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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik
und betrifft eine Vorrichtung zur Temperierung der Belichtungstrommel
in einem Belichter zur Aufzeichnung von Druckvorlagen auf Druckplatten.
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Stand der Technik
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In
der Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, die
alle zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten.
Für den
farbigen Druck wird für
jede Druckfarbe eine separate Druckvorlage erzeugt, die alle Elemente
enthält,
die in der jeweiligen Farbe gedruckt werden. Für den Vierfarbdruck sind das
die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK). Die nach
Druckfarben separierten Druckvorlagen werden auch Farbauszüge genannt.
Die Druckvorlagen werden in der Regel gerastert und mit einem Belichter auf
Filme belichtet, mit denen dann Druckplatten für das Drucken hoher Auflagen
hergestellt werden. Alternativ können
die Druckvorlagen in speziellen Belichtungsgeräten auch gleich auf Druckplatten
belichtet werden, oder sie werden direkt als digitale Daten an eine
digitale Druckmaschine übergeben.
Dorf werden die Druckvorlagendaten dann beispielsweise mit einer
in die Druckmaschine integrierten Belichtungseinheit auf Druckplatten
belichtet, bevor unmittelbar anschließend der Auflagendruck beginnt.
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Nach
dem heutigen Stand der Technik werden die Druckvorlagen elektronisch
reproduziert. Dabei werden Bilder in einem Farbscanner gescannt und
in Form von digitalen Daten gespeichert. Texte werden mit.
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Textverarbeitungsprogrammen
erzeugt und Grafiken mit Zeichenprogrammen. Mit einem Layoutprogramm
werden die Bild-, Text- und Grafik-Elemente zu einer Druckseite
zusammengestellt. Nach der Separation in die Druckfarben liegen
die Druckvorlagen dann in digitaler Form vor. Als Datenformate zur Beschreibung
der Druckvorlagen werden heute weitgehend die Seitenbeschreibungssprachen
Postscript und PDF (Portable Document Format) verwendet. Die Postscript-
bzw. PDF-Daten werden vor der Aufzeichnung der Druckvorlagen in
einem Raster-Image-Prozessor (RIP) in einem ersten Schritt in Farbauszugswerte
für die
Farbauszüge
CMYK umgerechnet. Dabei entstehen für jeden Bildpunkt vier Farbauszugswerte
als Tonwerte im Wertebereich von 0 bis 100%. Die Farbauszugswerte
sind ein Maß für die Farbdichten,
mit denen die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz auf
dem Bedruckstoff gedruckt werden. In Sonderfällen, in denen mit mehr als
vier Farben gedruckt wird (Schmuckfarben), ist jeder Bildpunkt durch
so viele Farbauszugswerte beschrieben, wie es Druckfarben gibt.
Die Farbauszugswerte können
z. B. mit 8 bit je Bildpunkt und Druckfarbe als Datenwert gespeichert
sein, womit der Wertebereich von 0% bis 100% in 256 Tonwertstufen
unterteilt ist.
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Die
Daten mehrerer Druckseiten werden mit den Daten weiterer Elemente,
wie Passkreuzen, Schnittmarken und Falzmarken sowie Druckkontrollfeldern,
zu Druckvorlagen für
einen Druckbogen zusammengefasst. Diese Druckbogendaten werden ebenfalls
als Farbauszugswerte (CMYK) bereit gestellt.
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Unterschiedliche
Tonwerte eines zu reproduzierenden Farbauszugs lassen sich im Druck
nur durch eine Flächenmodulation
der aufgetragenen Druckfarben, d. h. durch eine Rasterung, wiedergeben.
Die Flächenmodulation
der Druckfarben kann beispielsweise nach einem Verfahren zur Punktrasterung
erfolgen, bei dem die verschiedenen Tonwertstufen der Farbauszugsdaten
in Rasterpunkte unterschiedlicher Größe umgewandelt werden, die
in einem regelmäßigen Raster
mit sich periodisch wiederholenden Rasterzellen angeordnet sind.
Bei der Aufzeichnung der Farbauszüge auf eine Druckplatte werden
die Rasterpunkte in den einzelnen Rasterzellen aus Belichtungspunkten
zusammengesetzt, die um eine Größenordnung
kleiner als die Rasterpunkte sind. Eine typische Auflösung der
Belichtungspunkte ist beispielsweise 1000 Belichtungspunkte je Zentimeter,
d. h. ein Belichtungspunkt hat die Abmessungen 10 μm × 10 μm. Die Umsetzung
der Farbauszugswerte in Rasterpunkte geschieht in einem zweiten
Schritt bei der weiteren Verarbeitung der Farbauszugsdaten im Raster-Image-Prozessor, wodurch
die Farbauszugsdaten in hochaufgelöste Binärwerte mit nur zwei Helligkeitswerten
(belichtet bzw. nicht belichtet) umgewandelt werden, die das Muster
des modulierten Punktrasters bilden. Auf diese Weise werden die
Druckvorlagendaten jedes Farbauszugs in Form einer hochaufgelösten Rasterbitmap
beschrieben, die für
jeden der Belichtungspunkte auf der Druckfläche ein Bit enthält, das
angibt, ob dieser Belichtungspunkt zu belichten ist oder nicht.
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In
den Aufzeichnungsgeräten,
die in der elektronischen Reproduktionstechnik zur Belichtung von
Druckvorlagen und Druckformen eingesetzt werden, wird beispielsweise
ein Laserstrahl von einer Laserdiode erzeugt, durch optische Mittel
geformt und auf das Aufzeichnungsmaterial fokussiert und mittels eines
Ablenksystems Punkt- und Linienweise über das Aufzeichnungsmaterial
abgelenkt. Es gibt auch Aufzeichnungsgeräte, die zur Erhöhung der
Belichtungsgeschwindigkeit ein Bündel
von Laserstrahlen erzeugen, z. B. mit einer separaten Laserdiode
für jeden
Laserstrahl, und mit jedem Überstreichen
des Aufzeichnungsmaterials mehrere Bildlinien der Druckform gleichzeitig
belichten. Die Druckformen können
auf Filmmaterial belichtet werden, so dass sogenannte Farbauszugsfilme
entstehen, die anschließend
mittels eines fotografischen Umkopierverfahrens zur Herstellung
von Druckplatten dienen. Statt dessen können auch die Druckplatten
selbst in einem Plattenbelichter oder direkt in einer digitalen Druckmaschine
belichtet werden, in die eine Einheit zur Plattenbelichtung integriert
ist. Das Aufzeichnungsmaterial kann sich auf einer Trommel befinden (Außentrommelbelichter),
in einer zylindrischen Mulde (Innentrommelbelichter) oder auf einer
ebenen Fläche
(Flachbettbelichter).
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Bei
einem Außentrommelbelichter
wird das zu belichtende Material in Form von Filmen oder Druckplatten
auf eine drehbar gelagerte Trommel montiert. Während die Trommel rotiert,
wird ein Belichtungskopf in einem relativ kurzen Abstand axial an
der Trommel entlang bewegt. Der Belichtungskopf fokussiert einen
oder mehrere Laserstrahlen auf die Trommeloberfläche, die die Trommeloberfläche in Form
einer engen Schraubenlinie überstreichen.
Auf diese Weise werden bei jeder Trommelumdrehung eine bzw. mehrere
Bildlinien auf das Aufzeichnungsmaterial belichtet.
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Bei
der Belichtung der Druckvorlagen muss dafür gesorgt werden, dass die
Lage der Belichtungsfläche
bezogen auf die Kanten des Aufzeichnungsmaterials oder mit Bezug
auf die in die vordere Kante gestanzten Löcher für alle Farbauszüge eines
Druckbogens immer gleich ist, da die Farbauszüge später in der Druckmaschine deckungsgleich übereinander gedruckt
werden sollen. Die Stanzlöcher
in den Druckplatten dienen zur richtigen Positionierung beim Aufspannen
der Druckplatten auf den Plattenzylinder in der Druckmaschine. Die
Lage der Belichtungsfläche
und die Lage der Stanzlöcher
werden bezogen auf eine vordere Kante und eine oder beide seitliche
Kanten des Aufzeichnungsmaterials bestimmt. Die Kanten des Aufzeichnungsmaterials
werden mittels Anlagestiften in eine definierte Position auf der
Belichtungstrommel gebracht oder ihre Lage wird nach dem Aufspannen
des Materials gemessen. Dann wird der Startpunkt der Belichtung
in Abhängigkeit
von der Lage der Kanten so eingestellt, dass der Bezug zu den Kanten
des Aufzeichnungsmaterials immer gleich ist.
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Trotz
dieser Maßnahmen
ist nicht immer sichergestellt, dass bei der Belichtung von Druckplatten
alle Farbauszüge
deckungsgleich sind. Druckplatten haben im allgemeinen ein Trägermaterial
aus Aluminium mit einer Dicke im Bereich von 0,1 bis 0,3 mm. Sie ändern ihre
Abmessungen infolge der temperaturbedingten Längenausdehnung um ca. 24 μm je Grad
Celsius und je Meter Kantenlänge.
In der Regel werden die Druckplatten für alle Farbauszüge eines
Druckbogens unmittelbar hintereinander in dem gleichen Druckplattenbelichter
aufgezeichnet, so dass die Schwankungen der Temperatur von einer Aufzeichnung
zur nächsten
so gering sind, dass sie keine Rolle spielen. Es kann aber auch
vorkommen, dass die Farbauszüge
eines Druckbogens auf verschiedenen Druckplattenbelichtern aufgezeichnet werden,
die in unterschiedliche temperierten Räumen stehen, oder sie werden
zu verschiedenen Zeiten belichtet. Letzteres ist regelmäßig der
Fall, wenn eine Druckplatte im Verlauf der weiteren Verarbeitung
beschädigt
wird und deshalb noch einmal neu belichtet werden muss. Dann kann
die Temperatur im Belichter inzwischen soweit von der Temperatur
bei der ersten Belichtung abgewichen sein, dass die Druckplatten
bei den verschiedenen Belichtungsvorgängen unterschiedliche Ausdehnungen
hatten. Wenn die Druckplatten dann später bei einer einheitlichen
Temperatur in die Druckmaschine gespannt werden, erfahren die Druckplatten
je nach der Differenz zwischen dieser einheitlichen Temperatur und der
Temperatur, die sie bei der Belichtung hatten, unterschiedliche
Veränderungen
ihrer Länge
und Breite. Dadurch können
die Farbauszüge
aus der ersten Belichtung und aus der Nachbelichtung so weit in
ihren Abmessungen voneinander abweichen, dass die Passerfehler nicht
mehr toleriert werden können.
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Zur
Lösung
dieses Problems kann es erforderlich werden, die Druckplattenbelichter
in einem klimatisierten Raum aufzustellen, was aber mit Einschränkungen
verbunden ist und hohe Kosten verursacht. Eine andere Möglichkeit
ist, immer alle Farbauszüge
eines Druckbogens noch einmal zu belichten, wenn eine Nachbelichtung
für einen Farbauszug
benötigt
wird. Dies ist jedoch sehr kosten- und zeitintensiv. Eine weitere
Möglichkeit
ist, die Luft im Innenraum des Druckplattenbelichters zu klimatisieren.
Hierbei stößt man jedoch
auf verschiedene Probleme. Um ein Eindringen von Staub und Gasen
von außen
zu reduzieren, wird ein leichter Überdruck im Innenraum erzeugt.
Die Druckplatte wird mit Hilfe von Vakuum auf der Belichtungstrommel
fixiert. Bei der Belichtung mit leistungsstarken Laserstrahlen entstehende
Partikel und Gase müssen
abgesaugt werden, um die Einheiten im Belichter, insbesondere die
optischen Bauelemente, vor Verschmutzung zu schützen. Alle diese verschiedenen
Luftbewegungen erhöhen
die Schwierigkeiten und den Aufwand, ein wirksames von den Außenbedingungen
weitgehend abgeschlossenes Klimasystem für die Luft im Innenraum des
Belichters zu realisieren.
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In
der
DE 4431188 A1 wird
eine Kühleinrichtung
für den
Formzylinder und den Übertragungszylinder
einer Druckmaschine für
den wasserlosen Offsetdruck beschrieben, wobei die Zylinder hülsenförmig ausgebildet
sind und einer Kühlkammer
im Inneren der Zylinder ein Kühlmittel
zugeführt
wird. Mit der Kühlung
wird verhindert, dass sich die Zylinder während des Druckbetriebs zu
stark erwärmen
und deshalb die Druckfarbe zu schnell trocknet und sich auf dem Übertragungszylinder
aufbaut.
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In
der
DE 19743770 A1 wird
beschrieben, dass Druckformen in Form einer Hülse auf einen Druckzylinder
einer Druckmaschine aufgebracht werden und direkt in der Druckmaschine
bebildert werden.
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In
der Patentschrift
US
5,748,225 A1 wird ein Verfahren beschrieben, mit dem die
temperaturabhängige
Ausdehnung bzw. Schrumpfung einer zu belichtenden Druckplatte kompensiert
wird. Mit einem Sensor wird die Temperatur der Druckplatte vor der Belichtung
gemessen, und abhängig
von der Differenz zu einer Referenztemperatur wird eine Maßstabsumrechnung
der zu belichtenden Farbauszugsdaten durchgeführt. Die Maßstabsveränderung wird so bemessen, dass
alle Farbauszüge
eines Druckbogens die gleichen Abmessungen haben, wenn die betreffenden
Druckplatten die Referenztemperatur annehmen, unabhängig davon,
bei welcher Temperatur sie belichtet wurden. Die Referenztemperatur kann
beispielsweise die Temperatur sein, die später während des Druckens in der Druckmaschine
vorhanden ist.
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In
der Patentanmeldung
DE
101 37 166 A1 wird ein Verfahren zur Temperierung der Druckplatten
während
des Druckens vorgeschlagen, um mit einer dadurch verursachten Ausdehnung
der Druckplatten die geometrischen Verzerrungen zu kompensieren,
die der Bedruckstoff beim Durchlauf durch mehrere Druckwerke durch
Feuchtmittelaufnahme und Druckpressung erfährt. Dazu wird z. B. mit Temperierelementen,
die in die Mantelfläche
des Plattenzylinders eingearbeitet sind, der Druckplatte ein in Umfangsrichtung
einstellbares Temperaturprofil eingeprägt. Alternativ wird die Druckplatte
mit den Farbauftragswalzen und der Feuchtmittelauftragswalze temperiert,
die auf unterschiedliche Manteltemperaturen einstellbar sind.
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Die
bekannten Vorrichtungen und Verfahren zum Ausgleich bzw. zur Verminderung
der temperaturabhängigen
Veränderungen
der Abmessungen von Druckplatten bei der Belichtung sind konstruktiv aufwendig
und mit hohen Kosten verbunden.
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Aufgabenstellung
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache
und zuverlässige
Vorrichtung zur Temperierung der Belichtungstrommel in einem Belichter
zur Aufzeichnung von Druckvorlagen auf Druckplatten anzugeben. Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, mit der während der
Belichtung eine temperierte Flüssigkeit
durch die Belichtungstrommel geleitet wird, so dass die Mantelfläche der
Belichtungstrommel und die darauf aufgespannte Druckplatte unabhängig von
der Außentemperatur eine
definierte Temperatur annimmt.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
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1 den
Aufbau eines Außentrommelbelichters,
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2 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 einen
Querschnitt durch eine Belichtungstrommel, und
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4 eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines Außentrommelbelichters. Eine
Belichtungstrommel 1 ist drehbar gelagert und kann mit
einem nicht gezeigten Rotationsantrieb in Richtung des Rotationspfeils 2 in
eine gleichmäßige Rotationsbewegung
versetzt werden. Auf die Belichtungstrommel 1 ist eine
unbelichtete, rechteckige Druckplatte 3 gespannt, die eine Vorderkante 4,
eine linke Seitenkante 5, eine rechte Seitenkante 6 und
eine Hinterkante 7 aufweist. Die Druckplatte 3 wird
so aufgespannt, dass ihre Vorderkante 4 Anlagestifte 8 berührt, die
mit der Belichtungstrommel 1 fest verbunden sind und über die Oberfläche der
Belichtungstrommel 1 hinausragen. Eine Klemmleiste 9 drückt die
Vorderkante 4 außerdem
fest auf die Oberfläche
der Belichtungstrommel 1 und fixiert dadurch die Vorderkante 4 der
Druckplatte 3. Die Druckplatte 3 wird flächig mittels
einer in 2 nicht gezeigten Vakuumeinrichtung, die die Druckplatte 3 durch
Löcher
in der Trommeloberfläche ansaugt,
auf der Trommeloberfläche
gehalten, damit die Druckplatte 3 nicht durch die Fliehkräfte bei
der Rotation abgelöst
wird. Zusätzlich
wird die Hinterkante 7 der Druckplatte 3 mit Klemmstücken 10 fixiert.
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Ein
Belichtungskopf 11 wird in einem relativ kurzen Abstand
axial an der Belichtungstrommel 1 entlang bewegt, während die
Belichtungstrommel 1 rotiert. Der Belichtungskopf 11 fokussiert
einen oder mehrere Laserstrahlen 12 auf die Trommeloberfläche, die
die Trommeloberfläche
in Form von engen Schraubenlinien überstreichen. Auf diese Weise
werden bei jeder Trommelumdrehung eine bzw. mehrere Bildlinien in
der Umfangsrichtung x auf das Aufzeichnungsmaterial belichtet. Der
Belichtungskopf 11 wird in der Vorschubrichtung y mittels
einer Vorschubspindel 13 bewegt, mit der er formschlüssig verbunden
ist und die mit einem Vorschubantrieb 14 in Drehbewegung
versetzt wird.
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Die
auf der Druckplatte 3 zu belichtende Druckvorlage 15 bedeckt
nur einen Teil der gesamten zur Verfügung stehenden Aufzeichnungsfläche. Die Druckvorlage 15 muss
jedoch für
alle Farbauszüge, die
nacheinander auf verschiedene Druckplatten 3 belichtet
werden, immer die gleiche Lage bezüglich der Kanten der Druckplatte 3 und
die gleichen Abmessungen haben, damit später beim Übereinanderdruck der Farbauszüge keine
Passerfehler auftreten. Die Toleranz der verbleibenden Verschiebung
zwischen den Farbauszügen
bzw. der verbleibenden unterschiedlichen Abmessungen sollte kleiner
als 25 μm
sein. Der immer gleiche Bezug zur vorderen Kante wird zum Beispiel
durch die Anlagestifte 8 gewährleistet, an die die Vorderkante 4 der
Druckplatte 3 vor der Belichtung beim Aufspannen auf die
Belichtungstrommel 1 angelegt wird. Der Bezug zu einer
der seitlichen Kanten der Druckplatte 3 wird durch eine
Messeinrichtung gewährleistet
(in 1 nicht gezeigt), die die genaue Lage einer der
seitlichen Kanten nach dem Aufspannen ermittelt und die so ermittelte
Kantenposition in Beziehung zur Position des Belichtungskopfes 11 beim
Start der Belichtung setzt. Durch eine entsprechende Verschiebung
des Startpunkts der Belichtung wird dafür gesorgt, dass die Lage der
Druckvorlage 15 auch mit Bezug auf die seitlichen Kanten
der Druckplatte 3 immer gleich ist.
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Druckplatten
mit einem Aluminiumträger
weisen eine temperaturbedingte Längenausdehnung
um ca. 24 μm
je Grad Celsius und je Meter Kantenlänge auf. Trotz des genauen
Bezugs der zu belichtenden Druckvorlage 15 auf die Plattenkanten
kann deshalb die maximale Toleranz von 25 μm für eine Passerabweichung erheblich überschritten
werden, wenn die Druckvorlagen 15 der Farbauszüge bei unterschiedlichen
Temperaturen belichtet werden und die Druckplatten 3 dann
später
auf eine einheitliche Temperatur beim Einspannen in die Druckmaschine
gebracht werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird dieses Problem dadurch gelöst,
dass die Druckplatten 3 schon bei der Belichtung auf eine
definierte einheitliche Temperatur gebracht werden und somit alle die
gleiche Ausdehnung annehmen. 2 zeigt eine erste
Ausführungsform
der Vorrichtung in einem schematischen Längsschnitt durch die Belichtungstrommel 1 mit
der aufgespannten Druckplatte 3. Die Belichtungstrommel 1 ist
aus einem Zylinder 20 und einem Innenrohr 21 aufgebaut,
die durch Stege 22 verbunden sind. 3 zeigt diesen
Aufbau noch einmal in der Ansicht eines Querschnitts durch die Belichtungstrommel 1.
Die Bauteile Zylinder 20, Innenrohr 21 und Stege 22 können einzelne
Elemente sein, aus denen die Belichtungstrommel 1 zusammengebaut
wird. Die Belichtungstrommel 1 kann aber auch als ein Strangpressteil,
vorzugsweise aus Aluminium, in der Querschnittsform von 3 gefertigt
sein.
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Die
Belichtungstrommel 1 wird auf eine definierte Temperatur,
z. B. 25 Grad Celsius, gebracht, indem durch das Innenrohr 21 eine
temperierende Flüssigkeit
geleitet wird. Die temperierende Flüssigkeit wird mittels einer
Drehdurchführung 23 an
einer Stirnseite der Belichtungstrommel 1 eingeleitet und mittels
einer weiteren Drehdurchführung 24 an
der anderen Stirnseite abgeleitet. Die abgeleitete Flüssigkeit
wird einem Temperieraggregat 25 zugeführt, wo sie je nach der Außentemperatur
aufgeheizt oder abgekühlt
wird, um sie auf einer konstanten Temperatur zu halten. Dann wird
sie wieder über
die Drehdurchführung 23 dem
Innenrohr 21 zugeleitet. Mit einer Pumpe 26 wird
der Kreislauf der temperierenden Flüssigkeit aufrecht erhalten.
Als temperierende Flüssigkeit
wird vorzugsweise Wasser verwendet, das noch mit geeigneten Zusatzmitteln
zum Schutz vor Korrosion und Frost gemischt werden kann.
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Die
Drehdurchführungen 23 und 24 sind
handelsübliche
Bauelemente, die in verschiedenen Ausführungen für eine große Vielfalt von Anwendungsfällen erhältlich sind.
Sie bestehen im Prinzip aus einem feststehenden Rohr 27 und
einem drehbar gelagerten Rohr 28, das mit der Stirnseite
der Belichtungstrommel 1 verbunden ist und sich zusammen
mit ihr dreht. Das feststehende Rohr 27 ist mit einem Dichtungsring 29 abgeschlossen,
und das drehende Rohr 28 ist mit einem Dichtungsring 30 abgeschlossen. Die
Dichtungsringe 29 und 30 schleifen aufeinander, wenn
die Belichtungstrommel 1 sich dreht, wobei sie die Rohre
aber so gut abdichten, dass keine Flüssigkeit aus dem Spalt zwischen
den Dichtungsringen austreten kann.
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Infolge
der guten Wärmeleitfähigkeit
des Aluminiums wird die Temperatur der temperierenden Flüssigkeit
schnell von dem Innenrohr 21 angenommen, über die
Stege 22 zum Zylinder 20 weitergeleitet und auf
alle Teile der Belichtungstrommel 1 homogen verteilt. Da
die Druckplatte 3 ebenfalls aus Aluminium als Trägermaterial
besteht und mittels einer Vakuumansaugung dicht an der Oberfläche der
Belichtungstrommel 1 anliegt, nimmt sie ebenfalls die definierte
konstante Temperatur an. Durch eine besondere Gestaltung der inneren
Oberfläche
des Innenrohrs 21, beispielsweise mit Längsrippen, kann der Wärmeübergang
zwischen der temperierenden Flüssigkeit
und dem Innenrohr 21 noch unterstützt werden.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Hier
ist nur an einer Stirnseite der Belichtungstrommel 1 eine
Zweiweg-Drehdurchführung 40 vorhanden, über die
die temperierende Flüssigkeit dem
Innenrohr 21 zugeleitet wird und über die die Flüssigkeit
auch wieder abgeleitet wird.
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Dazu
ist das drehbare Rohr 28 verlängert und reicht fast bis zur
gegenüberliegenden
Stirnseite der Belichtungstrommel. Am Ende des Rohrs 28 tritt die
eingeleitete temperierende Flüssigkeit
aus und fließt
dann zwischen der Außenseite
des Rohrs 28 und der inneren Oberfläche des Innenrohrs 21 zurück. Zweiweg-Drehdurchführungen 40,
die für
das gleichzeitige Hindurchleiten einer Flüssigkeit in einen drehenden
Körper
hinein und wieder heraus geeignet sind, sind ebenfalls handelsüblich erhältlich.
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- 1
- Belichtungstrommel
- 2
- Rotationspfeil
- 3
- Druckplatte
- 4
- Vorderkante
- 5
- linke
Seitenkante
- 6
- rechte
Seitenkante
- 7
- Hinterkante
- 8
- Anlagestift
- 9
- Klemmleiste
- 10
- Klemmstück
- 11
- Belichtungskopf
- 12
- Laserstrahl
- 13
- Vorschubspindel
- 14
- Vorschubantrieb
- 15
- Druckvorlage
- 20
- Zylinder
- 21
- Innenrohr
- 22
- Steg
- 23
- Drehdurchführung
- 24
- Drehdurchführung
- 25
- Temperieraggregat
- 26
- Pumpe
- 27
- feststehendes
Rohr
- 28
- drehbares
Rohr
- 29
- Dichtungsring
- 30
- Dichtungsring
- 40
- Zweiweg-Drehdurchführung