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Die
Erfindung richtet sich auf einen Schließzylinder der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegeben Art. Der Schließzylinder besteht aus einem
Zylindergehäuse
und einem darin drehbar gelagerten Zylinderkern. Dem Schließzylinder
ist ein Schlüssel mit
definiertem Schlüssel-Längsprofil
zugeordnet, der zur Drehbetätigung
in den Zylinderkern eingesteckt werden kann. Im Zylinderkern sind
in axialer Reihe eine Schar von diametralen Schächten angeordnet, worin plattenförmige Zuhaltungen
aufgenommen und mit ihren Plattenlängskanten darin längsverschieblich
geführt
sind. Die Zuhaltungen sind in einer ihrer beiden Verschiebungsrichtungen
federbelastet und besitzen in definierten Höhen Steuerkanten, die gemäß dem Schlüssel-Längsprofil
ausgebildet sind. In Ruhelage, also bei abgezogenem Schlüssel, greifen
die Zuhaltungen in einen Sperrkanal im Zylindergehäuse. Beim
Einstecken und beim Herausziehen des Schlüssels können die Zuhaltungen vorübergehend
in einem Ausweichkanal des Zylindergehäuses ausweichen, der dem Sperrkanal
diametral gegenüberliegt.
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Die
Sicherheit eines Schließsystems
hängt davon
ab, ob mit Abtastwerkzeugen die jeweilige Lage der Steuerkanten
in den einzelnen Zuhaltungen ermittelt werden kann. Ohne besondere
Vorkehrungen lässt
sich die jeweilige Höhe
der Steuerkanten entweder direkt im Schlüsselkanal anhand der Ruhelage
der Zuhaltungen abtasten, oder indirekt, wenn man das Maß der jeweiligen
Rückstellbewegung
der Zuhaltungen gegen die Federbelastung ermittelt, wo die einzelnen
Zuhaltungen durch ein Werkzeug nacheinander gegen ihre Federbelastung
in den Ausweichkanal zurückgedrückt werden.
Im Erfolgsfall kann dann von Unbefugten das zugehörige Schlüssel-Längsprofil
festgestellt und anhand dieser Kenntnis ein Nachschlüssel erstellt
werden.
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Um
dies zu verhindern bemühte
man sich, durch Anschläge
an den Zuhaltungen einerseits und durch Gegenanschläge am Zylindergehäuse andererseits
die tatsächliche
Lage der Steuerkanten an den Zuhaltungen zu verschleiern. Bei dem
bekannten Schließzylinder
dieser Art (
DE 28 15
380 C2 ) hat man dazu eine achsparallele Längsrippe
im Sperrkanal sowie im Ausweichkanal des Zylindergehäuses angeordnet
und die Zuhaltungen an ihren Plattenendkanten mit Ausschnitten unterschiedlicher
Ausschnitttiefe versehen. Die Ausschnitttiefe wurde dabei z.B. so
gewählt,
dass die in unterschiedlicher Höhe
angeordneten Steuerkanten der Zuhaltungen im Ruhefall in identischer
Höhenlinie
zu liegen kamen. Die einheitliche Höhenlage der Steuerkanten wurde
auch bei dem indirekten Abtastverfahren genutzt, wo die Zuhaltungen
gegen ihre Federbelastung mittels eines Einbruchswerkzeugs in den
Ausweichkanal zurückgedrückt wurden.
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Damit
konnte zwar die Verschleierung der Steuerkanten-Lage bei den einzelnen
Zuhaltungen erreicht werden, aber die Montage des Schließzylinders
ist, ohne zusätzliche
Maßnahmen,
aus folgendem Grund erschwert. Solange der Zylinderkern sich außerhalb
des Zylindergehäuses
befindet, ist die Federbelastung bestrebt die Zuhaltungen aus den Schächten im
Zylinderkern herauszudrücken
oder gar, bei Unachtsamkeit, herauszukatapultieren. Um das zu verhindern,
musste man sich um einen zusätzlichen „Verlierschutz" bemühen.
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Ein
solcher Verlierschutz hat die Aufgabe, nach dem Einstecken die Zuhaltungen
vorübergehend
in ihren Schächten
im Zylinderkern gegen ihre Federbelastung festzuhalten. Bei einem
weiteren bekannten Schließzylinder
hat man dazu an der einen Führungskante
des Schachtes einen ins Schachtinnere weisenden Zahn mit einer steilen
Sperrflanke und einer flachen Flanke angeformt und an der entsprechenden
Plattenlängskante
der Zuhaltung einen Freischnitt vorgesehen, der mit einer Stufe
endet. Die steile Flanke des Zahns wirkte mit der Stufe an der Längskante
der Zuhaltung als Verlierschutz zusammen. Die Lage der Stufe mit
dem Freischnitt in der Zuhaltung musste in Abstimmung mit der Höhelage der
Steuerkante gewählt
werden, sofern man auch an einer Verschleierung der Steuerkanten-Lage
interessiert war.
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Um
sowohl eine Verschleierung der Steuerkanten-Lage als auch einen
Verlierschutz der Zuhaltungen bei der Montage des Zylinderkerns
zu erreichen, sind bei dem bekannten Schließzylinder doppelte Maßnahmen
erforderlich gewesen. Während die
bekannten Anschläge
und Gegenanschläge
zur Verschleierung der Steuerkanten-Lage zwischen den Zuhaltungen und dem
Zylindergehäuse
vorgesehen waren, wirkten die Mittel für den Verlierschutz zwischen
den Zuhaltungen und dem Zylinderkern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen, preiswerten
Schließzylinder
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln,
der durch Verschleierung der Steuerkanten-Lage nicht nur einbruchssicher
ist, sondern sich auch durch einen zuverlässigen Verlierschutz auszeichnet.
Dies wird erfindungsgemäß entweder durch
die im Anspruch 1 oder durch die im Anspruch 9 genannten Maßnahmen
erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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Zwischen
der einen Längskante
der Zuhaltung und der zugehörigen
Schmalseite des ihr zugeordneten Schachts sind einerseits ein ins
Schachtinnere ragender Vorsprung und andererseits ein Ausschnitt
vorgesehen, der diesen Vorsprung aufnimmt. Der Nocken besitzt zwei
in Längsrichtung
weisende Flanken und der Ausschnitt zwei einander gegenüberliegende
Innenflächen.
Der Nocken und der Ausschnitt haben zunächst eine doppelte Funktion.
Die eine Flanke des Nockens fungiert nämlich als Anschlag und die
eine Innenfläche
des Ausschnitts als Gegenanschlag, womit eine Verschleierung der
tatsächlichen
Lage der Steuerkanten in der Zuhaltung erreicht wird. Im Gegensatz
zum Stand der Technik ist das Zylindergehäuse an der Verschleierung der Steuerkanten-Lage
nicht beteiligt; all dies spielt sich bei der Erfindung zwischen
dem Zylinderkern und der Zuhaltung ab. Das Zylindergehäuse kann
bei der Erfindung neutral ausgebildet sein. Die Zuhaltung kann, durch
die Flanke und die Innenfläche
begrenzt, nur um ein bestimmtes Maß in den Sperrkanal bzw. den Ausweichkanal
einfahren.
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Die
in Richtung der Federbelastung weisende Flanke des Nockens und die
ihr entgegengerichtete Innenfläche
vom Ausschnitt erfüllen
aber gleichzeitig die Funktion eines Verlierschutzes. Trotz ihrer Federbelastungen
werden die im Zylinderkern eingesteckten Zuhaltungen auch außerhalb
des Zylindergehäuses
festgehalten. Die Zuhaltungen und der Zylinderkern bilden eine vormontierbare
Baueinheit. Dazu schlägt
die Erfindung zwei Alternativen vor, von denen die eine im Kennzeichen
von Anspruch 1 und die andere im Kennzeichen von Anspruch 9 angeführt sind.
Die erste Alternative wird in der nachfolgenden Beschreibung im
Zusammenhang mit den 1a bis 4b und die andere anhand
der 5 und 6 näher beschrieben.
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Weitere
Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung,
wie gesagt, in Vergrößerung in
zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es werden im ersten Ausführungsbeispiel vier verschiedene
Querschnittansichten durch den erfindungsgemäßen Schließzylinder dargestellt. Es zeigen:
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1a – 4a die
Querschnittansichten durch den in seiner Ruhelage befindlichen Schließzylinder im
Bereich von vier Zuhaltungen, deren Steuerkanten zueinander in unterschiedlicher
Höhelage
sich befinden und
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1b – 4b die
gleichen Schnittansichten des Schließzylinders, wenn sich die Zuhaltungen
in ihrer maximalen Rückstelllage
im Ausweichkanal befinden.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
ist in zwei Querschnitten durch den Schließzylinder dargestellt. Es zeigen:
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5 + 6, in Analogie zu 1a und 2a, zwei
Querschnittansichten durch den in Ruhelage befindlichen Schließzylinder
im Bereich von zwei Zuhaltungen, deren Steuerkanten sich in unterschiedlicher
Höhenlage
befinden.
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Der
in den 1a bis 4b gezeigte Schließzylinder
umfasst ein Zylindergehäuse 10 mit
einer Lagerbohrung 11 für
einen Zylinderkern 20. Der Zylinderkern 20 besitzt
eine Schar hintereinanderliegender diametraler Schächte 23,
in welchen jeweils eine von vier unterschiedlichen plattenförmigen Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 aufgenommen
ist. Die hier in besonderer Weise profilierten Plattenlängskanten 31, 32 sind
an entsprechenden Schmalseiten 21, 22 des Schachtes 23 geführt. Jeder
der Schächte 23 ist
in üblicher
Weise mit einer Erweiterung 24 versehen, in welcher eine
Druckfeder 15 angeordnet ist. Das eine Ende der Druckfeder 15 stützt sich
an einer Endfläche 25 der
Erweiterung 24 ab, während
ihr gegenüberliegendes
Ende eine Nase 35 untergreift, welche die dortige Plattenlängskante 32 überragt
und in die Schacht-Erweiterung 24 hineinragt. Dadurch sind
die Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 in die durch den
Kraftpfeil 13 verdeutlichten Verschiebungsrichtung federbelastet.
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Die
Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 besitzen Steuerkanten 41 bis 44,
die – bezüglich der
mit 40 gekennzeichneten, strichpunktiert in 1a bis 4a verdeutlichten Höhen-Mittellinie 40 der jeweiligen
Zuhaltung 30.1 bis 30.4 – vier unterschiedliche Höhenlagen 45 bis 48 einnehmen
können.
In 1a befindet sich
die Steuerkante 41 in einer ersten Stufenhöhe 45.
Die Steuerkante 42 in 3a befindet
sich in einer zweiten Höhenstufe 46,
während
die Steuerkante 43 in 2a sich
in einer dritten Stufe 47 ist. Schließlich nimmt die Steuerkante 44 von 4a eine vierte Stufenhöhe 48 ein.
Die Steuerkanten 41 bis 44 sitzen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
an einer Zunge 33, die in ein Fenster 34 der jeweiligen
Zuhaltung 30.1 bis 30.4 hineinragt und zwar ist
als Steuerkante 41 bis 44 jeweils jene Kante der
Zunge 33 maßgeblich,
die in Richtung der Federbelastung 13 weist.
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Der
zugehörige
nicht näher
gezeigte Schlüssel
hat ein Flachprofil, welches der lichten Weite des vorerwähnten Fensters 34 in
der Zuhaltung 30 entspricht. Ursache für die vorgenannte Steuerkanten-Ausbildung
ist, dass der Flach-Schlüssel
seine analogen Gegen-Steuerkanten an seiner einen oder an seinen
beiden Breitseiten angeordnet sind. Die genannten Gegen-Steuerkanten
in der seitlichen Steuerbahn des Schlüssels bestimmen sein individuelles
Längsprofil.
Bei der noch näher
zu beschreibenden Montage der Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 in
den aufeinanderfolgenden Schächten 23 des
Zylinderkerns 20 wird die Auswahl und die Reihenfolge der Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 gemäß dem Längsprofil der
Gegen-Steuerkanten im zugehörigen
Schlüssel gewählt.
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Ohne
die noch zu benennenden besonderen Maßnahmen nach der Erfindung,
würden
in der Ruhelage, also bei abgezogenem Schlüssel, die Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 aufgrund
ihrer Federbelastung 13 gleich weit in einen im Zylindergehäuse 10 vorgesehenen
Sperrkanal 12 einfahren. Die Einfahrtiefe wird im sonstigen
Stand der Technik, z.B. durch Anlage der Federnase 35 an
der Lagerbohrung 11 des Zylindergehäuses 10 genutzt. Dann
ist es aber möglich,
durch ein in den Schlüsselkanal
bis zu den einzelnen Fenstern 34 der Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 gelangendes
Einbruchswerkzeug die jeweilige Lage der Steuerkanten 41 bis 44 abzutasten
und diese Kenntnis zur unerlaubten Herstellung eines Nachschlüssels zu
nutzen. Damit wäre
die Sicherheit des Schließzylinders
gefährdet.
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Eine
andere Möglichkeit
einer ähnlichen
unerlaubten Abtastung würde
sich ergeben, wenn man durch ein ähnliches Einbruchswerkzeug
in die Fenster 34 der verschiedenen Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 eindringt
und die Steuerkante 41 bis 44 so weit runterdrückt, bis
die jeweilige Zuhaltung mit ihrer Plattenendkante 39 an
eine Bodenfläche 14 eines
Ausweichkanals 16 stößt. Der
Ausweichkanal 16 ist dem Sperrkanal 12 diametral
gegenüberliegend
im Zylindergehäuse 10 angeordnet.
Der Ausweichkanal 16 dient normalerweise für eine Ausweichbewegung
der Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 während der
Einsteckbewegung des Schlüssels.
Mit dem Einbruchswerkzeug ließe
sich dann durch das Ausmaß der
jeweiligen Rückstellbewegung
der einzelnen Zuhaltungen auf die Höhe der Steuerkanten 41 bis 44 schließen und zur
unerlaubten Herstellung eines Nachschlüssels nutzen. All dies ist
bei der Erfindung aus folgendem Grund verhindert.
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An
der einen Platten-Längskante 31 aller
Zuhaltungen ist ein Nocken 36 angeordnet. Sieht man von
der abragenden Federnase 35 ab, so weist die Zuhaltung,
wie anhand der 3a verdeutlicht
ist, im Nocken-Bereich eine aus 3a ersichtliche
Breite 19 auf, die größer als
die lichte Weite 29 des Schachtes 23 ausgebildet
ist. Der Nocken 36 springt also vor die Platten-Längskante 31 vor.
Dem Nocken 36 ist im Zylinderkern ein Ausschnitt 26 zugeordnet,
in welchen er hineinragt.
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Im
Ruhefall, also bei abgezogenem Schlüssel, stützt sich, wie 3a verdeutlicht, der Nocken 36 mit
seiner in Richtung der Federbelastung 13 weisenden einen
Flanke 37 an der ihr entgegengerichteten einen Innenfläche 27 des
Ausschnitts 26 ab. Diese Abstützung erfüllt bei der Erfindung drei
unterschiedliche Funktionen, wie sich aus folgender Betrachtung
ergibt.
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Diese
drei Funktionen beruhen auf eine Anschlagwirkung zwischen der genannten
Nockenflanke 37 und der Ausschnitt-Innenfläche 27.
Damit ist die an sich mögliche
weitere Ausfahrbewegung der jeweiligen Zuhaltung aus dem Zylinderkern 20 heraus
begrenzt. Die erste Funktion besteht darin, dass alle übrigen im
Stand der Technik üblichen
Anschlagbegrenzungen für
die Ausfahrbewegung der Zuhaltungen unwirksam sind. Dazu gehört z.B.
die fehlende Anschlagwirkung zwischen der Federnase 35 und der
Lagerbohrung 11 im Zylindergehäuse 10. Außerdem kann,
wie aus 3a oder 4a zu ersehen ist, in der
Ruhelage ein mehr oder wenig großer Spalt zwischen der oberen
Plattenendkante 49 der jeweiligen Zuhaltung 30.2 bzw. 30.4 und
der Bodenfläche 17 des
Sperrkanals 12 vorliegen.
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Die
zweite Funktion der vorgenannten Anschlagwirkung besteht darin,
dass sie zu einer Verschleierung der tatsächlichen Lage der Steuerkanten 42 bzw. 44 genutzt
werden kann. Wie ein Vergleich von 3a mit 4a zeigt, befinden sich
die Steuerkanten 42 und 44 in identischer, durch
die Hilfslinie 50.2 gekennzeichneten Höhenposition, obwohl sie, bezogen
auf die Höhen-Mittellinie 40 der
jeweiligen Zuhaltung 30.2 bzw. 30.4, sich einerseits
auf der zweiten Stufenhöhe 46 und
andererseits auf der vierten Stufenhöhe befinden. Wenn man über ein
Einbruchswerkzeug die Steuerkanten-Höhe ermitteln will, so kann
nicht entschieden werden, ob die betreffende Zuhaltung 30.2 bzw. 30.4 vorliegt
und welche tatsächliche
Höhenlage 46 bzw. 48 die
Steuerkanten 42 bzw. 44 an dieser Stelle im Schließzylinder
einnimmt.
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Die
vorgenannte Verschleierung der Steuerkanten-Lage ist einfach dadurch
erreicht, dass in 3a der
Nocken 36 tiefer an der Zuhaltung 30.2 von 3a sitzt, als der entsprechende
Nocken 36 an der in 4a gezeigten
Zuhaltung 30.4. Die Nocken-Flanke 37 befindet sich in 3a in Übereinstimmung mit der Höhen-Mittellinie 40,
wogegen in 4a die entsprechende
Nocken-Flanke 37 sich in einem Höhenversatz 18 bezüglich der
dortigen Höhen-Mittellinie 40 der
Zuhaltung 30.4 befindet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
entspricht der Höhenversatz 18 etwa
der Nocken-Höhe
zwischen seinen beiden Flanken 37, 38.
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Durch
einen analogen Höhenversatz
wäre es
möglich,
auch die Steuerkanten 41 bzw. 43 der in den 1a und 2a gezeigten weiteren Zuhaltungen 30.1 bzw. 30.3 in
die vorgenannte Höhenposition 50.2 von 3a und 4a zu bringen. Aus konstruktiven Gründen ist
es aber einfacher und für
die Verschleierung auch ausreichend, wenn man die Steuerkanten 41, 42 auf
eine Höhenposition 50.1 bringt,
die von der vorbeschriebenen Höhenposition 50.2 von 3a und 4a abweicht. Bezogen jeweils auf die
in übereinstimmender
Höhe angeordneten
Ausschnitt-Innenkante 27 im
Zylinderkern 20 liegen im Ruhefall die Steuerkanten 42 bzw. 44 in
einem Abstand 52, wie aus 4a hervorgeht,
während,
gemäß 2a, die Höhenposition 50.1 der
beiden anderen Steuerkanten 41 bzw. 43 der Zuhaltungen 30.1 bzw. 30.3 einen
geringeren Abstand 51 aufweist.
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Eine
dritte wesentliche Funktion der vorgenannten Anschlagwirkung zwischen
der Nocken-Flanke 37 und der Ausschnitts-Innenfläche 27 besteht
in einem sogenannten „Verlierschutz". Diese Anschlagwirkung
bleibt nämlich
auch dann erhalten, wenn der Zylinderkern 20 mit seinen
federbelasteten Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 sich
außerhalb
des Zylindergehäuses 10 befindet.
Die Schächte 23 im
Zylinderkern 20 sind nämlich
beidseitig offen, weshalb, wenn nicht die erfindungsgemäße Anschlagwirkung bei 37, 27 vorgesehen
wäre, die
unter der Federbelastung 13 stehenden Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 aus dem
Zylinderkern 20 herauskatapultiert werden würden. Diese
Anschlagwirkung hat den Vorteil, dass ein Zusammenhalt zwischen
dem Zylinderkern 20 und seinen diversen Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 gegeben ist,
unabhängig
vom Zylindergehäuse 10.
Die Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 können nie
weiter ausfahren, als es der Anschlag 37 und der Gegenanschlag 27 erlauben.
Aus diesem Grunde lässt
sich bei der Erfindung eine Baueinheit aus dem Zylinderkern 20 und
sämtlichen
Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 einschließlich deren Federn 15 vormontieren.
Solche Baueinheit kann problemlos gelagert und transportiert werden,
um dann bedarfsweise in die jeweilige Bohrung 11 eines Zylindergehäuses 10 montiert
zu werden. Defekte Schließzylinder
lassen sich durch Austausch der jeweiligen Baueinheiten leicht reparieren.
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Obwohl,
wie anhand der 3a erläutert wurde,
die Zuhaltungen im Bereich des Nockens 36 eine die lichte
Schacht-Weite 29 übersteigende
Breite 19 besitzen, lassen sie sich durch eine schräge Einsteck-Montage
im Zylinderkern 20 einbringen. Wie anhand der 2a zu erkennen ist, sitzt
der Nocken 36 an einem Steg 53 der Zuhaltung,
der in Richtung seines Längsverlaufs
profiliert ist. Bezogen auf die Plattenlängskante 31 besitzt
die Zuhaltung im Fußbereich
des Nockens 36 zwei Ausbrüche 54, 55, die
ihren Steg 53 schwächen.
Der Nocken 36 ist zwischen diesen beiden Ausbrüchen 54, 55 angeordnet. Diese
Ausbrüche 54, 55 erlauben
es die jeweilige Zuhaltung durch eine Dreh-Steck-Bewegung um die eine
Kante der Schachtöffnung
des Zylinderkerns 20 in den Schacht 23 einzuschwenken.
Um diese Einschwenkbewegung bei der Einsteck-Montage zu erleichtern,
kann die Federnase 35 mit einem aus 2a ersichtlichen geeigneten Umrissprofil 56 versehen
sein. Schließlich
kann bei der Einsteck-Montage eine gewisse Eigenelastizität des Zuhaltungs-Stegs 53 genutzt
werden. Dazu dienen geeignete Schwächungen bzw. Profilierungen
im Steg 53, wozu die Ausbrüche 54, 55 bereits
genügen.
Bei dieser Einsteck-Montage schnappt aufgrund der Elastizität des Zuhaltungs-Stegs 53 der
daran sitzende Nocken 36 in den Zylinderkern-Ausschnitt 26 und
ist dann dort gefangen. Es liegt dann der erwünschte Verlierschutz vor.
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Wie
bereits bei der Figurenbeschreibung gesagt wurde, zeigen die 1b bis 4b zwar die gleichen Querschnitte wie
die analogen 1a bis 4a, jedoch in einer maximalen,
durch ein nicht näher
gezeigtes Einbruchwerkzeug veranlassten Rückstelllage. Auch in dieser
Rückstelllage
ist eine Ausweichbewegung der Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 in
den Ausweichkanal 16 vom Zylindergehäuse 10 beschränkt. Dazu
wird die Anschlagwirkung zwischen dem Nocken 36 und dem
Zylinderkern-Ausschnitt 26 genutzt. Daran sind aber in
der Rückstelllage
die Gegenflanke 38 und die Gegen-Innenfläche 28 des
Ausschnitts 26 beteiligt. Damit ergibt sich folgendes Ergebnis.
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Durch
die Anschlagwirkung kommen, wie 1b und 2b zeigen, die Steuerkanten 41 bzw. 43 in
der Rückstelllage
in eine übereinstimmende,
durch die Linie 60.1 markierte Höhenposition im Schacht 23 des
Zylinderkerns 20 zu liegen. Es findet wieder eine Verschleierung
der tatsächlichen
Höhenlagen 45 bzw. 47 dieser
Steuerkanten 41 bzw. 43 gegenüber der jeweiligen Höhen-Mittellinie 40 der
Zuhaltung 30.1 bzw. 30.3 statt. Das Analoge findet
bei den beiden weiteren Zuhaltungen 30.2 und 30.4 gemäß den 3b und 4b statt. Die zugehörigen Steuerkanten 42, 44 befinden
sich jetzt in einer durch die Linie 60.2 gekennzeichneten
Höhenposition
im Zylinderkern 20, wodurch ebenfalls eine Verschleierung
der tatsächlichen
Höhenlagen 46 bzw. 48 erfolgt.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Nocken 36 aller unterschiedlichen Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 formgleich
ausgebildet. Das Entsprechende gilt für die Ausschnitte 26,
deren Flanken 27 und 28 im Zylinderkern 20 untereinander
axial ausgerichtet sind. Bezogen auf die Positionierung ihrer Nocken 36 lassen
sich die Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 im dargestellten
Ausführungsbeispiel
in zwei Gruppen gliedern. Die eine Gruppe ist durch die in 1a und 3a gezeigten Zuhaltungen 30.1 und 30.2 bestimmt. Bei
ihnen ist, wie bereits erwähnt
wurde, der Nocken 36 mit seiner in Richtung der Federbelastung 13 weisenden
Flanke 37 mit der jeweiligen Höhen-Mittellinie 40 der
beiden Zuhaltungen ausgerichtet. Die andere Gruppe wird von den
Zuhaltungen 30.3 und 30.4 gebildet. Hier ist,
worauf schon hingewiesen wurde, der Nocken 36 jeweils mit
seiner Gegenflanke 38 mit der Höhen-Mittellinie 40 dieser
Zuhaltungen ausgerichtet.
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Zur
Erhöhung
der Aufbruchsicherheit mittels Einbruchswerkzeuge ist der erfindungsgemäße Schließzylinder,
wie anhand der 4b erläutert ist, mit
Zahnungen 57, 58 und 59 versehen. So
sind Zahnungen 57 in den Endbereichen der beiden Platten-Längskanten 31, 32 vorgesehen.
Damit zusammenwirkende Gegenzahnungen 58, 59 befinden
sich an den Seitenflächen
des Sperrkanals 12 einerseits und des Ausweichkanals 16 andererseits.
Bei Manipulationen an den Zuhaltungen 30.1 bis 30.4 kommt es
zu einer Verhakung der Zahnungen 57 an der jeweiligen Gegenzahnung 58 bzw. 59.
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In 5 und 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Dabei sind zur Bezeichnung der analogen
Bauteile zwar die gleichen Bezugszeichen wie im vorausgehenden ersten
Ausführungsbeispiel
verwendet, aber zur Unterscheidung davon mit einem Strich (') versehen. Insoweit gilt
die bisherige Beschreibung. Es genügt lediglich auf die Unterschiede
einzugehen.
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Wie
aus 5 hervorgeht, besitzt
der Zylinderkern 20' neben
seinem Schacht 23' einen
radialen Durchbruch 61. In der ersten Phase der Montage
der Baueinheit werden zunächst,
entsprechend dem Schlüsselcode,
die plattenförmigen
Zuhaltungen 30.1' in
die jeweiligen Schächte 23' eingeschoben, nachdem
vorausgehend die Druckfedern 15' in die einzelnen Schacht-Erweiterungen 24' eingesteckt worden
sind.
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Die
Einstecklage der Zuhaltungen 30.1' wird in der nächsten Phase der Montage durch
einen Einsatz 62 gesichert, welcher in den Durchbruch 61 radial
eingeschoben wird. Der Einsatz 62 wird so weit eingesteckt,
dass er mit seinem Innenende 64 in den Schacht 23' hineinragt.
Dieser hineinragende Teil am Innenende 64 soll nachfolgend,
in Analogie zum ersten Ausführungsbeispiel,
mit „Nocken" bezeichnet und mit 36' gekennzeichnet
werden. Auch dieser Nocken 36' besitzt zwei in Längsverschiebungsrichtung der
Zuhaltung 30.1' weisende
Flanken 37', 38'.
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Die
Nocken-Bildung 36' ist
deswegen möglich,
weil die zugehörige
Zuhaltung 30.3',
die anhand der 6 näher erläutert wird,
an ihrer dem Nocken 36' zugekehrten
Plattenlängskante 31' einen Ausschnitt 26 besitzt,
der, in Analogie zum ersten Ausführungsbeispiel,
zwei gegeneinander weisende Innenflächen 27', 28' besitzt. Das Außenende 63 des Einsatzes 62 ist
mit dem zylindrischen Umriss 65 des Zylinderkerns 20' bündig ausgebildet,
wie aus 5 zu ersehen
ist.
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Mit
diesen Maßnahmen
wird, wie anhand der 5 und 6 gezeigt ist, eine Verschleierung
der tatsächlichen
Steuerkanten-Lage 41', 43' gemäß 5 und 6 erreicht. Die Flanke 37', 38' des vom Einsatz 62 gebildeten
Nockens 38' nehmen
im vorliegenden Fall in allen Schächten 23' die gleiche
Höhenlage
im Schließzylinder 20' ein. Die einzelnen
Durchbrüche 61 und
die in sie einzusteckenden Einsätze 62 sind formgleich
ausgebildet. Auch die in 6 mit 66 gekennzeichnete
Länge des
Ausschnittes 26' ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bei allen plattenförmigen
Zuhaltungen 30.1', 30.3' gleich. Die
Ausschnitte 26' nehmen
aber, in Abhängigkeit
von der jeweiligen Steuerkante 41' oder 43' eine unterschiedliche Längsposition
in der jeweiligen Zuhaltung 30.1' bzw. 30.3' ein. Das ist der Grund für die erzielte „Verschleierung".
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In 5 und 6 sind, wie in den vorausgehenden Ausführungsbeispielen
Höhen-Mittellinien in den Zuhaltungen 30.1' bzw. 30.3' strichpunktiert
eingezeichnet. Bezogen auf diese Mittellinie 40' ist die als Anschlag
fungierende, in 6 eingezeichnete
Innenfläche 27' vom Ausschnitt 26' in Abhängigkeit
von der Steuerkanten-Lage 41' bzw. 43' um eine aus 5 bzw. 6 ersichtliche Strecke 67.1 bzw. 67.3 abgesenkt.
Dieser Versatz der Innenflächen 27' ist so gewählt, dass
im Ruhefall, gemäß 5 und 6, die Steuerkanten 41', 43' der Zuhaltungen 30.1', 30.3' eine identische
Höhenlage 50.1' im Schließzylinder einnehmen.
Es ergeben sich die zum ersten Ausführungsbeispiel analogen Wirkungen.
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Eine
weitere Wirkung besteht in dem bereits im ersten Ausführungsbeispiel
sehr ausführlich
erörterten „Verlierschutz". Auch beim zweiten
Ausführungsbeispiel
von 5 und 6 lässt sich eine Baueinheit aus
den Zuhaltungen 30.1', 30.3', den Federn 15', dem Einsatz 62 und
dem Zylinderkern 20' vormontieren.
Diese Baueinheit kann dann wieder in einen neutralen Schließzylinder 10' bedarfsweise
ein- bzw. ausgebaut werden, ohne dass der Verlust der federbelasteten
Zuhaltungen 30.1', 30.3' befürchtet werden
müssen.
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- 10,
10'
- Zylindergehäuse (1 – 4b; 5, 6)
- 11
- Lagerbohrung
in 10
- 12,
12'
- Sperrkanal
in 10 (1 – 4b; 5, 6)
- 13,
13'
- Pfeil
der Federbelastung für 30.1 bis 30.4 1a, 3a) bzw. 30.1',
-
- 30.3' (5, 6)
- 14
- Bodenfläche von 16 (1a)
- 15,
15'
- Druckfeder
für 13
- 16,
16'
- Ausweichkanal
(1 – 4b; 5, 6)
- 17
- Bodenfläche von 12 (4a)
- 18
- Höhenversatz
von 36 zwischen 30.2 und 30.4 (4a)
- 19
- Zuhaltungs-Breite
bei 36 (3a)
- 20,
20'
- Zylinderkern
(1 – 4b; 5, 6)
- 21
- Schacht-Schmalseite
von 23 (1a)
- 22
- Schacht-Schmalseite
von 23 (1a)
- 23,
23'
- Schacht
in 20 (1 – 4b; 5, 6)
- 24,
24'
- Schacht-Erweiterung
von 23 für 15 bzw.
von 23' für 15' (1a; 5)
- 25
- Endfläche von 24 (1a)
- 26,
26'
- Zylinderkern-Ausschnitt
(3a; 6)
- 27,
27'
- Ausschnitt-Innenfläche von 26 (3a) bzw. 26' (5)
- 28,
28'
- Gegen-Innenfläche von 26 (1b bis 4b; 6)
- 29
- lichte
Schacht-Weite von 23 (3a)
- 30.1,
30.1'
- plattenförmige Zuhaltung
(1a; 5a)
- 30.2
- plattenförmige Zuhaltung
(3a, 3b)
- 30.3,
30.3'
- plattenförmige Zuhaltung
(2a; 6)
- 30.4
- plattenförmige Zuhaltung
(4a, 4b)
- 31,
31'
- erste
Plattenlängskante
von 30 (1 – 4b; 6)
- 32,
32'
- zweite
Plattenlängskante
von 30 (1 – 4b; 6)
- 33
- Zunge
für 41 bis 44 (1a bis 4a)
- 34
- Fenster
in 30.1 bis 30.4
- 35,
35'
- Nase
für 15; 15', Federnase
an 30.1 bis 30.4 bzw. 31.1' (1a, 5)
- 36,
36'
- Nocken
an 30.1 bis 30.4 (1a – 4b) bzw. an 62 (5)
- 37,
37'
- erste
Nocken-Flanke von 36; 36' (3a; 5)
- 38,
38'
- Nocken-Gegenflanke
von 36; 36' (1b bis 4b; 5)
- 39
- untere
Plattenendkante von 30.1 (1a)
- 40,
40'
- Höhen-Mittellinie
von 30.1 bis 30.4 (1 – 4b; 5, 6)
- 41,
41'
- Steuerkante
von 30.1; 30.1' (1a; 5)
- 42
- Steuerkante
von 30.2 (3a)
- 43,
43'
- Steuerkante
von 30.3; 30.3' (2a; 6)
- 44
- Steuerkante
von 30.4 (4a)
- 45
- Höhenlage
von 41, erste Stufenhöhe (1a)
- 46
- Höhenlage
von 42, zweite Stufenhöhe (3a)
- 47
- Höhenlage
von 43, dritte Stufenhöhe (2a)
- 48
- Höhenlage
von 44, vierte Stufenhöhe (4a)
- 49
- obere
Plattenkante von 30.4 (4a)
- 50.1,
50.1'
- Höhenposition
von 41, 43 bzw. 41', 43' (1a 2a; 5, 6)
- 50.2
- Höhenposition
von 42, 44 (3a, 4a)
- 51
- Abstand
von 50.1 von 27 (2a)
- 52
- Abstand
von 50.2 gegenüber 27 (4a)
- 53
- Zuhaltungs-Steg
von 30.3 (2a)
- 54
- erster
Ausbruch in 53 (2a)
- 55
- erster
Ausbruch in 53 (2a)
- 56
- Umrissprofil
von 35 (2a)
- 57
- Zahnung
am Endbereich von 30.4 (4b)
- 58
- Gegenzahnung
in 12 für 57 (4b)
- 59
- Gegenzahnung
in 16 für 57 (4b)
- 60.1
- Höhenposition
von 41, 43 (1b, 2b)
- 60.2
- Höhenposition
von 42, 44 (3b, 4b)
- 61
- radialer
Durchbruch in 20' (5)
- 62
- Einsatz
in 61 (5)
- 63
- Außenende
von 62 (5)
- 64
- Innenende
von 62 (5)
- 65
- Umrisskontur
von 20' (5)
- 66
- Länge von 26 (6)
- 67.1
- Absenkung
von 37' bei 30.1 (5)
- 67.3
- Absenkung
von 37' bei 30.3' (6)