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Die Erfindung betrifft eine drahtlose Zugangsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
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Drahtlose Fahrzeug-Zugangssysteme ermöglichen einem Benutzer den Zugang zu dem Fahrzeug rein über das Mitführen einer tragbaren Funkeinheit (sog. Funkschlüssel), ohne dass hierzu mechanisch ein Schloss am Fahrzeug betätigt werden muss. Zum Entriegeln des Fahrzeugs kommuniziert dabei eine fahrzeugseitige Zugangsvorrichtung über eine entsprechende Funkeinrichtung mit der tragbaren Funkeinheit, sobald sich die tragbare Funkeinheit in Reichweite der Funkeinrichtung befindet. Im Rahmen dieser Kommunikation wird von der tragbaren Funkeinheit eine digitale Kennung an die Zugangsvorrichtung des Fahrzeugs übermittelt. Diese Kennung wird dann im Fahrzeug dahingehend überprüft, ob sie dem Fahrzeug zugeordnet ist, d.h. ob der Funkschlüssel dafür vorgesehen ist, das entsprechende Fahrzeug zu öffnen. Ist dies der Fall, wird der Zugang zu dem Fahrzeug durch die Zugangsvorrichtung freigegeben, indem beispielsweise ein oder mehrere Fahrzeugtüren am Fahrzeug entriegelt werden.
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Herkömmliche Zugangsvorrichtungen in Kraftfahrzeugen weisen den Nachteil auf, dass die Funkeinrichtung zur Erkennung von Funkschlüsseln in ihrer Reichweite ständig aktiviert ist. In einer Variante eines Zugangssystems sendet die Funkeinrichtung in kurzen Intervallen ein Signal aus, welches von Funkschlüsseln in ihrer Reichweite detektiert wird. Die Funkschlüssel übermitteln bei der Detektion eines solchen Signals ihre Kennung an die Zugangsvorrichtung. In einer weiteren Variante prüft die Zugangsvorrichtung in vorgegebenen Zeitabständen, ob sie ein Signal von einem Funkschlüssel mit entsprechender Kennung empfängt. Für beide der soeben genannten Varianten wird Energie für das Senden von Signalen bzw. das Hören auf empfangene Signale benötigt.
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Neben dem erhöhten Energieverbrauch weisen drahtlose Zugangsvorrichtungen den Nachteil auf, dass sie datentechnischen Angriffen über ihre drahtlose Kommunikationsschnittstelle ausgesetzt sind, was die Sicherheit in Bezug auf einen Zugang zum Fahrzeug durch unbefugte Dritte einschränkt.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 116 209 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Aktivieren und Deaktivieren eines Schließ- und/oder Steuerungssystems für ein Fahrzeug mit einer im Fahrzeug befindlichen, zur Ausübung wenigstens einer Steuerfunktion im Fahrzeug ausgebildeten Steuereinrichtung sowie mit wenigstens einer mobilen Einrichtung. Dabei kann die mobile Einrichtung und/oder Steuereinrichtung ganz oder teilweise deaktivierbar sein.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 007 721 A9 offenbart ein Schließ- und/oder Steuerungssystem für ein Fahrzeug. Dabei befindet sich für keyless-Funktionalitäten des Schließsystems, und zwar für die bedienungsunabhängige Zugangs- und/oder Fahrberechtigung, wenigstens ein Schalter im Bordnetz. Der Schalter gibt ein Schaltsignal bei Betätigung durch den Benutzer ab. Das Schaltsignal versetzt wiederum die Steuervorrichtung in dem Standby- oder Aktiv-Modus, derart, dass die Steuervorrichtung nach positiver Authentifikation das jeweilige Steuergerät entsprechend dem ausgelösten Schaltsignal aktiviert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine drahtlose Zugangsvorrichtung für ein Fahrzeug mit einem flexibel anpassbaren Betrieb zur Energieeinsparung bzw. der Erhöhung der Sicherheit zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Zugangsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 bzw. das Verfahren zur Zugangskontrolle gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung, welche insbesondere für ein Kraftfahrzeug, wie z.B. einen PKW, vorgesehen ist, umfasst eine fahrzeugseitige Funkeinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit tragbaren Funkeinheiten (oftmals auch als Funkschlüssel bezeichnet). Die drahtlose Kommunikation erfolgt vorzugsweise über elektromagnetische Wellen, insbesondere im Hochfrequenzbereich und besonders bevorzugt im lizenzfreien ISM-Band (ISM = Industrial Scientific Medical). Die Zugangsvorrichtung umfasst ferner eine fahrzeugseitige Steuereinrichtung, die in der Regel über eine Mikrocomputereinheit realisiert ist. Die fahrzeugseitige Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, eine Kennung zu verifizieren, welche bei verriegeltem Fahrzeug im Rahmen der drahtlosen Kommunikation von einer tragbaren Funkeinheit zu der Funkeinrichtung übermittelt wird. Die Steuereinrichtung gibt dabei einen Zugang zu dem Fahrzeug bei erfolgreicher Verifikation der Kennung frei. Die Verifikation der Kennung läuft insbesondere derart ab, dass in der Steuereinrichtung überprüft wird, ob die Kennung mit einer darin hinterlegten Kennung übereinstimmt, d.h. ob die Kennung dem Fahrzeug zugeordnet werden kann.
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Der Betrieb der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung umfasst einen ersten Betriebsmodus, der den normalen Betrieb der Zugangsvorrichtung darstellt. In diesem Betriebsmodus ist die Funkeinrichtung bei verriegeltem Fahrzeug mit einer ersten Reichweite zur drahtlosen Kommunikation mit tragbaren Funkeinheiten aktiviert. Unter einer ersten und auch der weiter unten genannten zweiten Reichweite ist hier und im Folgenden der maximale Abstand zwischen Funkeinrichtung und tragbarer Funkeinheit zu verstehen, bei dem eine drahtlose Kommunikation zwischen Funkeinrichtung und tragbarer Funkeinheit noch möglich ist. Sofern die Übermittlung der Kennung rein durch die tragbare Funkeinheit ausgelöst wird, ist diese Reichweite die Empfangsreichweite der Funkeinrichtung. Falls die Übermittlung der Kennung durch ein von der Funkeinrichtung ausgesendetes Signal bei dessen Empfang in der tragbaren Funkeinheit ausgelöst wird, ist die Reichweite die Sende- und Empfangsreichweite der Funkeinrichtung (d.h. der maximale Abstand, bei dem eine bidirektionale drahtlose Kommunikation zwischen Funkeinrichtung und tragbarer Funkeinheit noch möglich ist).
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Die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einen zweiten Betriebsmodus geschaltet werden kann, in dem die Funkeinrichtung bei verriegeltem Fahrzeug deaktiviert ist oder in dem die Funkeinrichtung bei verriegeltem Fahrzeug mit einer zweiten, gegenüber der ersten Reichweite verringerten Reichweite zur Kommunikation mit tragbaren Funkeinheiten aktiviert ist. Das Umschalten von dem ersten in den zweiten Betriebsmodus erfolgt insbesondere mit Hilfe der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung.
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Die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung weist den Vorteil auf, dass durch die Möglichkeit der Umschaltung in einen Betriebsmodus mit deaktivierter Funkeinrichtung bzw. verringerter Reichweite der Funkeinrichtung der Energieverbrauch der Zugangsvorrichtung vermindert werden kann, z.B. wenn ein Fahrzeug über längere Zeit abgestellt ist, was beim Betrieb im ersten Betriebsmodus zum Entladen eines elektrischen Energiespeichers im Fahrzeug führen kann. Darüber hinaus werden Angriffe auf die Zugangsvorrichtung basierend auf drahtloser Kommunikation durch das Schalten in den zweiten Betriebsmodus erschwert.
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Bei der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung sind ferner eine oder mehrere vorbestimmte Kriterien in der Zugangsvorrichtung und insbesondere in der Steuereinrichtung hinterlegt bzw. hinterlegbar. Dabei wird bei der Erfüllung eines jeweiligen vorbestimmten Kriteriums und/oder einer Kombination aus mehreren vorbestimmten Kriterien die Zugangsvorrichtung automatisch in den zweiten Betriebsmodus geschaltet. Diese Variante ermöglicht die Festlegung von geeigneten Kriterien zum Wechseln in den zweiten Betriebsmodus. Vorzugsweise wird wieder in den ersten Betriebsmodus gewechselt, wenn das jeweilige vorbestimmte Kriterium bzw. die Kombination aus den mehreren vorbestimmten Kriterien nicht mehr erfüllt ist.
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Dabei umfassen das oder die oben genannten vorbestimmten Kriterien ein Kriterium in Bezug auf ein Datum und/oder in Bezug auf eine Uhrzeit (d.h. eine Zeit zwischen 0 Stunden und 24 Stunden) und/oder in Bezug auf einen Ort des Fahrzeugs. Hierdurch kann flexibel der zweite Betriebsmodus in Abhängigkeit von zeitlichen bzw. örtlichen Bedingungen aktiviert werden.
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Zusätzlich zu der soeben beschriebenen Ausführungsform kann die Zugangsvorrichtung ggf. auch manuell durch eine Bedienung eines Benutzers an einer Benutzerschnittstelle in den zweiten Betriebsmodus geschaltet werden und vorzugsweise auch wieder manuell in den ersten Betriebsmodus zurück geschaltet werden. Dies erfolgt insbesondere derart, dass die Steuereinrichtung ein entsprechendes Schaltsignal von der Benutzerschnittstelle empfängt und daraufhin das Umschalten auslöst. Die Benutzerschnittstelle ist insbesondere eine Benutzerschnittstelle im Fahrzeug. Gegebenenfalls kann die Benutzerschnittstelle jedoch auch eine entferne Benutzerschnittstelle, z.B. ein Mobilfunkgerät sein, welche mit dem Fahrzeug kommuniziert.
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In einer weiteren Variante ist zumindest ein vorbestimmtes Kriterium derart ausgestaltet, dass es erfüllt ist, wenn das aktuelle Datum in eine oder mehrere vorbestimmte Datumsspannen und/oder Datumskategorien (z.B. werktags oder feiertags) fällt und/oder wenn die aktuelle Uhrzeit in eine oder mehrere vorbestimmte Zeitspannen und/oder Zeitkategorien (z.B. nach Einbruch der Dunkelheit) fällt. Hierdurch kann in Abhängigkeit von Betriebszeiten, in denen das Fahrzeug länger abgestellt ist bzw. eine erhöhte Gefahr von datentechnischen Angriffen besteht (z.B. nachts), der zweite Betriebsmodus automatisch aktiviert werden.
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In einer weiteren Variante ist zumindest ein vorbestimmtes Kriterium derart ausgestaltet, dass es erfüllt ist, wenn sich das Fahrzeug an einer vorbestimmten Ortskategorie befindet, wobei die Ortskategorie insbesondere ein öffentlicher Parkbereich (z.B. ein Parkhaus) und/oder ein Bereich in der Umgebung eines Flughafens ist. Durch Festlegung entsprechender Ortskategorien, für welche mit einem längeren Abstellen des Fahrzeugs zu rechnen ist (z.B. Flughafen) bzw. für welche der Energieverbrauch der Zugangsvorrichtung aufgrund der Überprüfung von vielen fremden Funkschlüsseln erhöht ist (z.B. in einem öffentlichen Parkhaus), wird eine bedarfsgerechte Verminderung des Energieverbrauchs der Zugangsvorrichtung erreicht.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zumindest ein vorbestimmtes Kriterium derart ausgestaltet, dass es erfüllt ist, wenn sich das Fahrzeug an einem vorbestimmten geographischen Ort oder in einem vorbestimmten geographischen Gebiet befindet, z.B. in einem Gebiet, in dem ein erhöhtes Sicherheitsrisiko wegen vermehrter datentechnischer Angriffe auf die Zugangsvorrichtung besteht.
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In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung derart ausgestaltet, dass zur Bestimmung, ob sich das Fahrzeug an einer vorbestimmten Ortskategorie und/oder an einem vorbestimmten geographischen Ort und/oder in einem vorbestimmten geographischen Gebiet befindet, ein im Fahrzeug integriertes Navigationssystem genutzt wird.
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In einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung ist zumindest ein vorbestimmtes Kriterium über einen Benutzer mittels einer Benutzerschnittstelle, insbesondere einer Benutzerschnittstelle im Fahrzeug, voreinstellbar. Auf diese Weise kann der Wechsel in den zweiten Betriebsmodus je nach den Wünschen des Benutzers geeignet festgelegt werden.
Die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung kann auf verschiedene Weise mit tragbaren Funkeinheiten wechselwirken. In einer Variante ist die Zugangsvorrichtung derart ausgestaltet, dass die Funkeinrichtung bei Aktivierung regelmäßig Signale aussendet, auf welche tragbare Funkeinheiten in Reichweite der Funkeinrichtung mit ihrer Kennung antworten. Hierdurch wird ein Zugangssystem zum Fahrzeug geschaffen, bei dem der Zugang rein durch die Anwesenheit des richtigen Funkschlüssels in Reichweite der Funkeinrichtung ermöglicht wird. Bei dieser Variante hat die Erfindung besonders Vorteile, da das Senden von Signalen mit besonders hohem Energieverbrauch verbunden ist. Nichtsdestotrotz kann die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung auch derart ausgestaltet sein, dass die Funkeinrichtung bei Aktivierung regelmäßig überprüft, ob Kennungen von tragbaren Funkeinheiten in der Reichweite der Funkeinrichtung empfangen werden. Bei solchen Zugangsvorrichtungen betätigt ein Benutzer in der Regel eine Taste an der tragbaren Funkeinheit, um hierdurch ein Entriegeln des Fahrzeugs durchzuführen.
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Neben der oben beschriebenen Vorrichtung betrifft die Erfindung ferner ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, wobei das Fahrzeug die erfindungsgemäße Zugangsvorrichtung bzw. eine oder mehrere bevorzugte Varianten der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung umfasst.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Zugangskontrolle zu einem Fahrzeug mit der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung. In diesem Verfahren wird die Zugangsvorrichtung zumindest zeitweise in dem zweiten Betriebsmodus betrieben wird, in dem die Funkeinrichtung bei verriegeltem Fahrzeug deaktiviert ist oder in dem die Funkeinrichtung bei verriegeltem Fahrzeug mit einer zweiten, gegenüber der ersten Reichweite verringerten Reichweite zur Kommunikation mit tragbaren Funkeinheiten aktiviert ist. Das Verfahren kann dabei die Merkmale in Bezug auf bevorzugte Varianten der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung in der Form entsprechender Verfahrensmerkmale beinhalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten 1 detailliert beschrieben. Diese Figur zeigt in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug, in dem eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung verbaut ist.
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Im Folgenden wird eine Variante der Erfindung anhand eines Kraftfahrzeugs in der Form eines PKWs erläutert, der in 1 mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Der PKW umfasst eine drahtlose Zugangsvorrichtung mit einer Funkeinrichtung, die schematisch durch eine Antenne 2 angedeutet ist, sowie einer ebenfalls nur schematisch angedeuteten Steuereinrichtung 3, welche insbesondere in der Form einer Mikroprozessoreinheit realisiert ist und den Betrieb der Zugangsvorrichtung steuert. Dem Fahrzeug 1 ist eine mobile tragbare Funkeinheit 5 zugeordnet, welche im Folgenden als Funkschlüssel bezeichnet wird und einem Benutzer, der den Funkschlüssel mit sich führt, eine drahtlose Entriegelung des Fahrzeugs über eine drahtlose Kommunikation mit der Funkeinrichtung 2 ermöglicht. Die drahtlose Kommunikation ist in 1 mit dem Doppelpfeil K angedeutet. Die drahtlose Kommunikation erfolgt vorzugsweise über elektromagnetische Wellen im Hochfrequenzbereich und insbesondere im ISM-Band. Beispielsweise kann die Kommunikation bei einer Frequenz von 244 GHz erfolgen.
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In dem Innenraum des Fahrzeugs 1 ist ferner eine über ein Display schematisch angedeutete Benutzerschnittstelle 4 vorgesehen, mit der ein Benutzer bzw. der Fahrer verschiedene Funktionalitäten des Fahrzeugs konfigurieren kann und insbesondere auch Einstellungen an der Zugangsvorrichtung vornehmen kann, wie weiter unten näher erläutert wird.
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In einem Normalbetriebsmodus der Zugangsvorrichtung, der dem ersten Betriebsmodus im Sinne der Ansprüche entspricht, ist die Funkeinrichtung 2 durch die Steuereinrichtung 3 mit einer vorbestimmten Reichweite aktiviert. Dabei wird in regelmäßigen Abständen über die Funkeinrichtung 2 ein Signal ausgesendet. Sobald sich ein Benutzer mit seinem Funkschlüssel 5 in der Reichweite der Funkeinrichtung 2 befindet, wird mit dem Funkschlüssel das Signal detektiert, woraufhin der Funkschlüssel drahtlos eine Kennung ID aussendet, die über die Funkeinrichtung 2 an die Steuereinrichtung 3 übermittelt wird. Von der Steuereinrichtung wird dann überprüft, ob die Kennung ID dem Fahrzeug 1 zugeordnet ist. Ist dies der Fall, erfolgt die Entriegelung des Fahrzeugs 1.
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Der soeben beschriebene Normalbetriebsmodus, der in dieser Form bereits in herkömmlichen Zugangsvorrichtungen implementiert ist, weist den Nachteil auf, dass durch das regelmäßige Aussenden von Signalen über die Funkeinrichtung dauerhaft Energie verbraucht wird, was bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs zu einem kompletten Entladen der Bordbatterie führen kann.
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Um den Energieverbrauch bei abgestelltem Fahrzeug zu vermindern, ist in der Zugangsvorrichtung ein zweiter Betriebsmodus implementiert, der je nach Ausgestaltung entweder die Funkeinrichtung 2 ganz deaktiviert oder deren Reichweite herabsetzt. Im Fall der kompletten Deaktivierung kann der Zugang zu dem Fahrzeug nur noch über einen mechanischen Schlüssel erfolgen, wobei oftmals in dem Funkschlüssel 5 auch ein mechanischer Schlüssel integriert ist, der aus dem Funkschlüssel herausgezogen werden kann und mit dem dann eine Fahrzeugtür über ein mechanisches Schloss geöffnet werden kann. Im Falle, dass im zweiten Betriebsmodus die Reichweite der Funkeinrichtung lediglich herabgesetzt ist, muss sich der Benutzer mit seinem Funkschlüssel näher am Kraftfahrzeug befinden, um dieses zu entriegeln. In der hier beschriebenen Ausführungsform kann der Wechsel in den zweiten Betriebsmodus zum einen manuell durch den Fahrer des Fahrzeugs beim Abstellen durchgeführt werden. Zum anderen kann dieser Wechsel auch automatisch über entsprechende Kriterien bewirkt werden, die in der Zugangsvorrichtung bzw. der Steuereinrichtung 3 hinterlegt sind, so dass bei Erfüllung der entsprechenden Kriterien ein Wechsel in den zweiten Betriebsmodus erfolgt.
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Im Folgenden werden verschiedene Varianten des soeben beschriebenen Wechsels in den zweiten Betriebsmodus näher erläutert. Im Rahmen einer manuellen Umschaltung in den zweiten Betriebsmodus ist dem Fahrer beim Abstellen des Fahrzeugs bewusst, dass er dieses über längere Zeit nicht nutzen wird. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn es sein Fahrzeug auf dem Parkplatz eines Flughafens vor Antritt einer Reise abstellt. Der Fahrer hat dabei die Möglichkeit, über die Benutzerschnittstelle 4 des Fahrzeugs 1 mittels einer entsprechenden Eingabe die Zugangsvorrichtung in den zweiten Betriebsmodus zu schalten. Dabei wird, wie oben erwähnt, die Reichweite der Funkeinrichtung 2 vermindert bzw. die Funkeinrichtung ganz abgeschaltet.
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Im Rahmen eines automatischen Schaltens in den zweiten Betriebsmodus können die dabei verwendeten Kriterien fest vorgegeben bzw. voreingestellt sein. Ggf. können diese Kriterien auch über die Benutzerschnittstelle 4 durch den Fahrer festgelegt bzw. variiert werden. Die Kriterien können z.B. von dem Ort abhängen, an dem sich das abgestellte und verriegelte Kraftfahrzeug befindet. Ebenso können sie von bestimmten Uhrzeiten bzw. einem Datum oder Datumsbereichen abhängen.
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Im Falle von ortsabhängigen Kriterien wird der aktuelle Ort des Kraftfahrzeugs durch das im Fahrzeug verbaute Navigationssystem ermittelt und mit dem entsprechenden Ort bzw. der Ortskategorie des ortsabhängigen Kriteriums verglichen. Entspricht der tatsächliche Ort des abgestellten Kraftfahrzeugs dem Ort bzw. der Ortskategorie des Kriteriums, wird automatisch mittels der Steuereinrichtung 3 der Übergang in den zweiten Betriebsmodus durchgeführt. Ein Beispiel für eine Ortskategorie ist die Umgebung eines Flughafens. Man nutzt hierbei die Erkenntnis, dass eine Person, die sein Fahrzeug am Flughafen parkt, in der Regel längere Zeit abwesend ist und somit das Fahrzeug möglichst wenig Energie verbrauchen soll.
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In einem Anwendungs-Szenario stellt der Fahrer sein Fahrzeug im Parkbereich eines Flughafens ab. Über das Navigationssystem des Fahrzeugs bzw. die darin hinterlegte digitale Karte erkennt die Zugangsvorrichtung, dass sich das Fahrzeug an der Ortskategorie eines Flughafens befindet. In den Voreinstellungen der Zugangsvorrichtung ist gespeichert, dass die Möglichkeit, das Fahrzeug per Funkschlüssel zu öffnen, an Flughäfen abgeschaltet werden soll. Somit wird automatisch beim Abstellen des Fahrzeugs am Flughafen die Funkeinrichtung 2 deaktiviert bzw. deren Reichweite vermindert. Dies wird dem Fahrer beim Abstellen des Fahrzeugs über die entsprechende Benutzerschnittstelle 4 angezeigt.
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In einer Variante des automatischen ortsabhängigen Wechsels in den zweiten Betriebsmodus erkennt die Zugangsvorrichtung über das Navigationssystem des Fahrzeugs, dass sich dasselbe in einem öffentlichen Parkhaus befindet. Da dort häufig fremde Funkschlüssel anderer Fahrer in die Reichweite der Funkeinrichtung 2 kommen, führt dies zu einem erhöhten Energieverbrauch, weil sehr oft überprüft werden muss, ob der Funkschlüssel zum Fahrzeug gehört. Demzufolge wird in diesem Fall automatisch beim Erkennen, dass das Fahrzeug in einem öffentlichen Parkhaus abgestellt wird, die Funkeinrichtung deaktiviert bzw. deren Reichweite vermindert.
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In einer weiteren Variante kann die Funkeinrichtung auch automatisch deaktiviert bzw. in ihrer Reichweite vermindert werden, wenn sich das Fahrzeug in vorbestimmten geographischen Regionen befindet, die als „unsicher“ eingestuft werden, da hier häufiger mit Angriffen unbefugter Dritter zum Öffnen des Fahrzeugs über drahtlose Kommunikation zu rechnen ist. Das entsprechende geographische Gebiet ist in der Zugangsvorrichtung hinterlegt, und mit Hilfe des Navigationssystems des Fahrzeugs wird bestimmt, ob das Fahrzeug in diesem geographischen Gebiet ist. Gegebenenfalls besteht wiederum die Möglichkeit, dass der Fahrer über die Benutzerschnittstelle 4 bestimmte Regionen als unsicher markiert, so dass die Funkeinrichtung dann abgeschaltet bzw. deren Reichweite vermindert wird, wenn das Fahrzeug innerhalb einer markierten Region abgestellt wird. Dies wird dem Fahrer beim Abstellen des Fahrzeugs auch entsprechend über die Benutzerschnittstelle 4 angezeigt.
In einer weiteren Variante kann die Deaktivierung bzw. die Reduzierung der Reichweite der Funkeinrichtung 2 auch in Abhängigkeit von zeitlichen Kriterien erfolgen, wobei die Kriterien ggf. wiederum durch den Fahrer über die Benutzerschnittstelle 4 eingestellt werden können. Zum Beispiel kann ein Fahrer die Zugangsvorrichtung derart vorkonfigurieren, dass diese sich wochentags zwischen 22 Uhr und 7 Uhr abschaltet, weil er zu diesen Zeitpunkten nicht unterwegs ist. Demgegenüber kann der Fahrer für Wochenenden bzw. Feiertage, bei denen er öfters nachts unterwegs ist, die Deaktivierung der Funkeinrichtung bzw. die Reduzierung ihrer Reichweite über die Benutzerschnittstelle 4 entsprechend abwählen.
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Die im Vorangegangenen beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zugangsvorrichtung weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere kann der Stromverbrauch der Zugangsvorrichtung bei Abstellen des Kraftfahrzeugs für längere Zeit geeignet gesenkt werden, indem die Funkeinrichtung, die mit dem tragbaren Funkschlüssel des Fahrers kommuniziert, deaktiviert wird oder in ihrer Reichweite reduziert wird. Ferner kann die Sicherheit in Bezug auf einen unbefugten Zugang zum Kraftfahrzeug erhöht werden, indem die Funkeinrichtung abgeschaltet bzw. in der Reichweite reduziert wird, wenn sich das Fahrzeug an kritischen Orten bzw. in kritischen geographischen Regionen befindet.