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Die
Erfindung betrifft ein Prüfverfahren
für zum
Betrieb mit einer Speicherkontrolleinheit auf einer Speicherbaugruppe
vorgesehene Halbleiterspeichereinrichtungen, bei dem jeweils eine
Mehrzahl der Halbleiterspeichereinrichtungen mittels eines Zuführungs-
und Handlingsystems in Testsockeln einer Aufnahmeeinheit angeordnet,
von den Halbleiterspeichereinrichtungen Datensignale ausgegeben und
die Datensignale mittels einer Prüfvorrichtung ausgewertet werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine Prüfvorrichtung zur Durchführung des
Prüfverfahrens.
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Ein üblicher
konventioneller Prüfaufbau
zur Prüfung
von Halbleiterspeichereinrichtungen im Hochvolumen umfasst eine
automatisierte Testervorrichtung und ein Zuführungs- und Handlingsystem (handler).
Mittels dem Zuführungs-
und Handlingsystem werden die zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
einem Magazin entnommen und zur lötfreien elektrischen Kontaktierung
in Testsockel gedrückt.
Während
der Prüfung
werden durch das Zuführungs-
und Handlingsystem Umgebungsbedingungen, unter denen die Prüfung durchzuführen ist, etwa
eine Umgebungstemperatur, eingestellt und kontrolliert. Nach der
Prüfung
werden die geprüften Halbleiterspeichereinrichtungen
gemäß einem
Prüfergebnis
durch das Zuführungs-
und Handlingsystem sortiert. In der Regel abgesetzt vom Zuführungs-
und Handlingsystem ist im Prüfaufbau
die Testervorrichtung angeordnet, in der zur Prüfung der Halbleiterspeichereinrichtungen
notwendige Prüfsignale
erzeugt und von den zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen während der Prüfung ausgegebene Datensignale
ausgewertet werden. Von der Testervorrichtung sind dazu elektrische
Verbindungsleitungen zu einem dem Zuführungs- und Handlingsystem zugeordneten
Testkopf geführt.
Eine die Testsockel tragende Aufnahmeeinheit (Hifix) vermittelt
eine elektrische Verbindung zwischen den in den Testsockeln angeordneten
und zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen (im Folgenden auch Prüflinge)
und einer prüflingsunspezifischen
Schnittstelle zum Testkopf. Die Testsockel sind an eine Gehäuseform
eines jeweils zu prüfenden
Typs von Halbleiterspeichereinrichtungen angepasst. Die Aufnahmeeinheit
weist üblicherweise
lediglich eine prüflingsspezifische
Verdrahtung zwischen den Testsockeln und der Schnittstelle zum Testkopf
auf.
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Mit
zunehmender Schnelligkeit der zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
steigen die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Prüfaufbauten
der oben beschriebenen Art. So werden auf Grafikkarten für PCs bezüglich einer
Datenübertragungsrate
zwischen einem Grafikspeicher und einem Grafikkontroller, der im
Grafikspeicher abgelegte Bilddaten verwaltet, mittlerweile Taktfrequenzen
von 600 MHz realisiert. Für
Halbleiterspeichereinrichtungen mit DDR-Interface (DDR-DRRMs, double
data rate dynamic random access memories) ergibt sich dann per Datensignal
eine Datenrate von 1200 Mbits/sec. Zur Prüfung des Zeitverhaltens (timing) insbesondere
von Datensignalen solcher Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen
ist für
die Testervorrichtungen ein höherer
interner Takt erforderlich, um die von den Halbleiterspeichereinrichtungen
ausgegebenen Datensignale zeitlich mit hinreichender Genauigkeit
aufzulösen.
Ein Zeitaufwand, den Entwicklung und Erprobung solcher Testervorrichtungen
erfordern, führt
dazu, dass für
jeweils die gerade schnellsten Halbleiterspeichereinrichtungen für einen
längeren
Zeitraum zunächst
keine geeigneten Testervorrichtungen zur Verfügung stehen.
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Als
ein weiteres Problem stellt sich die Wahrung der Signalintegrität der zwischen
der Testervorrichtung und dem Testkopf bzw. den Testsockeln übertragenen
Prüf- bzw.
Datensignale dar.
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So
sind derzeit Testervorrichtungen bzw. Prüfaufbauten zur Prüfung von
Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen mit einer Taktfrequenz
von mehr als 533 MHz im Hochvolumen teuer und schwer verfügbar.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Prüfverfahren
zur Verfügung zu
stellen, das die Prüfung
von Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen im Hochvolumen
gemäß den Spezifikationen
der Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen und mit
einem Minimum an allein der Prüfumgebung
zuzuschreibenden Ausbeuteverlusten ermöglicht. Ferner liegt der Erfindung
als Aufgabe zugrunde, eine Prüfvorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die ein solches Prüfverfahren
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Eine die Aufgabe lösende
Prüfvorrichtung
ist im Patentanspruch 10 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Prüfverfahren
bezieht sich auf Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen,
die in ihrer bestimmungsgemäßen Anwendung
zum gemeinsamen Betrieb mit einer Speicherkontrolleinheit auf einer
Speicherbaugruppe geeignet sind. Dabei wird jeweils eine Mehrzahl
der zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen mittels eines Zuführungs- und Handlingsystems
Testsockeln einer Aufnahmeeinheit zuge führt. Die Aufnahmeeinheit bildet
eine mechanische und elektrische Schnittstelle zwischen der Halbleiterspeichereinrichtung und
dem Zuführungs-
und Handlingsystems. In den Testsockeln werden die Halbleiterspeichereinrichtungen
lötfrei
kontaktiert. Zur Prüfung
werden von den Halbleiterspeichereinrichtungen Datensignale ausgegeben,
die mittels einer Prüfvorrichtung
ausgewertet werden.
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Erfindungsgemäß werden
nun aus einer Mehrzahl gleichartiger, jeweils zum Betrieb mit den Halbleiterspeichereinrichtungen
vorgesehener Speicherkontrolleinheiten (memory controller, graphic controller)
geeignete Speicherkontrolleinheiten als Prüfsteuereinheiten ausgewählt und
als Teil einer Prüfvorrichtung
vorgesehen. Empfang und Auswertung der von den zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
ausgegebenen Datensignale erfolgen dann mittels der als Teil der
Prüfvorrichtung
vorgesehenen Prüfsteuereinheiten.
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Eine
Prüfung
insbesondere der die Hochgeschwindigkeitseigenschaften der Halbleiterspeichereinrichtungen
bestimmenden Funktionseinheiten, etwa von Ausgangstreibern für Datensignale,
erfolgt dann nicht auf Hochgeschwindigkeits-Testervorrichtungen,
sondern mittels eines Prüfaufbaus,
der aus einer Integration einer der späteren Anwendung (Applikation)
entlehnten Beschaltung in eine zur Prüfung der Halbleiterspeichereinrichtungen
im Hochvolumen geeignete Prüfumgebung
hervorgeht. Dadurch wird eine laufende Anpassung der Prüfbarkeit
einer oberen Geschwindigkeitsgrenze der zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
an die von der Applikation bereit gestellte Taktfrequenz ermöglicht und
ein Funktionstest an einen zur Prüfung von Halbleiterspeichereinrichtungen
im Hochvolumen angepassten Prüfaufbau
angepasst.
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An
bekannten Testervorrichtungen, die derzeit bei einer internen Frequenz
von 500 MHz an ihrer Spezifikationsgrenze arbeiten, kann eine tatsächlich höhere maximale
Betriebsfrequenz einer Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtung
nicht festgestellt werden.
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Es
werden erfindungsgemäß weiterhin
die Eigenschaften und Resourcen üblicher
Speicherkontrolleinheiten genutzt. Eine interne Taktfrequenz von Speicherkontrolleinheiten,
etwa Grafikkontrollern, die in Logiktechnologie ausgeführt sind,
ist üblicherweise höher als
die zur Datenübertragung
zur Halbleiterspeichereinrichtung vorgesehene Taktfrequenz. Die interne
Taktfrequenz und zeitliche Abstände
zwischen Signalflanken kritischer Signale sind zum Zweck der Prüfung des
Grafikkontrollers sowie zur Anpassung des Grafikkontrollers an eine
Beschaltung in beschränktem
Umfang programmierbar. Erfindungsgemäß werden die Eigenschaften
der Speicherkontrolleinheiten dahingehend genutzt, dass etwa Datensignale
so ausgegeben werden, dass sie zum Test der Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen
geeignet sind.
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Gemäß dem Prüfverfahren
werden in bekannter Weise geeignete Prüfdaten in der Prüfvorrichtung
erzeugt und zu den Halbleiterspeichereinrichtungen übertragen.
In den Halbleiterspeichereinrichtungen werden die Prüfdaten abgespeichert.
Im weiteren Verlauf der Prüfung
werden die Prüfdaten als
Testdatensignale ausgegeben, aus denen die Prüfsteuereinheiten Testdaten
ableiten. Durch einen Vergleich mit den Prüfdaten werden die Testdaten durch
die Prüfsteuereinheiten
ausgewertet.
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Die
Aufnahmeeinheit ist zur Aufnahme der Testsockel und der Prüfsteuereinheiten
vorgesehen. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, dass ein aus einer Mehrzahl
von Datensignalleitungen zur bidirektionalen Übertragung von Datensignalen
gebil deter Testbus zwischen den zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
und der Prüfvorrichtung
deutlich verkürzt
ist. Dies erleichtert die Wahrung der Signalintegrität, insbesondere
der Hochgeschwindigkeitssignale auf dem Testbus, gegenüber herkömmlichen
Testsystemen, die in der Regel aufwändige Kalibriermaßnahmen
erfordern.
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Für Testervorrichtungen
sind in der Regel periodische Kalibrierläufe vorgeschrieben, in deren
Verlauf die von der Testervorrichtung ausgegebenen Testsignale bezüglich ihres
Zeitverhaltens, ihres Pegels und einer Laufzeit auf den Testsignalleitungen laufend
abgeglichen werden. Da sich eine Signallaufzeit auf einer Testsignalleitung
bei jedem Eingriff in den Signalpfad der Testsignale ändern kann,
ist nach jedem solchem Eingriff, etwa einer Neuinstallation einer
Aufnahmeeinheit oder eine Neuinbetriebnahme eines Systemteils nach
einer Abschaltzeit, eine erneute Kalibrierung notwendig. Da erfindungsgemäß der Testbus
lediglich in der Aufnahmeeinheit ausgebildet ist, reduziert sich
die Anzahl möglicher
Auslöser
für eine
Kalibrierung. Ferner ist für
die Kalibrierung nicht zwingend eine Testervorrichtung notwendig
und zieht daher nicht notwendigerweise eine Ausfallzeit einer Testervorrichtung
nach sich.
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Ein
Prüfprogramm,
das die Ausgabe der Prüfdaten
durch die Prüfsteuereinheiten,
deren Zurücklesen
aus den Halbleiterspeichereinrichtungen, sowie deren Bewertung in
den Prüfsteuereinheiten steuert,
läuft in
vorteilhafter Weise unabhängig
von einer Testervorrichtung ab. Dazu wird nach einer ersten bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Prüfprogramm
für die
Prüfsteuereinheit
jeweils in einem der Prüfsteuereinheit zugeordneten
Speicherkontrollprogrammspeicher hinterlegt.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Prüfsteuereinheiten
auf Prüfbaugruppen
vorgesehen, die im Wesentlichen den Speicherbaugruppen aus der Applikation
baugleich sind. Dabei werden die Kontakteinrichtungen von Einbauplätzen, die auf
den Prüfbaugruppen
zum Einbau von Halbleiterspeichereinrichtungen vom Typ der zu prüfenden Halbleiterspeichereinrichtungen
vorgesehen sind mit jeweils zugeordneten Kontakteinrichtungen der
Testsockel verbunden. Die Prüfbaugruppen
werden mit den Prüfsteuereinheiten
bestückt
und in der Aufnahmeeinheit angeordnet. Weiter wird mindestens eine Datenverarbeitungsvorrichtung
vorgesehen und mit den Prüfbaugruppen
und dem Zuführ- und Handlingsystem
verbunden. Gesteuert durch ein in der Datenverarbeitungsvorrichtung
hinterlegtes Prüfprogramm werden
im Zuge einer Prüfung
der Halbleiterspeichereinrichtungen mittels des Zuführ- und
Handlingsystems Umgebungsparameter der Prüfung vorgegeben. Das Prüfprogramm
der Datenverarbeitungsvorrichtung steuert direkt oder über das
in den Speicherkontrollprogrammspeichern abgelegte Speicherprüfprogramm
mittelbar die Übertragung
der Prüfdaten und
die Auswertung der Testdaten. Über
durch die Datenverarbeitungsvorrichtung oder die Prüfsteuereinheiten
steuerbare Spannungsquellen zum Betrieb der Halbleiterspeichereinrichtungen
erfolgt eine Prüfung
der Halbleiterspeichereinrichtungen bezüglich der Versorgungsspannungsspezifikationen.
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Eine
Prüfung
von Signal- und Triggerpegeln insbesondere der Datensignale erfolgt über eine
entsprechende Programmierung der Prüfsteuereinheiten. Die Möglichkeit
dazu ergibt sich ähnlich
wie oben daraus, dass in üblichen
Speicherkontrolleinheiten wie etwa Grafikkontrollern zum Zweck der
Anpassung der Speicherkontrolleinheit an verschiedene Umgebungen
sowohl der Triggerpegel für
empfangene Signale als auch der Signalpegel für ausgegebene Signale in beschränktem Umfang
program mierbar ist. Sind die für
die Spezifikation der Halbleiterspeichereinrichtungen notwendigen
Trigger- bzw. Signalpegel nicht unmittelbar hinreichend genau durch
eine entsprechende Programmierung der Grafikkontroller einstellbar,
so wird in bevorzugter Weise eine Prüftemperatur so gewählt, dass
eine mit einem Prüfpegel
für Signal-
bzw. Triggerpegel bei der Prüftemperatur
durchgeführte
Prüfung
einer Prüfung
mit den spezifizierten Pegeln bei der spezifizierten Umgebungstemperatur
im Wesentlichen äquivalent
ist. Dabei ist es vorteilhaft, durch den Betrieb von Lüftern, die
in der Aufnahmeeinheit vorgesehen sind, die zu prüfenden Halbleitereinrichtungen
von den Prüfbaugruppen
thermisch zu entkoppeln.
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In
bevorzugter Weise erfolgt eine Prüfung der Halbleiterspeichereinrichtungen
bezüglich
ausreichender Zeitvorhalte (time margins), indem in einem ersten
Schritt das Zeitverhalten der Prüfsteuereinheiten
ermittelt wird. In einem zweiten Schritt wird eine Testfrequenz
ermittelt, bei der Halbleiterspeichereinrichtungen, die einer vorgegebenen
Geschwindigkeitssortierung zugeordnet werden sollen, unter Berücksichtigung
des gemessenen Zeitverhaltens der jeweiligen Prüfsteuereinheiten zu prüfen sind,
um die Spezifikationen der vorgegebenen Geschwindigkeitssortierung
sicher einzuhalten. Schließlich
wird die Prüfung
für Halbleiterspeichereinrichtungen,
die der vorgegebenen Geschwindigkeitssortierung zugeordnet werden
sollen, bei der Testfrequenz durchgeführt. Die Datenübertragung
von und zu den zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen erfolgt bei der Testfrequenz.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft insbesondere Halbleiterspeichereinrichtungen mit einer Schnittstelle
zur Verdopplung der Datenübertragungsrate
(DDR-IF, double data rate interface). Erfolgt bei herkömmlichen,
synchronen Halbleiterspeichereinrichtungen (SDRAMs, synchronous
dynamic random access memories) ein Schreib- bzw. Lesezugriff jeweils
an der steigenden oder fallenden Flanke eines Taktsignals, werden
bei DDR-DRAMS (double data rate dynamic random access memories)
sowohl bei der fallenden Flanke als auch bei der steigenden Flanke
des Taktsignals Daten übertragen.
Daraus ergibt sich bei gleicher Taktfrequenz eine Verdopplung der
Datenübertragungsrate.
Zur Synchronisation des eigentlichen Datentransfers von und zu einer
Halbleiterspeichereinrichtung mit DDR-IF wird ein aus dem üblichen
Taktsignal CLK abgeleitetes Signal "data query strobe" DQS herangezogen. DQS entspricht einem
Datenstrobesignal, das während
des Lesens von Daten aus einer Halbleiterspeichereinrichtung analog
den Datensignalen DQ von der Halbleiterspeichereinrichtung und beim
Schreiben von Daten in die Halbleiterspeichereinrichtung entsprechend den
Datensignalen DQ von der Speicherkontrolleinheit erzeugt wird.
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Beim
Schreiben von Daten in die Halbleiterspeichereinrichtung wird DQS
so gesteuert, dass jede Flanke von DQS die Mitte eines übertragenen Datenbits
an DQ anzeigt. Die Halbleiterspeichereinrichtungen mit DDR-IF übernehmen
die Daten auf DQ jeweils zum Zeitpunkt einer Flanke an DQS. Beim Lesen
aus der Halbleiterspeichereinrichtung wird DQS flankensynchron zu
den Daten DQ erzeugt. Die Speicherkontrolleinheit erwartet die Daten
an den Datenleitungen nach jeder Flanke an DQS.
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Herkömmliche
Testervorrichtungen bewerten beim Auslesen von Daten aus den Halbleiterspeichereinrichtungen
ein Datensignal synchron zu einem von der Testervorrichtung selbst
gesteuerten Lesevorgang. In der Anwendung wird aber gerade durch
das Synchronisieren der Datenübertragung
auf das Datenstrobesignal eine höhere
Datenübertragungsrate
zwischen den Halbleiterspeichereinrichtungen und der Speicherkontrolleinheit
ermöglicht. Eine
Geschwindigkeitssortierung der Halbleiter speichereinrichtungen,
die diesen Vorteil berücksichtigt, ist
aber durch herkömmliche
Testervorrichtungen gerade nicht möglich. Da bevorzugt eine Geschwindigkeitsselektion
der Halbleiterspeichereinrichtungen mit DDR-Interface durch eine
als Prüfsteuereinheit betriebene
Speicherkontrolleinheit erfolgt, ist es möglich, die Halbleiterspeichereinrichtungen
gemäß ihrer
tatsächlichen
Maximalfrequenz zu sortieren. Ein Anteil von Halbleiterspeichereinrichtungen,
der einer höheren
Geschwindigkeitssortierung zugeordnet werden kann, wird auf diese
Weise in vorteilhafter Weise gesteigert.
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Die
erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
ist zur Prüfung
von Halbleiterspeichereinrichtungen vorgesehen, die zusammen mit
einer Speicherkontrolleinheit zum Betrieb auf Speicherbaugruppen
geeignet sind. Insbesondere ist die Prüfvorrichtung zum Test von Halbleiterspeichereinrichtungen
geeignet, die einen Datenstrobeanschluss für ein Datenstrobesignal und
Datenanschlüsse
zur bidirektionalen Übertragung
von Datensignalen synchron zum Datenstrobesignal aufweisen. Die
Prüfvorrichtung
umfasst in zunächst
bekannter Weise mindestens einen Testsockel zur lötfreien
Aufnahme jeweils einer der Halbleiterspeichereinrichtungen, ein
Zuführ-
und Handlingsystem zum Bestücken
der Testsockel mit den zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen sowie zur Steuerung von Umgebungsparametern, etwa
der Umgebungstemperatur, unter denen die Prüfung vorzunehmen ist und eine
Prüfsignaleinheit, die
zum Erzeugen, zur Übertragung,
zum Empfang und zur Bewertung des Datenträgersignals und der Datensignale
geeignet ist. Erfindungsgemäß weist die
Prüfvorrichtung
als Prüfsignaleinheiten
Prüfsteuereinheiten
auf, die im Wesentlichen baugleich den Speicherkontrolleinheiten
sind.
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In
bevorzugter Weise ist jeweils eine Prüfsteuereinheit auf einer Prüfbaugruppe
angeordnet, die im Wesentlichen baugleich mit einer Speicherbaugruppe
ist. Ferner weist die Prüfvorrichtung
Verbindungsleitungen zwischen Kontakteinrichtungen von auf der Prüfbaugruppe
vorgesehenen Einbauplätzen
für die
Halbleiterspeichereinrichtungen und jeweils zugeordneten Kontakteinrichtungen
der Testsockel auf.
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In
besonders vorteilhafter Weise sind die Prüfbaugruppen in einer Aufnahmeeinheit
angeordnet, die eine elektrische und mechanische Schnittstelle zwischen
den Testsockeln und dem Zuführungs-
und Handlingsystems ausbildet.
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Die
in der Aufnahmeeinheit angeordneten Prüfbaugruppen sind mit einer
Datenverarbeitungsvorrichtung verbunden. Die Datenverarbeitungsvorrichtung
ist ihrerseits mit dem Zuführungs- und Handlingsystem
verbunden. Bevorzugt wird als Datenverarbeitungsvorrichtung ein
PC benutzt. Die Steuerung des Zuführungs- und Handlingsystems
ist in der Regel zeitlich unkritisch und erfolgt über eine
der üblichen
PC-Schnittstellen. Die Prüf-
bzw. Testsignale für die
zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen werden durch die Prüfsteuereinheiten,
die jeweils in der Art eines Grafikkontrollers auf den als Grafikkarten
ausgeführten
Prüfbaugruppen
vorgesehen sind, gesteuert. Die Steuerung der Grafikkontroller erfolgt über eine
standardisierte Schnittstelle für
Grafikkarten, etwa einem accelerated graphic port, AGP. Das Prüfprogramm,
nach dem die Prüfsteuereinheit
die Prüfung
der Halbleiterspeichereinrichtungen vornimmt, ist entweder in der
Datenverarbeitungsvorrichtung oder in einem Programmspeicher des
Grafikkontrollers hinterlegt.
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In
bevorzugter Weise erfolgt eine erste Auswertung der Testdaten auf
Ebene der Prüfsteuereinheit.
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In
der Regel werden einem üblichen
Grafikkontroller vier oder acht Halbleiterspeichereinrichtungen
als Videospeicher zugeordnet. Da durch das Zuführungs- und Handlingsystem
wesentlich mehr Halbleiterspeichereinrichtungen der Aufnahmeeinheit
zugeführt
werden können,
lässt sich
die Testparallelität
durch eine größere Anzahl
von in der Aufnahmeeinheit angeordneten Prüfbaugruppen steigern.
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Nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
wird zwischen den Prüfbaugruppen
und der Datenverarbeitungsvorrichtung eine Multiplexereinheit angeordnet.
Die Multiplexereinheit weist eine Mehrzahl von Grafikschnittstellen
zu den Prüfsteuereinheiten
und eine weitere Grafikschnittstelle zur Datenverarbeitungsvorrichtung
auf. Die Multiplexereinheit verteilt ein von der Datenverarbeitungsvorrichtung über die Grafikschnittstelle
ausgegebenes Testprogramm oder Steuerbefehle parallel an die angeschlossenen Prüfbaugruppen,
bzw. Grafikkarten. Die Prüfbaugruppen übermitteln
eine auf die geprüften
Halbleiterspeichereinrichtungen bezogene gut/schlecht-Information
zur Multiplexereinheit. Die Multiplexereinheit nimmt das Ergebnis
der Prüfung
parallel auf und leitet es an die Datenverarbeitungsvorrichtung
weiter.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung wird
als Datenverarbeitungsvorrichtung eine erste Mutterleiterplatte
(main board) im Bereich der Aufnahmeeinheit vorgesehen. Die Prüfbaugruppen
sind dann in einfacher Weise in der Art von Grafikkarten in für Grafikkarten
vorgesehenen Einbauplätzen
auf der ersten Mutterleiterplatte angeordnet. Über weitere Standardschnittstellen
der Datenverarbeitungsvorrichtung sind ein Bildschirm zur Prozessvisualisierung
und eine Tastatur zur bedienergeführten Prozessführung angeschlossen.
Weitere Grafikkarten können
je weils in weiteren Mutterleiterplatten vorgesehen werden, die über standardisierte
Schnittstellen an die erste Mutterleiterplatte der Datenverarbeitungsvorrichtung
angeschlossen und über
diese steuerbar sind.
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Die
Ausführung
der Prüfvorrichtung
unter Verwendung herkömmlicher,
standardisierter Bauteile und Baugruppen (PC, Grafikkarte, Grafikkontroller) ermöglicht es,
die Prüfung
von Halbleiterspeichereinrichtungen mindestens bezüglich einer
Geschwindigkeit einer Datenübertragungsschnittstelle
unabhängig
von Testsystemen rasch zu realisieren und an sich ständig ändernde
Applikationsbedingungen anzupassen. Die Prüfung von Komponenten, die die Geschwindigkeit
der Halbleiterspeichereinrichtung bestimmen, erfolgt ohne aufwändige Umrüstung existierender,
langsamerer Testervorrichtungen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert, wobei für einander
entsprechende Bauteile und Komponenten gleiche Bezugszeichen benutzt
werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer herkömmliche
Prüfvorrichtung,
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2 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
nach einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einer Multiplexereinheit,
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3 eine schematische Darstellung
eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
mit mehreren in einer Aufnahmeeinheit integrierten Mutterleiterplatten
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4 eine Draufsicht und einen
Querschnitt durch eine Aufnahmeeinheit nach dem ersten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
in vereinfachter Darstellung.
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In
der 1 ist eine zur Prüfung von
Halbleiterspeichereinrichtungen 1 gegenwärtig übliche Prüfvorrichtung
schematisch dargestellt. Die Prüfvorrichtung 3 besteht
in diesem Fall aus einem automatischen Zuführungs- und Handlingsystem 2,
das die zu prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen 1 Testsockeln 10 zuführt. Während der
Prüfung
steuert das Zuführungs-
und Handlingsystem 2 die für die Prüfung notwendigen Umgebungsparameter,
insbesondere die Umgebungstemperatur. Nach der Prüfung werden
die Halbleiterspeichereinrichtungen 1 in Abhängigkeit
eines individuellen Prüfungsergebnisses durch
das Zuführungs-
und Handlingsystem 2 sortiert. Generierung von binären Prüfsignalen
bzw. Prüfdaten
und eine Auswertung von von den Halbleiterspeichereinrichtungen 1 ausgegebenen
Datensignalen erfolgen in einer abgesetzten Testervorrichtung 30.
Das in der Testervorrichtung 30 ablaufende Prüfprogramm
steuert über
einen Steuerbus CP das Zuführungs-
und Handlingsystem 2. Über
einen Testsignalbus TS werden Prüf-
bzw. Testdatensignale zwischen der Testervorrichtung 30 und
einem dem Zuführungs-
und Handlingsystem 2 zugeordneten Testkopf 21 übertragen.
Auf dem Testkopf 21 ist eine Aufnahmeeinheit 4 vorgesehen,
die eine elektrische und mechanische Schnittstelle zwischen den
in den prüflingsspezifischen
Testsockeln 10 und dem prüflingsunspezifischen Testkopf 21 ausbildet.
Im Bereich der Aufnahmeeinheit 4 ist der Testsignalbus
TS an die Testsockel 10 geführt.
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Beim
Test von Hochgeschwindigkeits-Halbleiterspeichereinrichtungen mit
Taktfrequenzen über 500
MHz erfordern Eingriffe in den Bereich des Testsignalbusses TS immer
ein erneutes Kalibrieren der Prüfvorrichtung 3.
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Aus
der 2 geht hervor, dass
ein erfindungsgemäß modifizierter
Testsignalbus TS' demgegenüber deutlich
unkritisch ist. Die in der 2 dargestellte
erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
weist eine modifizierte Aufnahmeeinheit 4' mit einer Mehrzahl von Grafikkarten 43 auf,
die an eine Multiplexereinheit 41 angeschlossen sind. Auf
den Grafikkarten 43 sind Grafikkontroller 44 vorgesehen.
Die für
Halbleiterspeichereinrichtungen 1 vorgesehenen Einbauplätze auf
den Grafikkarten 43 sind mit den Testsockeln 10 verbunden.
Die Grafikkarten 43 sind innerhalb der modifizierten Aufnahmeeinheit 4' so angeordnet,
dass die den modifizierten Testsignalbus TS' ausbildenden Verbindungsleitungen zu
den jeweils einer Grafikkarte 43 zugeordneten Testsockeln 10 möglichst
kurz und gleichlang sind. Die Prüfung
der in den Testsockeln 10 bestückten Halbleiterspeichereinrichtungen 1 erfolgt
durch ein mindestens teilweise in den Grafikkontrollern 44 ablaufendes
Prüfprogramm.
Die Steuerung der Grafikkontroller 44 durch eine übergeordnete
Datenverarbeitungsvorrichtung 31 erfolgt über eine
standardisierte Grafikschnittstelle, etwa über ein accellerated graphic
port, AGP. Die Grafikschnittstelle wird für die Datenverarbeitungsvorrichtung 31 durch
die Multiplexereinheit 41, die ihrerseits mit den Grafikkarten 43 verbunden
ist, vervielfacht. Die Steuerung des Zuführungs- und Handlingsystems
2 im Zuge eines in der Datenverarbeitungsvorrichtung 31 ablaufenden
Prüfprogramms
erfolgt über
einen Steuerbus CP, der an eine standardisierte Schnittstelle der
Datenverarbeitungsvorrichtung 31 angeschlossen ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
ist in der 3 dargestellt.
Im Gegensatz zur in der 2 gezeigten Prüfvorrichtung
ist jede Prüfbaugruppe
bzw. Grafikkarte 43 in einer Mutterleiterplatte 451, 452 angeordnet.
Dabei ist eine erste Mutterleiterplatte 451 als Datenverarbeitungsvorrichtung
ausgebildet, die Schnittstellen zur Prozessvisualisierung, etwa
für einen
Bildschirm, für
einen Benutzereingriff in den Prüfablauf, etwa
für eine
Tastatur, sowie zur Steuerung des Zuführungs- und Handlingsystems 2 zur
Verfügung stellt.
Weitere Mutterleiterplatten 452 sind mit der ersten Mutterleiterplatte 451 über einen
Koppelbus 46 verbunden.
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Die 4 zeigt oben in der Draufsicht
eine modifizierte Aufnahmeeinheit 4'. Jeweils einer Sockeleinheit 11 der
modifizierten Aufnahmeeinheit 4' ist ein Testsockel 10 zur
Bestückung
mit einer Halbleiterspeichereinrichtung 1 zugeordnet. Im
Inneren der modifizierten Aufnahmeeinheit 4' ist eine Multiplexereinheit 41 zur
Vervielfachung der Grafikschnittstelle angeordnet. Die Multiplexereinheit 41 ist
mit einem AGP-Bus AG mit einer nicht gezeigten Datenverarbeitungsvorrichtung
verbunden. Die Multiplexereinheit 41 gibt über den
AGP-Bus AG empfangene Signale parallel über den Multiplex-AGP-Bus AG' zu Quasi-Grafikkarten 5 aus.
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Eine
Konfiguration der Quasi-Grafikkarten 5 ist dem im unteren
Bild der 4 dargestellten
Querschnitt durch die modifizierte Aufnahmeeinheit 4' zu entnehmen.
Eine Quasi-Grafikkarte ist eine im Wesentlichen handelsübliche Grafikkarte 43 mit
einem als Prüfsteuereinheit
betriebenen Grafikkontroller 44. Zusätzlich weisen die Grafikkarten 43 Spannungsquellen 47 auf,
die entweder durch den Grafikkontroller 44 oder direkt über den
AGP-Bus AG bzw. AG' gesteuert
werden. Die Einbauplätze
für einen
Videospeicher der Grafikkarten 43 sind unbestückt. Statt dessen
sind die Grafikkarten 43 mit Verbindungsleitungen mit den
Testsockeln 10 verbunden, wobei die Verbindungsleitungen
einen modifizierten Testsignalbus TS' ausbilden. Eine Ansteuerung der zu
prüfenden
Halbleiterspeichereinrichtungen 1 erfolgt über die
Grafikkontroller. Das Prüfprogramm
wird am PC, etwa auf DOS-Ebene programmiert und zum Teil über den
AGP-Bus AG an die Grafikkontroller 44 übertragen. Im Zuge des Prüfprogramms
werden Muster für
Prüfdaten,
eine Taktfrequenz, Signal- und Triggerpegel sowie ein Versatz von
Signalflanken zueinander verändert.
Die Umgebungstemperatur wird mit dem Zuführungs- und Handlingsystem 2 gesteuert.
Die Versorgungsspannungen, etwa VDD zur Versorgung interner Schaltkreise
der Halbleiterspeichereinrichtungen und VDDQ zur Versorgung von
Ausgangstreibern, werden über
eine steuerbare Spannungsversorgung 47 im Prüfverlauf
entsprechend den Spezifikationen eingestellt. Jeder Grafikkontroller 44 prüft die ihm
zugeordneten Halbleiterspeichereinrichtungen 1 parallel
und leitet Informationen über Ausfälle an die
Datenverarbeitungsvorrichtung 31.
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- 1
- Halbleiterspeichereinrichtung
- 10
- Testsockel
- 11
- Sockeleinheit
- 2
- Zuführungs-
und Handlingsystem
- 21
- Testkopf
(Testhead)
- 3
- Prüfvorrichtung
- 30
- Testervorrichtung
- 31
- Datenverarbeitungsvorrichtung
- 32
- Bildschirm
- 33
- Tastatur
- 4
- Aufnahmeeinheit
(Hifix)
- 4'
- modifizierte
Aufnahmeeinheit (Hifix)
- 4''
- modifizierte
Aufnahmeeinheit (Hifix)
- 41
- Multiplexereinheit
- 43
- Prüfbaugruppe
- 44
- Prüfsteuereinheit
- 451
- erste
Mutterleiterplatte
- 452
- Mutterleiterplatte
- 46
- Koppelbus
- 47
- steuerbare
Spannungsquelle
- 5
- Quasi-Grafikkarte
- AG
- Grafikschnittstelle
- AG'
- vervielfachte
Grafikschnittstelle
- CP
- Steuerbus
- TS
- Testsignalbus
- TS'
- modifizierter
Testsignalbus