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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Expression eines
durch Rekombination erzeugten Polypeptids in einer demgemäß transformierten
Wirtszelle, wobei das rekombinante Polypeptid in oder an der die
Wirtszelle gegen das sie umgebende äußeren Medium abgrenzenden Zelloberfläche repräsentiert
wird und wenigstens einen von dem äußeren Medium aus zugänglichen
Abschnitt aufweist.
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Die
Darstellung eines Proteins mit einer bestimmten, gewünschten
Funktion in großer
Zahl an der Oberfläche
einer lebenden Zelle ist eine herausfordernde Aufgabe mit zunehmender
Bedeutung für
viele Bereiche der Biochemie und Biotechnologie[1].
Durch die Darstellung von Enzymen werden ganze Zellbiofabriken erhalten,
die für
die betreffenden Substrate ohne Einschränkung zugänglich sind, und die in den
meisten Fällen in
industriellen Verfahren leichter zu handhaben, zu immobilisieren
und zu stabilisieren sind als das freie Enzymmolekül[2]. Ein reiner Biokatalysator kann durch
einen einfachen Zentrifugationsschritt erhalten werden[3]. Die
Darstellung bestimmter, mittels Rekombination erzeugter Proteine
an der Oberfläche
der Wirtszelle, das sogenannte "zelluläre Surface-Display" hat einen weiteren
signifikanten Vorteil bei der Erstellung und Durchmusterung von
Peptid- oder Proteinbanken für
die Durchführung
einer Laborevolution[4]. Durch die Wahl
der richtigen an der Oberfläche
exprimierten Struktur wird die Zelle mit dem entsprechenden Gen,
das als intrinsische Markierung dient, co-selektiert und kann in
weiteren Studien und Anwendungen verwendet werden. Erst kürzlich hat
das zelluläre
Surface-Display zu einem vielversprechenden Fortschritt in dem Bereich
oraler Impfstoffe[5] und in der Entwicklung
biologischer Umweltadsorptionsstoffe geführt[6].
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Vor
diesem Hintergrund ist es offensichtlich, dass Systeme für das Surface-Display
eines breiten Spektrums von Molekülen benötigt werden sowie Werkzeuge,
welche die Analyse und Auswertung dieser Systeme hinsichtlich ihrer
Effizienz erlauben. Die betreffenden Techniken müssen für automatisierte Prozesse geeignet
sein, um einen hohen Durchsatz zu ermöglichen. Bisher ist jedoch
in allen Fällen
die Erfassung des Surface-Displays von besonderen Eigenschaften
des darzustellenden Moleküls
abhängig
gewesen, nämlich
entweder von dessen Affinität
zu einem Antikörper
oder von einer bestimmten katalytischen Aktivität. Dies hat die vielversprechende
Strategie des zellulären
Surface-Displays bisher auf eine begrenzte Zahl von Kandidatenmolekülen eingeschränkt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
aufzuzeigen, welches eine Verifizierung und Quantifizierung des
zellulären
Surface-Displays
unabhängig
von den antigenen oder katalytischen Eigenschaften des angezeigten
dargestellten Moleküls
ermöglicht.
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Eine
Lösung
dieser Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens der
eingangs genannten Art, das sich dadurch auszeichnet, daß man (a)
das rekombinante Polypeptid derart konstruiert, daß es in
dem zugänglichen
Abschnitt wenigstens einmal die Aminosäure Cystein aufweist, daß man (b)
die Wirtszelle einem äußeren Medium
aussetzt, welches eine Markersubstanz enthält, die spezifisch an Cystein
bindet, daß man (c)
die Bindungsreaktion zwischen Cystein und der Markersubstanz herbeiführt, und
daß man
(d) die Wirtszelle anschließend
einem Prozess zur Detektion der Cystein-Marker-Verbindungen unterwirft.
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Unter
Zelloberfläche
wird im folgenden diejenige Hülle
einer Zelle verstanden, die in Kontakt mit dem äußeren Medium steht. Der Begriff
Zelloberfläche
umfaßt
infolgedessen insbesondere die sogenannte "äußere Membran"/"Außenmembran" von Gram negativen
Bakterien, den Mureinsacculus von Gram positiven Bakterien, die Zellwand
von Hefepilzen, die Zellwand von Pflanzenzellen und die Cytoplasmamembran
tierischer Zellen.
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Das
gewünschte
Polypeptid bzw. Protein, daß mittels
Rekombination in, an oder auf der Zelloberfläche der Wirtszelle erzeugt
wird, wird im folgenden mit "Zielpolypeptid" bezeichnet Die Erfindung
beruht auf der Kombination von zwei beobachteten Phänomenen:
Erstens enthalten die in der Natur vorkommenden Oberflächenproteine
(= Zellhüllproteine
= Proteine der Außenmembran)
der Gram-negativen Bakterien, insbesondere Escherichia coli, faktisch
keine Cysteine, die an der Oberfläche zugänglich sind[7].
Zweitens gibt es spezifische Markierungsverfahren für Cysteine,
insbesondere die Michael-Addition von Cystein an die Doppelbindung
von Maleinimid und seinen Derivaten[8] [9] (1),
Die erfindungsgemäße Markierung
ermöglicht
zum einen die Beobachtung, Kontrolle und den Nachweis des Surface-Displays
von Zielpolypeptiden mit verschiedenen Methoden, einschließlich der
Durchflusszytometrie, und zum anderen können einzelne Zellen mit cysteinhaltigen
Proteinen an ihrer Oberfläche
mittels FACS selektiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
ein Monitoring (d.h. die Beobachtung, Kontrolle und den Nachweis)
des Surface-Displays rekombinanter Proteine und damit der darin
enthaltenen Zielpolypeptide, ohne dafür spezifische Antikörper oder
enzymatische Reaktionen verwenden zu müssen. Das Verfahren ist leicht
durchzuführen
und kann ohne Aufwand in Kombination mit verschiedenen analytischen
Verfahren, einschließlich
des Western-Blots, der Spektralphotometrie und Durchflusszytometrie,
angewendet werden. Deshalb ist dieses Verfahren nicht nur beim Monitoring
der Expression und Repräsentation
rekombinanter Proteine an der Zelloberfläche der Wirtszelle von Vorteil,
sondern ebenso als Werkzeug für
analytische Zwecke und Selektionszwecke, insbesondere solche mit
hohem Durchsatz, die auf Durchflusszytometrie basieren. Einzelne Zellen,
die ein bestimmtes Polypeptid bzw. Protein an ihrer Oberfläche tragen,
welches unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens markiert wurde,
können
mittels Zellsortierung im Durchflußzytometer (= FACS = Fluorescence
Activated Cell Sorting) selektiert werden.
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Das
erfindungsgemäß Verfahren
kann auch zur Proteinreinigung oder Reinigung von Zellen verwendet
werden, die ein bestimmtes, rekombinantes Polypeptid bzw. Protein,
welches das Zielpolypeptid enthält, exprimieren.
Durch Markierung mit beispielsweise Biotin-Maleinimid können ganze
Zellen, die ein einziges Cystein an ihrer Oberfläche exprimieren, an Streptavidin-überzogene
Kügelchen,
Streptavidin-Agarose, oder jede andere Streptavidin-modifizierte
Matrix gekoppelt werden, z.B. in Flüssigchromatographiesäulen. Auf
diese Weise können
die Zellen, die das gewünschte
rekombinante Polypeptid bzw. Protein mit einem oder mehrere exponierten
Cysteinen an ihrer Oberfläche
exprimieren, aus einer Mischung von Zellen angereichert werden,
die dieses Polypeptid/Protein und damit das Zielpolypeptid nicht
exprimieren. Ferner können
mit dem erfindungsgemäß Verfahren
Zellen, die ein Enzym, einen Antikörper oder ein anderes funktionales
Protein an der Oberfläche
exprimieren, immobilisiert werden, um in kontinuierlichen Reaktionen
verwendet zu werden. Auf ähnliche
Weise können
Zellen an Membranen fixiert werden, um z.B. für Oberflächenplasmon-Resonanzexperimente
verwendet zu werden. Wenn das erfindungsgemäß mit einem oder mehreren Cysteinen
versehene rekombinante Polypeptid bzw. Protein in den Überstand
freigesetzt wird, z.B. durch eine ortsspezifische Protease, kann
es in einem einzigen Schritt unter Nutzung der Affinität für Streptavidin
gereinigt werden.
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Ein
großer
Vorteil der erfindungsgemäß Verfahrens
besteht darin, dass eine einzige Aminosäure, nämlich ein einziges Cystein,
zum Nachweis des rekombinanten Polypeptids bzw. des Zielpolypeptids
ausreicht. Inhärente
Cysteine können
für die
Markierung und Reinigung verwendet werden oder, wenn das Protein
frei von Cysteinen ist, kann ein einziges Cystein hinzugefügt werden.
Das Hinzufügen
eines einzelnen Cysteins stört
die natürliche
Struktur und das Faltverhalten des Proteins weit weniger als die
mindestens 5-8 Aminosäuren,
die für
die im Stand der Technik bisher eingesetzte "Epitop-Kennzeichnungsstrategie" = "Epitop-Tagging" notwendig sind[21], oder die 4-6 Aminosäuren, die für die bekannte "His-Kennzeichnungsstrategie" = "His-Tagging" notwendig sind[6]. (Bei diesen beiden Strategien wird das
lineare Epitop eines monoklonalen Antikörpers mit dem rekombinanten
Protein verbunden und die Oberflächentranslokation
kann mit Hilfe des monoklonalen Antikörpers in Western-Blots, indirekten
Immunofluoreszenz- oder ELISA-artigen Experimenten verfolgt werden.)
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sDas
rekombinante Polypeptid wird vorzugsweise derart konstruiert, daß man (a)
eine Nukleinsäure bereit
stellt, die die für
das rekombinante Polypeptid und dessen Repräsentation an der Zelloberfläche kodierende
Nukleotidsequenz umfaßt,
wobei diese Nukleotidsequenz in ihrem für den zugänglichen Abschnitt des Polypeptids
kodierenden Bereich wenigstens ein Cystein-Codon (TGT, TGC) aufweist,
welches entweder natürlicherweise
in dem für
den zugänglichen
Abschnitt kodierenden Bereich der Nukleotidsequenz enthalten ist oder
artifiziell in diesen Bereich eingeführt bzw. eingebaut wird, daß man (b)
diese Nukleinsäure
in eine Wirtszelle einschleust, und daß man (c) die Expression dieser
Nukleinsäure
in der Wirtszelle herbeiführt.
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Der
Einbau des Cystein-Codons kann entweder als Insertion oder als Substitution
durchgeführt
werden und prinzipiell an jeder beliebigen Stelle der Nukleotidsequenz
erfolgen, vorausgesetzt diese Stelle kodiert den zugänglichen
Abschnitt des rekombinanten Polypeptids zumindest derart mit, daß das Cystein
in diesem zugänglichen
Abschnitt enthalten ist.
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Die
Nukieinsäure,
die die für
das rekombinante Polypeptid und dessen Repräsentation an der Zelloberfläche kodierende
Nukleotidsequenz umfaßt,
kann insbesondere derart konstruiert sein, daß sie für ein Fusionsprotein kodiert,
welches aus dem in/an/auf der Zelloberfläche repräsentierten Zielpolypeptid und
einem für
dessen Expression und Repräsentation
notwendigen Helfer-Polypeptid besteht, und daß sie folglich sowohl die für Zielpolypeptid
als auch die für
das Helfer-Polypeptid kodierende Nukleotidsequenz umfaßt.
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Das
wenigstens eine Cystein kann in diesem Fall entweder für das Zielpolypeptid
oder in der für
das Helfer-Polypeptid kodierenden Nukleotidsequenz vorhanden sein
bzw. eingebaut werden, vorausgesetzt es wird in dem zugänglichen
Abschnitt des rekombinanten Polypeptids/Proteins exprimiert.
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Eine
in der Praxis bewährte
Ausführungsform
der Nukleinsäure
kodiert für
ein Fusionsprotein, welches aus einem N-terminalen Signalpeptid,
dem Zielpolypeptid (hier auch "Passagierpolypeptid"), einem Linker-Polypeptid
und einer C-terminalen Transportdomäne eines Autotransporters besteht.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird das (gegebenenfalls einzige) Cystein vorzugsweise in die Linkerregion
eingesetzt (3).
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In
der Linkerregion kann außerdem
eine Protease-Bindungsstelle vorhanden bzw. eingebaut sein, insbesondere
eine, die selektiv für
IgA-Protease ist.
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Die
Transportdomäne
eines Autotransporters ist im Prinzip beliebige wählbar, vorzugsweise
wird jedoch eine solche Transportdomäne eingesetzt, die eine β-Fassstruktur
ausbilden kann. Eine detaillierte Beschreibung solcher Transportdomänen eines
Autotransporters ist in der WO 97/35022 offenbart, auf die hiermit ausdrücklich Bezug
genommen wird. Bevorzugte Transportdomänen eines Autotransportes sind
ausgewählt aus
der Gruppe: E. coli AIDA I Protein, Shigella flexneri SepA Protein,
Shigella flexneri IcsA Protein, E. coli Tsh Protein, Serratia marcescens
Ssp Protein, Helicobacter mustelae Hsr Protein, Bordetella ssp.
Prn Protein, Haemophilus influenzae Hap Protein, Bordetella pertussis
BrkA Protein, Helicobater pylori VacA Protein, Oberflächenprotein
SpaP oder rOmpB oder SlpT von Rickettsia, IgA Protease von Neisseria
oder Haemophilus und Varianten davon.
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Die
Nukleinsäure
kann als Vektor realisiert sein, der Elemente für die Replikation, die Klonierung
und das Surface Display des rekombinanten Polypeptids umfaßt. Ein
bevorzugter Vektor ist das Plasmid pET-SH4 mit einem Autotransporter-Konstrukt
und den XbaI, XhoI und Bg/II Schnittstellen (3). Wenn die kodierende Region eines
Cystein-freien Zielpolypeptids an diesen Schnittstellen in das Plasmid
eingefügt
wird, liefert das Plasmid das für
die erfindungsgemäße Markierung
notwendige Cystein in dem zugänglichen
Abschnitt des rekombinanten Polypeptids bzw. Proteins.
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Das
Einschleusen der Nukleinsäure
in eine Wirtszelle kann mit den im Stand der Technik bekannten und
geläufigen
Methoden wie z.B. Elektroporation durchgeführt werden.
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Als
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzende Wirtszellen eignen sich vor allem Bakterienzellen,
insbesondere Gram-negative Bakterienzellen, und unter diesen vorzugsweise
Enterobakterienzellen.
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Besonders
geeignet sind Bakterienzellen, die aus der Gruppe Escherichia coli,
Shigella flexneri, Serratia marcescens, Helicobacter mustelae, Bordetella
pertussis, Haemophilus influenza, Helicobacter pylori, Rickettsia
sp. und Neisseria sp. ist ausgewählt
sind.
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In
der Praxis hat sich vor allem die Bakteriengattung E. coli bewährt, und
hierunter ganz besonders der Stamm E. coli JK321 (DSM 8860), der
in der
US 6,040,141 detailliert
beschrieben ist. Auf den Inhalt dieser Patentschrift wird hiermit
ausdrücklich
Bezug genommen.
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Die
Expression der Nukleinsäure
in der Wirtszelle kann unter der Kontrolle eines allgemein bekannten Promotors
erfolgen. Im Fall der Verwendung von Gram-negativen Bakterien als
Wirtszellen wird der Einsatz des T7/lacZ Promotors oder des Promotors
von pJM1013 vorgeschlagen.
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Als
Markersubstanz in dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise
Maleinimid und/oder ein Maleinimidderivat eingesetzt, wobei die
Bindungsreaktion mit dem Cystein eine Michael-Additions-Reaktion ist,
d.h. eine Michael-Addition von Cystein an die Doppelbindung verschiedener
Maleinimid-Derivate. Die Maleinimid-Reaktion mit Sulfhydryl-Gruppen wurde
bereits in makromolekularen Prodrug-Konzepten erfolgreich angewendet[16], und ebendo in der Verlängerung
der in-vivo Halbwertzeit von therapeutischen Antikörperfragmenten[17] und in Untersuchungen der Struktur bakterieller
Rezeptoren[7, 18].
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zwei Formen von Maleinimid-Derivaten bevorzugt angewendet,
nämlich
biotinyliertes Maleinimid und Fluoreszein-Maleinimid. Biotinyliertes
Maleinimid eignet sich besonders gut für die photometrischen Detektion
und Filterdetektion im Anschluß an
ein Western-Blotting. Fluoreszein-Maleinimid wird als bevorzugter
Marker für
eine fluoreszenzaktivierte Zellsortierung und Durchflusszytometer-Analyse
(FACS-Prozesse) vorgeschlagen.
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Im
Verlauf der Entstehung vorliegender Erfindung hat sich erwiesen,
daß ein
einziges Cystein in dem an der Zelloberfläche präsentierten (Abschnitt des)
rekombinanten Proteins) ausreicht, um eine effiziente und nachweisbare
Markierung durch beide Maleinimid-Derivate zu erhalten.
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Als
Alternative zu der Maleinimid-/Maleinimid-Derivat-Markierung wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die spezifische Markierung der Sulfhydrylgruppe von Cysteinen durch
Alkylierung mittels Holoacetyl-Derivaten oder durch Behandlung mit
Pyridyl-disulfid-Derivaten durchzuführen.
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Beide
Markierungsverfahren sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik
bekannt und geläufig[9] [27].
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Eine
bedeutsamer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren besteht nicht
zuletzt darin, daß das
Verfahren an lebenden Zellen anwendbar ist.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen mit dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
dargestellten Daten wurden mit Autodisplay, einem im Stand der Technik
bekannt und geläufigen Surface-Display-System
erhalten, das auf dem Autotransporter-Sekretionsmechanismus beruht[10, 11]. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann aber selbstverständlich
auch in Kombination mit anderen Surface-Display-Systemen [22] [23] [4] [24] angewendet werden. Es zeigen
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1: die Michael-Addition
einer Sulfhydryl-Gruppe an die Doppelbindung einer Maleinimid-Gruppe.
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2: die Struktur (A) und
den Sekretionsmechanismus (B) der Autotransporterfamilie sezernierter Proteine.
Durch die Verwendung eines typischen Signalpeptids wird ein Vorläuferprotein über die
Innenmembran transloziert. Sobald es am Periplasma eintrifft, faltet
sich der C-terminale Teil des Vorläufers wie eine porinartige
Struktur als sogenanntes β-Fass
in die Außenmembranen,
und das Zielpeptid (der Passagier) wird zu der Zelloberfläche transloziert.
Für Autodisplays
wird das Signalpeptid der Cholera-Toxin β-Untereinheit und das β-Fass sowie
die Linkerregion des Adhesins AIDA-I von E. coli verwendet, wie
in Maurer et al. beschrieben ist[10].
SP
= Signalpeptid; IM = Innenmembran; PP = Periplasma; OM = Außenmembran
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3: die Struktur der Autotransporter-Fusionproteine,
für die
verschiedene der verwendeten Plasmide kodieren. Die Umgebungen der
Zielpeptid-Insertionsstelle,
die notwendig ist, um eine Oberflächentranslokation zu erhalten,
sind als Sequenzen angegeben. Restriktionsendonuklease-Spaltungsstellen
sind unterstrichen. Die Signalpeptidase-Spaltungsstelle ist durch
einen Pfeil gekennzeichnet. Die ortsspezifische Spaltungsstelle
für IgA1-Protease
in dem erhaltenen Fusionsprotein ist kursiv gedruckt und das lineare
Epitop für einen
monoklonalen Maus-Antikörper,
das als interne Kontrolle verwendet wurde, ist fett gedruckt. Das
einzelne Cystein, das für
die Markierung und Detektion verwendet wurde, ist schwarz hinterlegt.
p
= Plasmid, FP = Fusionsprotein; ET = epitophaltig, CT = Cystein
enthaltendes "Cystop";
FP-CT enthält vier
Aminosäuren
mehr als FP-ET, daher ist das Molekulargewicht etwas höher. Die
CpoI Restriktionsstelle (nicht dargestellt), die für Klonierungszwecke
verwendet wurde, befindet sich 155 bp stromabwärts der unterstrichenen BglII
Restriktionsstelle.
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4: die Oberflächentranslokation
und Zugänglichkeit
von FP-ET und FP-CT. Von E. coli JK321 pJM1013 (FP-ET) und JK321
pSH4 (FP-CT) wurden die Außenmembranen
präpariert
und einer SDS Gelelektrophorese auf einem 12,5 % PA-Gel unterworfen,
gefolgt von einer Coomassie- Brillantblau-Färbung. (A). Nach
der Übertragung
auf eine PVDF-Filtermembran
wurden Proteine durch den epitopspezifischen monoklonalen Maus-Antikörper (B)
oder durch Biotin-Maleinimid-Kopplung,
gefolgt von der Zugabe von Streptavidin-alkalische Phosphatase-Konjugat
(C) nachgewiesen. Das Molekulargewicht von Markerproteinen ist links in
kDa angegeben.
Trypsin +/–:
Ganze Zellen wurden mit Trypsin behandelt, bevor die Außenmembranen
präpariert
wurden (+), oder nicht (–).
Natürliche Außenmembranproteine
OmpF/C und OmpA sind durch Pfeile gekennzeichnet.
T = trypsinbeständiger,
in Membran eingebetteter Autotransporter-Kern (siehe 2).
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5: ein induzierbares Surface-Display
und dessen Detektion durch cysteinspezifische Markierung mit Biotin-Maleinimid:
Außenmembranen
von E. coli BL21 (DE3) pLysS pET-SH4 wurden vor (–) und 30
Minuten nach der Induktion mit IPTG (+) präpariert und einer SDS-Gelelektrophorese
auf einem 12,5 % PA Gel mit anschließender Coomassie-Brillantblau-Färbung unterworfen
(A). Nach der Übertragung
auf einen PVDF-Membranfilter wurden die Proteine entweder durch
epitopspezifischen monoklonalen Maus-Antikörper Dü142 (B) oder durch Biotin-Maleinimid-Kopplung,
gefolgt von der Zugabe eines Streptavidin-alkalische Phosphatase-Konjugats (C)
nachgewiesen. Die Molekulargewichte der Markerproteine sind links
in kDa angegeben. Natürliche
Außenmembranproteine
OmpF/C und OmpA sind durch Pfeile gekennzeichnet.
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6: eine durchflusszytometrische
Analyse ganzer Zellen von E. coli, die FP-ET (A) und FP-CT (B) exprimieren. E.
coli BL21 (DE3) pLysS, enthaltend pET-SH3 (FP-ET) und BL21 (DE3)
pLysS, enthaltend pET-SH4
(FP-CT), wurden 30 Minuten nach der Induktion mittels IPTG mit Fluoreszein-Maleinimid
markiert und einer Durchflusszytometrie unterworfen. Für jede Probe
wurden 10 000 Zellen analysiert. Die Fluoreszenz der Zellen ist
als Histrogrammkurve dargestellt, 30 Minuten nach der Induktion
mit IPTG. Der Mittelwert der Fluoreszenz von E. coli Zellen, die
FP-CT (328, B) exprimieren, ist fast 11 mal höher als der Mittelwert der
Fluoreszenz von Zellen, die FP-ET (30, A) exprimieren.
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7: den Zeitverlauf des induzierten
Surface-Displays, überwacht
durch Fluoreszein-Maleinimid Markierung und Durchflusszytometrie.
Zellen, die FP-CT exprimieren (E. coli BL21 (DE3) pLysS pET-SH4 – schwarze
Quadrate), und Zellen, die FP-ET exprimieren (E. coli BL21 (DE3)
pLysS pET-SH3 – offene
Kreise), wurden mit IPTG induziert. Zu den angegeben Zeitpunkten
wurden Proben genommen und mit Fluoreszein-Maleinimid markiert. Für jede Probe
wurde der Mittelwert der Fluoreszenz für 10 000 Zellen mittels Durchflusszytometrie
bestimmt und gegen die Zeit nach der Induktion aufgetragen.
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8: die Zellsortierung im
Durchflußzytometer
(FACS) von E. coli Zellen, die FP-CT exprimieren, nach der Markierung
mit Fluoreszein-Maleinimid.
- (A) Mittlere Fluoreszenz
von Zellen, die FP-ET (E. coli BL21 (DE3) pLysS pET-SH3) exprimieren,
markiert mit Fluoreszein-Maleinimid.
- (B) Mittlere Fluoreszenz von Zellen, die FP-CT (E. coli BL21
(DE3) pLysS pET-SH4) exprimieren, markiert mit Fluoreszein-Maleinimid.
- (C) Mittlere Fluoreszenz einer 1:1 Mischung von Zellen, die
FP-ET exprimieren, und Zellen, die FP-CT exprimieren, nach der Markierung
mit Fluoreszein-Maleinimid. Das Sortierungsfenster, das für die Selektion stark
fluoreszenter Zellen verwendet wurde, ist als schwarzer Balken dargestellt.
- (D) Mittlere Fluoreszenz von Zellen nach der FACS in dem in
(C) beschriebene Sortierfenster.
Für jede Messung wurden 10 000
Zellen analysiert.
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9: die durchflusszytometrische
Analyse des Surface-Displays von bovinem Adenodoxin (Adx), einem
von Natur aus cysteinhaltigen Protein. E. coli Zellen BL 21 (DE3),
die das Plasmid pET-SH3 enthalten, welches die für Adx kodierende und durch
die XbaI/BglII Restriktionsstellen eingesetzte DNA enthält, wurden mit
Fluorescin-Maleinimid markiert und mittels Durchflusszytometrie
analysiert [B]. Die mittlere Fluoreszenz dieser Zellen (271) war
im Vergleich zu dem Mittelwert der Fluoreszenz von Zellen, die FP-ET
(39) (E. coli BL 21 (DE3) pET-SH3) exprimieren und als Kontrolle
verwendet wurden, signifikant erhöht [A].
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Verwendete Materialien
und Methoden:
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Bakterielle Stämme, Plasmide
und Kulturbedingungen:
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Der
E. coli Stamm JK321 (ΔompT
proC leu-6 trpE38 entA zih12::Tn10 dsbA::kan), der zur konstitutiven
Expression von Fusionsproteinen im Autodisplay verwendet wurde,
ist im Stand der Technik bekannt[14].
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Der
E. coli Stamm BL21 (DE3) pLysS (F– ompT
hsdSA (rA – mB –) gal dcm (DE3) pLysS
(CmR), der für die induzierbare Expression
verwendet wurde, ist kommerziell erhältlich, beispielsweise bei
Stratagene (La Jolla, USA).
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Für die induzierbare
Expression wurde der Vektor pET11d verwendet, der kommerziell erhältlich ist, beispielsweise
von Novagen, Madison, USA.
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Für die Klonierung
von PCR-Produkten wurden E. coli TOP10 (F– mcrA Δ(mrr-hsdRMS-mcrBC) Φ80lacZΔM15 ΔlacX74 deoR
recAI araD139 Δ(ara-leu)
7697 galU galK rpsL (StrR) endA1 nupG) und
der Vektor pCR2.1-TOPO verwendet, die beide kommerziell erhältlich sind,
beispielsweise bei Invitrogen, Groningen, Niederlande.
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Die
Züchtung
der Bakterien erfolgte routinemäßig bei
37 °C in
Luria-Bertani (LB) Nährmedium,
das 100 mg Ampicillin pro Liter enthielt. Für Expressionsstudien wurde
Ethylendiamintetraacetat (EDTA) zu einer Endkonzentration von 10 μM zugegeben,
und β-Mercaptoethanol
wurde zu einer Endkonzentration von 10 mM zugegeben.
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Rekombinante DNA Techniken:
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Das
Plasmid pJM1013 wurde in früheren
Studien beschrieben und charakterisiert[13].
Es lenkt das Epitop eines monoklonalen Maus-Antikörpers an
die Zelloberfläche,
wo dieses Epitop durch eine spezifische IgA1-Protease-Spaltungsstelle
freigesetzt werden kann, sofern den Zellen extern die Protease zugefügt wird (3). Die Expression des Autotransporter-Fusionsproteins
in pJM1013 steht unter der Kontrolle des starken konstitutiven Promotors
PTK [13].
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Zur
Konstruktion von pSH4, das ein einziges Cystein enthält, wurde
das Gen der Autotransporter-Domänen
des Plasmids pJM1013 mittesl PCR unter Verwendung der Oligonukleotid-Primer
sh017 (5'-tct aga
ctc gag aga tct tgc cct gaa tat ttc aaa gg-3') und sh002 (5'-cac cac cag acg gtc cgt aag tg-3') amplifiziert. Der
Primer sh017 fügt
das Codon für
ein einziges Cystein hinzu (fett gedruckt) und enthält eine
Xho I Restriktionsschnittstelle, die für Kontrolldigestionen verwendet
werden kann. Das Fragment, das mittels PCR erhalten wurde, wurde
in den Vektor pCR2.1-TOPO eingesetzt und erneut mit XbaI und CpoI
gespalten. Das Plasmid pJM1013 wurde ebenfalls mit XbaI und CpoI
aufgeschlossen und das mittels PCR erhaltene XbaI/CpoI-Fragment
wurde eingefügt.
Daraus resultierte das Plasmid pSH4, wie in 3 dargestellt. Die mittels PCR eingeführte XhoI-Schnittstelle
wurde zur Differenzierung zwischen pJM1013 und pSH4 verwendet.
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Für die induzierbar
Expression wurde das im Handel erhältliche pET11d Vektor-Backbone von Novagen
(Madison, USA) verwendet. Für
die anschließenden
Klonierungsvorgänge
wurden in einem ersten Konstruktionsschritt alle XbaI und Bg/II
Restriktionsstellen des Vektors deletiert. Zu diesem Zweck wurde
eine PCR mit Oligonukleotid-Primern sh023 (5'-cct agg ggg gaa ttg tta tcc gc-3') und sh024 (5'-tga tca cga tcc
cgc gaa att aat acg-3')
und dem Plasmid pET11d als Matrize durchgeführt. Das PCR-Produkt wurde
in den Vektor pCR2.1-TOPO eingesetzt, erneut mit AvrII und BclI
gespalten, und in den XbaI- und BglII-eingeschränkten Vektor pET11d ligiert,
was zu pET11-SH2 führte.
Dieser neue Vektor, der durch das vollständige Fehlen von XbaI und BglII
Restriktionsstellen charakterisier ist, wurde mit NcoI und BamHI
gespalten. Die Autotransporter-Domänen, die Signalpeptid, lineares
Epitop, Linkerregion und β-Fass
kodierende Regionen enthielten, wurden mittels PCR unter Verwendung
von pJM1013 als Matrize und der Oligonukleotide sh015 (5'-cca tgg tta aat taa
aat ttg gtg ttt ttt tta cag-3')
und sh016 (5'-tga
tca tta tca gaa gct gta ttt tat ccc c-3') als Primer amplifiziert. Das erhaltene
PCR-Fragment wurde in pCR2.1 TOPO ligiert. Nach der Spaltung mit
NcoI und BclI wurde das Fragment in den Vektor pET11-SH22 eingesetzt.
Daraus resultierte das Plasmid pET-SH3, das wie für pJM1013
beschrieben die Expression des identischen Autotransporter-Fusionsproteins
ermöglicht,
jedoch unter der Kontrolle eines induzierbaren T7/Lac-Promotors.
Der BclI-Schnitt führt
zu klebrigen Enden, die mit jenen kompatibel sind, die durch BamHI
erzeugt werden. Plasmid pET-SH4 wurde durch Ersetzen des 200 bp NdeI/CpoI-Fragments
in pET-SH3 durch das entsprechende Fragment erhalten, das das einzige
Cystein enthielt, das durch Spaltung von pSH4 mit NdeI und CpoI
erhalten wurde.
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Außenmembranherstellung:
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E.
coli Zellen wurden über
Nacht gezüchtet
und die Kultur (1 mL) wurde zum Beimpfen von LB Medium (20 mL) verwendet.
Die Zellen wurden bei 37°C
unter Schütteln
(200 Upm) etwa 5 Stunden gezüchtet,
bis eine OD578 von 0,7 erreicht war. Nach
der Ernte und dem Waschen mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) wurden
Außenmembranen
nach der schnellen Isolierungsmethode von Hantke präpariert[25]. Für
die Proteasebehandlung ganzer Zellen wurden E. coli Zellen geerntet,
gewaschen und in PBS (5 mL) resuspendiert. Trypsin wurde bis zu
einer Endkonzentration von 50 mgL–1 zugegeben
und die Zellen wurden 5 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Digestion wurde
durch dreimaliges Waschen der Zellen mit PBS, das 10 % fötales Kälberserum (FCS)
enthielt, gestoppt, und die Außenmembranen
wurden wie zuvor beschrieben präpariert.
-
Für die induzierbare
Expression wurde der Stamm BL21 (DE3) pLysS, der eines der beschriebenen Plasmide
(pET-SH3 oder pET-SH4) enthält, über Nacht
in LB Medium mit einem Gehalt von 50 μg mL–1 Ampicillin
und 34 μg
mL–1 Chloramphenicol
gezüchtet.
Chloramphenicol wurde eingesetzt, um die pLysS-Funktion aufrechtzuerhalten
und damit eine strengere Kontrolle zu erreichen 1 mL dieser Übernacht-Kultur
wurde zum Beimpfen von LB Medium (20 mL) verwendet. Die Zellen wurden
bei 37°C
unter Schütteln
(200 Upm) etwa 3 Stunden gezüchtet,
bis eine OD578 von 0,6 erreicht war. 1 mM
IPTG (Roth, Karlsruhe, Deutschland) wurde für die Induktion hinzugefügt. Nach
30 Minuten (wenn nicht anders angegeben) wurden die Zellen geerntet
und die Außenmembranen
wurden wie zuvor beschrieben präpariert.
-
SDS-PAGE und Western-Blot-Analyse:
-
Außenmembranpräparate wurden
mit Probenpuffer (100 mM Tris/HCl (pH 6,8), der 4 % SDS, 0,2 % Bromophenolblau,
und 20 % Glycerol enthielt, im Verhältnis 1:2 verdünnt. Die
Proben wurden 10 Minuten bei 95°C
gekocht und auf einem 12,5 % SDS-PA-Gel analysiert. Proteine wurden
durch Coomassie-Brillantblau-Färbung
sichtbar gemacht. Vorgefärbte
Molekulargewichtsmarker (Bio-Rad Laboratories, Hercules, USA) wurden
zur Berechnung des scheinbaren Molekulargewichts der Außenmembranproteine
verwendet. Für
die Western-Blot-Analyse wurden Gele auf Polyvinyliden-Difluorid
(PVDF)-Membranen unter Verwendung eines Mini Trans-Blot-Apparates
von Bio-Rad Laboratories (München,
BRD) elektrogeblottet und die geblotteten Membranen wurden in TBS
mit 3 % FCS über
Nacht blockiert.
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Biotin-Maleinimid-Markierung
von ganzen Zellen vor der Präparation
der Außenmembran
und dem Western-Blotting:
-
Nach
der Ernte wurden die ganzen Zellen drei Mal mit 1 mL eiskalter phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) (10 mM Natriumphosphat, 0,9 % NaCl, 1 mM MgCl2 [pH
7,4]), gewaschen, mit 2 % β-Mercaptoethanol
30 Minuten inkubiert und fünf
Mal mit eiskalter PBS gewaschen. Die Zellen wurden durch Zentrifugation
gesammelt und das Pellet wurde in 5 ml Biotin-Maleinimid (Sigma-Aldrich,
Steinheim, Deutschland) (100 μM
in PBS, enthaltend 1 % Dimethylformamid) resuspendiert[7].
Nach einer Inkubation über
15 Minuten bei Raumtemperatur wurden die Zellen dreimal mit PBS
wie zuvor beschrieben gewaschen. Zellen, die nach diesem Protokoll
markiert waren, wurden für
die Außenmembranherstellung
und anschließendes
Western-Blotting aufgebrochen. Nach dem Blotten wurden die Membranen
in PBS mit 3 % FCS 1 Stunde blockiert, dann mit Streptavidin-alkalische
Phosphatase-Konjugat (Gibco BRL, Gaithersburg, USA), 1:10 000 verdünnt in PBS mit
3 % FCS, 45 Minuten inkubiert, und vier Mal mit PBS gewaschen[26]. Durch Zugabe von 10 mL Inkubationspuffer
(100 mM NaCl, 5 mM MgCl2, 100 mM Tris-HCl,
pH 9,5), der 66 μL
Nitroblautetrazoliumchlorid (50 mg mL–1 in
70 % Dimethylformamid) und 33 μL
5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat-Dinatriumsalz
(20 mg mL–1 in H2O) enthielt, wurde eine Farbreaktion erhalten.
-
Immunodetektion des linearen
Peptidepitops PEYFK, das als Kontrolle verwendet wird:
-
Zur
Immunodetektion wurden Membrane 3 Stunden mit Anti-PEYFK-Antikörper Dü 142 [13] im Verhältnis 1:35 verdünnt in TBS
mit 3 % FCS, inkubiert. Vor der Zugabe des sekundären Antikörpers wurden
Immunoblots dreimal mit TBS gewaschen, das 0,1 % Tween 20 enthielt.
Antigen-Antikörper-Konjugate
wurden durch die Reaktion mit alkalische Phosphatase-gebundenem,
sekundären
Ziegen-Anti-Maus-IgG-Antikörper
(KPL, Gaithersburg, USA), 1:10 000 verdünnt in TBS, das 3 % FCS enthielt,
sichtbar gemacht. Eine Farbreaktion wurde durch Zugabe von 10 mL
Inkubationspuffer (100 mM NaCl, 5 mM MgCl2,
100 mM Tris-HCl, pH 9,5) erreicht, der 66 μL Nitroblautetrazoliumchlorid
(50 mg mL–1 in
70 % Dimethylformamid) und 33 μL 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphate-Dinatriumsalz
(20 mg mL–1 in
H2O) enthielt.
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Biotin-Maleinimid-Markierung
von ganzen Zellen und photometrische Analyse:
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1
ml einer Übernacht-Kultur
wurde zu 20 ml LB-Medium zugegeben, das 100 μg mL–1 Ampicillin
enthielt. Die Zellen wurden bei 37 °C unter Schütteln bei 200 Upm gezüchtet, bis
eine OD5 7 8 = 3 erreicht war. 1 × 109 Zellen
wurden durch Zentrifugation bei 14 000 × g über 2 Minuten bei 4 °C geerntet.
Alle Schritte wurden in 2 ml Eppendorf-Reaktionsröhrchen durchgeführt. Nach
dreimaligem Waschen mit 1 ml eiskalter phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS,
pH 7,4) wurden die Zellen in 1 ml PBS mit einem Gehalt an 2 % β-Mercaptoethanol
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, wonach fünf Waschschritte
mit 1 ml eiskalter PBS folgten. Die Zellen wurden bei 30 °C in 1 ml
500 μM Biotin-Maleinimid
(Sigma Chemical Co, St. Louis, MO), aufgelöst in PBS mit einem Gehalt
an 1 % Dimethylsulfoxid 25 Minuten inkubiert[7].
Nach dreimaligem Waschen mit eiskalter 3 % BSA haltiger PBS wurden
die Zellen in 1 ml 3 % BSA haltiger PBS 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert,
wonach eine Zentrifugation folgte. Danach wurden die Zellen in Streptavidin-β-Galactosidase-Lösung (6,5 μg mL–1 in
PBS mit 2 % BSA) resuspendiert und 45 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert, wonach vier Waschschritte mit eiskalter PBS folgten.
Schließlich
wurden die Zellen in 2 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer resuspendiert
und die OD578 wurde bestimmt. 1 ml dieser
Lösung
wurde zu 200 μl
o-Nitrophenyl-β-D-Galactosid
(ONPG, 4 mg/ml in PBS, pH 7,0) zugegeben und bei 28 °C 5 Minuten
inkubiert. Nach der Zugabe von 500 μl 1 Na2CO3 wurden die Zellen durch Zentrifugation
(10 Minuten, 5000 × g,
4 °C) pelletiert
und die Absorption des Überstandes
wurde bei 405 nm bestimmt. Die β-Galactosidase-Aktivität, die den
Cystein-Molekülen entspricht,
die an der Zelloberfläche
zugänglich
sind, wurde in Miller-Einheiten nach Giacomini berechnet[15]. Reaktionszeit (5 Minuten) und Reaktionsvolumen
(1 ml) wurden während
der gesamten Messung konstant gehalten.
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Fluoreszein-Maleinimid-Markierung
ganzer Zellen und durchflusszytometrische Analyse:
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1
ml einer Übernacht-Kultur
wurde zu 20 ml LB-Medium hinzugefügt, das 100 μg ml–1 Ampicillin
enthielt. Die Zellen wurden bei 37°C unter Schütteln bei 200 Upm gezüchtet, bis
eine OD578 = 3 erreicht war. 1 × 109 Zellen wurden durch Zentrifugation bei
l4 000 × g über 2 Minuten
bei 4 °C
geerntet. Alle Schritte wurden in 2 ml Eppendorf-Reaktionsröhrchen durchgeführt. Die
Zellen wurden drei Mal mit eiskalter, sterilfiltrierter phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, in 1 ml 10 μM
Fluoreszein-5-Maleinimid
(F-M) (Molecular Probes Europe, Leiden, Niederlande), aufgelöst in PBS
mit einem gehalt an 1 % Dimethylformamid, suspendiert und im Dunkeln
bei 30 °C
10 Minuten inkubiert, wonach die Reaktion durch die Zugabe von 20
mM DTT gestoppt wurde. Überschüssiges Fluoreszein-Maleinimid
wurde durch fünfmaliges
Waschen der Zellen mit 1 ml PBS entfernt. Die Zellen wurden in 1
ml PBS resuspendiert und auf eine End-OD578 von
0,05 für
die anschließende
FACS-Analyse verdünnt.
Die Fluoreszenz wurde in einem Durchflusszytometer (FACSCalibur, Becton
Dickinson, Heidelberg, Deutschland) bei einer Anregungswellenlänge von
488 nm und einer Emissionswellenlänge von 530 nm bestimmt. In
den Figuren ist der Mittelwert der Fluoreszenz von 10 000 gemessenen
Zellen angegeben.
-
Surfase-Display
-
Die
in den Beispielen genannten Daten zum Surfase-Display eines rekombinanten
Proteins wurden mit Hilfe von "Autodisplay", einem im Stand
der Technik bekannten, effizienten Surfase-Display-System erhalten,
das für
E. coli etabliert. Einzelheiten dieses Surfase-Display-Systems sind
von J. Maurer, J. Jose, T. F. und Meyer, in J Bacteriol 1997, 179,
794[10] und von J. Jose, F. Hannemann und
R. Bernhardt in ChemBioChem 2001, 2, 695[11] beschrieben.
Auf den Inhalt dieser Publikationen wird hiermit ausdrücklich Bezug
genommen. Dieses Surfase-Display mittels Autodisplay basiert auf
dem Autotransporter-Sekretionsmechanismus[12].
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Anstelle
von Autodisplay sind aber auch andere Systeme für die Analyse des Surface-Displays rekombinanter
Proteine vostellbar, insbesondere unter Verwendung anderer Wirtszellen
als E. coli.
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Beispiel 1: Konstruktion
eines Zielpeptids (Passengers) mit einem einzigen Cystein
-
Das
Surfase-Display eines in einem rekombinanten Protein enthaltenen
Zielpeptids, eines sogenannten Passengers, mittels Autodisplay in
E. coli beruht auf dem Autotransporter-Sekretionspfad[12] und
erfordert die Integration des Zielpeptids in einen Polyproteinvorläufer mit
definierter Struktur (2).
Für diesen
Zweck muss ein künstliches
Gen durch PCR konstruiert werden, das für ein N-terminales Signalpeptid
(SP), für
das Zielpeptid bzw. den Passenger, für ein sogenanntes Linkerpeptid
und für
den C-terminalen β-Kern
kodiert. Mit Hilfe des SP wird der Vorläufer über die Innenmembran transloziert
und die Außenmembran-Translokation
wird durch das β-Fass
("β-core") erleichtert, das
bzw. der eine porinartige Struktur bildet. Um die vollständige Oberflächenexposition
des Zielpeptids/Passenger-Proteins zu erhalten, ist ein Linkerpeptid
notwendig[10] [11] (2).
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In
den vorliegenden Beispielen wurde das im Stand der Technik bekannte
Plasmid pJM 1013[13] verwendet, um das Gen
für ein
Zielpeptid/Passenger-Protein mit einem einzigen Cystein zu konstruieren.
Das Plasmid pJM1013 ist von J. Maurer et al. in J Bacteriol 1999,
181, 7014 ausführlich
beschrieben, und auf den Inhalt dieser Publikation wird hiermit
ausdrücklich
Bezug genommen. Das Plasmid pJM 1013 kodiert für ein Vorläuferprotein, das ein effizientes
Surface-Display eines Epitops für
den monoklonalen Maus-Antikörper
Dü 142
unter der Kontrolle des konstitutiven Promotors PTK erleichtert [13]. Durch PCR-Mutagenese wurde in das Plasmid
pJM1013 das Codon für
ein einziges Cystein und zusätzlich
eine XhoI-Restriktionsstelle eingefügt, wodurch das Plasmid pSH4
erhalten wurde (3).
Aufgrund dieser Einfügungen
unterschieden sich die Proteine, für die pJM1013 (epitophaltiges
Fusionsprotein, FP-EP) und pSH4 (cystein- und epitophaltiges Fusionsprotein,
FP-CP) kodieren, geringfügig
in der Größe. Beide
Plasmide wurden in E. coli JK 321 transformiert, einen an das Autodisplay
fremder Zielpeptide/Passenger-Proteine gut angepassten Stamm[14], und der Transport zu der Zelloberfläche wurde
analysiert.
-
Beispiel 2: Sondierung
des Surface-Displays von FP-EP, exprimiert von Plasmid pJM1013,
und FP-CT, exprimiert von Plasmid pSH4:
-
Im
bisherigen Stand der Technik war die differentielle Zellfraktionierung
ein geeignetes Werkzeug, um herauszufinden, ob ein Zielpeptid/Passenger
zu der Zelloberfläche
transportiert wird [10] [11] [2] [3]. Wie aus 4A hervorgeht, war es mit
dieser Methode möglich,
ein Protein korrekter Größe in der
Außenmembranfraktion
von E. coli JK321, die Plasmid pSH4 enthält, wie auch in JK321 mit Plasmid
pJM1013 nachzuweisen. In beiden Fällen war die Expression annähernd so
hoch wie bei den natürlichen
Außenmembranproteinen
OmpA und OmpF/C. Ein ähnliches
Protein war weder in der Cytoplasmafraktion noch in der Innenmembranfraktion
(nicht dargestellt) nachweisbar. Durch Western-Blot-Analyse unter
Verwendung des monoklonalen Antikörpers Dü 142 zum Nachweis des von pJM1013
kodierten Zielpeptids/Passengers ergaben beide Proteinbanden ein
Signal (4B), das ihre
Identität
als FP-CT (Bahn 1) bzw. FP-ET (Bahn 3) anzeigte.
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Als
nächstes
war zu zeigen, dass die Zielpeptid/Passenger-Domäne von FP-CT und FP-ET tatsächlich an
der Zelloberfläche
exponiert sind. Für
diesen Zweck wurden ganze Zellen, die pJM1013 und pSH4 exprimieren,
mit Trypsin behandelt, bevor die Außenmembranfraktionen präpariert
wurden. Trypsin ist ein zu großes
Molekül,
um durch die Außenmembran
hindurchzugehen. Daher ist die Degradation der Zielpeptid/Passenger-Domäne durch
Trypsin, das den ganzen Zellen zugefügt wird, ein klarer Hinweis
auf seine Oberflächenzugänglichkeit.
Wie aus 4A und 4B hervorgeht, führte die
externe Trypsinzugabe zu der Degradation von FP-CP (Bahn 2) und
FP-EP (Bahn 4). In Coomassie-gefärbten
SDS-Gelen (3A) war eine
zusätzliche Proteinbande
nachweisbar, die dem in der Membran eingebetteten und somit trypsinbeständigen β-Kern entsprach (2). Ein identischer, in
der Membran eingebetteter, trypsinbeständiger Kern wurde bereits für andere
Zielpeptide/Passenger-Proteine beschrieben, die im Autodisplay verwendet
wurden[10] [11].
-
Zusammenfassend
zeigen die vorliegenden Ergebnisse, dass durch beide Fusionsproteine,
FP-CT und FP-ET, die Zielpeptid-/Passenger-Domänen an die Zelloberfläche (= Außenmembran)
von E. coli transloziert werden und dort frei zugänglich sind.
Da FP-CT einen einzigen
Cysteinrest enthält,
wurde ein Nachweisverfahren auf der Basis der Maleinimid-Kopplung
durchgeführt:
Nach SDS-PAGE wurden in derselben Weise wie zuvor für Western-Blot-Experimente
beschrieben, Proteinbanden auf einen PVDF-Membranfilter überführt. Anstatt jedoch – wie im
Stand der Technik üblich – einen
Antikörper
für den
Nachweis zu verwenden, wurde Biotin-gekoppeltes Maleinimid hinzugefügt und eine
Markierung wie vorstehend unter "Verwendete
Materialen und Methode" beschrieben
durchgeführt
(vgl. auch Tabelle 1).
-
Maleinimid
wird durch die Michael-Addition kovalent an den Cysteinrest gebunden,
und nach Zugabe von Streptavidin-alkalische Phosphatase-Konjugat
und eines chromogenenen Substrates (X-Phosphat) wird eine nachweisbare
Färbung
erhalten. 4C zeigt,
daß FP-CT
durch diese Prozedur tatsächlich
gefärbt
wird, FP-ET hingegen nicht. Dieses Ergebnis bestätigt die Effizienz dieses erfindungsgemäßen Cystein-abhängigen,
Antikörper-unabhängigen Filterdetektionstests.
-
Beispiel 3: Photometrische
Analyse von Zellen, die ein einziges Cystein tragen
-
Für diesen
Zweck wurden identische Mengen mit jeweils 109 Zellen
von E. coli JK321 pSH4, die FP-CT mit einem einzigen Cystein exprimieren,
und Kontroll-E. coli JK321 pJM1013, die FP-ET ohne Cystein exprimieren,
25 Minuten mit 500 μM
Biotin-Maleinimid
wie vorstehend unter "Verwendete
Materialien und Methoden" beschrieben
inkubiert. Nach der Zugabe von Strepatividin-β-Galactosidase-Konjugat wurden
beide Zellproben 5 Minuten mit o-Nitrophenyl-β-D-Galactosid (ONPG), einem
chromogenen Substrat für β-Galactosidase,
inkubiert. Die Freisetzung von 2-Nitrophenol aufgrund der enzymatischen
Aktivität
wurde durch Absorption bei 405 nm bestimmt. Zellen, die FP-CT mit einem einzigen
Cystein exprimierten, wiesen eine β-Galactosidase-Aktivität von 153
Miller-Einheiten auf[15] (Mittelwert von
drei unabhängigen
Experimenten), während
Kontrollzellen, die FP-ET ohne Cystein exprimierten, eine Aktivität von 23
Miller Einheiten zeigten (Mittelwert von drei unabhängigen Experimenten).
Daraus folgt – nach
einer Bereinigung der von den Testzellen erhaltenen Werte durch
die von den Kontrolzellen erhaltenenen Werte – dass Zellen, die FP-CT exprimieren,
eine β-Galactosidase-Aktivität von 130
Miller-Einheiten aufweisen. Dieser Unterschied in der Aktivität ist auf
die spezifische Markierung von Cystein durch Biotin-Maleinimid zurückzuführen. Damit
ist gezeigt, dass die Markierung eines einzigen Cysteins, das an
der Zelloberfläche
einer Bakterienzelle durch Autodisplay exprimiert wird, für die Analyse
einer solchen geringen Anzahl von bakteriellen Zellen (109) mittels Photometrie ausreichend ist. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist folglich auch zur Verwendung in der Online-Überwachung der Proteinproduktion
z.B. von Zellen in einem industriellen Verfahren gut geeignet. Es
kann insbesondere in Fällen
angewendet werden, in denen das Protein selbst das Produkt eines
Prozesses ist, z.B. um reine Enzyme zu erhalten, oder auch in Fällen, in
denen Zellen erforderlich sind, die hohe Zahlen eines Enzyms oder
eines anderen funktionellen Proteins exprimieren, bevor sie synthetischen
Zwecken unterworfen werden.
-
Beispiel 4: Induzierbare
Oberflächenexpression
eines Zielpeptids/Passenger-Proteins
mit einem einzigen Cystein
-
Für viele
industrielle oder synthetische Anwendungen ist es von großem Vorteil,
die Expression des gewünschten
rekombinanten Proteins auf Transkriptionsebene zu kontrollieren.
Zum Beispiel ermöglicht
dies die Produktion einer hohen Zahl von Zellen, bevor mit der Expression
des rekombinanten Proteins durch Zugabe eines spezifischen Induktors
begonnen wird. Um ein induzierbares Autodisplay-System zu erhalten
und das erfindungsgemäße cysteinspezifische
Markierungsverfahren in der Überwachung
der kontrollierten Induktion einer Proteinexpression einzusetzen,
wurden Fusionsproteine FP-CT und FP-ET von einem induzierbaren T7/Lac-Promotor
exprimiert. Zu diesem Zweck wurde das künstliche Vorläufergen,
das für
die Autotransporter-Domäne
kodiert, mit einem Zielpeptid/Passenger, der ein einziges Cystein
(FP-CT) enthält,
in den Vektor pET11d eingesetzt. Dieser Plasmidvektor, der im Handel
erhältlich
ist, ist für
die induzierbare Proteinexpression spezifiziert. Das neue Plasmid,
das auf diese Weise erhalten wurde, wurde als pET-SH4 bezeichnet (3). Es ermöglichte
die induzierbare Expression des Zielpeptid/Passenger-Proteins FP-CT
von dem aus pET11d stammenden T7/Lac-Promoter. Mit dem Gen, das
für FP-ET
kodiert, wurde auf gleiche Weise verfahren und dabei das Plasmid
pET-SH3 erhalten (3),
welches als Kontrolle diente. Beide Plasmide wurden in den Bakterienstamm
E. coli BL21 (DE3) transformiert, der im Handel frei erhältlich ist
und üblicherweise
für die T7/Lac-Promoter-vermittelte
Induktion der Expression verwendet wird. Die anschließende Proteinexpression wurde
analysiert. Wie in 5 dargestellt,
konnte eine sehr große
Menge an FP-CT in der Außenmembranfraktion
von BL21 (DE3) pET-SH4 Zellen nach der Induktion mit IPTG nachgewiesen
werden. Die Expressionsrate war noch höher als jene der natürlichen
Außenmembranproteine
OmpA und OmpF/C. Sie konnte sowohl in Coomassie-gefärbten SDS-Gelen
(5A) als auch durch
Western-Blotting mit Antikörper
DÜ142 (5B) nachgewiesen werden.
-
Nach
der Induktion konnte außerdem
mittels der cysteinspezifischen Maleinimid-Kopplung eine einzige Proteinbande,
entsprechend FP-CT, nachgewiesen werden (5C), die in nicht induzierten Zellen
nicht nachweisbar war. Dieses Ergebnis stimmte mit jenen überein,
die durch Western-Blot und Coomassie-Färbung von SDS-Gelen erhalten
wurden, und zeigt, dass die T7/Lac-Promoter-kontrollierte Expression
von FP-CT stringent war.
-
Beispiel 5: Durchflusszytometrische
Analyse von Zellen, die ein Protein mit einem einzigen Cystein tragen
-
Zellen
von E. coli BL21 (DE3) pET-SH4, die FP-CT exprimieren, wurden mit
Fluorescin-Maleinimid markiert (Tab. 1). Zu diesem Zweck wurden
Proben einer Zellsupension mit einer OD578 =
1,0 mit 500 μM
Fluorescin-Maleinimid 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, nachdem
sie 30 Minuten mit IPTG induziert worden waren. Nach Beendigung
der Reaktion und Entfernung von überschüssigem Markierungsreagens
durch wiederholtes Waschen mit Puffer wurden die Zellen auf eine
endgültige
OD5 7 8 =
0,05 verdünnt
und einer Durchflusszytometrie unter Verwendung eines FACSCalibur
Durchflusszytometers unterzogen. E. coli BL21 (DE3) pET-SH3, das
FP-ET (ohne Cystein) exprimiert, wurde auf gleiche Weise vor der
Durchflusszytometer-Analyse behandelt und als Kontrolle verwendet. 6 zeigt, dass die Stärke der
Fluoreszenz von BL21 (DE3), das FP-CT exprimiert, deutlich von dem
intrinsischen Hintergrundsignal der E. coli-Kontrolle, die FP-ET
exprimiert, unterscheidbar war. Dies zeigt, dass die Maleinimid-Kopplung
eines einzigen Cysteins in einem Protein, das auf der E. coli Oberfläche erschien,
eine praktikable, gut funktionierende Markierungsprozedur für die Durchflusszytometer-Analyse
ist.
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Als
nächstes
wurde untersucht, ob diese spezifische und sensitive Markierung
die Überwachung
des Zeitverlaufs der Expression rekombinanter Proteine auf der Oberfläche von
E. coli nach der Induktion ermöglicht.
Zu diesem Zweck wurde den Proben mit E. coli BL21 (DE3) pET-SH4
Zellen IPTG hinzugefügt,
um die Expression von FP-CT zu starten. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten
wurden Proben genommen, mit Fluoreszein-Maleinimid wie zuvor beschrieben
markiert und anschließend
durch Durchflusszytometrie analysiert. Wie aus 7 ersichtlich ist, stieg der Mittelwert
der Fluoreszenz von 10 000 analysierten Zellen über einen Zeitraum von 90 Minuten
für jede
Probe kontinuierlich an, während
die mittlere Fluoreszenz von Kontrollzellen, die FP-ET exprimierten,
sich nur leicht verschob. Dies gibt die kumulative Anzahl von FP-CT
Molekülen
wieder, die auf der Oberfläche
von E. coli aufgrund der Induktion der Expression durch IPTG erschienen.
Zusammenfassend zeigen diese Ergebnise, dass die Cystein-Markierung
durch Michael-Addition an Derivate von Maleinimid eine einfach durchzuführende und
effiziente Methode zur Überwachung
des Erscheinens rekombinanter Proteine auf der Zelloberfläche nach
Induktion der Expression ist und im Hoch-Durchsatzverfahren wie
der Durchflusszytometrie anwendbar ist. Die Vorteile dieser Markierungs-
und Detektionsmethode sind offensichtlich: es sind nur minimale
Mengen von Zellen notwendig, die in weniger als einer Stunde markiert
werden können.
Zusätzlich
kann die durchflusszytometrische Analyse markierter Zellen innerhalb
von Sekunden durchgeführt
und automatisiert werden. Der Gehalt eines rekombinanten Proteins
kann selbst in einer kleinen Probe rasch und, falls erwünscht, automatisch
bestimmt werden kann. Dies kann z.B. zur Online-Überwachung der Proteinexpression
an der Oberfläche
lebender Zellen in industriellen Prozessen genutzt werden.
-
Beispiel 6: Durchflusszytometrische
Sortierung einzelner Zellen, die ein cysteinhaltiges Protein an
der Oberfläche
tragen
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Zellen
von E. coli BL21 (DE3) pET-SH4, die FP-CT mit einem einzigen Cystein
exprimieren, und E. coli BL21 (DE3) pET-SH3, die FP-ET ohne Cystein
exprimieren, wurden in einem Verhältnis von 1:1 gemischt, mit
Fluoreszein-Maleinimid markiert und mittels Durchflusszytometrie
analysiert. Wie aus 8C hervorgeht, resultierten
daraus in einer Probe zwei Zellpopulationen, die durch ihre Fluoreszenzstärke unterschieden
werden konnten. Die relativen Fluoreszenzstärken beider Zellpopulationen
waren mit jenen identisch, die erhalten wurden, wenn Zellen von
BL21 (DE3) pET-SH3 (FP-ET) und pET-SH4 (FP-CT) markiert und getrennt
analysiert wurden (8A bzw. 8B). In der gemischten Probe
wurde ein Sortierfensters definiert (8C),
so dass Zellen mit einer Fluoreszenz, die jener von FP-CT-positiven
Zellen entsprach (8B),
von dem Sortiermodul des FACSCalibur Zytometers aussortiert wurden.
Diese Zellen wurden gesammelt und – nachdem eine Teilmenge von
Zellen für
das Wachstum und die anschließende
DNA-Analyse entfernt worden war –, erneut einer Durchflusszytometrie unterzogen. 8D zeigt die Fluoreszenzverteilung
der Zellen in der sortierten Probe. Wie erkennbar ist, wurde nach
nur einer Runde Zellsortierung eine Population mit hoher Fluoreszenz, entsprechend
den FP-CT Zellen, aus der Mischung von positiven und negativen Zellen
heraussortiert. Zur Verifizierung der Identität der Zellen, die durch diese
Prozedur sortiert worden waren, wurde die zuvor entfernte Teilmenge
von Zellen verdünnt
und adäquate
Verdünnungen
auf Agarplatten ausplattiert, um einzelne Kolonien zu erhalten.
Die Anzahl einzelner Zellklone, die durch diese Prozedur erhalten
wurde, entsprach der Zahl, die durch Durchflusszytometrie bestimmt
wurde. Das bedeutet, dass die Zellen das Markierungs- und Sortierungsprotokoll
ohne Verlust überstehen.
Aus zehn der erhaltenen einzelnen Zellklone wurde Plasmid DNA isoliert
und einer Restriktionsanalyse unterworfen. In dieser Analyse wurde
die Tatsache ausgenutzt, dass pET-SH4 eine XhoI-Restriktionsstelle
enthält,
die in pET-SH3 fehlt (3).
Alle analysierten Zellklone enthielten Plasmid pET-SH4. Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Markierung eines einzigen Cysteins, das in einem Protein
an der Zelloberfläche
exprimiert wird, die Selektion entsprechender Zellen aus einer heterogenen
Population durch fluoreszenzaktivierte Zellsortierung (FACS) ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Markierungsverfahren
ermöglicht
folglich, daß aus
einer Mischung von Zellen, die ein bestimmtes gewünschtes
Protein, z.B. ein Enzym, exprimieren, und nicht-exprimierenden Zellen
diejenigen Zellen, die das gewünschte
Protein exprimieren, schnell und mit hohem Durchsatz selektiert
werden, um eine optimierte Zellpopulation zu erhalten, bevor sie
in einem industriellen oder synthetischen Prozess angewendet wird.
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Für die Zellsortierung
wurden 270 000 Zellen der Mischung analysiert und insgesamt 86 000
Zellen aussortiert. Aufgrund des Sortierverfahrens waren die selektierten
Zellen stark verdünnt.
Daher musste ein viel größeres Volumen
dieser Zelllösung
durch den Durchflusszytometer laufen, bevor 10 000 Zellen, die feststehende
Anzahl von Zellen für
jedes Experiment, auf Fluoreszenz analysiert waren. Dies führte zu
dem Auftreten eines Peaks geringer Fluoreszenz (8D), der keine wachsenden Zellen enthielt
und von dem daher angenommen wird, dass er aus Pufferverunreinigungen
besteht.
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Beispiel 7: Cystein-Markierung
von bovinem Adrenodoxin, das an der E. coli Oberfläche exprimiert
wird
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Für den Nachweis,
daß auch
natürlich
vorkommende Cysteine in Zielpeptiden/Passenger-Proteinen, die auf der E. coli Oberfläche (= Außenmembran)
exponiert werden, mit dem erfindungsgemäße Verfahren markierbar und
detektierbar sind, wurde das Ferredoxin der bovinen Nebennierenrinde,
Adrenodoxin (Adx) ausgewählt.
Adx enthält
fünf Cysteine
und einen Eisen-Schwefel-Cluster als prothetische Gruppe. Vier der
fünf Cysteine
sind an der Bindung der [2Fe-2S]-Gruppe beteiligt. Im Stand der
Technik ist bekannt, dass apo-Adx effizient über den
Autotransporter-Pfad zu der E. coli Zelloberfläche transportiert wird[2]. Die prothetische Gruppe kann nach dem
Transport eingesetzt werden, um aktives, elektron-transferierendes
holo-Adx zu erhalten[11]. Für den hier
beschriebenen Nachweis wurden die Untersuchungen auf das Surface-Display
von apo-Adx beschränkt.
Zu diesem Zweck wurde die kodierende Region von Adx in den Vektor
pET-SH3 eingesetzt, und die Oberflächentranslokation wurde wie
zuvor beschrieben verifiziert. Mit Zellen einer Übernachtkultur wurde frisches
Medium beimpft, anschließend
inkubiert wurde, bis ein exponentiales Zellwachstum erhalten wurde.
Die Adx-Expression wurde durch Zugabe von IPTG über 30 Minuten induziert. Zellen
wurden geerntet, auf OD5 7 8 = 1,0 eingestellt und mit Fluoreszein-S-Maleinimid
wie zuvor beschrieben markiert. 9B zeigt,
dass diese Behandlung im Vergleich zu Kontroll-pET-SH3-Zellen zu
einer deutlich erhöhten
Fluoreszenz von Zellen führte (9A). Damit ist gezeigt,
dass die erfindungsgemäße Markierungs-
und Detektionsmethode zur Überwachung
der Expression von Zielpeptiden/Passenger-Proteinen geeignet, die
inhärente
(d.h. eigene, natürliche) Cysteine
enthalten.
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Beispiel 8: Überwachung
der Oberflächenexpression
eines Zielpeptids/Passenger-Proteins
ohne Cysteine oder ohne zugängliche
Cysteine
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Zur Überwachung
der Oberflächenexpression
eines Zielpeptids/Passenger-Proteins ohne oder ohne vom äußeren (umgebenden)
Medium aus zugängliche
Cysteine mittels Autodisplay wird die kodierende Region dieses Zielpeptids/Passenger-Proteins
in das Plasmid pET-SH4 an der XbaI, XhoI, oder BglII Restriktionsstelle
eingesetzt (3). Dies
führt zu
einer Co-Sekretion des Cysteins, das von pET-SH4 abgeleitet ist,
und die Oberflächentranslokation
des rekombinanten Zielpeptids/Passengers kann durch das co-sezernierte einzige
Cystein nachgewiesen werden. Diese Verfahren eignet sich insbesondere
für die
Analyse des Surface-Displays von Enzymen, – im speziellen von bakteriellen
Enzymen und hierunter vor allem von Esterasen und Oxidoreduktasen, – für die kein
spezifischer Antikörper
verfügbar
ist. Der Transport und die Oberflächenzugänglichkeit wird durch Cystein-Markierung
und anschließende
Western-Blot-artige
Experimente verifiziert.
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Beispiel 9: Eignung von
Maleinimid und Maleinimid-Derivaten für die erfindungsgemäße Markierung
von Cystein
-
Kontrollzellen
von E. coli, die Zielpeptide/Passenger-Proteine ohne Cysteine exprimieren,
waren immer negativ, unabhängig
von der angewendeten Detektionsmethode (4C, 7, 8A), E. coli Zellen ohne
Plasmid waren ebenso negativ (nicht dargestellt). Da das Periplasma
von E. coli bekanntermaßen
eine Reihe von Proteinen mit frei zugänglichen und reaktiven Cysteinen
enthält[19, 20], beweisen diese Ergebnisse, dass
Maleinimid und die Maleinimid-Derivate, die in dieser Studie verwendet
wurden, nicht imstande waren, die Außenmembranbarriere zu durchdringen.
Offensichtlich waren sie weder hydrophob genug, um durch die asymmetrische
Lipid-Doppelschicht
hindurchzugehen, noch klein genug, um durch die hydrophiler Poren
zu gelangen, die von den Porinen bereitgestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
unter Einsatz von Maleinimid und/oder dessen Derivate, mit anderen
Worten: die erfindungsgemäße Maleinimid-abhängige Markierungs- und
Detektionsmethode, ist infolgedessen auch dazu geeignet, eine Oberflächenexposition
von zum Beispiel der periplasmatischen Lokalisation eines Proteins
zu unterscheiden, das ein oder mehrere Cysteine enthält.
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Beispiel 10: Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Proteinreinigung
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Zu
diesem Zweck wurde das Gen für
eine spezifische IgA1-Protease-Spaltungsstelle während der (in den vorstehenden
Beispielen beschriebenen) Vektor-Konstruktion eingefügt (3). Die externe Zugabe einer ortsspezifischen
IgA1-Protease setzt das Zielpeptid/Passenger-Protein mit dem anhaftenden
Cystein frei, wenn das entsprechende Gen in die Vektoren pJM1013,
pSH4, pET-SH3 oder pET-SH4 eingesetzt wurde. Außerdem kann eine zusätzlichen
Spaltungsstelle für
eine ortsspezifische Protease, z.B. Faktor X, in N-terminaler Ausrichtung
zu dem Cystein, das zur Reinigung verwendet wird, eingesetzt werden.
Im Anschluß an
die erfindungsgemäße Biotin-Maleinimid-Markierung wird in
einem ersten Schritt durch Einsatz einer IgA1-Protease das Zielpeptid/der
Passenger mit dem an Biotin-Maleinimid gekoppelten Cystein von der
Zelloberfläche freigesetzt
und danach das Protein z.B. mit Hilfe einer Strepavidin-beschichteten Säule (oder
eines anderen Strepavidin-beschichteten Trägers) gereinigt. In einem zweiten
Schritt setzt der Faktor X das gereinigte Zielpeptid/Passenger-Protein
von der Säule
frei, wodurch das zur Reinigung verwendete Cystein zurückbleibt.
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Beispiel 11: Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Aufreinigung von Zellen
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Aus
einer Mischung verschiedener Zellen werden diejenigen Zellen aufgereinigt,
die ein bestimmtes insbesondere gewünschtes rekombinantes Peptid
oder Protein an ihrer Oberfläche
exprimieren, welches wenigstens ein zugängliches Cystein aufweist.
Zu diesem Zweck werden alle Zellen einer Markierungsreaktion mit
Biotin-Maleinimid unterworfen. Allein diejenigen Zellen, die das
bestimmte, insbesondere gewünschte
rekombinante Polypeptid bzw. Protein mit dem (den) zugänglichen
Cystein(en) an ihrer Oberfläche
exprimieren, werden im Verlauf dieser Reaktion tatsächlich mit
Biotin-Maleinimid
markiert. Diese markierten Zellen werden anschließend an
Streptavidin-überzogene
Kügelchen,
Streptavidin-Agarose, oder jede andere Streptavidin-modifizierte
Matrix gekoppelt, z.B. in Flüssigchromatographiesäulen und
auf diese Weise aus der Mischung von Zellen angereichert. In entsprechender
Weise können
Zellen, die ein Enzym, einen Antikörper oder ein anderes funktionales
Protein an der Oberfläche
exprimieren, immobilisiert werden, um sie in kontinuierlichen Reaktionen
einzusetzen. Außerdem
können
Zellen mit dieser Methode an Membranen fixiert werden, um sie z.B.
in Oberflächenplasmon-Resonanzexperimenten
zu verwenden.
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-
Tabelle
1: Maleinimid-Cystein-Verbindungen an der Zelloberfläche und
Detektionsmethoden