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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Voreinstellung von Produktionen
einer Rollenrotationsdruckmaschine.
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Durch
die
DE 25 10 057 A1 ist
ein Trichteraufbau einer Rollenrotationsdruckmaschine mit mehreren, übereinander
angeordneten Trichtern bekannt, wobei ein Längsregister von längsgefalzten
Strängen über Pendelwalzen
einstellbar ist.
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In
der
DE 41 28 797 C2 ist
ein Trichteraufbau mit mehreren übereinander
angeordneten Trichtern offenbart, wobei verschiedene Strangführungen,
und damit auch verschiedene Abfolgen der einzelnen Bücher im
Produkt möglich
sind.
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Aus
der
EP 0 882 588 B1 ist
ein Verfahren zur Regelung eines Längsregisters bekannt, wobei
in Abhängigkeit
von einer Geschwindigkeit ein vorbestimmter Korrekturwert dem Regler
eines Antriebsmotors für
den Zylinderantrieb aufgeschaltet wird. Die Abhängigkeit zwischen Korrektur
und Geschwindigkeit kann für
verschiedene Papiersorten oder Produktionen durch Messung ermittelt
und in einer Datenbank abgelegt werden.
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Die
DE 44 30 693 A1 offenbart
Druckwerke mit einzeln oder gruppenweise motorisch angetriebenen
Zylindern. Je nach gewähltem
Bahnlauf werden den Motorregelungen durch eine Rechen- und Speichereinheit
erforderliche Sollpositionen für
die Zylinder vorgegeben.
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In
der
DE 100 38 551
A1 wird während
des Einziehens einer Bahn der Papierweg kontinuierlich aufgezeichnet,
hieraus die Abstände
zwischen den Druckwerken und zur Schnittkante am Schneidwerk ermittelt
und zur Voreinstellung der Druckwerksantriebe im Hinblick auf das
Schnitt- und/oder Farbregister herangezogen.
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Durch
die
DE 43 40 543 A1 ist
ein Bahnleitsystem offenbart, wobei nach Auswahl einer bestimmten
Produktion Strangweginformationen von einem Speicher abgerufen und
an Fernanzeiger übermittelt
werden, welche einzelnen, für
den Bahnweg relevanten Walzen zugeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zeit- und kostensparendes
Verfahren zur Voreinstellung einer Rollenrotationsmaschine zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass vor Ort, insbesondere in der Inbetriebnahmephase, eine große Zeit- und
Kostenersparnis erreichbar ist. Zudem wird dem Drucker ein Mittel
an die Hand gegeben, welches zuverlässig für ein bestimmtes Produkt die
ideale oder zumindest eine bestmögliche
Strangführung
vorgibt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Druckmaschine;
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2 eine
Darstellung eines Trichteraufbaus;
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3 ein
vereinfachtes Blockbild des Verfahrens;
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4 eine
tabellarische Aufstellung verschiedener Strangführungen;
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5 eine
Ausführung
eines Bündelregisters;
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6 eine
Stellkurve eines Bündelregisters;
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7 eine
abgeleitete Vorgabe für
Buchstrukturen.
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Eine
bahnbe- und/oder verarbeitenden Maschine 01, z.B. eine
Druckmaschine, insbesondere Rollenrotationsdruckmaschine, weist
z.B. verschiedene mögliche
Wege von exemplarisch dargestellten Bahnen 02; 03; 04 auf,
durch welche gleiche oder unterschiedliche Produkte herstellbar
sind (1). So weist die Druckmaschine 01 beispielsweise
mehrere Druckwerke 06 (lediglich eines je Druckturm dargestellt),
mehrere Druckeinheiten 07 und/oder mehrere Drucktürme 08 auf,
welche z.B. in einer ersten Produktion auf einem ersten Weg, und
in einer anderen Produktion auf einem anderen Weg (beispielhaft
eine Wegstrecke der Bahn 03 als 03' strichliert angedeutet) von einer
oder mehreren Bahnen durchlaufen werden. Im Bereich eines nur angedeuteten Überbaus
werden die Bahnen ggf. mittels einer Längsschneideeinrichtung 11 längs geschnitten,
ggf. über Wendestangen 09 gewendet
und ausgerichtet, Teilbahnen 03a; 03b ggf. mittels
einer Registereinrichtung 12, z.B. Nebenregister 12,
in Längsrichtung
zueinander registert, und/oder übereinandergeführt, bevor
sie einem Trichteraufbau 13 und danach einem Falzapparat 14; 16 zugeführt werden.
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Der
Trichteraufbau 13 weist mehrere Trichter A; B; C; D; E;
F auf, welche in zumindest zwei verschiedenen horizontalen Ebenen
angeordnet sind (2). Im Ausführungsbeispiel weist der Trichteraufbau 13 sechs
Trichter A; B; C; D; E; F auf, welche paarweise in drei Ebenen übereinander
angeordnet sind. Auf die Trichter A; B; C; D; E; F auflaufende Bahnen
werden längs
gefalzt und jeweils als gleichnamiger Strang einzeln oder gemeinsam
mit anderen Strängen
A; B; C; D; E; F einem oder mehreren Falzapparaten 14; 16 zugeführt. Auf
dem Weg dorthin werden die Stränge
A; B; C; D; E; F über
eine Mehrzahl von Walzen 17; 18, z.B. Leit- (bzw.
Umlenk-) und/oder Zugwalzen (bzw. Zugwalzengruppen) 17; 18 geführt. In 2 sind
nur einige der Walzen 17; 18 exemplarisch bezeichnet.
Die Walzen 17; 18 sind in vorteilhafter Ausführung jeweils
einzeln oder in Gruppen durch einen eigenen, insbesondere bzgl.
ihrer Drehzahl geregelten, Antriebsmotor angetrieben. Je nach Strangführung können die
Stränge
A; B; C; D; E; F mit jeweils anderen Leit- und/oder Zugwalzen 17; 18 zusammen
wirken.
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Zusätzlich weist
der Trichteraufbau 13 mindestens ein Stellglied 19 für das Längsregister,
z.B. eine Registereinrichtung 19, insbesondere Bündelregister 19,
auf. Weist der Trichteraufbau 13 eine Anzahl von n Trichtern
A; B; C; D; E; F auf, so sind in vorteilhafter Ausführung zumindest
n-2 Stellglieder 19 vorgesehen. Mit den Stellgliedern 19 werden
die Stränge
A; B; C; D; E; F durch eine Wegstreckenänderung in ihrem Druckbild
in Längsrichtung
zueinander ausgerichtet.
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Im
Ausführungsbeispiel
mit insgesamt sechs, in drei Ebenen paarweise angeordneten Trichtern
und den Walzen 17; 18 lassen sich eine große Anzahl
an möglichen
Strangführungen
realisieren. Durch die verschiedenen Strangführungen lassen sich im Eingangsbereich
des Falzapparates 14; 16 unterschiedliche Reihenfolgen
für die
Stränge
A; B; C; D; E; F, und damit verschiedene Buchstrukturen im Produkt
erzeugen. Ggf., insbesondere wenn nicht alle Trichter A; B; C; D;
E; F benötigt
werden, kann eine selbe Buchstruktur auch über unterschiedliche Strangführungen
erzielt werden.
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Für verschiedene
Strangführungen
liegen nun zum Teil unterschiedliche Weglängen der Stränge vor,
sodass die Druckbilder bzw. die Abschnitte im Falzapparat nicht
mehr zueinander stimmig sind.
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Aus
diesem Grund muss i.d.R., zumindest in der Inbetriebnahmephase der
Maschine 01, für
alle vorgesehenen Strangführungen
ein sog. „Abdrucken" erfolgen. Hierbei
werden beim Probedruck Grundeinstellungen der das Längsregister
der Bahnen 02; 03; 04 und/oder Stränge A; B;
C; D; E; F beeinflussenden Aggregate, z.B. von Winkellagen der Druckwerke 06,
Stellung der Nebenregister 12, Bündelregister 19 und/oder
Winkellage des Falzapparates 14; 16 anhand der
Druckbilder und des Schnittes ermittelt. Derartige Grundeinstellungen
werden dann beispielsweise für
die spezielle Bahn- bzw. Strangführung
gespeichert. Diese Verfahrensweise ist, insbesondere je mehr Trichter
A bis F vorgesehen sind, sehr aufwändig und zeitraubend.
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Bei
der vorliegenden Verfahrensweise zur Voreinstellung werden nun als
Grundeinstellungen dienende Einstellwerte SA bis SF; PA bis PF;
K1; K2; K3 für
eine betreffende Strangführung
anhand von Konstruktionsdaten abgeleitet und in einer Maschinensteuerung 21 hinterlegt
(3). In 4 sind in der Art einer Tabelle
verschiedene Strangführungen Sk
(siehe 4, mit k = 1, 2, 3, ...) beispielhaft und nicht
erschöpfend
dargestellt. Hierbei können
die Einstellwerte SA bis SF; PA bis PF; K1; K2; K3 für die verschiedenen
Strangführungen
Sk jeweils mit absoluten Positionen bzw. diese ausdrückenden
physikalischen Größen belegt
sein. Die Zugehörigkeit
eines Einstellwertes zu einer bestimmten Strangführung wurde mit dem Zusatz „1", „2" etc. gekennzeichnet.
In einer Variante kann auch eine Strangführung als Referenzführung definiert
werden, zu welcher relative Einstellwerte SA bis SF; PA bis PF;
K1; K2; K3 ermittelt und abgelegt werden. Es können für die verschiedenen Registereinrichtungen
auch Mischformen der beiden genannten Vorgehensweisen vorgesehen sein.
Die Einstellwerte SA bis SF stellen beispielsweise Einstellwerte
in mm für
eine durch die dem jeweiligen Strang A bis F zugeordnete Registereinrichtung 19 erzielte
Längung
des Stranges A bis F dar. Die Einstellwerte PA bis PF entsprechen
beispielsweise einem hierfür
genutzten physikalischen Messwert, wie z.B. einem Widerstandswert
an einem Potentiometer (siehe unten).
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Im
Ausführungsbeispiel
für das
Verfahren nach 3 werden für eine bestimmte Strangführung Sk
(siehe 4, mit k = 1, 2, 3, ...), beispielhaft für S1, in
einer Datenverarbeitungseinheit 22, insbesondere mittels
eines Programms zum computergestützten
Zeichnen und/oder Konstruieren, auf der Basis der Konstruktionsdaten
die Einstellwerte SA,1 bis SF,1 bzw. PA,1 bis PF,1 und/oder K1,1;
K2,1; K3,1 ermittelt.
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Zunächst wird
hierzu das Längsregister zweier
Stränge
A, B; C, D; E, F von paarweise in einer Ebene nebeneinander liegenden
Trichtern A, B; C, D; E, F betrachtet. Die Walzen 17; 18 im
Bereich unterhalb der untersten Trichterebene sind in einer vorteilhaften
Ausführung
bereits derart angeordnet, dass die Druckbilder aus dem Trichter
A und B im Falzapparat registergerecht zu liegen kommen. Ist dies
nicht der Fall, so können
die Stränge
A und B auch durch eine gemeinsame, wahlweise mit einem der Stränge A und
B zusammen wirkende Registereinrichtung 19 entsprechend
zueinander ausgerichtet werden. Es können hierfür je Strang A; B auch jeweils
eigene Registereinrichtungen 19 vorgesehen sein.
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Nun
werden für
die spezielle Strangführung Sk,
hier S1, die Längen
der beiden benachbarten Stränge
C und D (beispielhaft) vom jeweiligen Trichterauslauf bis zur die
Stränge
C und D zusammen fassenden Klemmstelle 23, z.B. der Walzengruppe 23 ermittelt,
und durch die beiden zugeordneten Bündelregister 19 derart
variiert, dass die Druckbilder im Bereich der Klemmstelle 23 registergerecht
zu liegen kommen. Sind die auf einem Zylinder eines Druckwerkes
nebeneinander angeordneten Druckbilder zueinander in Umfangsrichtung
versetzt (gestackerte Zylinder), so dass auch die Druckbilder auf
den beiden nebeneinander liegenden Trichtern C und D um den selben
Betrag zueinander in Längsrichtung
versetzt sind, so ist dieser Versatz zusätzlich zu berücksichtigen.
Wenn nun die Längen
LC und LD (ggf. zzgl. des Betrages eines Druckbildversatzes) gleich sind,
d.h. die Druckbilder sollten nun im Bereich der Klemmstelle 23 aufeinander
zu liegen kommen, werden die Einstellwerte SC,1; SD,1 bzw. PC,1;
PD,1 für die
Bündelregister 19 für diese
spezielle Strangführung
der Stränge
C und D gespeichert. Für
die beiden Stränge
E und F erfolgt die Ermittlung in der selben Weise. Dies gilt auch
für die
Stränge
A und B, sofern nicht bereits durch die Anordnung der Walzen 17; 18 für die entsprechenden
Wegstrecken gesorgt ist.
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Dies
kann nun für
sämtliche
interessierenden Strangführungen
Sk, exemplarisch in 4 S1, S2, S3, S4, durchgeführt werden.
Die so erhaltenen Einstellwerte werden beispielsweise mittels einer
Datei oder Datenbank in der Datenverarbeitungseinheit 22,
jeweils auf die spezielle Strangführung bezogen, abgelegt.
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Durch
die beschriebene Vorgehensweise sind nun die Wege jeweils zweier
nebeneinander über
Trichter A bis F einer Trichterebene laufender Stränge A bis
F paarweise zueinander ausgerichtet. Die Ausrichtung der Druckbilder
auf den Bahnen 02; 03; 04 bzw. Strängen der
verschiedenen Trichterebenen zueinander ist hier jedoch noch nicht
berücksichtigt.
Wie die Druckbilder der verschiedenen Trichterebenen an der Klemmstelle 23 bzw.
im Falzapparat 14; 16 jeweils zueinander liegen,
ist von der jeweiligen Bahnführung
durch die Druckmaschine 01 vor dem Trichteraufbau 13 und/oder
von der relativen Winkellage der die verschiedenen Bahnen 02; 03; 04 bedruckenden
Druckwerke 06 abhängig
und wird im Folgenden als Hauptregister bezeichnet.
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Das
Hauptregister kann nun durch symbolisch lediglich oberhalb der Bahn 02' dargestellte
Registereinrichtungen 15, z.B. im Überbau, und/oder durch eine
Veränderung
der relativen Drehwinkellage aller eine Bahn 02; 03; 04 bedruckenden
Druckwerke 06 relativ zu denen einer anderen Bahn verändert werden.
Entsprechend kann es in einer Variante vorgesehen sein, die Trichterebenen
durch Voreinstellwerte K1; K2; K3 relativer Winkellagen der Druckwerke 06 zueinander
oder aber in einer zweiten, nicht dargestellten Variante durch Voreinstellwerte
für entsprechende
Registereinrichtungen 15 im Längsregister aufeinander abzustimmen.
Auch eine gemischte Variante kann vorgesehen sein, wobei dann zwei Sätze von
Voreinstellwerten K1; K2; K3 vorzusehen sind.
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Zusätzlich zur
Voreinstellung der o.g. Strangführungen
Sk im Bereich des Trichteraufbaus 13 mittels der Registereinrichtungen 19 werden
nun ebenfalls auf der Basis von Konstruktionsdaten Einstellwerte
K1; K2; K3 für
die einzelnen Produktionen, d.h. Bahnführungen durch die Druckmaschine 01 ermittelt.
Dies kann in einer Ausführung
derart erfolgen, dass für
jede interessierende Bahnführung
mittels des Programms zum computergestützten Zeichnen und/oder Konstruieren
der betreffende Bahnweg, z.B. zwischen der letzten Druckstelle und
dem Falzapparat 14; 16 bzw. der Klemmstelle 23 ermittelt
und ausgegeben wird, zwei über
verschiedene Trichterebenen laufende Bahnen in ihrem Bahnweg miteinander
verglichen werden, und ein Voreinstellwert K1; K2; K3 für die Winkellage
und/oder eine Registereinrichtung 15 in der Weise festgelegt
wird, dass die bedruckten Abschnittslängen im Bereich der Klemmstelle 23 registergerecht
aufeinander zu liegen kommen. Der Voreinstellwert K1; K2; K3 für die betreffende
Trichterebene bezieht sich auf sämtliche, über diese
Trichterebene geführte
Bahnen 02; 03; 04 und der damit zusammenwirkenden
Druckwerke 06. Im Ausführungsbeispiel
nach 4 bezieht sich K1 beispielsweise auf die unterste,
K2 auf die mittlere und K3 auf die oberste Trichterebene. Die weitere
Kennzeichnung mit „,1", „,2" etc. gibt die Zuordnung
zu einer Strangführung
an. Je Strangführung
können
jedoch mehrere Produktionen mit unterschiedlichen Bahnführungen
durch die Druckeinheiten 07 vorliegen, so dass für jede Strangführung abhängig von der
Bahnführung
mehrere Sätze
von Voreinstellwerten K1; K2; K3 (z.B. K1,1a, K1,2a, K1,3a; K1,1b, K1,2b,
K1,3b; etc.) vorliegen können.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
wird eine der Trichterebenen, z.B. die unterste Trichterebene, als
Referenz betrachtet und weist somit den Voreinstellwert K1 = 0 auf.
Die Einstellwerte K2 und K3 stellen dann Relativpositionen zur untersten
Trichterebene dar. Ebenso können
jedoch für
alle drei Trichterebenen absolute Werte, z.B. ein Korrekturwert
in mm angegeben sein.
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Die
Einstellwerte K1,k; K2,k; K3,k werden nun Produktionsbezogen wie
oben zu den Einstellwerten SA,1 bis SF,1 bzw. PA,1 bis PF,1 ausgeführt in der
Datenverarbeitungseinheit 22 auf der Basis von Konstruktionsdaten
ermittelt und der Maschinensteuerung zugeführt, wo sie abgespeichert sind
und für
eine geplante Produktion als Grundeinstellung an die betreffenden
Stellglieder übermittelt
werden.
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In
einer Variante zur gänzlich
auf Konstruktionsdaten beruhender Voreinstellung des Hauptregisters,
kann vorteilhaft zwar ein paarweises Voreinstellen der Stränge A bis
F in der o.g. Weise auf der Basis der Konstuktionsdaten erfolgen,
jedoch wird in einer ausgewählten
Strangführung
Sk, z.B. der Strangführung
S1, die Hauptregistervoreinstellung im Probedruckbetrieb (beim Abdrucken)
ermittelt. D.h. nach Voreinstellung der Bündelregister 19 über die
aus den Konstuktionsdaten gewonnenen Einstellwerte SA,1 bis SF,1
bzw. PA,1 bis PF,1 wird für
eine oder mehrere bestimmte Bahnführung(en) ein Probedrucken
durchgeführt,
wobei die Winkellagen der Druckwerke 06 und/oder Registereinrichtungen 15 derart eingestellt
werden, bis die Druckbilder im Bereich des Falzapparates im Längsregister
zueinander ausgerichtet sind. Diese Produktion zusammen mit der Strangführung S1
kann beispielsweise als Referenz für die Einstellwerte K1; K2;
K3 der übrigen
Strangführungen
Sk dienen. Die Einstellwerte K1; K2; K3 der übrigen Strangführungen
Sk sind dann beispielsweise allein auf der Basis der Konstruktionsunterlagen
ermittelt und stellen Relativwerte, d.h. Summen oder Differenzen,
zur Referenzproduktion dar.
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Eine
Voreinstellung der Druckwerke 06 und ggf. des Falzapparates 14; 16 kann
auch gegenüber einer
virtuellen Leitachse der Druckmaschine 01 erfolgen, sodass
die Einstellwerte K1 bis K3 dann Winkellagen relativ zur Leitachse
repräsentieren.
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Die
o.g. Registereinrichtung 19 ist vorteilhaft als Walze 26 ausgeführt, welche
drehbar an einem Hebel 27 liegend oder an zwei stirnseitigen
Hebeln 27 gelagert ist. Der Hebel ist um eine gestellfesten Schwenkachse
verschwenkbar gelagert. Hierzu ist er mit einer Achse 28 drehfest
verbunden, welche ihrerseits durch einen weiteren Hebel 29 verschwenkbar ist.
Der Hebel 29 wird über
ein Getriebe 31, beispielsweise einen Gewindetrieb 31 um
die Schwenkachse verschwenkt. Der Antrieb des Getriebes 31 erfolgt beispielsweise
mittels eines Elektromotors 32. Zur Bestimmung der Position
des Gewindes auf der Spindel, und damit einer Lage der Walze 26,
ist ein Potentiometer 33 vorgesehen, welches mit dem Antrieb des
Getriebes 31 mechanisch gekoppelt ist. Bei entsprechender
Eichung liefert ein Widerstandswert am Potentiometer 33 die
Information für
die Längung bzw.
Längenänderung
eines Strangweges, z.B. in mm (siehe 6).
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Neben
der Erzeugung o. g. Einstellwerte SA bis SF; PA bis PF; K1; K2;
K3 oder auch unabhängig davon,
kann mittels der Konstruktionsdaten, z.B. in der Datenverarbeitungseinheit 22,
bereits ein Auswertung und Optimierung einer Strangführung Sk
für eine
gewünschte
Buchstruktur erfolgen. Dies ist für den Fall relevant, dass für das erzeugende
Produkt nicht alle zur Verfügung
stehenden Trichter A bis F genutzt werden müssen. Zu einer vorgegebenen Buchstruktur
können
dann ggf. mehrere der Strangführungen
Sk führen.
Diese sind jedoch z.T. unterschiedlich gut geeignet. Ein wesentliches
Kriterium hierfür
sind die Umschlingungswinkel der beteiligten Stränge A bis F um die Walzen 14; 16.
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In
der Datenverarbeitungseinheit 22 werden nun für Strangführungen
Sk, welche die Anforderung an eine bestimmte Buchstruktur erfüllen, die
verschiedenen Umschlingungswinkel entlang der gesamten Strangwege
ermittelt. Ein vorteilhaftes Kriterium für die Auswahl der am besten
geeigneten Strangführung
Sk ist es, dass ein kleinster maximaler Umschlingungswinkel vorliegt.
Hierzu wird für
die in Frage kommenden Strangführungen
Sk jeweils der maximale Umschlingungswinkel dieser Strangführung Sk
ermittelt, und diejenige Strangführung
Sk favorisiert, welche den kleinsten maximalen Umschlingungswinkel
aufweist. Zusätzlich
können
aber auch andere Kriterien Einfluss finden, welche, entsprechend
gewichtet, zusätzlich
zum Tragen kommen können.
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In 7 ist
exemplarisch eine abgeleitete Vorgabe für Buchstrukturen dargestellt,
welche lediglich fünf
der sechs Trichter nutzen. Einer gewünschten Buchstruktur ist nun
aus der Menge aller möglichen
Strangführungen
eine geeignete Strangführung Sk
zugeordnet. Diese stammt aus der Menge der Strangführungen
Sk, welche sich durch die Nutzung aller sechs Trichter A bis F ergeben.
Die möglichen Strangführungen
Sk unter Berücksichtigung
aller vorhandener Trichter A bis F stellen somit Standardproduktionen
dar, auf welchen die ausgewählten
Strangführungen
Sk basieren. Das Minuszeichen „=" in Spalte 1 symbolisiert
jeweils den Strang A bis F, welcher gegenüber der Standardproduktion
mit allen Strängen
A bis F fehlt, d.h. der entsprechende Trichter A bis F wird nicht
genutzt. Der für
fünf genutzte Trichter
genannte Sachverhalt ist für
Buchstrukturen mit lediglich drei bzw. lediglich vier Büchern in
gleicher Weise anzuwenden.
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- 01
- Maschine,
Druckmaschine
- 02
- Bahn
- 02'
- Bahn
- 03
- Bahn
- 03'
- Bahn 03 mit
andere Führung
- 03a
- Teilbahn
- 03b
- Teilbahn
- 04
- Bahn
- 05
-
- 06
- Druckwerk
- 07
- Druckeinheit
- 08
- Druckturm
- 09
- Wendestangen
- 10
-
- 11
- Längsschneideeinrichtung
- 12
- Registereinrichtung,
Nebenregister
- 13
- Trichteraufbau
- 14
- Falzapparat
- 15
-
- 16
- Falzapparat
- 17
- Walze,
Leit-, Umlenkwalze
- 18
- Walze,
Zugwalze
- 19
- Stellglied,
Längsregister,
Bündelregister
- 20
-
- 21
- Maschinensteuerung
- 22
- Datenverarbeitungseinheit
- 23
- Klemmstelle,
Walzengruppe
- 24
-
- 25
-
- 26
- Walze
- 27
- Hebel
- 28
- Achse
- 29
- Hebel
- 30
-
- 31
- Getriebe
- 32
- Elektromotor
- 33
- Potentiometer
- A
bis F
- Trichter,
Strang des Trichters
- S1
bis S4, Sk
- Strangführungen
- SA,i
bis SF,i
- Einstellwert
für die
i-te Strangführung
- PA,i
bis PA,i
- Einstellwert
für die
i-te Strangführung
- LA,i
bis LA,i
- Länge eines
der Stränge
der i-ten Strangführung