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Die Erfindung bezieht sich auf ein Eckstück zur Verwendung mit einem Dichtungsband zum Abdichten von Anschlussfugen zwischen einem Fensterrahmen und einer Fensterlaibung eines Bauwerks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Eckstück ist aus der
DE 100 16 003 A1 bekannt.
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Um die Anschlussfugen zwischen dem Fensterrahmen eines Gebäudes und der Laibung des zugehörigen Fensterschnitts gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten, ist es aus der
DE 296 05 456 U1 bekannt, bei der Montage des Fensterrahmens ein selbstklebendes Dichtungsband zwischen der Innenfläche der Laibung und der Rückseite des Fensterrahmens anzubringen. Beim anschließenden Verputzen der Innenfläche der Laibung wird das Dichtungsband durch den Putz- oder Gipsmörtel überdeckt. Das bekannte Dichtungsband besteht aus einem klebrigen Butylkautschukstreifen, der auf seiner Unterseite mit einer abziehbaren Schutzfolie und auf seiner Oberseite mit einer Schicht aus Textilvlies bedeckt ist. Auf der freiliegenden Oberfläche der Vliesschicht befindet sich eine schmale Klebeschicht, welche durch eine abziehbare Schutzfolie geschützt ist. Bei der Montage wird nach Entfernen der Schutzfolien die schmale Klebeschicht am Fensterrahmen fixiert, worauf die freigelegte Unterseite des Butylkautschukstreifens am Mauerwerk der Fensterlaibung angeklebt wird. Die freiliegende Oberfläche der Vliesschicht bildet dabei einen Träger für den Putz- oder Gipsmörtel. An den Ecken des Fensterrahmens muss das bekannte Dichtungsband abgeschnitten und wieder neu auf Stoß angesetzt werden, was nicht nur mühsam und zeitlich aufwendig ist sondern auch zu Undichtigkeiten an den Stoßstellen führen kann.
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Aus der
DE 101 00 240 A1 und der
DE 100 31 214 A1 ist jeweils eine Dichtung bekannt, bei der die Dichtungsbänder zum Abdichten der Ecken des Fensterrahmens jeweils als umlaufende, ununterbrochene Abdichtung des Fensterahmens ausgebildet sind. Diese Dichtungsbänder werden einteilig um den Fensterrahmen herumgeführt, so dass sich ein erneutes Ansetzen der Dichtungsbänder erübrigt.
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Aus der
DE 100 16 003 A1 ist eine Dichtung mit einem in einem Stück um den Fensterrahmen gelegten Dichtungselement und Eckstücken bekannt, welche mit den an den geraden Abschnitten des Festerrahmens verlegten Abschnitten des Dichtungselementes zusammenwirken.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, für die Abdichtung der Ecken des Fensterrahmens ein speziell geformtes Eckstück zu schaffen, welches einerseits an einer Ecke des Fensterrahmens sowie an der zugeordneten Ecke des Mauerwerks der Fensterlaibung und andererseits mit beiden bis an die Ecken verlegten Abschnitte eines Dichtungsbandes verklebt werden kann und damit in Verbindung mit einem Dichtungsband eine einfache, mühelose und sichere Abdichtung eines Fensterrahmens auch an dessen Ecken gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Eckstücks ergeben sich aus den Unteranspruchen 2 bis 14.
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Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines speziell geformten Eckstücks einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtung für einen Fensterrahmen;
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2 einen perspektivische Ansicht eines mit dem Eckstück nach 1 zusammenwirkenden Dichtungsbandes;
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3 eine perspektivische Ansicht eines speziell geformten Eckstücks einer zweiten Ausführungsfarm einer erfindungsgemäßen Dichtung für einen Fensterrahmen, und
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4 einen perspektivische Ansicht eines mit dem Eckstück nach 3 zusammenwirkenden Dichtungsbandes.
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Das in den 1 und 3 dargestellte Eckstück 20 ist Teil einer erfindungsgemäßen Dichtung für die Anschlussfuge zwischen einem nicht dargestellten Fensterrahmen und einer nicht dargestellten Fensterlaibung eines Bauwerks. Die Dichtung umfasst ferner ein in den 2 und 4 dargestelltes Dichtungsband 10. Dabei wirkt das Dichtungsband 10 nach 2 mit dem Eckstück 20 nach 1 und das Dichtungsband 10 nach 4 mit dem Eckstück 20 nach 3 zusammen. Das Eckstück 20 dient zum Abdichten zwischen jeder Ecke des Fensterrahmens und der daran angrenzenden Ecke der Fensterlaibung gegen Feuchtigkeit. Das als Rollenware verfügbare Dichtungsband 10 wird in passenden Längen von der Rolle abgeschnitten und dient zum Abdichten zwischen den geraden Abschnitten des Fensterrahmens zwischen jeweils zwei Ecken und den daran angrenzenden geraden Abschnitten der Fensterlaibung. Die Länge jedes Bandabschnitts des Dichtungsbandes 10 wird so gewählt, dass sich die Enden jedes Bandabschnitts des Dichtungsbandes 10 mit dem angrenzenden Eckstück 20 wasser- und feuchtigkeitsdicht überlappen. Diese Überlappung wird später noch im Einzelnen erläutert.
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Das Dichtungsband 10 nach den 2 und 4 weist eine Trägerschicht 1 aus einem diffusionsoffenen oder diffusionsgeschlossenen Material auf. Ein diffusionsgeschlossenes Material wird im Innenbereich des Gebäudes und ein diffusionsoffenes Material wird im Außenbereich des Gebäudes eingesetzt. Bei einem diffusionsgeschlossenen Material wird Wasserdampf, der sich im Inneren des Bauwerks beispielsweise bei der Abkühlung der Raumluft bildet, daran gehindert, durch das Dichtungsband 10 hindurch in das Mauerwerk einzutreten. Wesentlich ist ferner, dass das Material der Trägerschicht 1 wasserdicht ist, so dass Feuchtigkeit, wie Regen oder Schneewasser, von der Außenseite des Bauwerkes nicht durch die Anschlussfuge zwischen Fensterrahmen und Fensterlaibung ins Innere des Bauwerks eindringen kann. Als Material für die Trägerschicht 1 kommen Vlies und/oder thermoplastische Kunststoffe wie beispielsweise Polyethylen zum Einsatz. Alternativ kann für die Kunststofffolie auch ein nicht-thermoplastischer Kunststoff wie beispielsweise Polyurethan verwendet werden. Beispielsweise kann die Trägerschicht aus einer Kunststofffolie bestehen, die beidseitig mit Vlies beschichtet ist. In bevorzugter Weise sind die beiden Vliesschichten in Querrichtung des Dichtungsbandes 10 elastisch dehnbar, so dass sie zusammen mit der dazwischen liegenden, dehnbaren Kunststofffolie Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen und der Fensterlaibung elastisch aufnehmen können. Des weiteren sind die Vliesschichten in Längsrichtung des Dichtungsbandes 10 nicht oder nur geringfügig dehnbar, so dass bei der Verlegung des Dichtungsbandes 10 eine ausreichend hohe Streckfestigkeit gewährleistet ist, wodurch eine Überdehnung der zwischen den Vliesschichten liegenden Kunststofffolie sicher vermieden wird. Die unterschiedliche Dehnbarkeit der Vliesschichten in Querrichtung einerseits und in Längsrichtung andererseits ergeben sich aus der speziellen textilen Struktur des verwendeten Vliesmaterials wie beispielsweise von Kardenvlies, für welches Kunststoffe wie Polyester, Polypropylen oder Polyethylen vorzugsweise vorgesehen werden können. Vlies stellt gleichzeitig ein hervorragendes Haftmaterial für Putz- oder Gipsmörtel dar, so dass nach der Verlegung des Dichtungsbandes 10 die auf der Fensterlaibung freiliegende Vliesschicht mit Putz beschichtet oder mit Wandfarbe bestrichen werden kann.
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Die Trägerschicht 1 ist im Bereich ihrer beiden Außenränder mit streifenförmigen Selbstklebeschichten 2, 3 versehen, die jeweils mit einer nicht gezeigten Abziehfolie geschützt sind. Im Falle von 2 sind die Selbstklebeschichten 2, 3 wechselseitig auf den beiden Oberflächen (Ober- und Unterseite) der Trägerschicht 1 diagonal gegenüberliegend angeordnet. Im Falle von 4 sind die Selbstklebeschichten 2, 3 auf derselben Oberfläche (Unterseite) der Trägerschicht 1 angebracht.
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Die randseitigen Selbstklebeschichten 2, 3 dienen zum Ankleben des Dichtungsbandes 10 an dem Fensterrahmen und an der Fensterlaibung Beispielsweise bestehen die Selbstklebeschichten 2, 3 aus Butyl-Kautschuk oder aus einem Acrylat-Kleber. Die nicht gezeigten Abziehfolien werden unmittelbar vor dem Ankleben der Selbstklebeschichten 2, 3 entfernt.
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Wie bereits erwähnt, kommt als Material für die Trägerschicht 1 beispielsweise eine Polyethylen-Folie in Betracht. Als Vlies können beispielsweise Polyester- oder Polypropylen Vliese verwendet werden. Polyester-Vlies weist beispielsweise ein Gewicht von 40 g/m2 auf. Das als Rollenware verfügbare Dichtungsband 10 besitzt beispielsweise ein Gewicht von 125 g/m2 und weist bei einer Gesamtbreite von beispielsweise 1.500 mm und einer Gesamtdicke von 0,8 mm eine Rollenlänge von 10 oder 50 Metern auf.
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Die in den 1 und 3 dargestellten Ausführungsformen des Eckstücks 20 sind zum Ankleben an den Ecken eines profilierten Fensterrahmens vorgesehen. Dabei wird das Eckstück 20 nach 1 ebenso wie das Dichtungsband 10 nach 2 an der Stirnseite des Fensterrahmens angeklebt. Demgegenüber wird das Eckstück 20 nach 3 ebenso wie das Dichtungsband 10 nach 4 an der (zur Fensterscheibe parallelen) vorderen oder hinteren Flachseite des Fensterrahmens angeklebt.
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Bei beiden Ausführungsformen nach 1 und 3 weist das Eckstück 20 eine Trägerschicht 30 auf, welche einen etwa rechteckförmigen Bodenabschnitt 31 und zwei rückseitige Wandabschnitte 32, 33 umfasst, die miteinander sowie mit dem Bodenabschnitt 31 wasserdicht zu einem Schalensegment verbunden sind. Die von den Wandabschnitten 32, 33 umgebene rückwärtige Ecke 34 des Bodenabschnitts 31 wird beim Ankleben des Eckstücks 20 über der äußersten Ecke des Fensterrahmens positioniert, derart, dass die Kanten 35, 36 zwischen dem Bodenabschnitt 31 und den Wandabschnitten 32, 33 ungefähr über den Außenkanten des Fensterahmens verlaufen.
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Übliche Rahmenprofile von Fensterrahmen weisen an ihrem Innenrand einen umlaufenden Steg zur Halterung der Fensterscheibe auf. Dieser Steg ragt über die Oberfläche der Flachseite des Rahmenprofils hinaus. Um bei dem Eckstück 20 nach 3 die Unterseite des Bodenabschnitts 31 bündig auf der Flachseite des Rahmenprofils ankleben zu können, ist bei dieser Ausführungsform der Bodenabschnitt 31 im Bereich seiner inneren Ecke 37 etwa quadratisch ausgeschnitten. Die Ränder des so gebildeten Ausschnitts 38 umgreifen den über die Oberfläche der Flachseite hinausragenden Steg.
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Da die Ausführungsform des Eckstücks 20 nach 1 an der Stirnseite des Fensterrahmens angeklebt wird, ist im Falle von 1 der Bodenschabschnitt 31 im Bereich der inneren Ecke rechtwinklig unter Bildung zweier Lappen 31a, 31b nach unten gebogen. An der Vorderseite sind die Lappen 31a, 31b mit einer gemeinsamen Selbstklebeschicht 21 versehen, die durch nicht gezeigte Abziehfolien geschützt ist. An der Rückseite trägt jeder Lappen 31a, 31b eine streifenförmige Selbstklebeschicht 22 bzw. 23, die sich auf der Unterseite des Bodenabschnitts 31 und der Wandabschnitte 32, 33 in deren Randbereichen fortsetzen. Eine weitere streifenförmige Selbstklebeschicht 24 verläuft quer zu den Selbstklebeschichten 22, 23 auf der Rückseite der Wandabschnitte 32, 33 im Bereich der oberen freien Enden der Wandabschnitte 32, 33.
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Bei der Montage des Eckstücks 20 nach 1 werden zunächst die Lappen 31a, 31b mittels der Selbstklebeschicht 21 (nach vorherigem Entfernen ihrer Abziehfolie) auf die Stirnseite des Fensterrahmens geklebt, und zwar in der bereits erläuterten Positionierung des Eckstücks 20 bezüglich des Fensterrahmens. Anschließend werden die auf der Rückseite der Wandabschnitte 32, 33 verlaufenden Abschnitte der Selbstklebeschichten 22, 23 auf die beiden bis zur Fensterrahmenecke verlegten Dichtungsbänder 10 überlappend geklebt. Die Überlappung zwischen jedem Dichtungsband 10 und dem Eckstück 20 beträgt die Breite der Selbstklebeschicht 22 bzw. 23. Die Selbstklebeschicht 24 des Eckstücks 20 wird abschließend an dem Mauerwerk der Ecke der Fensterlaibung angeklebt. Im montierten Zustand bilden das Eckstück 20 nach 1 und die beiden mit dem Eckstück 20 verklebten Abschnitte des Dichtungsbandes 10 nach 2 einen absolut wasserdichten Verbund.
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Bei der Ausführungsform des Eckstücks 20 nach 3 sind im Unterschied zu 1 die streifenförmigen Selbstklebeschichten 22, 23 nicht auf der Rückseite sondern auf der Vorderseite des Bodenabschnitts 31 und der Wandabschnitte 32, 33 angebracht. Die Selbstklebeschicht 21 ist dagegen auf der Unterseite des Bodenabschnitts 31 angebracht und umgibt rechtwinklig den Ausschnitt 38. Die streifenförmige Selbstklebeschicht 24 ist in gleicher Weise wie bei der Ausführungsform nach 1 auf der Rückseite der Wandabschnitte 32, 33 quer zu den Selbstklebeschichten 22, 23 angebracht.
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Bei der Montage des Eckstücks 20 nach 3 wird zunächst die Selbstklebeschicht 21 auf der Unterseite des Bodenabschnitts 31 auf die Flachseite des Fensterrahmens geklebt, und zwar in der bereits erläuterten Positionierung des Eckstücks 20 bezüglich des Fensterrahmens. Anschließend werden die beiden bis zur Fensterrahmenecke verlegten Dichtungsbänder 10 auf die Selbstklebeschichten 22, 23 überlappend aufgeklebt. Die Überlappung zwischen jedem Dichtungsband 10 und dem Eckstück 20 beträgt die Breite einer Selbstklebeschicht 22 bzw. 23. Abschließend wird die Selbstklebeschicht 24 des Eckstücks 20 an dem Mauerwerk der Ecke der Fensterlaibung angeklebt. Im montierten Zustand bilden das Eckstück 20 nach 3 und die beiden mit dem Eckstück 20 verklebten Abschnitte des Dichtungsbandes 10 nach 4 einen absolut wasserdichten Verbund.
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Die Trägerschicht 30 sowie die Selbstklebeschichten 21, 22, 23 und 24 bestehen vorzugsweise aus denselben Werkstoffen wie die Trägerschicht 1 bzw. die Selbstklebeschichten 2 und 3 der Dichtungsbandes 10. Die hierfür angegebenen Materialeigenschaften und Vorteile gelten daher auch für die Trägerschicht 30 sowie die Selbstklebeschichten 21, 22, 23 und 24 in derselben Weise. Für die Trägerschicht 30 können indessen auch andere Werkstoffe als für die Trägerschicht 1 des Dichtungsbandes 10 vorgesehen werden, beispielsweise Kunststoffe, die sich in die Form eines Schalensegmentes extrudieren oder verpressen lassen.