DE10308758A1

DE10308758A1 - Verfahren zur Steuerung von Front- und/oder Heckspoilern

Info

Publication number: DE10308758A1
Application number: DE10308758A
Authority: DE
Inventors: Willi Dipl.-Ing. Seidel
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2003-02-28
Filing date: 2003-02-28
Publication date: 2004-09-16
Also published as: US7113855B2; JP2004262444A; US20040243291A1

Abstract

Verfahren zur Steuerung von Front- oder Heckspoilern, wobei zumindest die Drehzahl (n), das Motormoment (M), die Temperatur (T) und die Standzeit (t¶STAND¶) erfasst werden, wobei aus dem erfassten Motormoment (M) die geforderte Motorleistung (PM) bestimmt wird und wobei beim Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes (SW) durch die Motorleistung der Front- oder Heckspoiler ausgefahren wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von Front und/oder Heckspoilern. Aus der DE 38 28 752 A1 ist eine elektronische durch Fahrparameter gesteuerte Spoilerverstellung bekannt, die dazu dient, ein Fahrzeug in Abhängigkeit von Fahrgeschwindigkeit, Kurvenfahrt, Beschleunigung oder Bremsung immer optimal zu stabilisieren. Es werden alle Fahrparameter, die für einen optimalen Anstellwinkel der Spoiler von Wichtigkeit sind, an eine Steuer- und Regeleinheit gegeben und dort in Echtzeitbetrieb zu einem optimalen Anstellwinkel des Spoilers verarbeitet.

Das erfindungsgemäße Verfahren der Steuerung der Spoilerverstellung hat gegenüber dem Bekannten den Vorteil, dass das zusätzliche Vorsehen einer leistungsabhängigen Spoilersteuerung das Fahrzeugverhalten noch besser an die Fahrsituation und die Fahranforderungen anpassbar ist.

Das Merkmal, wonach die anliegende Motorleistung erfasst und aus dieser eine mittlere Motorleistung berechnet wird, verhindert das nicht auf jede geringfügige Veränderung der Motorleistung reagiert wird und so ein ständiges Ein- und Ausfahren des oder der Spoiler unterbleibt.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Vorgabe eines Schwellwertes für die mittlere Motorleistung, wobei beim Überschreiten dieses Schwellwertes das Einfahren des Spoilers unterdrückt wird. Damit wird ebenfalls das häufige Ein- und Ausfahren des Heckflügels insbesondere im Rundstreckenbetrieb vermieden.

Des Weiteren ist eine verbesserte Kühlung und somit ein Bauteileschutz möglich, wenn gleichzeitig eine Mindestabkühlzeit eingehalten wird, ab der der Spoiler nach Abstellen des Fahrzeuges oder auch nach Unterschreiten des vorgebbaren Schwellwertes eingefahren werden kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist schematisch in 1 dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Die einzige Fig. zeigt in prinzipiellen Schritten den Verfahrensablauf für die leistungsabhängige Spoilersteuerung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zunächst in einem ersten Arbeitsschritt 10 die Eingangsparameter erfasst. Dies sind zumindest die Drehzahl n, das Motormoment M, und die Standzeit t_STAND des Motors. Diese Eingangswerte und die weiteren Motorparameter sind in der Regel bereits im Motorsteuergerät bekannt und müssen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens lediglich entsprechend ausgelesen werden. In einem nachfolgenden Schritt 11 wird in einem vorgebbaren Zeitraster die Motorleistung PM berechnet und anschließend wird im Arbeitsschritt 12 aus der berechneten Leistung des Motors PM ein Mittelwert der Motorleistung FPM beispielsweise mittels eines Filters bestimmt. Dieser gemittelte Motorleistungswert FPM wird in einer nachgeordneten Abfrage 13 mit einem vorgebbaren Schwellwert SW verglichen. Liegt der gemittelte Motorleistungswert FPM unterhalb des vorgebbaren Schwellwertes SW, so führt der Nein-Ausgang an eine UND-Verknüpfung 14. Als weitere Eingangsgröße für die UND-Verknüpfung 14 wird im Arbeitsschritt 15 die ermittelte Standzeit t_STAND des Fahrzeuges mit einer Mindestabkühlstandzeit t_{STAND-Abkühl} verglichen. Diese Mindestabkühlstandzeit t_{STAND-Abkühl} kann entsprechend der Temperatur aus einem Kennfeld entnommen werden. Liegen beide Signale an der UND-Verknüpfung 14 an, das heißt, die Standzeit ist größer als die vorgebbare Mindeststandzeit und der gemittelte Leistungswert ist kleiner als ein vorgebbarer Schwellwert, dann führt der Ausgang der UND-Verknüpfung an den Arbeitsschritt 16, in welchem das Einfahren des Spoilers freigegeben wird. Der Ja-Ausgang der Abfrage 13 führt an eine ODER-Verknüpfung, an welche auch der Nein-Ausgang der Abfrage 15 geführt ist. Das bedeutet, liegt der gemittelte Leistungswert des Fahrzeuges über einem vorgebbaren Schwellwert oder ist die Standzeit t_STAND kleiner als eine Mindeststandzeit t_{STAND-Abkühl}, die zum Abkühlen des Fahrzeuges benötigt wird, dann führt der Ausgang der ODER-Verknüpfung 17 zum Arbeitsschritt 18 und das Einfahren des Heckflügels bzw. Spoilers wird unterbunden.
Zur Durchführung des Verfahrens ist es notwendig und vorteilhaft, die letzten Werte für die Motorleistung PM zu speichern und bei einem Neustart des Fahrzeuges zunächst zu prüfen, ob die Standzeit t_STAND unterhalb der Mindeststandzeit t_{STAND-Abkühl} für den Abkühlvorgang liegt.
Ist dies der Fall, dann wären in die aktuelle Leistungsberechnung die zuletzt berechneten Werte der Motorleistung miteinzubeziehen. Wurde die Mindeststandzeit eingehalten, dann ist das Fahrzug entsprechend abgekühlt und die Berechnung für die Leistungsbestimmung und die Mittelung des Leistungswertes kann erneut von vorne erfolgen.
Es ist denkbar, den letzten Leistungsmittelwert vor dem Abstellen des Motors beim Signal „Zündung aus" in einen Zwischenspeicher zu schreiben, der den Wert bis zum nächsten Zündungsreset behält und im nächsten Fahrzyklus überschrieben werden kann.

Claims

Verfahren zur Steuerung von Front oder Heckspoilern, wobei zumindest die Drehzahl (n), das Motormoment (M), die Temperatur (T) und die Standzeit (tSTAND) erfasst werden, wobei aus dem erfassten Motormoment (M) die geforderte Motorleistung (PM) bestimmt wird und wobei beim Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes (SW) durch die Motorleistung der Front- oder Heckspoiler ausgefahren wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einfahren des Spoilers vermieden wird, wenn der Wert der Motorleistung über dem vorgebbaren Schwellwert liegt und die Standzeit (t_STAND) unterhalb einer vorgebbaren Mindestabkühlstandzeit (t_{STAND-Abkühl}) liegt.
Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vergleich mit dem vorgebbaren Schwellwert ein gemittelter Motorleistungswert (FPM) verwendet wird.
Verfahren nach 3, dadurch gekennzeichnet, beim Abstellen des Fahrzeuges der zuletzt bestimmte Wert der gemittelten Motorleistung (FPM) in einem Speicher abgelegt und beim Neustart des Fahrzeuges als Startwert ausgelesen wird, wenn die Standzeit (t_STAND) unterhalb der vorgebbare Mindeststandzeit (t_{STAND-Abkühl}) liegt.