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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Steuersystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Moderne
Kraftfahrzeug-Steuersysteme bieten zunehmend die Möglichkeit,
Systemfunktionen von Ferne auszulösen. Typische Systemfunktionen sind
in diesem Zusammenhang beispielsweise die Betätigung einer Zentralverriegelungseinrichtung, das
motorische Öffnen
einer Heckklappe oder Komfortfunktionen wie die Aktivierung der
Vorfeldleuchte, des Blinkers o. dgl.. Zum Auslösen dieser Systemfunktionen
trägt die
Bedienperson ein Mobilteil mit sich.
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Bekannt
sind Kraftfahrzeug-Steuersysteme mit einem als Funkfernbedienung
ausgestalteten Mobilteil. Durch die Betätigung einer Drucktaste an
der Funkfernbedienung läßt sich
eine kraftfahrzeugseitige Steuerung aktivieren, die nach einem Berechtigungs-Prüfintervall
die gewünschte
Systemfunktion umsetzt. Als problematisch kann hier die Tatsache angesehen
werden, daß alle
Systemfunktionen auch aus weiter Entfernung, teilweise jenseits
der 20 m-Grenze
auslösbar
sind. Insbesondere sicherheitsrelevante Funktionen wie die Entriegelung
von Kraftfahrzeugschlössern
sind hiervon betroffen. Andererseits kann auf eine große Entfernung
bei anderen Systemfunktionen, beispielsweise bei der Aktivierung des
Blinkers, nicht verzichtet werden, so daß mit einer derartigen Funkfernbedienung
insgesamt nur ein Kompromiß erzielbar
ist.
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Ein
weiteres bekanntes Kraftfahrzeug-Steuersystem mit sogenannter "Passive-Entry-Funktion", auch "elektronischer Schlüssel" genannt, unterscheidet
sich von dem zuvor erläuterten
Kraftfahrzeug-Steuersystem dadurch, daß am Mobilteil keine Betätigung,
also kein Tastendruck vorgenommen werden muß, um die Systemfunktion "Betätigung der Zentralverriegelungseinrichtung" bei Annäherung an das
Kraftfahrzeug auszulösen.
Vielmehr erfolgt dies automatisch bei Annäherung der Bedienperson an das
Kraftfahrzeug. Das Mobilteil ist hier als Datenträger ausgestaltet,
in dem die jeweiligen Zugangsdaten gespeichert sind. Bei Annäherung der
Bedienperson an das Kraftfahrzeug wird die Steuerung zunächst in einem
Anlaufintervall aktiviert, um anschließend die im Datenträger gespeicherten
Zugangsdaten in einem Berechtigungs-Prüfintervall
auszulesen und die Berechtigung der Bedienperson zu überprüfen. Schließlich folgt
das Aktionsintervall, in dem die Zentralverriegelungseinrichtung
betätigt
wird. Problematisch ist hier die Tatsache, daß das Anlaufintervall erst
dann gestartet wird, wenn sich die Bedienperson in unmittelbarer
Nähe zum
Kraftfahrzeug befindet. Der Grund für diese kurze Entfernung besteht
darin, daß hiermit
neben der zwar berechtigten, aber versehentlichen Entriegelung aus
einer großen
Entfernung ein unberechtigter Zugriff auf das Kraftfahrzeug aus einer
großen – und damit
für den
Unberechtigten sicheren – Entfernung
vermieden werden soll. Ein unberechtigter Zugriff aus einer großen Entfernung
läßt sich
hier also dadurch vermeiden, daß die
Kommunikation zwischen der kraftfahrzeugseitigen Steuerung und dem
Mobilteil jedenfalls in einer Richtung für nur kurze Entfernungen ausgelegt
ist.
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Mit
dem oben genannten Kraftfahrzeug-Steuersystem ist es nicht ohne
weiteres möglich,
das Auslösen
von Komfortfunktionen o. dgl. durch das Mobilteil zu gewährleisten,
wie es bei Fernbedienungen üblich
ist. Der Grund hierfür
besteht darin, daß ein
derartiges Passive-Entry-System wie oben beschrieben dafür ausgelegt
ist, das Anlaufintervall nur dann zu starten, wenn sich die Bedienperson
unmittelbar am Kraftfahrzeug befindet. Für die Funktion beispielsweise
der Aktivierung des Blinkers ist dies allerdings wenig hilfreich.
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Es
sind eine Reihe von Möglichkeiten
bekannt, die Kommunikation zwischen der kraftfahrzeugseitigen Steuerung
und dem Mobilteil herzustellen. Bei einem bekannten Kraftfahrzeug-Steuersystem
(
DE 100 07 500 A1 )
ist eine bidirektionale Funkstrecke zwischen der kraftfahrzeugseitigen
Steuerung und dem Mobilteil, das als Datenträger ausgestaltet ist, vorgesehen.
Bei diesem bekannten Kraftfahrzeug-Steuersystem wird das Anlaufintervall
gestartet, wenn sich die Hand der Bedienperson dem Türaußengriff
des Kraftfahrzeugs nähert.
Hierfür
ist eine Annäherungssensierung
vorgesehen, die in einer Ausführungsform
auf dem Radarprinzip beruht, d. h. es können reflektierte Wellen mittels
einer Antenne und einer entsprechenden Auswerteelektronik erfaßt werden.
Das Kraftfahrzeug-Steuersystem wird also gewissermaßen durch
ein Signal der Annäherungssensierung – Triggersignal – geweckt.
Bei der Ausstattung des Kraftfahrzeug-Steuersystems mit zusätzlichen,
von Ferne auslösbaren
Komfortfunktionen zeigen sich hier wiederum die oben genannten Probleme.
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Eine
Möglichkeit
der Realisierung der obigen bidirektionalen Funkstrecke besteht
darin, daß sowohl
die kraftfahrzeugseitige Steuerung als auch der bedienpersonseitige
Datenträger
jeweils einen UHF-Sender sowie einen UHF-Empfänger
aufweisen. Es ist aber auch bekannt, daß die Funkstrecke von der kraftfahrzeugseitigen
Steuerung zum bedienpersonseitigen Datenträger als LF-Funkstrecke ausgestaltet
ist, die dann für
eine Übertragungslänge von weniger
als 2 m ausgelegt ist.
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Das
bekannte Kraftfahrzeug-Steuersystem (
EP 1 143 089 A2 ), von dem die vorliegende
Erfindung ausgeht, dient der Zugangskontrolle bei einem Kraftfahrzeug
im Sinne des oben genannten Passive-Entry-Systems. Auch hier ist
eine kraftfahrzeugseitige Steuerung und ein Mobilteil vorgesehen,
die miteinander über
eine Funkstrecke kommunizieren. Ein ungewünschter Entriegelungsvorgang
aus ungewünscht
großer
Entfernung wird dadurch vermieden, daß die Entfernung zwischen dem
Kraftfahrzeug und dem Mobilteil von der Steuerung ermittelt wird.
Erst ab Unterschreiten einer bestimmten Entfernung gibt die Steuerung
den Entriegelungsvorgang frei. Zur Ermittlung der Entfernung zwischen
dem Kraftfahrzeug und dem Mobilteil wird von der Steuerung der kraftfahrzeugseitige
Empfangspegel der Funkstrecke gemessen und entsprechend ausgewertet.
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Unvorteilhaft
ist bei dem den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildenden
Kraftfahrzeug-Steuersystem wie oben beschrieben die Tatsache, daß die durch
das Kraftfahrzeug-Steuersystem auslösbaren Systemfunktionen auf
die Entriegelung des Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugschlosses
des Kraftfahrzeugs, reduziert sind. Dies wird vom Anwender insbesondere
in Kenntnis der Möglichkeit,
grundsätzlich
auch Komfortfunktionen von Ferne auslösen zu können, als Komforteinbuße verstanden.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeug-Steuersystem derart auszugestalten
und weiterzubilden, daß der
Umfang der von Ferne auslösbaren
Systemfunktionen bei maximaler Sicherheit gegen ungewünschtes
oder unberechtigtes Auslösen
von Systemfunktionen erweiterbar ist.
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Das
obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeug-Steuersystem gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich
ist zunächst,
daß innerhalb
des das Kraftfahrzeug umgebenden Bereichs, der von einer Bedienperson
eingenommen werden kann, mindestens zwei Entfernungsbereiche durch
die Steuerung vorgegeben sind. Ggf. können sich diese verschiedenen
Entfernungsbereiche auch überlappen. Es
sind ferner durch das Mobilteil auslösbare Systemfunktionen vorgesehen,
die den unterschiedlichen Entfernungsbereichen zugeordnet sind.
Die Steuerung gibt das Auslösen
einer Systemfunktion dann frei, wenn sich das Mobilteil innerhalb
des der betroffenen Systemfunktion zugeordneten Entfernungsbereichs
befindet.
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Im
Ergebnis bedeutet dies, daß beim "Betreten" eines bestimmten
Entfernungsbereichs durch die Bedienperson eine Systemfunktion auslösbar ist, die
diesem Entfernungsbereich zugeordnet ist. Dabei kann es auch vorgesehen
werden, daß mehrere
Systemfunktionen einem Entfernungsbereich zugeordnet sind.
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Eine
vorteilhafte Realisierung bei der Ausgestaltung des Mobilteils als
Funkfernbedienung könnte beispielsweise
darin bestehen, daß das
Auslösen des
Entriegelungsvorgangs nur dann möglich
ist, wenn die Bedienperson näher
als 3 m vom Fahrzeug entfernt ist und daß das Auslösen der Komfortfunktion "Aktivierung der Vorfeldleuchte" bereits aus einer Entfernung
von 10 m möglich
ist. Dadurch wird ungewünschtes
sowie unberechtigtes Auslösen
des Entriegelungsvorgangs aus zu großer Entfernung vermieden, ohne
den gleichzeitigen Wegfall der Komfortfunktion "Aktivierung der Vorfeldleuchte" in Kauf nehmen zu
müssen.
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Es
gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten,
die Lehre der Erfindung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu
darf auf die Unteransprüche
verwiesen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausgestaltung gemäß Anspruch 3, da sich der Bluetooth-Industriestandard
zunehmend bei tragbaren Elektronikgeräten wie Mobiltelefonen oder
PDAs (Personal Digital Assistant) durchsetzt, so daß man es
hier sowohl im Hinblick auf die Hardware als auch im Hinblick auf
die Software mit einem Massenartikel mit den entsprechenden Vorteilen
im Hinblick auf Preis und Verfügbarkeit
zu tun hat. Ferner bietet der Bluetooth-Industriestandard zahlreiche Bluetooth-Dienste,
die beispielsweise die Messung von Empfangspegeln auf einfache Weise
ermöglichen.
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In
der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ist eine einfache
Möglichkeit
der Realisierung einer Innenraumdetektierung gezeigt, die insbesondere
für ein
schlüsselloses
Startsystem erforderlich ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 in einer schematischen
und perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeug-Steuersystem
und
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2 das Kraftfahrzeug gemäß 1 mit drei strichpunktiert
dargestellten Entfernungsbereichen.
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In
der Zeichnung zeigt 1 ein
Kraftfahrzeug 1 mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Steuersystem.
Das Kraftfahrzeug-Steuersystem ist mit mehreren Kraftfahrzeugschlössern 2, 3, insbesondere
für Kraftfahrzeugtüren, eine
Kraftfahrzeugheckklappe o. dgl. steuerungstechnisch gekoppelt. Ferner
ist ein Haubenschloß 4 dargestellt.
Die Einbaupositionen der Kraftfahrzeugschlösser 2, 3 sowie
des Haubenschlosses 4 sind in 1 schematisch angedeutet. Die Kraftfahrzeugschlösser 2, 3 sind
im Sinne einer Zentralverriegelung motorisch entriegelbar bzw. verriegelbar.
Bei einer Ausführung als
Elektroschloß weist
jedes Kraftfahrzeugschloß 2, 3 zusätzlich noch
die Möglichkeit
einer motorischen Öffnung,
also des Aushebens einer nicht dargestellten Sperrklinke mittels
eines nicht dargestellten Öffnungsantriebs
auf.
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Zur
Umsetzung der noch zu erläuternden Systemfunktionen
des Kraftfahrzeug-Steuersystems ist eine Steuerung 5 vorgesehen,
die, wie in 1 dargestellt,
zentral als übergeordnete
Steuerung 5 ausgestaltet sein kann. Es kann aber auch vorgesehen
werden, daß die
Steuerung 5 dezentral, beispielsweise verteilt in den einzelnen
Kraftfahrzeugschlössern 2, 3,
ausgestaltet ist.
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Um
die Systemfunktionen des Kraftfahrzeug-Steuersystems von Ferne auslösen zu können, ist
ein bedienpersonseitiges Mobilteil 6 vorgesehen. Je nach
Bedienkonzept des Kraftfahrzeug-Steuersystems kann es sein, daß das Mobilteil 6 als
Funkfernbedienung ausgestaltet ist. Das Mobilteil 6 kann aber
auch als Datenträger
ausgestaltet sein, der keine Betätigungsmöglichkeit
für die
Bedienperson bereitstellt. Dies ist bei Kraftfahrzeug-Steuersystemen mit
Passive-Entry-Funktion üblich,
wie bereits gezeigt wurde. Mit der Auslösbarkeit von Systemfunktionen
durch das Mobilteil 6 ist vorliegend gemeint, daß im Falle
der Ausgestaltung des Mobilteils 6 als Funkfernbedienung
durch die manuelle Betätigung der
Funkfernbedienung eine Systemfunktion auslösbar ist und daß im Falle
der Ausgestaltung des Mobilteils 6 als Datenträger eine
Systemfunktion durch die Annäherung
der Bedienperson – und
damit des Datenträgers – an das
Kraftfahrzeug 1 auslösbar
ist.
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Bei
beiden oben beschriebenen Bedienkonzepten weist die Steuerung 5 und
das Mobilteil 6 jeweils eine nicht weiter dargestellte
Kommunikationselektronik auf, über
die eine bidirektionale Funkstrecke zwischen der Steuerung 5 einerseits
und dem Mobilteil 6 andererseits aufbaubar ist. Über die
Funkstrecke ist jedenfalls eine Systemfunktion des Kraftfahrzeug-Steuersystems
durch das Mobilteil 6 auslösbar.
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Im
dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es so, daß der Systemfunktion
der Entriegelung eines Kraftfahrzeugschlosses 2, 3 bzw.
mehrerer Kraftfahrzeugschlösser 2, 3 ein
vorbestimmter Entfernungsbereich um das Kraftfahrzeug 1 herum
zugeordnet ist. Dieser Entfernungsbereich ist in 2 durch die gestrichelte Linie 7 definiert
und mit A1 bezeichnet. Die Steuerung 5 gibt
das Auslösen
der oben genannten Entriegelung durch das Mobilteil 6 dann
frei, wenn sich das Mobilteil 6 innerhalb des dieser Systemfunktion
zugeordneten Entfernungsbereichs A1 befindet.
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Wesentlich
ist nun, daß neben
der Systemfunktion "Entriegelung" mindestens eine
weitere Systemfunktion vorgesehen ist, die eine der in der Beschreibungseinleitung
genannten Komfortfunktionen o. dgl. sein kann. Durch die Steuerung 5 sind
mindestens zwei Entfernungsbereiche A1,
A2 vorgegeben, wobei die Systemfunktionen
den unterschiedlichen Entfernungsbereichen A,, A2 zugeordnet
sind. Dabei ist der in 2 dargestellte
Entfernungsbereich A2 durch die gestrichelte
Linie 8 definiert. Die unterschiedlichen Entfernungsbereiche
sind in der Steuerung 5 gespeichert. Ferner sind in der
Steuerung 5 logische Verknüpfungen gespeichert, die die
Zuordnung einer Systemfunktion zu einem Entfernungsbereich A1, A2 oder mehreren
Entfernungsbereichen A1, A2 steuerungstechnisch
abbilden.
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Es
sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar, einen Entfernungsbereich A1, A2 durch Parameter zu definieren und die Parameter
wie oben beschrieben in der Steuerung 5 zu speichern. Beispielsweise
kann ein Entfernungsbereich A1, A2 kreisförmig sein,
so daß der
zu speichernde Parameter der Radius des Kreises ist. Im dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist ein Entfernungsbereich A1, A2 ellipsenförmig ausgestaltet, so daß die hier
zu speichernden Parameter die beiden Halbachsen der Ellipse sind.
Wie sich aus 2 ergibt,
ist die Ellipsenform durch die im Allgemeinen längliche Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs 1 besonders
vorteilhaft. Grundsätzlich
kann es jedoch auch vorgesehen werden, daß nur Teile oder Winkelbereiche
eines Kreises oder einer Ellipse als Entfernungsbereich definiert
werden. Dies kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn sich eine
bestimmte Systemfunktion auf einen bestimmten Bereich des Kraftfahrzeugs
bezieht. Ein Beispiel hierfür
ist die Systemfunktion des motorischen Öffnens der Heckklappe, die
dem rückseitigen
Bereich des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden könnte. Schließlich sind
auch ringförmige
Entfernungsbereiche denkbar und in bestimmten Anwendungsfällen vorteilhaft.
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Basierend
auf der obigen Zuordnung der Systemfunktionen zu den verschiedenen
Entfernungsbereichen A1, A2 gibt
die Steuerung 5 das Auslösen einer Systemfunktion nur
dann frei, wenn sich das Mobilteil 6 innerhalb des der
betroffenen Systemfunktion zugeordneten Entfernungsbereichs A1, A2 befindet. Bei
der Ausgestaltung des Mobilteils 6 als Funkfernbedienung
hat dies wie bereits erläutert
den vorteilhaften Effekt, daß das
ungewünschte
Auslösen bestimmter
Systemfunktionen aus weiter Entfernung vermieden werden.
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Für Passive-Entry-Systeme
ermöglicht
das oben beschriebene Konzept neben dem automatischen Auslösen der
Entriegelung zusätzlich
das automatische Auslösen
von Komfortfunktionen o. dgl., ohne stets ein Kraftfahrzeugschloß 2, 3 oder
mehrere Kraftfahrzeugschlösser 2, 3 entriegeln
zu müssen. Eine
mögliche
Ausgestaltung eines derartigen Passive-Entry-Systems wird im folgenden
noch erläutert.
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Es
gibt eine Reihe von Möglichkeiten,
seitens der Steuerung 5 zu ermitteln, in welchem Entfernungsbereich
A1, A2 sich das
Mobilteil 6 befindet. Eine bevorzugte Möglichkeit besteht darin, daß der kraftfahrzeug-
oder bedienpersonseitige Empfangspegel der Funkstrecke vorzugsweise
von der Steuerung 5 meßbar
ist und daß von
der Steuerung 5 aus dem gemessenen Empfangspegel die Entfernung des
Mobilteils 6 vom Kraftfahrzeug 1 ermittelbar ist. Aus
der so ermittelten Entfernung läßt sich
dann wiederum der entsprechende Entfernungsbereich A1,
A2 ermitteln.
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Heutige
Empfangseinheiten für
den Betrieb von Funkstrecken weisen häufig einen RSSI-Ausgang (Receiver
Strength Signal Indicator) zur Messung des jeweiligen Empfangspegels
auf. Dies läßt sich
in bevorzugter Ausgestaltung für
die Ermittlung der Entfernung des Mobilteils 6 vom Kraftfahrzeug 1 nutzen.
Dabei kann es beispielsweise vorgesehen werden, daß der kraftfahrzeugseitige
Empfangspegel in der Steuerung 5 gemessen und entsprechend
ausgewertet wird. Es ist aber auch denkbar, daß der bedienpersonseitige Empfangspegel
oder ein vergleichbarer Meßwert
im Mobilteil 6 ermittelt und ggf. an die Steuerung 5 zur
Auswertung gesendet wird.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist die Funkstrecke zwischen der Steuerung 5 und
dem Mobilteil 6 eine Funkstrecke nach dem Bluetooth-Industriestandard – Bluetooth-Funkstrecke
-, wodurch sich die Ermittlung der Entfernung des Mobilteils 6 vom
Kraftfahrzeug 1 besonders einfach gestaltet. Der Bluetooth-Industriestandard
stellt nämlich
einen Bluetooth-Dienst bereit, mit dem der Empfangspegel an einer
Bluetooth-Schnittstelle über
den RSSI-Wert gemessen werden kann. Hierbei wird in einer bevorzugten
Variante die jeweilige Sendeleistung auf einem bestimmten Wert gehalten,
der die Referenz für
die Auswertung des gemessenen RSSI-Werts bildet. Es kann aber auch
vorgesehen werden, daß der
jeweils sendende Teil den Wert der aktuellen Sendelei stung an den
Empfänger
schickt, der dann wiederum die obige Referenz bildet.
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Es
sind aus dem Stand der Technik weitere Möglichkeiten bekannt, um zu
ermitteln, in welchem Entfernungsbereich sich das Mobilteil 6 befindet.
Dabei ist es auch denkbar, daß bei
der obigen Ermittlung auch die Winkellage des Mobilteils 6 zum
Kraftfahrzeug 1 berücksichtigt
wird. Hierfür
darf auf den Stand der Technik verwiesen werden.
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Die
vorschlagsgemäße Lösung ist
nicht auf bestimmte Systemfunktionen beschränkt. Vorzugsweise ist eine
durch das Mobilteil 6 auslösbare Systemfunktion neben
der erläuterten
Entriegelung eine Komfortfunktion wie die Aktivierung der Vorfeldleuchte,
des Blinkers oder der Innenraumbeleuchtung oder wie die bedienpersonspezifische
Einstellung des Fahrzeugsitzes oder des Fahrzeugspiegels.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist es jedenfalls so, daß das Kraftfahrzeug 1 ein
motorisch entriegelbares Kraftfahrzeugschloß 2, 3 aufweist
und daß eine
der durch das Mobilteil 6 auslösbaren Systemfunktionen die
motorische Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses 2, 3 ist.
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Insbesondere
für Kraftfahrzeugheckklappen ist
es vorzugsweise vorgesehen, daß das
Kraftfahrzeug ein motorisch öffenbares
Kraftfahrzeugschloß 3 aufweist
und daß eine
der durch das Mobilteil 6 auslösbaren Systemfunktionen das
motorische Öffnen des
Kraftfahrzeugschlosses 3 ist.
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Eine
weitere Systemfunktion, der in der Regel ein besonders weiträumiger Entfernungsbereich um
das Kraftfahrzeug 1 herum zugeordnet sein wird, ist die
Aktivierung eines Berechtigungs-Prüfintervalls. Da ein derartiger
Berechtigungs-Prüfintervall
je nach Ausgestaltung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen kann,
kann es vorteilhaft sein, wenn bei Annäherung durch die Bedienperson
mit dem Mobilteil bereits aus weiter Entfernung heraus das Berechtigungs-Prüfintervall
aktiviert wird, ohne daß notwendigerweise
irgendeine andere Funktion, wie beispielsweise eine Komfortfunktion,
aktiviert wird. Damit ist dann die ggf. langwierige, für das Berechtigungs-Prüfintervall
notwendige Kommunikation bereits erledigt, wenn eine Systemfunktion
wie bei spielsweise die Entriegelung eines Kraftfahrzeugschlosses 2, 3 vorgenommen
werden soll.
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Die
vorschlagsgemäße Lösung ist
mit besonderen Vorteilen verbunden, wenn eine von der Steuerung 5 freigegebene
Systemfunktion durch eine manuelle Betätigung am Mobilteil 6,
also bei der Ausgestaltung des Mobilteils 6 als Funkfernsteuerung,
auslösbar
ist. Dies wurde im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits erläutert.
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Besondere
Vorteile zeigt die vorschlagsgemäße Lösung für die Ausgestaltung
des Kraftfahrzeug-Steuersystems mit einer Funktion nach Art eines
Passive-Entry-Systems.
Dann ist es so, daß die Bewegung
des Mobilteils 6 in den einer Systemfunktion – vorzugsweise
der Entriegelung eines Kraftfahrzeugschlosses 2, 3 – zugeordneten
Entfernungsbereich automatisch das Auslösen der betroffenen Systemfunktion
bewirkt. Bei der Annäherung
der Bedienperson mit dem Mobilteil 6 ist es dann in bevorzugter Ausgestaltung
beispielsweise so, daß in
einer weiten Entfernung von etwa 20 m automatisch der Blinker und
die Vorfeldleuchte aktiviert werden, daß in einer Entfernung von etwa
10 m die Innenraumbeleuchtung aktiviert wird und die bedienpersonspezifische Einstellung
des Fahrzeugsitzes und des Fahrzeugspiegels vorgenommen wird und
daß in
einer Entfernung von etwa 2 m die Entriegelung des fahrerseitigen
Kraftfahrzeugschlosses 2 oder aller Kraftfahrzeugschlösser 2, 3 durchgeführt wird.
Selbstverständlich
sind hier je nach Anwendung auch andere Entfernungsbereiche denkbar.
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In
bestimmten Situationen kann es auch vorteilhaft sein, daß nicht
alle oben genannten Systemfunktionen, sondern nur ein Teil davon,
automatisch, d.h. ohne manuelle Betätigung am Mobilteil 6 ausgelöst werden.
Es kann dann nach bevorzugter Ausgestaltung auch vorgesehen werden,
daß das
Mobilteil 6 einerseits als Datenträger im Sinne eines Passive-Entry-Systems
und andererseits als Funkfernbedienung ausgestaltet ist. Dies führt zu maximalem Komfort
bei gleichzeitig maximaler Flexibilität.
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Eine
weitere Steigerung der Benutzerfreundlichkeit läßt sich dadurch erreichen,
daß der
Motor des Kraftfahrzeug 1 über eine Betätigungsanordnung im
Innenraum des Kraftfahrzeugs 1, vorzugsweise über einen
Drucktaster o. dgl., startbar ist und daß die Steuerung 5 das
Starten des Motors freigibt, wenn sich das Mobilteil 6 im
Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 befindet. Hiermit ist also
kein Zündschlüssel o.
dgl. notwendig, um das Kraftfahrzeug 1 zu starten, da über die
Ermittlung der Entfernung des Mobilteils 6 und damit der
Bedienperson erkannt werden kann, daß sich das Mobilteil 6 und
damit die Bedienperson im in 2 durch
die gestrichelte Linie 9 definierten Entfernungsbereich
A0, d.h. im Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 befindet.
Ein Berechtigungs-Prüfintervall
wurde dann vorzugsweise, wie oben erläutert, aus weiterer Entfernung
bereits durchgeführt.