und durch vollständige Entladung vernichteten
Ionen. Es ist aber notwendig, mit einer wesentlich höheren Anzahl
von Ionen zu beginnen, als für
das schlussendlich aufgenommene Fragmentionenspektrum gebraucht
werden. Diese Betrachtung muss bei der Einspeicherung der Ionen
und bei ihrer Isolierung berücksichtigt
werden.
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Es
lassen sich durch den Fachmann auch noch kompliziertere Potentialversorgungen
ausdenken, die den gleichen Effekt haben, die Ionenwolke im Zentrum
nur mit nullenergetischen Elektronen zu versorgen, beispielsweise
dadurch, dass das Potential des Elektronenemitters auch auf einer
Hochfrequenzspannung liegt. Alle diese Lösungen sind jedoch auf wendiger
als die oben vorgeschlagene Lösung
des Problems, obwohl diese komplizierteren Lösungen vom Erfindungsgedanken
mit umfasst sein sollen.