DE102004019859B4 - Verfahren zum Herstellen von Eckstücken für Dichtungsbänder und Negativform zur Verwendung bei diesem Verfahren - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Herstellen von dreidimensionalen Eckstücken für Dichtungsbänder zum Abdichten von Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerlaibungen, wobei die Form des Eckstücks der Raumform der Ecke des Fensterrahmens folgt und zumindest auf einer Oberfläche des Eckstücks ein Selbstklebestreifen vorgesehen wird, welcher mit einer Abziehfolie abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine mit Trennmittel versehene Negativform des Eckstücks ein dünner Film aus härtbarer Kunststoffmasse aufgebracht wird, der nach dem Aushärten von der Negativform abgezogen wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von dreidimensionalen Eckstücken für Dichtungsbänder zum Abdichten von Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerlaibungen. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine Negativform zur Verwendung bei diesem Verfahren.
- Zum Abdichten der Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerlaibungen ist es aus der
DE 102 22 069 A1 bekannt, ein Dichtungsband zu verwenden, das je nach Einsatz im Außen- oder Innenbereich aus diffusionsoffenem (Außenbereich) oder diffusionsgeschlossenem (Innenbereich) Kunststoffmaterial als Trägerschicht für eine beidseitige Vliesbeschichtung besteht. Zur Befestigung am Fensterrahmen weist das bekannte Dichtungsband einen randseitigen Selbstklebestreifen aus Acrylat-Dispersionskleber auf. - Die langen Fugen lassen sich mit dem bekannten Dichtungsband problemlos abdichten. An den Ecken werden die aufeinander treffenden Dichtungsbänder überlappt und durch Auftragen von reichlich Klebstoff miteinander verklebt. Eine andere, aus der
DE 103 10 326 B4 bekannte Möglichkeit besteht darin, aus dem Material der Dichtungsbänder durch Faltung Eckstücke herzustellen, bei denen zumindest auf einer Oberfläche eine Selbstklebestreifen aufgebracht ist, welcher mir einer Abziehfolie abgedeckt ist. - Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, ein einfaches, industriell leicht anwendbares Verfahren zur Herstellung von Eckstücken, deren Abmessungen beliebig variiert werden können, und eine Negativform zur Verwendung bei diesem Verfahren anzugeben.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 12.
- Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine Negativform zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem nebengeordneten Anspruch 13 gelöst.
- Die Erfindung geht von der Überlegung aus, eine einfache, billig herstellbare Negativform zur Herstellung eines dreidimensionalen Eckstücks zu verwenden. Da die Mengen der benötigten Eckstücke in jeweils einer bestimmten Abmessung je nach Bauprojekt zwischen 100 und 500 Stück liegen und von Bauprojekt zu Bauprojekt unterschiedlich sein können, kommen weder Tiefziehnoch Spritzgießtechniken zur Herstellung des Eckstücks wegen der hohen Werkzeugkosten in Betracht. Auf die mit Trennmittel versehene dreidimensionale Negativform wird ein dünner Film aus härtbarer Kunststoffmasse aufgebracht, z. B. durch Sprühen, Pinseln, Spachteln, Walzen, Tauchen, Tränken und ähnliche Techniken. Der aufgebrachte dünne Film wird nach dem Anhärten von der Negativform abgezogen und stellt das gewünschte dreidimensionale Eckstück dar, das zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen eingesetzt und mit den angrenzenden Dichtungsbändern und dem Mauerwerk verklebt werden kann.
- Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert, wobei in den
2 bis4 der Einfachheit halber das Eckstück nur zweidimensional dargestellt ist. Es zeigt: -
1 eine Draufsicht auf zwei bekannte Dichtungsbänder, welche an der Ecke eines Fensters rechtwinklig aufeinander stoßen, ohne sich gegenseitig zu überlappen; -
2 eine Draufsicht auf die beiden Dichtungsbänder nach1 , welche durch ein nach der Erfindung hergestelltes Eckstück miteinander verbunden sind; -
3 einen Schnitt durch die Dichtungsbänder und das Eckstück nach2 längs der Schnittlinie III-III, und -
4 einen Schnitt durch eine Abwandlung der Dichtungsbänder und ein Eckstück für eine diffusionsgeschlossene Ausbildung der Dichtungsbänder. - Die in
1 in der Draufsicht und in3 im Vertikalschnitt dargestellten Dichtungsbänder10 ,20 stoßen rechtwinklig aufeinander, ohne sich gegenseitig zu überlappen. Die Dichtungsbänder10 ,20 dichten die Fuge zwischen einem nicht gezeigten Fensterrahmen und einer nicht gezeigten Fensterlaibung gegen Feuchtigkeit und Wind von der Außenseite des Fensterrahmens her ab. Jedes Dichtungsband10 ,20 besteht aus einer diffusionsoffenen Trägerschicht (Membrane) aus Kunststoffmaterial, z. B. aus Polyethylen, das vorzugsweise beidseitig mit Vlies oder Gewebe beschichtet ist. In vorteilhafter Weise ist die Trägerschicht elastisch in Quer- und Längsrichtung des Dichtungsbandes10 ,20 verformbar. Bei Verwendung einer elastischen Trägerschicht bestehen die Vlies- oder Gewebeschichten aus einem Material (beispielsweise Kardenvlies), das in vorteilhafter Weise in Querrichtung des Dichtungsbandes wesentlich stärker dehnbar ist als in Längsrichtung. Die Dichtungsbänder10 ,20 können dadurch Bewegungen zwischen Fensterrahmen und Mauerlaibung quer zu den Dichtungsbändern10 ,20 elastisch aufnehmen und weisen gleichzeitig in Längsrichtung eine ausreichende Streckfestigkeit auf. - Zur Befestigung der Dichtungsbänder
10 ,20 an dem Fensterrahmen weist jedes Dichtungsband10 ,20 auf seiner Unterseite einen randseitigen Selbstklebestreifen12 bzw.22 vorzugsweise aus transparentem Acrylat-Dispersionskleber auf. Zusätzlich kann zum Ankleben der Dichtungsbänder10 ,20 am Mauerwerk der Fensterlaibung ein randseitiger Selbstklebestreifen11 bzw.21 vorzugsweise aus Butylkautschuk vorgesehen sein, der auf der Unterseite (3 ) jedes Dichtungsbandes10 ,20 angebracht ist. Bei Dichtungsbändern10 ,20 ohne Selbstklebeschicht11 bzw.21 erfolgt das Ankleben am Mauerwerk der Fensterlaibung dadurch, dass auf der Baustelle eine Klebepaste auf den betreffenden Randbereich („Folienflansch”) des Dichtungsbandes10 bzw.20 aufgetragen wird. Bei der diffusionsoffenen Ausführungsform nach3 sind beide randseitigen Selbstklebestreifen11 ,12 auf der Unterseite des Dichtungsbandes10 ,20 angebracht. Bei der diffusionsgeschlossenen Ausführungsform nach4 sind bei den mit10a und20a bezeichneten Dichtungsbändern ebenfalls Selbstklebestreifen11a ,12a vorgesehen, welche auf den gegenüberliegenden Oberflächen der Dichtungsbänder10a ,20a spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind. - Zur Verbindung der beiden Dichtungsbänder
10 ,20 im Bereich ihrer Stoßstellen, d. h., im Bereich der Ecke des Fensterrahmens, ist ein vorgefertigtes Eckstück30 vorgesehen, dessen Herstellung noch im Einzelnen erläutert werden soll. - In den
2 bis4 ist der Einfachheit halber das Eckstück30 nur zweidimensional dargestellt; es versteht sich jedoch, dass in der Praxis das Eckstück30 dreidimensional geformt ist. Die dreidimensionale Form des Eckstücks30 folgt dabei der Raumform der Ecke des Fensterrahmens. Wie aus den Vertikalschnitten nach3 und4 ersichtlich ist, besteht das Eckstück30 aus einer dünnen Kunststofffolie, die an ihrer Unterseite vorzugsweise ganzflächig mit einer Selbstklebeschicht31 aus beispielsweise Butylkautschuk versehen ist. Die Klebeschicht31 ist vor der Montage des Eckstücks30 durch eine nicht gezeigte Abziehfolie geschützt. Nach Entfernen der Abziehfolie wird das Eckstück30 mit seiner freigelegten Selbstklebeschicht auf die beiden Dichtungsbänder10 ,20 aufgeklebt. Dieser Zustand ist in der Draufsicht nach2 veranschaulicht. - Das Eckstück
30 ist im Falle der Ausführungsform nach4 auf beiden Seiten, vorzugsweise ganzflächig, mit jeweils einer Selbstklebeschicht31 ,32 aus insbesondere Butylkautschuk versehen. Die obere Selbstklebeschicht32 wird nach Entfernen einer nicht gezeigten Abziehfolie an das Mauerwerk angeklebt. - Zum Herstellen des Eckstücks wird auf eine mit Trennmittel versehene Negativform ein dünner Film aus härtbarer Kunststoffmasse aufgetragen. Dieser Auftrag kann durch Sprühen, Pinseln, Spachteln, Walzen, Tauchen, Tränken und ähnliche Auftragungstechniken von flüssiger oder pastenförmiger Kunststoffmasse erfolgen. Als flüssige Kunststoffmasse kommen alle Polyolefine wie beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen in Betracht. Es eignen sich aber auch Polyurethan oder Polyvinylchlorid. Ferner eignen sich auch Mischungen aus Kunststoffen, wie beispielsweise Co-Polymere. Der resultierende, dünne Film wird zum Aushärten gebracht, was entweder durch eine chemische Reaktion der Komponenten der Kunststoffmasse (z. B. Isocyanat und Polyol im Falle von flüssigem Polyurethan) oder durch Entzug eines Verdünnungsmittels durch einfaches Trocknen erfolgen kann.
- Vor dem Aushärten kann in die aufgetragene Kunststoffmasse ein Gewirk oder ein Gewebe z. B. Vlies zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften (Zug- und Bruchfestigkeit) des fertigen Eckstücks eingelegt werden. Um das Eckstück für den Außenbereich dampfdiffusionsgeschlossen auszubilden, kann in die dampfdiffusions-offene Kunststoffmasse eine dampfdiffusionsgeschlossene Kunststofffolie eingelegt werden, und zwar zusätzlich oder alternativ zu dem Gewirk oder Gewebe.
- Die beispielsweise aus Holz, Kunststoff, Metall oder Schaumstoff bestehende Negativform wird beispielsweise durch Fräsen auf rechnergesteuerten Fräsmaschinen hergestellt. In Betracht kommen auch viele andere Herstellungstechniken wie beispielsweise Schneiden in Form von Wasserstrahl- oder Plasmaschneiden, Schweißen, Lasern, Kleben, Sägen oder Ätzen. Wesentlich ist, dass die Herstellung der Negativform möglichst billig ist, da die Mengen der benötigten Eckstücke in jeweils einer bestimmten Abmessung relativ gering sind und von Bauprojekt zu Bauprojekt unterschiedlich sein können.
- Beispiel:
- Es wurde ein aus 2-Komponenten (Isocyanat und Polyol) vermischtes, nicht schäumendes Polyurethan in einer Schichtdicke von etwa 1 bis 3 mm auf eine mit Trennmittel versehene Negativform aus Holz aufgesprüht. In die aufgesprühte Schicht wurde ein Polyestervlies unterschiedlicher Grammstärke, vorzugsweise ein 50 g-Vlies eingelegt. Als Trennmittel wurde ein für Polyurethan geeignetes bekanntes Trennmittel verwendet.
- Der so hergestellte Folienverbund war nach etwa 5 bis 10 Minuten (abhängig von der Foliendicke) vollständig ausgehärtet und wurde von der Negativform abgezogen. Anschließend wurde eine Selbstklebeschicht aus Butylkautschuk, die mit Abziehfolie geschützt war, ganzflächig auf einer Oberfläche des Folienverbundes aufgebracht.
Claims (13)
- Verfahren zum Herstellen von dreidimensionalen Eckstücken für Dichtungsbänder zum Abdichten von Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerlaibungen, wobei die Form des Eckstücks der Raumform der Ecke des Fensterrahmens folgt und zumindest auf einer Oberfläche des Eckstücks ein Selbstklebestreifen vorgesehen wird, welcher mit einer Abziehfolie abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine mit Trennmittel versehene Negativform des Eckstücks ein dünner Film aus härtbarer Kunststoffmasse aufgebracht wird, der nach dem Aushärten von der Negativform abgezogen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmasse durch Sprühen, Pinseln, Spachteln, Walzen, Tauchen, Tränken und ähnliche Techniken aufgebracht wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die aufgebrachte Kunststoffmasse vor dem Aushärten ein verstärkendes Gewebe oder Gewirk, beispielsweise Vlies, eingelegt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmasse so gewählt ist, dass sie nach dem Aushärten diffusionsoffen für Wasserdampf ist.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die dampfdiffusionsoffene Kunststoffmasse zusätzlich oder alternativ zu dem Gewebe oder Gewirk eine dampfdiffusionsgeschlossene Folie eingelegt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse flüssiges, schaumfreies Polyurethan verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse ein flüssiges Polyolefin verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse Polyethylen verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse Polypropylen verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse Polyvinychlorid verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse ein Copolymer verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmasse flüssiger Kautschuk verwendet wird.
- Negativform zur Verwendung bei einem Verfahren zum Herstellen eines Eckstückes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Negativform aus Holz, Kunststoff, Metall oder Schaumstoff besteht.
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